Hitler und Theologie: Zwei Begriffe, die scheinbar so widersprüchlich sind, wie es nur eben geht. Doch wenn Theologie die Lehre vom Glaubensgehalt einer Religion ist, dann kann durchaus von einer Theologie Hitlers gesprochen werden. Er hat seine eigene Religion erschaffen, mit allem was dazu gehört: Einer übergeordneten, immanenten und gleichzeitig transzendenten Macht, der Vorsehung, sowie verschiedenen Dogmen, die er selber “erkannt” hatte, außerdem einer Fülle an Ritualen und Zeremonien.
Kann es jemals wieder zu so einem Phänomen kommen, wie Adolf Hitler es darstellte? Und wie muss eine Gesellschaft beschaffen sein, damit es nicht dazu kommen kann? Das sind Fragen, die mich vor allem beschäftigen. Rainer Bucher gab einige Antworten darauf, ich möchte dazu noch anmerken:
Meiner Meinung nach kann es jederzeit wieder zu so einem Phänomen kommen, das zeigen die Weltverhältnisse. In vielen Ländern herrschen ja bis heute ähnliche Verhältnisse, findet Genozid statt. Grausame Diktaturen bestehen jahrzehntelang, ihre Schergen wüten, ohne dass die Völkergemeinschaft nennenswert protestiert. Nach wie vor werden Kinder von der frühesten Kindheit an gequält und gedemütigt, psychisch und physisch, beides ist gleich furchtbar und darin besteht die Saat des Hasses und des Unglücks, wie Alice Miller eindrucksvoll in ihrem Buch belegt.
So liegt in meinen Augen darin das Vermächtnis Adolf Hitlers: Wir dürfen eben nicht vergessen, wir müssen uns damit beschäftigen, eben um den Anfängen wehren zu können. Das letzte Zitat Rainer Buchers, von mir hervorgehoben, zeigt eine Richtung an, in die zu denken ist.
Gott sei Dank denken heute immer mehr Menschen so, insgesamt werden die Menschen bewußter, lernen allmählich, zu fühlen und zu verbalisieren, was sie bewegt. Nicht zuletzt weiß man um die Wichtigkeit der frühen Kindheit.
Ein Gedanke war mir anfangs sehr unangenehm, aber je öfter ich das oben genannte Zitat las, um so klarer wurde mir, dass auch Adolf Hitler der Gnade bedarf. Der wirklich christliche und auch erlösende Ansatz heißt Vergebung, inzwischen wird dieser Begriff auch in den Psychotherapien verwendet, weil auch diese Wissenschaften die befreiende Kraft der Vergebung erkannt haben.
Denn:
“Es ist nicht gleichgültig, welche Theologie man treibt. Es ist nicht gleichgültig, an welchen Gott man glaubt”.
Inhaltsverzeichnis
- UMWAS ES GEHT
- HITLERS THEOLOGIE UND DIE KATHOLISCHE KIRCHE
- HITLER UND DIE "VÖLKISCHENBEWEGUNG"
- STRUKTUREN
- DIE "VORSEHUNG"
- DER GLAUBE: DIE FORMUNG DES EINZELNEN
- HITLERS THEOLOGIE UND DIE VERNICHTUNG DES EUROPÄISCHEN JUDENTUMS
- KONSEQUENZEN
- DIE SEHNSUCHT NACH KRÄNKUNGSLINDERUNG
- WAS ES BEDEUTET
- SCHLUSS
- ANHANG - BESUCH BEI FAMILIE H.
- LITERATUR
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit der "Theologie" Adolf Hitlers und analysiert seine religiösen Ansichten und deren Einfluss auf seine politischen Handlungen. Die Arbeit untersucht die Beziehung zwischen Hitlers Theologie und der katholischen Kirche sowie der "völkischen Bewegung". Sie beleuchtet die Rolle der "Vorsehung" in Hitlers Weltbild und untersucht, wie er den Glauben des Volkes zu manipulieren und zu instrumentalisieren versuchte. Die Arbeit analysiert Hitlers Theologie im Kontext der Vernichtung des europäischen Judentums und untersucht, wie er seine Aktionen religiös rechtfertigte.
- Die "Vorsehung" als zentrales Element in Hitlers Theologie
- Hitlers Manipulation des Glaubens und die Instrumentalisierung religiöser Strukturen
- Die Verbindung zwischen Hitlers Theologie und der Vernichtung des europäischen Judentums
- Die Auswirkungen von Hitlers Theologie auf die deutsche Gesellschaft
- Die Bedeutung von Vergebung und die Notwendigkeit, aus der Vergangenheit zu lernen
Zusammenfassung der Kapitel
Der erste Teil der Hausarbeit, "Abgrenzungen", beschäftigt sich mit der Definition von "Hitlers Theologie" und deren Beziehung zur katholischen Kirche und der "völkischen Bewegung". Der Autor betont, dass er nicht Hitlers persönliche Religiosität, sondern seine Aussagen und Schriften analysiert. Er stellt fest, dass Hitler von Anfang an mit offener Gewaltbereitschaft auftrat und seine Skrupellosigkeit mit dem Beschwören von Tugenden wie Ehre, Treue und Aufrichtigkeit verband. Der Autor analysiert Hitlers Kindheitserlebnisse und deren Einfluss auf seine spätere Ideologie. Er argumentiert, dass Hitlers grausame Erlebnisse in seiner Kindheit ihn geprägt und deformiert haben und dass seine späteren Aktionen als Ausdruck seiner "ungelebten, in der Grandiosität abgewehrten Schmerzen" interpretiert werden können.
Im zweiten Teil, "Strukturen", wird Hitlers Theologie im Detail analysiert. Der Autor untersucht den Begriff der "Vorsehung", den Hitler als Rechtfertigung für seine Aktionen und als Beweis für seine Auserwähltheit nutzte. Er zeigt auf, wie Hitler seine eigenen Rückschläge und Mißerfolge als Prüfungen der "Vorsehung" interpretierte und seine narzisstische Grandiosität im Laufe der Zeit immer stärker wurde. Der Autor analysiert Hitlers Vorstellung vom Glauben und seiner Forderung nach blinder Unterwerfung und kompromissloser Hingabe. Er stellt fest, dass Hitler den Glauben des Volkes an die christliche Religion durch den Glauben an die nationalsozialistische Bewegung ersetzen wollte und den Untergang der Kirchen als gekommen ansah.
Der dritte Teil, "Konsequenzen", befasst sich mit den Auswirkungen von Hitlers Theologie auf die deutsche Gesellschaft. Der Autor argumentiert, dass Hitlers Motivation für sein großes Projekt die Sehnsucht nach Linderung der Kränkung war, die er zusammen mit den meisten Deutschen nach der Niederlage von 1918 erlitten hatte. Er analysiert Hitlers "Selbsterlösung" und die damit verbundene Forderung nach "Würdigkeit" und die Abwesenheit von Gnade. Der Autor stellt fest, dass Hitlers Theologie eine gefährliche Mischung aus narzisstischer Grandiosität, fanatischem Glauben und einer Verachtung für die menschliche Würde darstellte.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die "Theologie" Adolf Hitlers, die "Vorsehung", den Glauben, die "völkische Bewegung", die katholische Kirche, die Vernichtung des europäischen Judentums, die Kränkungslinderung, die Selbsterlösung, die Vergebung und die Bedeutung der frühen Kindheit. Die Arbeit analysiert Hitlers Weltbild und seine religiösen Ansichten, um die Ursprünge seiner Gewaltbereitschaft und seines Fanatismus zu verstehen. Sie untersucht die Rolle der Religion in der Entstehung von totalitären Regimen und die Folgen von frühen Traumata auf die Entwicklung von Persönlichkeiten.
- Citar trabajo
- Walburga Steiger (Autor), 2008, Hitlers Theologie, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/191854
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