In einer Zeit von enormen gesellschaftlichen und sozialen Umschwüngen, Fortschritt in Wissenschaft und Medizin, Frauenbewegung und politischen Umstürzen steht der Mensch an der Schwelle zur Moderne und schwankt zwischen Euphorie und Zukunftsangst, Tatendrang und Resignation - das Janusköpfige seiner Epoche, des Fin de Siècle, beschreibt Hugo von Hofmannsthal 1893 in seinem Essay Gabriele d’Annunzio.
Die Epoche, schon zeitlich schwer einzugrenzen, vereint viele verschiedene Stilrich-tungen und Motive, die – wenn nicht sogar konträr – so doch zumindest ineinander überlaufen und schwer voneinander abgrenzbar sind.
Ziel dieser Arbeit soll es sein, anhand der sehr unterschiedlichen Novellen Pippo Spano von Heinrich Mann und Traumnovelle von Arthur Schnitzler, zwei für die Jahrhundertwende typische Motive – die Décadence und die Geschlechterproblematik – aufzuzeigen und näher zu erläutern, sowie Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der Bearbeitung der Thematik herauszuarbeiten und in den sozialhistorischen Kontext einzuordnen.
Zunächst sollen die wichtigsten literaturhistorischen, gesellschaftlichen und sozialen Hintergründe dargestellt werden, im Folgenden erfolgt eine Vorstellung der zu untersuchenden Novellen um dann auf dieser Grundlage die Erzählungen dahingehend zu untersuchen, inwieweit sie Merkmale der Décadence aufweisen und wie sie die Geschlechterproblematik des Zeitalters aufgreifen und bearbeiten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Literaturhistorische, gesellschaftliche und soziale Hintergründe
- Fin de Siècle und Dekadenzbegriff
- Das Frauenbild der Jahrhundertwende
- Vorstellung der zu untersuchenden Novellen
- Traumnovelle
- Pippo Spano
- Motive des Fin de Siècle und Geschlechterbeziehungen in der Traumnovelle und Pippo Spano
- Fridolin und Albertine
- Mario Malvolto und Gemma
- Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Ziel dieser Arbeit ist es, anhand der Novellen Pippo Spano von Heinrich Mann und Traumnovelle von Arthur Schnitzler, zwei für die Jahrhundertwende typische Motive – die Décadence und die Geschlechterproblematik – aufzuzeigen und näher zu erläutern, sowie Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der Bearbeitung der Thematik herauszuarbeiten und in den sozialhistorischen Kontext einzuordnen.
- Das Fin de Siècle als Epoche mit seinen charakteristischen Merkmalen wie Dekadenz, Lebensüberdruss und Zukunftsangst
- Das Frauenbild der Jahrhundertwende und die Rolle der Frau in der Gesellschaft
- Die Darstellung von Geschlechterbeziehungen in den Novellen
- Die Bedeutung des Motivs der Décadence in den beiden Novellen
- Der Einfluss des Fin de Siècle auf die Literatur der Jahrhundertwende
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung gibt einen Einblick in die Thematik der Arbeit und stellt die beiden Novellen von Arthur Schnitzler und Heinrich Mann vor. Das zweite Kapitel beleuchtet die literaturhistorischen, gesellschaftlichen und sozialen Hintergründe der Epoche des Fin de Siècle, insbesondere den Dekadenzbegriff und das Frauenbild der Jahrhundertwende. Es werden die wichtigsten Strömungen und Einflüsse dieser Zeit vorgestellt, unter anderem der Empiriokritizismus von Ernst Mach.
Das dritte Kapitel widmet sich der Vorstellung der beiden zu untersuchenden Novellen, Traumnovelle und Pippo Spano, und liefert einen ersten Überblick über die Handlungsstränge und die wichtigsten Figuren. Im vierten Kapitel werden die Motive des Fin de Siècle und der Geschlechterbeziehungen in den beiden Novellen untersucht, wobei der Fokus auf den Beziehungen zwischen Fridolin und Albertine in der Traumnovelle und Mario Malvolto und Gemma in Pippo Spano liegt.
Schlüsselwörter
Fin de Siècle, Dekadenz, Jahrhundertwende, Frauenbild, Geschlechterbeziehungen, Traumnovelle, Pippo Spano, Arthur Schnitzler, Heinrich Mann, Empiriokritizismus, Ernst Mach, Ich-Verlust, Schein und Sein, Wirklichkeit und Illusion.
- Citar trabajo
- Jule Ebbing (Autor), 2011, Arthur Schnitzlers 'Traumnovelle' und Heinrich Manns 'Pippo Spano', Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/192799