Einleitung
Friedrich der Große hatte sein ganzes Leben lang mit Frauen zu tun. Sei es im privaten Bereich oder im politischen Bereich. Frauen spielten, entgegen der weit verbreiteten Meinung, im Leben von Friedrich immer eine entscheidende Rolle. Die Tatsache, daß er seine angezwungene Frau, Elisabeth-Christine von Braunschweig-Bevern, nicht liebte, darf darüber nicht hinwegtäuschen. Friedrich war deshalb nämlich kein Frauenfeind.
Besonders zwei Frauen begleiteten Friedrich durch die Höhen und Tiefen seines Lebens, seine Schwester Wilhelmine, und seine Mutter Sophie Dorothea. Anhand des Briefes von Mitte Juni 1731 möchte ich das besondere Verhältnis zwischen Friedrich und Wilhelmine auf der einen, und das Verhältnis zur Mutter auf der anderen Seite erläutern. Dabei soll folgende Fragestellung im Vordergrund stehen:
Wie sah das Verhältnis zwischen Friedrich dem Großen und seiner Schwester Wilhelmine bzw. seiner Mutter Sophie Dorothea aus?
Ausgehend von oben genanntem Brief, werde ich versuchen, die verschiedenen Aspekte der Beziehung zwischen den beiden Geschwistern zu beleuchten. Besonderes Augenmerk lege ich dabei auf die Entstehungsgründe dieser geschwisterlichen Beziehung.
Die Beziehung zur Mutter werde ich anschließend versuchen, zu erläutern.
Inhaltsverzeichnis
Einleitung
Die Quelle
Die Schwester
Die Mutter
Fazit
Literaturverzeichnis
Einleitung
Friedrich der Große hatte sein ganzes Leben lang mit Frauen zu tun. Sei es im privaten Bereich oder im politischen Bereich. Frauen spielten, entgegen der weit verbreiteten Meinung, im Leben von Friedrich immer eine entscheidende Rolle. Die Tatsache, daß er seine angezwungene Frau, Elisabeth-Christine von Braunschweig-Bevern, nicht liebte, darf darüber nicht hinwegtäuschen. Friedrich war deshalb nämlich kein Frauenfeind.
Besonders zwei Frauen begleiteten Friedrich durch die Höhen und Tiefen seines Lebens, seine Schwester Wilhelmine, und seine Mutter Sophie Dorothea. Anhand des Briefes von Mitte Juni 1731 möchte ich das besondere Verhältnis zwischen Friedrich und Wilhelmine auf der einen, und das Verhältnis zur Mutter auf der anderen Seite erläutern. Dabei soll folgende Fragestellung im Vordergrund stehen:
Wie sah das Verhältnis zwischen Friedrich dem Großen und seiner Schwester Wilhelmine bzw. seiner Mutter Sophie Dorothea aus?
Ausgehend von oben genanntem Brief, werde ich versuchen, die verschiedenen Aspekte der Beziehung zwischen den beiden Geschwistern zu beleuchten. Besonderes Augenmerk lege ich dabei auf die Entstehungsgründe dieser geschwisterlichen Beziehung.
Die Beziehung zur Mutter werde ich anschließend versuchen, zu erläutern.
Die Quelle
Der Quelleninterpretation soll der Brief von Mitte Juni 1731 zugrunde liegen. Verfasst wurde dieser Brief von Friedrich dem Großen, zum Entstehungszeitpunkt noch Kronprinz von Preußen. Friedrich sitzt zu dieser Zeit in Küstrin in Festungshaft, nachdem ein von ihm unternommener Fluchtversuch fehlgeschlagen war.[1] Der verhasste Vater hatte ihn dorthin einsperren lassen, zuvor aber nicht versäumt, den Freund und Fluchthelfer seines Sohnes, Hans Hermann von Katte, vor den Augen Friedrichs exekutieren zu lassen. Der junge Kronprinz befindet sich zum Zeitpunkt der Entstehung der Quelle in einem eher melancholischen Zustand. Die Haft setzt ihm zu. Vor allem, weil es ihm nicht erlaubt ist, den Schriftverkehr mit seiner Schwester Wilhelmine aufrecht zu erhalten.[2] Dennoch schreibt er weiterhin heimlich Briefe, und lässt diese Wilhelmine zukommen, so auch die hier vorliegende Quelle. Friedrichs Schwester befindet sich zum Entstehungszeitpunkt am Hofe in Berlin.[3]
Die Schwester
Wie kaum einer anderen Person, vertraute Friedrich der Große seiner Schwester Wilhelmine. Von frühester Jugend an verband die beiden Geschwister ein sehr inniges und herzliches Verhältnis. Der Kronprinz und spätere König vertraute sich in all seine Fragen, Ängsten und Nöten seiner Schwester an. Genauso machte es Wilhelmine. Egal, was gerade ihr Gemüt belastete, in Friedrich fand sie immer einen verständnisvollen Zuhörer. Die Beiden schrieben sich in ihren weit über 1000 Briefen nicht nur von persönlichen Leiden und Ängsten. Nein, vielmehr wusste jeder vom anderen, dass er in ihm einen im Geist und Verstand ebenbürtigen Partner hatte. So unterhielten sich Friedrich und Wilhelmine beispielsweise auch über Themen philosophischer Natur, oder diskutierten über Kunst und Literatur. Warum aber entwickelte sich gerade zwischen diesen beiden Geschwistern ein solch inniges, geschwisterliches Verhältnis? Friedrich hatte nämlich keineswegs nur Wilhelmine zur Schwester. Nicht weniger als sieben Schwestern[4], Wilhelmine eingeschlossen, umgaben Friedrich. Um die Entwicklung des Verhältnisses von Friedrich und Wilhelmine zu verstehen, muss man einiges anführen.
Wilhelmine war drei Jahre älter als ihr Bruder. Seine anderen Schwestern waren alle jünger wie Friedrich. Gerade, das Wilhelmine älter war, als Friedrich, lässt den Schluss zu, dass er in seiner älteren Schwester eine Art Bezugsperson sah. Sie vermochte es, den jungen Kronprinzen zu leiten und in seiner jugendlichen Ungestümtheit zu bremsen. Ein Beispiel für diese Rolle Wilhelmines in den frühen Kinderjahren der Beiden findet man in einem Bild[5] des Hofmalers am Berliner Hof, Antoine Pesne: man sieht das noch sehr junge Geschwisterpaar , Wilhelmine mit einem Blumenkörbchen, Friedrich mit einer umgeschnallten Trommel, der von seiner älteren Schwester am Fortstreben gehindert wird. In diesen frühen Kindertagen ist das Leben der beiden noch unbeschwert. Noch ahnen sie nicht, wie sehr sie der gemeinsame Hass auf den Vater einmal zusammen schweißen wird. Gerade dieser gemeinsame Hass auf den Friedrich Wilhelm I., der seinen beiden ältesten Kindern mit ausgesprochener Härte und Gefühlslosigkeit begegnete, ist als einer der Hauptgründe anzusehen, warum sich das Verhältnis von Friedrich und Wilhelmine so eng und vertrauensvoll entwickelt hat. Sie wissen voneinander, das sie sich gegenseitig über die Gefühle dem Vater gegenüber ohne Vorbehalte austauschen können. Keiner braucht Angst davor zu haben, dass der Andere ihn verraten oder anschwärzen würde. Wilhelmine hatte, wie Friedrich, eine eigene Erzieherin. Mit drei Jahren wurde sie in die Obhut der Hofdame Léti übergeben[6]. Diese Hofdame war aber weder einfühlsam, noch stellte sie für Wilhelmine eine große Hilfe dar, denn sie war hauptsächlich für Wilhelmines geistige Bildung und Erziehung zuständig. Für Zwischenmenschliches blieb da kein Platz. Auch hier findet man einen Grund, warum sich Wilhelmine so zu ihrem jüngeren Bruder hinwendete. Ihm erging es nämlich nicht viel besser. Vor allem, weil er mit 13 Jahren seinem Vater völlig ausgeliefert war. Denn von nun an kümmerte sich der König persönlich um die Erziehung des jungen Kronprinzen. Auch hier hatten väterliche Liebe oder Zuneigung keinen Platz. Friedrich Wilhelm I. hatte genaueste Vorstellungen davon, wie sein Sohn zu erziehen sei[7]. Er verstand es keineswegs, daß sein Sohn ein sensibler und philosophisch interessierter junger Mann war. Für den König zählten nur das Militärische, und andere, für ihn ausgesprochene königliche Eigenschaften, die er Friedrich unter allen Umständen näher bringen wollte. Der Kronprinz konnte nur heimlich seinen Leidenschaften, wie zum Beispiel der Lektüre französischer Literatur nachgehen. Sobald der König ihn mit einem Buch erwischte, entriss er es seinem Sohn, und warf es ins Feuer[8]. Wilhelmine dagegen hatte sehr großese Verständnis für die Interessen ihres jüngeren Bruders, denn auch sie selbst war diesen geistigen und philosophischen Gebieten keineswegs abgeneigt. Rege diskutierten sie Themen philosophischer, geistiger und auch künstlerischer Natur. Auch hier findet man wieder einen gemeinsamen Nenner der beiden Geschwister. Der gemeinsame Leidensweg der sehr strengen und harten Erziehung mag einer der Hauptgründe sein, warum sich Friedrich und Wilhelmine so nahe standen.
[...]
[1] Leuschner, 11
[2] „…Man hat mich in Verdacht, zu schreiben;…“
[3] Walter, 79
[4] Winter, 103
[5] Volz, 4
[6] Walter, 8
[7] Winter, 26
[8] Winter, 23
- Quote paper
- Fabian Matschke (Author), 2003, Friedrich der Große - Die Beziehung zur Schwester Wilhelmine und zur Mutter Sophie Dorothea, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/19032
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