Aufgrund der mangelnden begrifflichen sowie methodischen Konsistenz bisheriger (meist empirischer) Untersuchungen zum Phänomen des Survivorship Bias, weisen deren Ergebnisse eine erhebliche Spannbreite möglicher Performanceabweichungen von 1 bis 271 Basispunkten p. a. auf und sind daher kaum vergleichbar. Zwar bietet das amerikanische Center for Research in Security Prices (CRSP) mittlerweile eine von den Einflüssen des Survivorship Bias bereinigte Datenbank an, jedoch findet diese, gerade in älteren wissenschaftlichen Studien, nur selten Verwendung. Ferner arbeiten auch neuere Erhebungen teils immer noch mit entsprechend verzerrten Datensätzen. Rohleder/Scholz/Wilkens (2011) attestieren dem Phänomen des Survivorship Bias daher weiterhin eine kaum zu vernachlässigende Aktualität und Brisanz.
Aus diesem Grund soll im Rahmen der vorliegenden Arbeit die Frage beantwortet werden, welche statistischen sowie ökonomischen Determinanten das Ausmaß des Survivorship Bias in welcher Art und Weise beeinflussen und inwiefern diese, durch zielgerichtete Maßnahmen, zu einer Verringerung bzw. Vermeidung eben solcher Verzerrungen beitragen können.
Dazu werden, nach einer fundierten Begriffsklärung sowie -abgrenzung in Kapitel 2, vor allem die Einflussparameter samt ihrer spezifischen Auswirkungen sowie ökonomische Wirkungszusammenhänge im Kontext des Survivorship Bias systematisch analysiert und erläutert. Im Anschluss hieran zeigt Kapitel 4 mögliche Maßnahmen zur Reduzierung und Vermeidung des Survivorship Bias auf. Kapitel 5 fasst schließlich die wichtigsten Untersuchungsergebnisse zusammen.
Zentraler Untersuchungsgegenstand ist hierbei der Artikel „Survivorship Bias and Mutual Fund Performance: Relevance, Significance, and Methodical Differences“, welcher in der zweiten Ausgabe des Jahres 2011 im Fachjournal „Review of Finance“ von Martin Rohleder, Hendrik Scholz sowie Marco Wilkens veröffentlicht wurde. Anhand der o. g. inhaltlichen Eckpunkte der Arbeit soll dieser Artikel systematisch analysiert und in seiner Methodik sowie den zentralen Ergebnissen vorgestellt werden. Dabei erfolgt stets ein Abgleich mit inhaltlich verwandten Analysen sowie Ergebnissen anderer Autoren.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Begriffsdefinition und wissenschaftliche Rahmenbedingungen
- 2.1 Begriffliche Definition des Survivorship Bias
- 2.2 Datengrundlage und Methodik
- 3 Einflussparameter und ökonomische Wirkungszusammenhänge im Rahmen des Survivorship Bias
- 3.1 Einflussparameter des Survivorship Bias
- 3.1.1 Survivor-Definitionen
- 3.1.2 Gewichtungsmethoden
- 3.1.3 Performancemodelle
- 3.2 Ökonomische Wirkungszusammenhänge und deren Implikationen
- 3.2.1 Fondsgröße - Fondsfortbestand - Fondsperformance
- 3.2.2 Bedeutung von Non-Survivors und neuen Fonds
- 4 Methodische Handlungsempfehlungen zur Reduzierung und Vermeidung des Survivorship Bias
- 4.1 Datengrundlage und Survivor-Definitionen
- 4.2 Gewichtungsmethoden und Performancemodelle
- 5 Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit untersucht den Survivorship Bias in der Finanzwirtschaft, insbesondere seine Determinanten und Auswirkungen auf die Performancemessung von Investmentfonds. Ziel ist es, die statistischen und ökonomischen Faktoren zu identifizieren, die das Ausmaß des Bias beeinflussen und Maßnahmen zur Reduzierung oder Vermeidung aufzuzeigen. Die Arbeit analysiert den Artikel "Survivorship Bias and Mutual Fund Performance" von Rohleder, Scholz und Wilkens (2011).
- Begriffliche Klärung und Abgrenzung des Survivorship Bias
- Analyse der Einflussparameter (Survivor-Definitionen, Gewichtungsmethoden, Performancemodelle)
- Untersuchung ökonomischer Wirkungszusammenhänge (Fondsgröße, Fondsfortbestand, Performance)
- Methodische Handlungsempfehlungen zur Reduzierung des Bias
- Zusammenfassende Darstellung der Ergebnisse
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Die Einleitung beschreibt die Problematik des Survivorship Bias in empirischen Untersuchungen zur Fondsperformance, die zu erheblichen Abweichungen in den Ergebnissen führt. Die Arbeit zielt darauf ab, die Determinanten des Bias zu analysieren und Maßnahmen zu seiner Reduzierung aufzuzeigen, wobei der Fokus auf dem Artikel von Rohleder, Scholz und Wilkens (2011) liegt.
2 Begriffsdefinition und wissenschaftliche Rahmenbedingungen: Dieses Kapitel definiert den Survivorship Bias präzise und beschreibt die methodischen Herausforderungen seiner Erforschung. Es legt die Datengrundlage und die Methodik der Analyse fest, die im weiteren Verlauf der Arbeit verwendet werden.
3 Einflussparameter und ökonomische Wirkungszusammenhänge im Rahmen des Survivorship Bias: Dieses Kapitel analysiert detailliert die Faktoren, die den Survivorship Bias beeinflussen. Es untersucht die Auswirkungen von Survivor-Definitionen, Gewichtungsmethoden und Performancemodellen auf die Ergebnisse. Ferner werden die ökonomischen Wirkungszusammenhänge zwischen Fondsgröße, Fondsfortbestand und Fondsperformance beleuchtet, wobei die gegenseitige Abhängigkeit dieser Faktoren im Fokus steht. Die Bedeutung von nicht mehr bestehenden Fonds ("Non-Survivors") und neuen Fonds für die Verzerrung wird ebenfalls untersucht.
4 Methodische Handlungsempfehlungen zur Reduzierung und Vermeidung des Survivorship Bias: Dieses Kapitel beschreibt konkrete Maßnahmen, um den Survivorship Bias zu reduzieren oder zu vermeiden. Es konzentriert sich auf die Verbesserung der Datengrundlage, die Auswahl geeigneter Gewichtungsmethoden und die Verwendung robuster Performancemodelle. Ziel ist es, die Validität und Vergleichbarkeit empirischer Forschungsergebnisse zu erhöhen.
Schlüsselwörter
Survivorship Bias, Fondsperformance, Investmentfonds, Performancemessung, Datengrundlage, Gewichtungsmethoden, ökonomische Wirkungszusammenhänge, methodische Handlungsempfehlungen, empirische Forschung, Rohleder/Scholz/Wilkens (2011).
Häufig gestellte Fragen zur Seminararbeit: Survivorship Bias in der Finanzwirtschaft
Was ist der Gegenstand der Seminararbeit?
Die Seminararbeit befasst sich mit dem Survivorship Bias in der Finanzwirtschaft, insbesondere seinen Determinanten und Auswirkungen auf die Performancemessung von Investmentfonds. Sie analysiert den Artikel "Survivorship Bias and Mutual Fund Performance" von Rohleder, Scholz und Wilkens (2011) und untersucht statistische und ökonomische Faktoren, die den Bias beeinflussen, sowie Maßnahmen zu seiner Reduzierung oder Vermeidung.
Welche Themen werden in der Seminararbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: Begriffliche Klärung und Abgrenzung des Survivorship Bias; Analyse der Einflussparameter (Survivor-Definitionen, Gewichtungsmethoden, Performancemodelle); Untersuchung ökonomischer Wirkungszusammenhänge (Fondsgröße, Fondsfortbestand, Performance); Methodische Handlungsempfehlungen zur Reduzierung des Bias; und eine zusammenfassende Darstellung der Ergebnisse.
Wie ist die Seminararbeit strukturiert?
Die Seminararbeit ist in fünf Kapitel gegliedert: Einleitung, Begriffsdefinition und wissenschaftliche Rahmenbedingungen, Einflussparameter und ökonomische Wirkungszusammenhänge im Rahmen des Survivorship Bias, Methodische Handlungsempfehlungen zur Reduzierung und Vermeidung des Survivorship Bias und Fazit. Jedes Kapitel wird in der Zusammenfassung der Kapitel detailliert beschrieben.
Was wird im Kapitel "Begriffsdefinition und wissenschaftliche Rahmenbedingungen" behandelt?
Dieses Kapitel definiert den Survivorship Bias präzise und beschreibt die methodischen Herausforderungen seiner Erforschung. Es legt die Datengrundlage und die Methodik der Analyse fest, die im weiteren Verlauf der Arbeit verwendet werden.
Welche Einflussparameter des Survivorship Bias werden analysiert?
Das Kapitel zu den Einflussparametern analysiert detailliert die Auswirkungen von Survivor-Definitionen, Gewichtungsmethoden und Performancemodellen auf die Ergebnisse. Es untersucht auch die ökonomischen Wirkungszusammenhänge zwischen Fondsgröße, Fondsfortbestand und Fondsperformance, inklusive der Bedeutung von "Non-Survivors" und neuen Fonds.
Welche methodischen Handlungsempfehlungen werden gegeben?
Das Kapitel zu den Handlungsempfehlungen beschreibt konkrete Maßnahmen zur Reduzierung oder Vermeidung des Survivorship Bias. Der Fokus liegt auf der Verbesserung der Datengrundlage, der Auswahl geeigneter Gewichtungsmethoden und der Verwendung robuster Performancemodelle, um die Validität und Vergleichbarkeit empirischer Forschungsergebnisse zu erhöhen.
Welche Schlüsselwörter sind relevant für die Seminararbeit?
Schlüsselwörter sind: Survivorship Bias, Fondsperformance, Investmentfonds, Performancemessung, Datengrundlage, Gewichtungsmethoden, ökonomische Wirkungszusammenhänge, methodische Handlungsempfehlungen, empirische Forschung, Rohleder/Scholz/Wilkens (2011).
Welchen Artikel analysiert die Seminararbeit?
Die Arbeit analysiert den Artikel "Survivorship Bias and Mutual Fund Performance" von Rohleder, Scholz und Wilkens (2011).
Was ist das Ziel der Seminararbeit?
Ziel der Seminararbeit ist es, die statistischen und ökonomischen Faktoren zu identifizieren, die das Ausmaß des Survivorship Bias beeinflussen und Maßnahmen zur Reduzierung oder Vermeidung aufzuzeigen.
- Citation du texte
- Maximillian Herzberger (Auteur), 2011, Research in Banking and Finance: Survivorship Bias, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/190449