Die Menschen werden älter. Und sie wollen immer älter werden. Beinahe täglich
können wir in den Tageszeitungen von 100 - jährigen Geburtstagsfeiern
rüstiger Senioren lesen. Wir leben im Zeitalter der Verjüngungskuren, Anti
- Age - Cremes und des Fitnesskults. Sie, werter Leser, wollen womöglich
auch alt werden? Für die Aussicht auf ein weitgehend gesundes Alter ist es
sehr beruhigend, dass wir immer besser in der Lage sind viele Krankheiten
zu besiegen. Jedoch steigert die erhöhte Lebenserwartung auch deutlich das
Krebsrisiko und so ist die Bedeutung von Krebserkrankungen in den letzten
Jahrzehnten gewachsen. Obwohl im Bereich der Forschung groÿe Anstrengungen
unternommen werden, diesem Sachverhalt Rechnung zu tragen, sind
noch immer viele Probleme ungelöst. Und so stellt Krebs weiterhin eine zentrale
medizinische und vor allem menschliche Herausforderung dar.
Ein wichtiger Ansatz zur Krebsprävention sind die Bemühungen, Infektionskrankheiten
vorzubeugen, denn schätzungsweise 20 % der Krebserkrankungen
können auf Viren zurückgeführt werden. Diese Arbeit wird sich mit
den Mechanismen auseinandersetzen, die bei der Beteiligung von Viren an
der Krebsentstehung eine Rolle spielen.
Ein so komplexes Gebiet bedarf einer fundierten Grundlagenschaffung in
den allgemeinen Prinzipien der Carcinogenese. Deshalb widme ich diesem
Thema einen erheblichen Teil meiner Arbeit.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Teil 1
- Molekulare Grundlagen der Carcinogenese
- Kapitel 1
- Carcinogenese - ein Mehrstufenprozess
- Hautcarcinogenese bei Mäusen
- Tumorinitiation
- Tumorsuppressorgene
- Onkogene
- Mutagene Faktoren
- Die unbegrenzt, teilungsfähige Zelle - Zielscheibe von genetischen Veränderungen
- Tumorpromotion
- Einfluss auf die zelluläre Expansionsrate
- Bedeutung der Promotion
- Tumorprogression
- Progression nach dem Darwinschen Modell
- Krebsstammzellen vs. Klonale Evolution
- Kennzeichen von Krebszellen
- Der Einfluss des Alters
- Kapitel 2
- Mechanismen der viralen Carcinogenese
- Verschiedene Infektionsarten und deren Auswirkungen auf die Zelle
- In vitro - Transformation durch Viren
- Warum transformieren Tumorviren Zellen?
- Direkte Mechanismen
- Virale Onkogene
- Aktivierung von Proto - Onkogenen
- Virusintegration und genetische Instabilität
- Indirekte Mechanismen
- Chronische Entzündung
- Unterdrückte Immunantwort
- Teil 11
- Zelltransformation durch Tumorviren
- Kapitel 3
- Epstein - Barr - Virus (EBV)
- Infektion
- Verhalten von EBV in vitro
- Das Burkitt - Lymphom (BL)
- Molekulare Mechanismen der Lymphomentstehung
- BL und Malaria
- Weitere EBV - assoziierte Tumoren
- Nasopharynx - Carcinom
- Hodgkin - Lymphom
- Kapitel 4
- Humane Papillomaviren (HPV)
- Aufbau
- Infektion
- Transformation durch HPV
- Das „high - risk' E6 - Protein
- Das „high - risk' E7 - Protein
- HPV und Gebärmutterhalskrebs
- Schlussgedanke
- Literaturverzeichnis
- Abbildungsverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit den Mechanismen der viralen Carcinogenese, also der Entstehung von Krebs durch Viren. Ziel ist es, die Rolle von Tumorviren bei der Entstehung verschiedener Krebserkrankungen zu beleuchten und die molekularen Grundlagen der viralen Zelltransformation zu erläutern.
- Mehrstufenmodell der Carcinogenese
- Rolle von Tumorsuppressorgenen und Onkogenen
- Mechanismen der viralen Zelltransformation
- Epidemiologie und klinische Relevanz von EBV und HPV
- Zusammenhang zwischen viralen Infektionen und chronischer Entzündung
Zusammenfassung der Kapitel
Im ersten Teil der Arbeit werden die molekularen Grundlagen der Carcinogenese behandelt. Es wird das Mehrstufenmodell der Krebsentstehung erläutert, das die Initiation, Promotion und Progression von Tumoren umfasst. Die Rolle von Tumorsuppressorgenen und Onkogenen bei der Entstehung von Krebs wird detailliert beschrieben. Zusätzlich werden die verschiedenen Arten von mutagenen Faktoren, die zur Initiation beitragen können, sowie die Bedeutung der Zellteilung für die Entstehung von Tumoren erläutert. Im zweiten Teil der Arbeit werden die Mechanismen der viralen Carcinogenese im Detail betrachtet. Es werden verschiedene Infektionsarten von Viren und deren Auswirkungen auf die Zelle beschrieben. Die Arbeit konzentriert sich auf die Rolle von Tumorviren bei der Transformation von Zellen und auf die Mechanismen, die zur Entstehung von Krebs beitragen. Besonders hervorzuheben sind die Kapitel über das Epstein-Barr-Virus (EBV) und die Humanen Papillomaviren (HPV), die beide mit einer Vielzahl von Krebserkrankungen in Verbindung gebracht werden. Es werden die Infektionswege, die viralen Gene und die Interaktionen mit Wirtszellproteinen der beiden Viren erläutert. Außerdem wird der Zusammenhang zwischen viralen Infektionen und chronischer Entzündung sowie die Bedeutung der Immunantwort für die Entstehung von Krebs behandelt.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Carcinogenese, die virale Zelltransformation, Tumorsuppressorgene, Onkogene, Epstein-Barr-Virus (EBV), Humane Papillomaviren (HPV), Burkitt-Lymphom, Nasopharynx-Carcinom, Hodgkin-Lymphom, Gebärmutterhalskrebs, chronische Entzündung, Immunantwort und genetische Instabilität.
- Citar trabajo
- Mathis Camerer (Autor), 2010, Carcinogenese durch Viren, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/190494
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