„Wenn irgend etwas in der Welt bewiesen und sicher ist, dann sind es die Vampirgeschichten. Offizielle Berichte, Aussagen von glaubwürdigen Personen, von Chirurgen und Richtern untermauern diese Behauptung.“ ( Jean-Jacques Rousseau1)
Jean-Jacques Rousseau war fest von der Existenz der Vampire überzeugt, was anhand seiner Aussage deutlich wird. Es gibt tatsächlich unzählige Berichte von Medizinern und glaubwürdigen Personen, doch kann man jetzt schon vorausgreifen, dass es definitiv keine Vampire gibt. Die Quellenlage ist etwas kompliziert, da die überlieferten Texte und Berichte sehr oft nicht objektiv sind, obwohl sich viele Schriftsteller bemüht haben alles detailgetreu wieder zu geben, was sie gesehen haben. Generell saugt ein Vampir einem Lebewesen das Blut aus, um sein Überleben zu gewährleisten. Seinen Ursprung und vermehrtes Vorkommen hatte der Vampir im slawisch-orthodoxen Raum, also in Ost- und Südosteuropa. Doch der Vampir wie wir ihn heute kennen, hat nichts mit dem überlieferten Volksglauben zu tun. Er wird als ein Blutsauger dargestellt, der in der Nacht seine Opfer überfällt und einen langsam fortschreitenden Tod bei diesen verursacht. Gut informiert durch Filme und Romane, weiß man im Allgemeinen wie sich ein Vampir verhält. Den Tag verbringt er in seinem Sarg, der mit der Erde seines eigenen Grabes gefüllt ist und schläft dort mit offenen Augen bis das Tageslicht verschwunden ist, welches er verabscheut. Doch am meisten fürchtet er das Kruzifix und Knoblauch. Sein Erscheinungsbild ist leicht zu erläutern: Der Vampir ist blass im Gesicht, hat spitze Zähne, die er zum Blutaussaugen braucht, lange dürre Finger und ist sehr kräftig. Um unbemerkt Gespräche belauschen zu können, kann der Vampir sich sogar in eine Fledermaus verwandeln2. Doch diese ganze Charakteristik entspricht nicht den historischen Quellenangaben. Sie spiegelt die Phantasien von einzelnen Personen wieder. So ist auch die wohl berühmteste Geschichte, die von einem Vampir handelt, Dracula, nur eine Verknüpfung von alten Traditionen und neuen Erfindungen ist. Bram Stoker schuf den Grundbaustein für die zahlreichen, weiteren Vampirgeschichten und –filme. Abzuklären ist nun, inwiefern die Vampirgeschichten, wie die Bis(s)-reihe der Stephenie Meyer, mit dem Volksglauben übereinstimmen. Doch zuerst müssen einige allgemeine Dinge erläutert werden.
Inhaltsverzeichnis
- Der Vampir im Glauben der heutigen Zeit
- Mythos Vampir: Überlieferungen des Volksglaubens und ihre Umsetzung in Stephenie Meyers Bis(s)-Reihe
- Der Ursprung des Glaubens an wiederkehrende Tote
- Verschiedene Vorstufen des Vampirs
- Der Vampir in verschiedenen Regionen
- Slawische Region
- Griechenland
- Rumänien
- Der historische Vampir
- Medizinische Erläuterungen
- Die theologische Sicht
- Weitere Ansätze für Vampir-vorfälle
- Verwirklichung der Überlieferungen über den Vampir in der Bis(s)-Reihe
- Der große Erfolg der Bis(s)-Reihe
- Literatur- und Quellenverzeichnis
- Anhang
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Facharbeit befasst sich mit dem Mythos des Vampirs und analysiert die Überlieferungen des Volksglaubens sowie deren Umsetzung in Stephenie Meyers Bis(s)-Reihe. Die Arbeit untersucht die historischen Quellen, die verschiedenen Interpretationen des Vampirmythos und die wissenschaftlichen Erklärungsansätze für die Vampir-vorfälle. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Analyse der Darstellung von Vampiren in der Bis(s)-Reihe und deren Abweichungen vom historischen Volksglauben. Abschließend wird der große Erfolg der Bis(s)-Reihe betrachtet und die Gründe für ihre Popularität analysiert.
- Historische Entwicklung des Vampirmythos
- Verschiedene Interpretationen des Vampirmythos
- Wissenschaftliche Erklärungsansätze für Vampir-vorfälle
- Darstellung von Vampiren in der Bis(s)-Reihe
- Erfolgsfaktoren der Bis(s)-Reihe
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet die Vorstellung vom Vampir im Glauben der heutigen Zeit. Es wird deutlich, dass der Vampir, wie wir ihn heute kennen, stark von Film und Literatur geprägt ist und nur wenig mit den historischen Überlieferungen übereinstimmt. Die Quellenlage ist komplex und oft nicht objektiv, was die Interpretation der historischen Daten erschwert.
Das zweite Kapitel befasst sich mit dem Mythos des Vampirs und dessen Überlieferungen im Volksglauben. Es werden die Ursprünge des Glaubens an wiederkehrende Tote untersucht, verschiedene Vorstufen des Vampirs vorgestellt und die regionale Vielfalt des Mythos in slawischen Ländern, Griechenland und Rumänien beleuchtet. Die Arbeit analysiert die Eigenschaften des historischen Vampirs und stellt sie den wissenschaftlichen Erklärungsansätzen gegenüber. Dabei werden medizinische, theologische und psychologische Ansätze betrachtet, die versuchen, die Vampir-vorfälle zu erklären.
Das dritte Kapitel untersucht die Umsetzung der Überlieferungen über den Vampir in Stephenie Meyers Bis(s)-Reihe. Es werden die Besonderheiten der Vampire in der Reihe, wie ihre Stärke, ihre Sinne und ihre besonderen Fähigkeiten, vorgestellt und mit dem historischen Vampirbild verglichen. Die Arbeit stellt die Unterschiede und Gemeinsamkeiten heraus und beleuchtet die Anpassung des Vampirmythos an die Bedürfnisse des modernen Publikums.
Das vierte Kapitel beleuchtet den großen Erfolg der Bis(s)-Reihe und analysiert die Gründe für ihre Popularität. Es werden die Entwicklung des Vampirfilms, die verschiedenen Kategorien von Vampirfilmen und die Gründe für die anhaltende Faszination des Publikums betrachtet. Die Arbeit untersucht die Rolle von Horror und Erotik, die Bedeutung der Medienpräsenz und die gesellschaftlichen Faktoren, die zum Erfolg der Bis(s)-Reihe beitragen.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den Vampirmythos, den Volksglauben, die historischen Überlieferungen, die wissenschaftlichen Erklärungsansätze, die medizinischen und theologischen Perspektiven, die Darstellung von Vampiren in der Bis(s)-Reihe, die Erfolgsfaktoren der Bis(s)-Reihe und die Medienpräsenz des Vampirmythos.
- Citar trabajo
- Melanie Köppl (Autor), 2010, Mythos Vampir: Überlieferungen des Volksglaubens und ihre Umsetzung in Stephenie Meyers Bis(s)-Reihe, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/190431
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