Die Softwareindustrie ist ein durch den schnell voranschreitenden technologischen Fortschritt und kurze Produktentwicklungs- und -lebenszyklen gekennzeichneter dynamischer Markt (Friedewald, Blind & Edler, 2002). Die Generierung nachhaltiger Wettbewerbsvorteile wird dadurch erschwert. Besonders in dieser Branche werden deswegen eine Vielzahl von Managementkonzepten mit „best practice“-Charakter für die Prozessgestaltung - wie etwa die Agile Softwareentwicklung - diskutiert, die von erfahrenen Softwareentwicklern konzipiert wurden und von denen angenommen wird, dass Firmen mit ihrer Hilfe eine überlegene Wettbewerbsposition erzielen können (Wareham/Gerrits, 1998). Ob dies aber tatsächlich der Fall ist, ist kaum nachgewiesen und wird mitunter kontrovers diskutiert (Wellstein/Kieser, 2011). Die Möglichkeit einer systematischen Reflektion dieser Ansätze (zumindest auf theoretischer Ebene) kann darin bestehen, sie zum Gegenstand einer kritischen Analyse auf Basis der Erkenntnisse der strategischen Managementforschung zu machen - hält diese doch geeignete Konzepte zum Management von Stabilität und Flexibilität in dynamischen Unternehmensumwelten bereit, die zur Bewertung herangezogen werden können (z.B. Teece, 1997). Dies ist bisher jedoch nur sehr oberflächlich erfolgt (vgl. Wareham/Gerrits, 1998). Das Ziel der vorliegenden Arbeit besteht darin, konkrete Bewertungskriterien aus Sicht der strategischen Managementforschung zu entwickeln, um auf theoretischer Basis zu einer Einschätzung der Nützlichkeit von Managementkonzepten mit Blick auf die Generierung von Wettbewerbsvorteilen zu gelangen. Dabei stehen die Managementprinzipien, mit denen diese Konzepte hinterlegt sind, im Vordergrund.
Inhaltsverzeichnis
- Inhaltsverzeichnis
- Abbi Idungsverze ichnis
- Managementprinzipien zum Umgang mit Dynamik
- Konstruktion eines Bewertungsinstruments von Managementkonzepten
- Theoretische Einordnung und Fundierung
- Dynamic Capability Approach
- Kompetenzen als Mikroåundierung dynamischer Fähigkeiten
- Bedeutung von Führung und Arbeitsorganisation als Enab/er dynamischer Fähigkeiten
- Implikationen fi_ir die Konstruktion eines Bewertungsinstruments
- Anwendungsbeispiel „Agile Softwareentwicklung"
- Agile Welte & 15
- Exemplarische Bewertung der Agilen Softwareentwicklung
- Kritische Würdigung
- Quel lenverze ichnis
- Anhang A _ Fragebogen zur Bewertung von Managementkonzepten
- Abbildungsverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit untersucht die Bedeutung von dynamischen Fähigkeiten in der Softwareindustrie und analysiert kritisch die Managementprinzipien agiler Softwareentwicklung. Das Ziel ist es, ein Bewertungsinstrument zu entwickeln, das betriebliche Entscheider bei der Einschätzung der Nützlichkeit von Managementkonzepten im Hinblick auf die Generierung von Wettbewerbsvorteilen unterstützt. Die Arbeit basiert auf dem Dynamic Capability Approach und integriert Erkenntnisse aus der Kompetenzforschung.
- Dynamic Capabilities in der Softwareindustrie
- Bewertung von Managementkonzepten
- Agile Softwareentwicklung
- Kompetenzdimensionen
- Führung und Arbeitsorganisation
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel führt in die Thematik ein und erläutert die Bedeutung dynamischer Fähigkeiten in der Softwareindustrie. Es werden die Herausforderungen und Chancen in dieser Branche im Kontext des schnellen technologischen Fortschritts und der kurzen Produktentwicklungszyklen beleuchtet. Das Kapitel legt den Fokus auf die Notwendigkeit einer kritischen Analyse von Managementkonzepten wie der Agilen Softwareentwicklung, um deren Nützlichkeit für die Generierung von nachhaltigen Wettbewerbsvorteilen zu beurteilen.
Das zweite Kapitel befasst sich mit der Konstruktion eines Bewertungsinstruments, das auf Basis des Dynamic Capability Approach und der Kompetenzforschung entwickelt wird. Es werden die theoretischen Grundlagen des Ansatzes erläutert und die Bedeutung von Führung und Arbeitsorganisation als Enabler dynamischer Fähigkeiten hervorgehoben. Das Kapitel beschreibt die Konstruktion des Instruments, das auf einem Raster basiert, das die einzelnen Kompetenzdimensionen unter Aspekten der Führung und der Arbeitsorganisation visualisiert. Es werden konkrete Bewertungskriterien entwickelt, die in einem Fragebogen zusammengefasst sind.
Das dritte Kapitel präsentiert die Agile Softwareentwicklung als Anwendungsbeispiel und reflektiert deren Managementprinzipien anhand des entwickelten Bewertungsinstruments. Es werden die Werte und Methoden der Agilen Softwareentwicklung erläutert, darunter die iterative Vorgehensweise, Selbstorganisation von Projektteams und die Prinzipien des Servant Leadership. Das Kapitel analysiert die Managementprinzipien der Agilen Softwareentwicklung in Bezug auf die vier Kompetenzdimensionen: Komplexitätsbewältigung, Selbstreflektion, Kombination und Kooperation, sowohl auf individueller als auch auf kollektiver Ebene.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Dynamic Capabilities, Agile Softwareentwicklung, Managementprinzipien, Kompetenzdimensionen, Führung, Arbeitsorganisation, Selbstorganisation, Servant Leadership, Wettbewerbsvorteile, Softwareindustrie, Bewertungsinstrument, theoretische Fundierung, empirische Forschung.
- Citation du texte
- Bianca Schiffer (Auteur), 2011, Dynamic Capabilities in der Softwareindustrie, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/193638
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