Seit der Einführung als philosophische Disziplin durch Aristoteles hat sich Ethik als ein Teilgebiet der praktischen Philosophie etabliert, das sich mit den Voraussetzungen und der Bewertung menschlichen Handelns befasst.
Die Nikomachische Ethik, als eine bedeutende von Aristoteles verfasste ethische Schrift, orientiert sich an der Natur des Menschen und den für die Qualität einer Handlung relevanten Umständen. Das hintergründige Ziel ist die Glückseligkeit des Menschen.
Diese Arbeit gibt einen Überblick über unterschiedliche verfasste Ethiken, angefangen bei der antiken Tugendethik des Aristoteles über die Pflichtethik Kants und utilitaristische Nützlichkeitsprinzipien bis hin zu ethischen Konzepten moderner Philosophien des 20. Jahrhunderts.
Die einzelnen Ethikkonzepte werden jeweils in ihren Grundzügen dargestellt und zueinander abgegrenzt. Aufgrund der aktuellen Renaissance tugendethischer Konzepte liegt das Hauptaugenmerk auf der Tugendethik des Aristoteles. Diese antike Ethikkonzeption schenkt der persönlichen Lebenssituation des einzelnen Menschen besondere Beachtung. In dieser Hinsicht bietet sie eine tragfähigere Grundlage für die Bewältigung individueller Problemstellungen als dies abstrakte universale Vernunftethiken von ihrem jeweiligen Grundansatz aus vermögen.
Trotz dieser in modernen kommunitaristischen Konzepten dargestellten Bedeutung tugendethischer Ansätze für aktuelle das einzelne Individuum betreffende Fragestellungen gilt es u. a. der relativistischen Kritik der Tugendethik zu begegnen. Sind Tugenden nichts anderes als Widerspiegelungen von Traditionen und Werten in unterschiedlichen kulturellen Kontexten oder können sie dieser relativistischen Kritik widerstehen?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung und thematische Grundlegung
- Einführung
- Ethik der Antike
- Tugend, gutes Leben und Glückseligkeit
- Freundschaft und Gemeinschaft in der Polis
- Einflussreiche ethische Positionen vom Mittelalter bis in das 19. Jahrhundert
- Synthese von Vernunft und Glauben
- Willensfreiheit und kategorischer Imperativ
- Grundlegung des Utilitarismus
- Hauptteil und Diskussion
- Ethische Entwürfe des 20. Jahrhunderts
- Analytische Ethik
- Verantwortungsethik
- Kommunitarismus
- Aktueller Stellenwert tugendethischer Ansätze
- Relativierung tugendethischer Positionen
- Nicht-relative Tugenden
- Zusammenfassung
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit dem Stellenwert tugendethischer Positionen in verschiedenen Ethikkonzeptionen. Der Fokus liegt auf der Analyse der antiken Tugendethik, insbesondere der „Nikomachischen Ethik" des Aristoteles, sowie der Weiterentwicklungen im Mittelalter und der Neuzeit. Die Arbeit untersucht die Relevanz tugendethischer Ansätze im 20. Jahrhundert und die Kritik an ihrer vermeintlichen Relativität.
- Die Entwicklung der Tugendethik von der Antike bis in das 20. Jahrhundert
- Die Kritik an tugendethischen Positionen im Kontext der modernen Gesellschaft
- Die Frage nach der Möglichkeit nicht-relativer Tugenden
- Der Einfluss von Aristoteles und Thomas von Aquin auf die Entwicklung der Ethik
- Die Bedeutung von Gemeinschaft und sozialer Bindung für ein gutes Leben
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Thematik der Arbeit vor und erläutert den Kontext der zunehmenden Individualisierung in modernen Gesellschaften. Aristoteles' „Nikomachische Ethik" wird als einflussreicher Entwurf einer antiken Tugendethik vorgestellt, der sich von der platonischen Ideenlehre abgrenzt und auf die praktische Realisierung von Tugenden fokussiert. Die Arbeit beleuchtet die Bedeutung von Freundschaft und Gemeinschaft in der Polis und stellt die Entwicklung der Tugendethik vom Mittelalter bis in das 19. Jahrhundert dar.
Der Hauptteil der Arbeit widmet sich exemplarischen ethischen Konzeptionen des 20. Jahrhunderts. Die analytische Ethik wird als eine sprachanalytische Betrachtungsweise vorgestellt, die sich mit der Form moralischer Sätze beschäftigt. Die Verantwortungsethik, die von Max Weber und Hans Jonas geprägt wurde, betont die Wichtigkeit der Berücksichtigung von Folgen und Risiken in einer technologisierten Welt. Der Kommunitarismus als Gegenentwurf zum Liberalismus plädiert für die Stärkung von Gemeinschaften und traditionell verankerten Werten.
Die Arbeit diskutiert den aktuellen Stellenwert tugendethischer Ansätze und die Kritik an ihrer vermeintlichen Relativität. Es werden Argumente für und gegen die Möglichkeit nicht-relativer Tugenden dargelegt und die Bedeutung von menschlichen Grunderfahrungen im Kontext der Tugendethik beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Tugendethik, Aristoteles, Thomas von Aquin, Individualisierung, Gemeinschaft, Verantwortungsethik, Kommunitarismus, Analytische Ethik, Relativismus, Nicht-relative Tugenden, Gutes Leben, Glückseligkeit, Freundschaft, Moral, Ethikkonzeptionen, Moderne Gesellschaft.
- Citation du texte
- Dr. med. Norbert Bradtke (Auteur), 2012, Stellenwert tugendethischer Positionen vor dem Hintergrund differenter Ethikkonzeptionen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/192446
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