Vor einiger Zeit machte in den USA eine Schlagzeile die Runde. Weniger in den nationalen Tageszeitungen wohlgemerkt, da diese selbst zum behandelten Thema wurden, im Internet jedoch kursierte die Meldung auf allen mehr oder weniger wichtigen Plattformen: Der US-Wahlkampf hatte sich gerade seinem Ende geneigt, da veröffentlichte das amerikanische Pew Research Center eine Studie, welche untersuchen sollte, mittels welcher Kanäle die US-Bürger an ihre tagesaktuellen Informationen gelangen. Das Resultat war überwältigend und erschütternd zugleich: von einstmals 24% der US-Amerikaner, die im Vorjahr das Internet als Hauptnachrichtenquelle angesehen hatten, schnellte die Zahl derer, die sich vornehmlich im Web über das aktuelle Geschehen informieren auf 40% hinauf. Der Obama-Effekt hat so gesehen mit voller Wucht in die amerikanische Informationsgesellschaft eingeschlagen. Die Tageszeitung als Informationsmedium ersten Grades scheint vom Internet endgültig überholt worden zu sein – konkret um immerhin fünf Prozentpunkte. Und seitdem: der US-Zeitungsmarkt kollabiert. Gelder und Personalbestände werden geschröpft, hochrangige Journalisten, wie der Money-Chefredakteur Eric Schurenberg sehen sich zum Arbeitsplatzwechsel gezwungen und Blogger wie Michael Hirschorn beschwören bereits sehr glaubwürdig das Print-Ende von so bedeutenden Tageszeitungen wie der New York Times.
Bereits jetzt ist hierzulande ein deutlich positiver Trend bei der Rezeption von Internetangeboten im Vergleich zur Tageszeitung zu verzeichnen. Ob Internet dabei mit Onlinejournalismus gleichgesetzt werden kann, ist eine Frage die es zu untersuchen gilt. Die Vermutung jedenfalls ist, dass auch in Deutschland das Internet massiv an Reichweitenzuwachs gegenüber den Tageszeitungen gewinnt – und der in ihm enthaltene Journalismus folglich ebenso. Dies dürfte auf lange Sicht und unter dem Licht strukturell bedingter Mehrwerte des WWW, wie minutengenaue Aktualität, Multimedialität, Kostengünstigkeit und Interaktivität gesehen, zu einer vollkommenen Auflösung der Tageszeitung führen. Und bereits jetzt: „Im Medienherbst 2008 streichen Verlage die [Print-]Redaktionen zusammen“, blickt Robin Meyer-Lucht, immerhin einer der angesehensten Experten zum deutschen (Online)-Zeitungsmarkt, auf das vergangene Jahr zurück: „Werbemärkte brechen weg, Insolvenzen werden nicht ausgeschlossen.“
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung, Vermutung, Methoden
- Trendanalyse auf dem Tageszeitungsmarkt
- Internet und Onlinejournalismus
- Internetnutzung in Deutschland
- Was ist Netzjournalismus - und was nicht?
- Der Aufstieg des Onlinejournalismus
- Von digitalen Ureinwohnern und digitalen Immigranten: Der moderne Mediennutzer und seine bevorzugten Medien
- Die Präferenzen der digital natives
- Bleibt das Refinanzierungsproblem
- Resultat
- Literatur
- Anhang
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die Entwicklung des Onlinejournalismus im Internet und dessen Einfluss auf den Tageszeitungsmarkt. Sie analysiert die Trends im Tageszeitungsmarkt, die Internetnutzung in Deutschland, die spezifischen Merkmale des Onlinejournalismus und die Medienpräferenzen des modernen Mediennutzers, insbesondere der sogenannten "digital natives". Die Arbeit beleuchtet auch die Herausforderungen der Refinanzierung von Online-Journalismus und zieht ein Fazit über die Zukunft der Tageszeitung im digitalen Zeitalter.
- Der Rückgang der Tageszeitungsauflagen und -Reichweiten
- Die rasante Entwicklung des Internets und der Internetnutzung in Deutschland
- Die Definition und Charakteristika des Onlinejournalismus im Vergleich zum traditionellen Journalismus
- Die Medienpräferenzen der jungen Generation und deren Auswirkungen auf die Medienlandschaft
- Die Herausforderungen der Refinanzierung von Online-Journalismus
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Vermutung auf, dass der Onlinejournalismus zum Ende der Tageszeitung führen wird. Diese Vermutung wird anhand einer Trendanalyse auf dem Tageszeitungsmarkt erhärtet, die einen deutlichen Rückgang der Auflagenzahlen und -Reichweiten zeigt. Besonders deutlich ist dieser Trend bei den jungen Zielgruppen, den sogenannten "digital natives".
Im zweiten Kapitel wird die Internetnutzung in Deutschland analysiert. Die Studie zeigt, dass das Internet zu einem wichtigen Informationsmedium geworden ist, das in seiner Nutzungshäufigkeit und -intensität stetig wächst. Insbesondere die jungen Generationen nutzen das Internet täglich und verbringen dort mehrere Stunden. Die Arbeit beleuchtet auch die Bedeutung des Web 2.0 für den Onlinejournalismus.
Das dritte Kapitel befasst sich mit der Definition und den Charakteristika des Onlinejournalismus. Es werden die Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen dem Onlinejournalismus und dem traditionellen Journalismus aufgezeigt. Dabei werden die spezifischen Eigenschaften des Internets, wie Hypertextualität, Interaktivität und Aktualität, als wichtige Faktoren für die Entwicklung des Onlinejournalismus hervorgehoben.
Im vierten Kapitel werden die Medienpräferenzen der jungen Generation untersucht. Die Studie zeigt, dass die "digital natives" eine andere Mediensozialisation erfahren haben als ältere Generationen und daher das Internet als primäres Informationsmedium bevorzugen. Sie nutzen das Internet vor allem für soziale Interaktion und Kommunikation, während das Interesse an traditionellen Medien, wie der Tageszeitung, sinkt.
Das fünfte Kapitel beschäftigt sich mit dem Refinanzierungsproblem des Onlinejournalismus. Die Arbeit zeigt, dass Paid Content für journalistische Web-Inhalte bisher nicht erfolgreich war, da die Zahlungsbereitschaft der Nutzer niedrig ist. Die Online-Zeitungsverlage sind daher auf Werbefinanzierung angewiesen, die jedoch aufgrund der starken Konkurrenz im Internet schwierig ist.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den Onlinejournalismus, die Tageszeitung, die Internetnutzung, die Medienpräferenzen der jungen Generation, die "digital natives", die Refinanzierung von Online-Journalismus und die Zukunft der Tageszeitung im digitalen Zeitalter.
- Arbeit zitieren
- Markus Müller (Autor:in), 2009, Tageszeitung und Internet - Wie der Onlinejournalismus im Internet zum Ende der Tageszeitung führen wird, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/193201
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