Gesetzt es gibt eine objektive Welt, die dem Menschen durch seine konstitutionelle Beschaffenheit zugänglich ist, dann stößt man bald auf die Frage, wo die Grenzen seiner Wahrnehmung liegen oder, ob seine Erkenntnisfähigkeit zur Erfassung objektiver Tatsachen überhaupt dienlich ist. Und da es der Anspruch einer jeden Wissenschaft sein sollte objektive Ergebnisse zu liefern, ist es kein geringes Problem, welches sich aus diesen, am Fundament der Wissenschaften rüttelnden Überlegungen ergibt. Es scheint also erforderlich die Grenzen unseres Verstehens genauer zu beleuchten und zu kennen, damit die Wissenschaft ihrer wortwörtlichen Aufgabe gerecht werden kann, nämlich Wissen zu schaffen, anstatt Irrtümer zu gebären. Unter diesen Gesichtspunkten soll der Frage, ob ein subjektives Abbild einer objektiven Wirklichkeit möglich ist, in diesem Essay nachgegangen werden. Der Aufsatz „Wie fühlt es sich an, eine Fledermaus zu sein?“ von Thomas Nagel, der ihm zu internationaler Bekanntheit verholfen hat, bildet sowohl den Anstoß meiner Überlegungen als auch ihren Rahmen. Dadurch soll gewährleistet werden die Problematik zielgerichtet anzugehen und ihr somit in einer fünfseitigen Abhandlung ansatzweise gerecht zu werden.
Inhaltsverzeichnis
- Ist ein subjektives Abbild einer objektiven Wirklichkeit möglich?
- Das psychophysische Problem
- Reduktionismus und das Faktum Bewusstsein
- Das subjektive Wesensmerkmal
- Das Gedankenexperiment mit der Fledermaus
- Grenzen der menschlichen Vorstellungskraft
- Die Problematik des subjektiven Anteils
- Qualia und die Qualia-Debatte
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Essay untersucht die Frage, ob ein subjektives Abbild einer objektiven Wirklichkeit möglich ist, ausgehend von Thomas Nagels Aufsatz "Wie fühlt es sich an, eine Fledermaus zu sein?".
- Das psychophysische Problem: Verhältnis von Körper und Geist
- Die Grenzen des reduktionistischen Erklärungsmodells für Bewusstsein
- Das subjektive Wesensmerkmal als grundlegendes Merkmal des Bewusstseins
- Das Gedankenexperiment mit der Fledermaus: Die Unmöglichkeit, fremde subjektive Erfahrungen vollständig zu verstehen
- Die Grenzen der menschlichen Vorstellungskraft und Sprache
Zusammenfassung der Kapitel
- Ist ein subjektives Abbild einer objektiven Wirklichkeit möglich?: Der Essay stellt die Frage nach der Möglichkeit eines subjektiven Abbildes der objektiven Wirklichkeit und untersucht die Grenzen des menschlichen Verstehens.
- Das psychophysische Problem: Der Aufsatz beleuchtet das traditionelle psychophysische Problem und die verschiedenen Ansätze zur Erklärung des Verhältnisses von Körper und Geist.
- Reduktionismus und das Faktum Bewusstsein: Nagel kritisiert reduktionistische Versuche, psychische Ereignisse auf physische zurückzuführen und argumentiert, dass das Faktum Bewusstsein die Reduktion auf physische Prozesse unmöglich macht.
- Das subjektive Wesensmerkmal: Nagel führt das Konzept des subjektiven Wesensmerkmals ein, das beschreibt, dass es sich für jeden Organismus auf eine spezifische Weise anfühlt, dieser Organismus zu sein.
- Das Gedankenexperiment mit der Fledermaus: Nagel stellt das Gedankenexperiment mit der Fledermaus vor, um die Unmöglichkeit zu verdeutlichen, fremde subjektive Erfahrungen vollständig zu verstehen.
- Grenzen der menschlichen Vorstellungskraft: Der Essay zeigt die Grenzen der menschlichen Vorstellungskraft und Sprache auf, die es uns unmöglich machen, die Welt aus der Perspektive anderer Lebewesen zu erfassen.
Schlüsselwörter
Schlüsselwörter für den Text sind: psychophysisches Problem, Bewusstsein, subjektives Wesensmerkmal, Reduktionismus, Gedankenexperiment, Fledermaus, Qualia, objektive Wirklichkeit, subjektives Abbild, Grenzen des Verstehens, menschliche Vorstellungskraft.
- Arbeit zitieren
- Eric Jänicke (Autor:in), 2009, Ist ein subjektives Abbild einer objektiven Wirklichkeit möglich? - Gedanken anhand des Aufsatzes "Wie fühlt es sich an, eine Fledermaus zu sein" von Thomas Nagel, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/190418