“I strongly believe that we can create a poverty-free world, if we want to [...] In that kind of
world, [the] only place you can see poverty is in the museum. When school children will be on
a tour of the poverty museum, they will be horrified to see the misery and indignity of human
beings. They will blame their forefathers for tolerating this inhuman condition in a massive
way [...].” - Muhammad Yunus, Gründer der Grameen Bank -
Muhammad Yunus’ Vision einer armutsfreien Welt veranlasste ihn zur Vergabe kleiner
Darlehen an mittellose Individuen, welche per Defintion keine sicherheitsfähigen
Vermögenswerte besitzen und deshalb keinen Zugang zu den Dienstleistungen des formalen
Finanzsektors erhielten. Denn über Jahrzehnte erachteten Banken sowie formale
Finanzdienstleister die arme Bevölkerungsschicht in den Entwicklungsländern wegen ihrer
mangelnden Kreditwürdigkeit und hoher Kosten als „unbankable“. Yunus ließ sich von
dieser Anschauung jedoch nicht beirren als er im Jahr 1976 zweiundvierzig
Stuhlmacherinnen des bengalischen Dorfes Jobra umgerechnet 27 US-Dollar für den Kauf
von Ausgangsmaterialien lieh. Die weiblichen Kleinstgewerbetreibenden bestärkten mit
dem Verkauf ihrer Produkte sowie der Rückzahlung dieses „Mikrokredits“ Yunus’ Vertrauen
in die angeborene Kreativität sowie den Unternehmungswillen des Menschen, welche ihnen
die Kraft verleiht, sich aus ihrer Armut zu befreien, wenn ihnen die hierzu notwendigen
Mittel zur Verfügung stehen. Bei einem dieser Mittel handelt es sich um finanzielle
Ressourcen, welche die 1983 von Yunus gegründete Grameen Bank armen Individuen in
Form von Mikrokrediten zugänglich macht. Mit Verweis auf die erstaunlich hohen
Rückzahlungsquoten von 98% sowie einem signifikanten Armutsrückgang bei Grameens
Kreditnehmern überreichte man Muhammad Yunus den Friedenobelpreis im Jahr 2006 -
kurze Zeit, nachdem die United Nations (UN) das Jahr 2005 zum Internationalen Jahr des
Mikrokredits erklärten, da sie den Kredit als geeignetes Instrument zur Erreichung seiner
Millenium Development Goals (MDG) erachtete. Dies bedeutet, dass dem Mikrokredit
weltweit die Fähigkeit zugeschrieben wurde, die Beschäftigungssituation, das Einkommen,
die Gesundheit sowie die Bildung der Menschen und die gesellschaftliche Stellung der Frau
zu verbessern - kurzum: Der Kredit galt gewissermaßen als „Allzweckwaffe“ im Kampf gegen
sämtlichen Erscheinungsformen von Armut. [...]
Inhaltsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Tabellenverzeichnis
1 Einleitung
2 Der Mikrokredit als Instrument der Armutsbekämpfung Konzeptionelle Überlegungen
2.1 Definition des Armutsbegriffs
2.2 Finanzielle Unterversorgung als Armutsursache
2.3 Ursachen der finanziellen Unterversorgung
2.3.1 Adverse Selektion
2.3.2 Moral Hazard
2.3.3 Fehlende Sanktionsmittel
2.3.4 Hohe Tansaktionskosten
2.4 Der Mikrokredit als Weg aus der Armut
2.4.1 Definition
2.4.2 Kreditvergabemechanismen
2.4.2.1 Gruppenkreditvergabe
2.4.2.2 Individualkreditvergabe
2.4.3 Potenzielle Auswirkungen
3 Der Mikrokredit als Instrument der Armutsbekämpfung
Empirische Evidenz
3.1 Einführung
3.2 Methodologische Herausforderungen
3.3 Evaluationsdesigns und Ergebnisse
3.3.1 Quasi-experimentelle Designs
3.3.1.1 Die Coleman Methode
3.3.1.1.1 Ergebnisse: Village Banks in Thailand
3.3.1.1.2 Ergebnisse: Gruppenkredite in den Philippinen
3.3.1.2 Vergleich zwischen Alt- und Neukunden
3.3.1.2.1 Ergebnisse: Gruppenkredite in Zimbabwe
3.3.1.2.2 Ergebnisse: Gruppenkredite in Peru S.33 3.3.1.3 Instrumentalvariablen
3.3.1.3.1 Ergebnisse: Gruppenkredite in Bangladesch
3.3.2 Experimentelle Designs
3.3.2.1 Analytische Grundlagen
3.3.2.2 Grenzen der Randomisierung
3.3.2.3 Randomisierung auf Zweigstellenebene
3.3.2.3.1 Ergebnisse: Gruppenkredite in Indien
3.3.2.3.2 Ergebnisse: Gruppenkredite in Marokko
3.3.2.4 Randomisierung auf Individualkreditnehmerebene
3.3.2.4.1 Ergebnisse: Individualkredite in Südafrika
3.3.2.4.2 Ergebnisse: Individualkredite in Philippinen
3.3.2.4.3 Ergebnisse: Kapitalzuwendungen in Sri Lanka
4 Zusammenfassung und Schlussfolgerung
Literaturverzeichnis
- Citation du texte
- Dustin Lochead (Auteur), 2011, Welchen Beitrag leisten Mikrokredite zur Armutsbekämpfung?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/191889
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