Durch viele Werke, die die Römische Republik beschreiben geistern die Begriffe Innen- und Außenpolitik. Die Frage ist ganz einfach, ob man wirklich mit den Begriffen Innenpolitik und Außenpolitik arbeiten, bzw. die Richtung der römischen Politik damit treffend kennzeichnen kann. Die Verwendung dieser Bezeichnungen setzt auf jeden Fall eine grundsätzliche Einteilung des römischen Politikbereichs in Innen und Außen voraus.
Meine Arbeit will genau diese Einteilung untersuchen und feststellen, ob es einen abgrenzbaren Bereich der Innenpolitik und einen daraus resultierenden Außenbereich gegeben hat.
Meine These geht davon aus, daß Rom in einer historischen Entwicklung zwar den Herrschafts- und Bürgerbereich ausgedehnt hat, nicht aber den römischen Staat an sich. Was am Ende der römischen Republik also als "Innen" bzw. "Außen" bezeichnet werden kann ist deshalb ungewiß. Ich werde versuchen die Schwächen und Ungereimtheiten der Verwendung des Begriffspaars Innen- und Außenpolitik deutlich zu machen und Vorschläge zur begrifflichen Erfassung der republikanischen Politikausrichtung einbringen.
Zeitlich wird sich diese Untersuchung auf die letzte Phase der Römische Republik beziehen. Hier bietet sich 88 v. Chr. als Untersuchungsbeginn an.
Um festzustellen in wie weit der staatliche Bereich Roms mit dem Römische Reich übereinstimmt, wird im ersten Teil der Arbeit die Verwaltung des Herrschaftsbereichs untersucht. Darauf aufbauend kann dann geprüft werden, in wie weit die Begriffe Innen- und Außenpolitik dieser Struktur gerecht werden. Die Arbeit will an dieser Stelle nicht versuchen Innen- und Außenpolitik konkret in den verschiedenen Spielarten ihrer Definitionsmöglichkeiten darzustellen, sondern nur das Problem der Begriffsverwendung diskutieren. Es geht also weniger um außenpolitische Vertragsformen, die entscheidende Rolle des Senats oder der Legionen, als vielmehr um strukturelle Gegebenheiten, die z.B. eine Politik nach Außen als eine solche kennzeichnen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Verwaltung des römischen Reiches
- Rom
- Italien
- Municipien, Kolonien und Präfekturen
- Bundesgenossen
- Die Provinzen
- Innenpolitik Roms
- Außenpolitik Roms
- Ein Reich- kein Staat
- Die Umgebung des Reiches
- Resümee
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit der Frage, ob die Begriffe "Innenpolitik" und "Außenpolitik" zur Beschreibung der römischen Politik in der späten Republik sinnvoll sind. Die Arbeit untersucht die Verwaltung des römischen Herrschaftsbereichs, um zu ergründen, ob es einen abgrenzbaren Bereich der Innenpolitik und einen daraus resultierenden Außenbereich gegeben hat.
- Die Verwaltung des römischen Reiches, insbesondere die Unterscheidung zwischen Stadt Rom, Italien und den Provinzen
- Die Grenzen des römischen Staatsbegriffs in der späten Republik
- Die Rolle der Bundesgenossen und ihre Beziehung zu Rom
- Die Schwierigkeiten, die Begriffe "Innenpolitik" und "Außenpolitik" auf die römische Herrschaftsstruktur anzuwenden
- Die Bedeutung der römischen Herrschaft für die umliegenden Gebiete
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Problematik der Begriffe "Innenpolitik" und "Außenpolitik" im Kontext der römischen Republik ein. Die Arbeit stellt die These auf, dass Rom in seiner historischen Entwicklung den Herrschafts- und Bürgerbereich zwar ausgedehnt hat, aber nicht den römischen Staat an sich. Daher ist es fraglich, ob man am Ende der römischen Republik von einem klaren "Innen" und "Außen" sprechen kann.
Das Kapitel "Verwaltung des römischen Reiches" beschreibt die drei Verwaltungsbereiche des römischen Reiches: die Stadt Rom, die italienischen Teile des Reiches und die Provinzen. Die Stadt Rom wird als Stadtstaat mit unmittelbarer Selbstverwaltung durch die Bürgergemeinschaft dargestellt. Italien wird als ein Konglomerat aus verschiedenen Verwaltungseinheiten, wie Municipien, Kolonien, Präfekturen und Bundesgenossen, beschrieben, die jeweils einen unterschiedlichen Status und Selbstverwaltungsgrad besaßen.
Das Kapitel "Innenpolitik Roms" untersucht die Frage, ob das römische Herrschaftsgebiet als Staat verstanden werden kann. Die Arbeit argumentiert, dass es in der römischen Republik kein Bewusstsein von einer zusammenhängenden Territorialmacht gab und dass Rom sein Reich mit der traditionellen stadtstaatlichen Verfassung verwaltete. Die italienische Halbinsel wird als innenpolitischer Bereich betrachtet, da die Bewohner der föderierten Gebiete zum römischen Bürgerrecht gehörten. Allerdings wird auch argumentiert, dass die Stadt Rom und ihre Bürgerschaft den eigentlichen innenpolitischen Bereich umfassten, da die Bundesgenossen zwar am politischen Prozess beteiligt waren, aber nicht als Ziel und Fürsorgeobjekt durch die stadtrömischen Magistrate verwaltet wurden.
Das Kapitel "Außenpolitik Roms" untersucht die Schwierigkeiten, den Begriff "Außenpolitik" auf die Organisationsstrukturen des römischen Reiches anzuwenden. Die Arbeit argumentiert, dass es keinen fest umrissenen Staat gab und dass die Umgebung Roms größtenteils von Rom abhängig, Rom unbekannt oder unorganisiert war. Daher lässt sich nur in wenigen Fällen ein zwischenstaatliches Verhältnis ausmachen. Die Arbeit stellt fest, dass das römische Herrschaftsgebiet nicht als Staat, sondern als eine Einheit der Politik nach außen unter der Herrschaft Roms verstanden werden kann. Die Umgebung Roms war vielfältig und bestand aus Hegemonialreichen, Stadtstaaten, Königreichen und Stämmen. Die römische Herrschaft erstreckte sich über ein viel größeres Gebiet als nur das Bundesgenossensystem in Italien und die Provinzen und umfasste alle Küsten des gesamten Mittelmeerraumes mit den dahinter liegenden Landstrichen.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die römische Republik, Innenpolitik, Außenpolitik, Verwaltung, Staat, Stadtstaat, Italien, Provinzen, Bundesgenossen, Herrschaftsbereich, Hegemonialreich, Macht, Einfluss, und die Schwierigkeiten, die Begriffe "Innenpolitik" und "Außenpolitik" auf die römische Herrschaftsstruktur anzuwenden.
- Arbeit zitieren
- Götz Kolle (Autor:in), 2000, Die Römische Republik: Aussen- und Innenpolitik, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1932
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