In vielen Fachzeitschriften wird der Begriff der „Bewegten Schule“ häufig
thematisiert. Eine allgemeingültige Definition lässt sich in der gängigen Literatur
allerdings nicht finden. Ebenfalls fehlen bislang umfangreiche empirische Arbeiten
für eine repräsentative Aussage, die zu einer praxisrelevanten Entwicklung des
heutigen Schulsystems unserer Gesellschaft führt. Hinzu kommen eine ganze
Reihe von Konzeptvorschlägen, die sehr unterschiedliche Ansätze haben. In
meiner Hausarbeit möchte ich auf die Bedeutung und die Notwendigkeit der
„Bewegten Schule“ anhand von analytischen Texten, verschiedener Autoren, näher
eingehen. Dabei gliedert sich meine Arbeit in vier Abschnitte. Angefangen mit dem
Ursprung, gehe ich hiernach auf zwei der wichtigsten Begründungen der
„Bewegten Schule“ ein. Nachfolgend stelle ich kurz drei der bedeutendsten
konzeptionellen Entwürfe vor, welche zu einer praxisorientierten Ausgestaltung
einer „Bewegten Schule“ führen können. Abschliessend beende ich meine
Hausarbeit mit einer Schlussbetrachtung. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Ursprung
- Definition
- Begründung der „Bewegten Schule“
- anthropologische Begründung
- gesundheitliche Begründung
- Konzepte
- Konzept nach Illi
- Konzept nach Klupsch-Sahlmann
- Konzept nach Hildebrandt-Stramann
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert das Konzept der „Bewegten Schule“ und beleuchtet dessen Bedeutung und Notwendigkeit im heutigen Schulsystem. Es werden sowohl anthropologische als auch gesundheitliche Begründungen für eine „Bewegte Schule“ aufgezeigt. Des Weiteren werden verschiedene konzeptionelle Entwürfe vorgestellt, die eine praxisorientierte Ausgestaltung einer „Bewegten Schule“ ermöglichen könnten.
- Die anthropologische Bedeutung von Bewegung für die kindliche Entwicklung
- Die gesundheitlichen Herausforderungen der modernen Lebenswelt von Kindern
- Die Rolle der Bewegung im Lernprozess
- Die Entwicklung von Konzepten für eine „Bewegte Schule“
- Die Notwendigkeit einer praxisorientierten Umsetzung des Konzepts
Zusammenfassung der Kapitel
Vorwort
Die Arbeit stellt das Konzept der „Bewegten Schule“ in den Kontext der aktuellen Diskussionen in Fachzeitschriften und kritisiert den Mangel an allgemeingültigen Definitionen und empirischen Studien. Es werden die Ziele der Arbeit und die Gliederung in vier Abschnitte erläutert.
Ursprung
Der Ursprung des Konzepts der „Bewegten Schule“ wird auf den Schweizer Pädagogen Urs Illi zurückgeführt. Er entwickelte den „Kompensationsgedanken“, der auf die Beobachtung von Bewegungsmangel, Aufmerksamkeitsdefiziten und Schulversagen bei Kindern und Jugendlichen zurückzuführen ist. Illi betonte die Bedeutung von Bewegung als „aktiv-dynamisches Unterrichtsprinzip“ und plädierte für ein „bewegtes Lernen“ mit „beweglichem Schulmobiliar“.
Definition
Die Arbeit definiert die „Bewegte Schule“ als eine Einrichtung, die Bewegung in den Unterrichtsfächern und im Schulalltag zum Prinzip des Lernens und des Lebens macht. Diese Definition stützt sich auf die Aussagen von Balz, Kössler und Neumann.
Begründung der „Bewegten Schule“
anthropologische Begründung
Die anthropologische Begründung betrachtet Bewegung als eine fundamentale Daseinsweise des Menschen, die neben dem Denken und Sprechen von großer Bedeutung ist. Diese Sichtweise wird durch die Theorien von Hildebrandt unterstützt, der Bewegung als Ausgangspunkt für Intelligenz, Denken, Sprache und soziale Kompetenz betrachtet. Der zunehmende Bewegungsmangel in der modernen Lebenswelt, insbesondere in urbanen Umgebungen, wird als problematisch angesehen. Die Begriffe „Verhäuslichung“, „Vereinzelung“ und „Verinselung“ werden verwendet, um die Veränderungen der kindlichen Lebenswelt zu beschreiben. Die Arbeit betont die Bedeutung von Bewegung für die selbstständige und sinnliche Umwelterfahrung und kritisiert die zunehmende Technisierung und Medialisierung, die zu einem Verlust an Eigentätigkeit und körperlichen Erfahrungen führt.
gesundheitliche Begründung
Die gesundheitliche Begründung konzentriert sich auf das körperliche Wohlbefinden und basiert auf Defizitanalysen. Die Arbeit zitiert Studien, die auf einen zunehmenden Bewegungsmangel, Übergewicht, Haltungsschäden und Konzentrationsschwächen bei Kindern hinweisen. Diese Probleme werden mit den Veränderungen der Lebenswelt und den Auswirkungen von Medienkonsum in Verbindung gebracht.
Konzepte
Die Arbeit stellt verschiedene konzeptionelle Entwürfe für eine „Bewegte Schule“ vor, darunter die Konzepte von Illi, Klupsch-Sahlmann und Hildebrandt-Stramann. Diese Konzepte bieten unterschiedliche Ansätze zur Integration von Bewegung in den Schulalltag.
Schlüsselwörter
Die Arbeit fokussiert auf die Themen „Bewegte Schule“, Bewegungsmangel, anthropologische Begründungen, gesundheitliche Begründungen, Konzepte, Defizitanalysen, und die Entwicklung der Lebenswelt von Kindern. Die Arbeit behandelt wichtige Themen wie Bewegung als Lernprinzip, die Auswirkungen von Medialisierung und Technisierung auf die kindliche Entwicklung und die Notwendigkeit einer praxisorientierten Gestaltung einer „Bewegten Schule“.
- Quote paper
- Philipp Schoene (Author), 2011, Zum Konzept "Bewegte Schule", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/192086