Abstract
Der erste Teil der vorliegenden Arbeit widmet sich der Entstehung, Entwicklung und den Konnotationen, die der Begriff der „Co-Abhängigkeit“ seit seiner Entstehung erfahren hat. Co-Abhängigkeit verursacht Leiden und impliziert, dass Angehörige an der Entstehung und Aufrechterhaltung der Suchterkrankung mitwirken. Im empirischen Teil der Arbeit wird der Frage nachgegangen, welchen Nutzen Angehörige von Suchtkranken aus der Teilnahme an psychotherapeutischen Gruppen ziehen. Es wird davon ausgegangen, dass Angehörige von Suchtkranken in psychotherapeutischen Gruppen neues Bewältigungsverhalten entwickeln und ihre Konzepte von Sucht, von sich selbst und ihren Beziehungen weiterentwickeln. Die Wirkfaktoren in therapeutischen Gruppen bilden die Basis für den Versuch, konkrete Veränderungen in der Wahrnehmung und dem Verhalten von Angehörigen als Folge der Teilnahme an psychotherapeutischen Gruppen zu erklären. Die vorgestellten Ergebnisse sprechen für die Wirksamkeit von gruppentherapeutischen Interventionen bei Angehörigen von Suchtkranken.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Selbsthilfe — Entstehung von Gruppen und Konzepten
- Angehörige von Suchtkranken — eine Entwicklung
- Al-Anon-Familiengruppen und ihre Entstehung
- Vom Co-Alkoholismus zur Co-Abhängigkeit
- Co-Abhängigkeit — ein umstrittenes Konzept
- Neue Entwicklung und Forschung zu Angehörigenarbeit
- Angehörige als „Enabler"
- Angehörigenbetreuung im Rahmen des Anton-Proksch-lnstitutes
- Unterschiedliche Ansätze der Angehörigenarbeit
- CRAFT — Community Reinforcement and Family Training
- Johnson-Methode
- Das 12-Schritte-Programm
- Personzentrierte Angehörigenarbeit
- Aspekte eines personzentrierten Ansatzes in der Angehörigenarbeit
- Das Leiden der Angehörigen
- Inkongruenz
- Angehörigenbetreuung und Krisenintervention
- Die Gruppe als Ort der Begegnung
- Psychotherapeutische Angehörigengruppen am Beispiel des Anton-Proksch-lnstituts
- Eine empirische Untersuchung
- Methodischer Zugang, Ziel und Fragestellung der Untersuchung
- Erstellung und Durchfiihrung des Leitfadens
- Kodierverfahren und Kategorienbildung
- Setting
- Empirische Daten und demografische Daten
- Darstellung der Ergebnisse innerhalb der Kategorien
- Psychische und psychosoziale Belastungen
- Wirkfaktoren in der Gruppe
- Entlastung als Wirkfaktor
- Erfahrungsaustausch und Lernen als Wirkfaktor
- Bewältigungsstrategien
- Veränderungsprozesse
- Änderung der Gefühle
- Änderung in der Beziehung zur Umwelt
- Lebensqualität
- Vergleichende Darstellung und Interpretation der Ergebnisse
- Psychosoziale Belastungen
- Ausgewählte Wirkfaktoren
- Soziales Lernen
- Veränderung und Entwicklung
- Resümee und Ausblick
- Literaturverzeichnis
- Verzeichnis der Abbildungen
- Interviewleitfaden
- Methodischer Zugang, Ziel und Fragestellung der Untersuchung
- Die Entstehung und Entwicklung des Begriffs „Co-Abhängigkeit"
- Die unterschiedlichen Ansätze in der Angehörigenarbeit
- Die Rolle von Selbsthilfegruppen für Angehörige von Suchtkranken
- Die Wirksamkeit von psychotherapeutischen Gruppen für Angehörige
- Die Auswirkungen von Gruppentherapie auf die Lebensqualität von Angehörigen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Masterarbeit befasst sich mit der Co-Abhängigkeit von Angehörigen von Suchtkranken und dem Nutzen psychotherapeutischer Gruppen für diese. Im theoretischen Teil wird die Entstehung und Entwicklung des Begriffs „Co-Abhängigkeit" beleuchtet, verschiedene Ansätze in der Angehörigenarbeit dargestellt und die „angehörigenzentrierte" Arbeit im Anton-Proksch-lnstitut vorgestellt. Der empirische Teil der Arbeit untersucht, welchen Nutzen Angehörige aus der Teilnahme an psychotherapeutischen Gruppen ziehen.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt das Thema der Arbeit vor und erläutert die Begrenzungen des Forschungsfeldes. Sie beleuchtet die Verbreitung von Alkoholismus und illegalem Drogenkonsum in Österreich und diskutiert die Verwendung der Begriffe „Sucht" und „Suchtkrankheit".
Kapitel 2 widmet sich der Entstehung von Selbsthilfegruppen für Angehörige von Suchtkranken. Es beleuchtet die Entwicklung von Al-Anon-Familiengruppen und die Entstehung des Begriffs „Co-Abhängigkeit". Der Abschnitt diskutiert die kontroversen Aspekte des Konzepts der Co-Abhängigkeit und beleuchtet die Bedeutung der Angehörigenarbeit in Österreich.
Kapitel 3 präsentiert neue Entwicklungen und Forschungsergebnisse im Bereich der Angehörigenarbeit. Es beschreibt die Rolle von Angehörigen als „Enabler" und stellt das angehörigenzentrierte Betreuungskonzept des Anton-Proksch-lnstituts vor.
Kapitel 4 stellt verschiedene Ansätze in der Angehörigenarbeit vor, darunter CRAFT (Community Reinforcement and Family Training), die Johnson-Methode und das 12-Schritte-Programm. Es werden die jeweiligen Ziele und Methoden der einzelnen Ansätze sowie deren Wirksamkeit diskutiert.
Kapitel 5 erläutert die personzentrierte Angehörigenarbeit. Es werden die Aspekte eines personzentrierten Ansatzes in der Arbeit mit Angehörigen von Suchtkranken, das Leiden der Angehörigen, das Konzept der Inkongruenz, die Angehörigenberatung und Krisenintervention sowie die Rolle der Gruppe als Ort der Begegnung beleuchtet.
Kapitel 6 beschreibt die psychotherapeutischen Angehörigengruppen und die Angehörigenbetreuung am Beispiel des Anton-Proksch-lnstituts. Es werden die Angebote und Ziele des Angehörigenbetreuungsnetzwerks (ANGNET) sowie die Nutzung der Angebote im Jahr 2009 vorgestellt.
Kapitel 7 erläutert den methodischen Zugang, die Zielsetzung und die Fragestellung der empirischen Untersuchung. Es beschreibt die Erstellung und Durchführung des Leitfadens, das Kodierverfahren und die Kategorienbildung, das Setting der Untersuchung sowie die empirischen und demografischen Daten der Stichprobe.
Kapitel 8 präsentiert die Ergebnisse der empirischen Untersuchung innerhalb der Kategorien „Psychosoziale und psychische Belastungen", „Wirkfaktoren in der Gruppe", „Bewältigungsstrategien", „Veränderungsprozesse" und „Lebensqualität".
Kapitel 9 bietet eine vergleichende Darstellung und Interpretation der Ergebnisse. Es beleuchtet die psychosozialen Belastungen von Angehörigen, die Wirkfaktoren in psychotherapeutischen Gruppen, das soziale Lernen sowie die Veränderungen und die Entwicklung von Angehörigen durch den Gruppenbesuch.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Co-Abhängigkeit, Angehörige von Suchtkranken, psychotherapeutische Gruppen, Selbsthilfegruppen, Anton-Proksch-lnstitut, CRAFT, Johnson-Methode, 12-Schritte-Programm, personzentrierte Angehörigenarbeit, Entlastung, Erfahrungsaustausch, Lernen, Bewältigungsstrategien, Veränderungsprozesse, Lebensqualität, psychosoziale Belastungen, Wirkfaktoren, soziales Lernen, Stigmatisierung, Tabuisierung, empirische Untersuchung, qualitative Forschung, Interviewleitfaden, Kategorienbildung, Kodierung.
- Arbeit zitieren
- Ingrid Trabe (Autor:in), 2011, Aspekte der Co-Abhängigkeit und der Nutzen psychotherapeutischer Gruppen für Angehörige von Suchtkranken, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/190747
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