Wenn man sich an seinen eigenen Geschichtsunterricht erinnern soll, neigt man dazu den Schluss zu ziehen, man habe in 13 Schuljahren ausschließlich den Themenkomplex des Nationalsozialismus behandelt. Das mag vermutlich daran liegen, dass man sich, wenn dieses Thema behandelt wird, in einem Alter befindet, indem man empfänglicher für die eigene Geschichte ist, als zum Beispiel für die französische Revolution. Dies würde auch der vierten und damit höchsten Stufe der historischen Sinnbildung bei Jörn Rüsen entsprechen. Der „genetische“ Modus versteht dabei Geschichte als steten Wandel in Verbindung mit Veränderung. Das Fremde wird dabei Teil der eigenen Geschichte.
Demnach kann man davon ausgehen, dass genannter Themenkomplex tiefer in unserem eigenen Geschichtsbewusstsein verankert ist, als davor liegende Themen.
Daraus lässt sich wiederum folgern, dass man sehr viel tiefer im individuellen Geschichtsbewusstsein abtauchen muss, um einen kompletten Rückblick auf den eigenen Geschichtsunterricht zu erlangen. Daher wird dieses Kapitel die Schuljahre in chronologischer Reihenfolge wiedergeben, um zum einen deutlicheren Überblick über die einzelnen Themen zu erhalten, zum anderen und besonderen aber die Entwicklungen zwischen den Themenkomplexen aufzuzeigen.
Mit der chronologischer Abfolge von Epochen im Geschichtsunterricht wird nicht nur dem Schüler in seiner Schulzeit, sondern auch mit Nachwirkungen auf sein späteres Leben impliziert, dass Themen, die im fünften Schuljahr bearbeitet werden weniger umfangreich und diffizil sind, als Themen in der Oberstufe. Das ist natürlich widersinnig, da die Quellenlage des Mittelalters der des Nationalsozialismus in nichts nachsteht. Auch diese Tatsache spielt eine Rolle bei der Beschreibung des eigenen Geschichtsunterrichts. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Angabe des eigenen Geburtsjahrgangs
- Meine eigenen Erfahrungen mit meinem Geschichtsunterricht
- Klasse 1 - 4
- Klasse 5-6
- Klasse 7 - 10
- Klasse 11-13
- Meine Vorstellungen von einem `guten' Geschichtsunterricht
- Der Ansatz eines handlungsorientierten Geschichtsunterrichts
- Der Ansatz der historischen Projektarbeit
- Exemplifizierung des entdeckenden forschenden Lernens am Beispiel der „Techno-Jugendkultur“
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der eigenen Erfahrung des Geschichtsunterrichts und untersucht die Möglichkeiten eines handlungsorientierten Geschichtsunterrichts anhand der „Techno-Jugendkultur“. Im Vordergrund steht dabei die Exemplifizierung des entdeckenden forschenden Lernens am Beispiel der Techno-Jugendkultur.
- Rekonstruktion eigener Lernerfahrungen im Geschichtsunterricht
- Analyse der Stärken und Schwächen des traditionellen Geschichtsunterrichts
- Vorstellung eines handlungsorientierten Geschichtsunterrichts
- Der Ansatz der historischen Projektarbeit als Methode des entdeckenden forschenden Lernens
- Die "Techno-Jugendkultur" als Beispiel für die Anwendung der Methode
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel widmet sich der Rekonstruktion der eigenen Erfahrungen des Autors mit dem Geschichtsunterricht von Klasse 1 bis 13. Es werden dabei die behandelten Themengebiete, die Lernmethoden und die persönlichen Eindrücke beleuchtet.
Kapitel 2 erläutert die Vorstellungen des Autors von einem "guten" Geschichtsunterricht, wobei die Wichtigkeit von aktivem Lernen, der Verknüpfung mit der Lebenswelt der Schüler und der Förderung von kritischem Denken im Vordergrund stehen.
Im dritten Kapitel wird der Ansatz eines handlungsorientierten Geschichtsunterrichts vorgestellt, der dem Schüler aktiv das eigenständige Erforschen von historischen Themen ermöglicht.
Kapitel 4 beschäftigt sich mit dem Ansatz der historischen Projektarbeit, der als eine Methode des entdeckenden forschenden Lernens eine konkrete Umsetzung des handlungsorientierten Geschichtsunterrichts darstellt.
Schlüsselwörter
Geschichtsunterricht, Jugendkulturen, Techno-Jugendkultur, handlungsorientierter Unterricht, entdeckendes Lernen, historische Projektarbeit.
- Arbeit zitieren
- Verena Nöckel (Autor:in), 2011, Historische Projektarbeit am Beispiel der "Techno-Jugendkultur", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/191314