Liebe Leserin, lieber Leser,
mir wurden, als ich noch im Dienst war, als Religionspädagoge und Prädikant über viele Jahre hinweg Vakanzvertretungen übertragen, sodass ich die oft sehr schwierige Situation der Pfarrer/innen nachvollziehen kann, dass sie an vielen Stellen des Alltags unter enormen Zeitproblemen leiden.
Das sind die Beweggründe für dieses Buch, dem 2. Band zum Problem Konfirmandenunterricht; Ziel ist auch hier die dringende Entlastung für den/die Pfarrer/innen bei der Vorbereitung der Unterrichtsstunden.
Thematisch geordnete Unterrichtsstunden, die in der Vorbereitung so aufgebaut wurden, dass schon mit wenigen Blicken klar wird, wie eine Stunde gestaltet werden kann; alle Unterrichtsstunden sind deshalb deutlich gegliedert, haben einen vorangestellten, zusammengefassten Überblick mit klar benannten Zielsetzungen und am Ende der Planungen finden sich immer die notwendigen Arbeitsblätter, Informationsblätter und Anregungen als Kopiervorlage.
Es sind in diesem Büchern sind Anregungen, Ideen und Impulse zu finden. Mein Anliegen ist es, für den „Notfall“ nach einer Vorlage greifen zu können und den Unterricht so zu gestalten, dass er nicht aus „Verlegenheit“ und Zeitnot für beide Seiten unbefriedigend wird.
Noch zwei wichtige Hinweise noch in eigener Sache: Da die Ausstattungen der Gemeinden sehr unterschiedlich sein können, ist der Hinweis auf einen Medieneinsatz immer so zu verstehen, dass die in der eigenen Gemeinde verfügbaren Medien zum Einsatz kommen; das können ein OHP (Overheadprojektor), Beamer in Verbindung mit einem Laptop, White Board (Tafel die mit speziellen Filzstiften beschrieben wird), einem interaktiven White Board (einer weißen Tafel mit einem Anschluss für einen Computer Speicher Stick, mit dem Inhalte am interaktiven White Board wiedergegeben werden können, Ergebnisse kurzfristig gespeichert und aufgerufen werden können), einem Smart Board, dass über alle Möglichkeiten verfügt, die die Elektronik heute verfügt, also dem surfen für das Internet, Information suchen und darstellen, aber auch eigene Programme und Dateien aufgerufen werden können) sein, oder eben auch eine einfache Tafel, die mit Kreide oder Filzstiften beschrieben werden kann. Der Einfachheit halber schreibe ich deshalb auch nur OPH und meine damit, dass hier die entsprechenden Medien zum Einsatz kommen sollen.
Bibelaufschlagübungen sollen den Konfirmanden helfen, sich schneller und besser in der Bibel zu Recht zu finden.
Inhaltsverzeichnis
Vorbemerkungen zu diesem Buch
Jugendreligionen
Übersicht über 4 Unterrichtsstunden
1. Was sind Jugendreligionen
2. Wege in die Jugendreligionen
3. Wie denke ich über Jugendreligionen?
4. Vergleich der Jugendreligion mit der christlichen Religion
Behinderung
Übersicht über 4 Unterrichtsstunden
1. Behinderte und ihre Probleme
2. Behinderte und ihre unterschiedlichen Bedürfnisse
3. Behinderte gestern und heute
4. Behinderte und wir!
Drogen
Übersicht über 4 Unterrichtsstunden
1. Selbstmord auf Raten und der Spritze
2. Drogen und ihre Wirkung benennen
3. Ursachen und Hintergründe des Drogenkonsums
4. Drogen und ihre harten Folgen
Tod und Sterben
Übersicht über 10 Unterrichtsstunden
1. Tod und Sterben
2. Ist der Tod ein Durchgangsstadium?
3. Die Phasen des Sterbens
4. Charité
5. Euthanasie
6. Transplantation – ein Weg für einen Christen?
7. Verzweiflung und Suizid aus Verzweiflung
8. Totenbett
9. Die christliche Trauerfeier
10. Was sagt die Bibel zum Tod und der Auferstehung?
Biografie
Vorbemerkungen zu diesem Buch
Liebe Leserin, lieber Leser,
mir wurden, als ich noch im Dienst war, als Religionspädagoge und Prädikant über viele Jahre hinweg Vakanzvertretungen übertragen, sodass ich die oft sehr schwierige Situation der Pfarrer/innen nachvollziehen kann, dass sie an vielen Stellen des Alltags unter enormen Zeitproblemen leiden: Da wird das dringend notwendige Seelsorgegespräch geführt, aber infolge eines Todesfalls ist bereits der Termin für das erforderliche Trauergespräch angesetzt, die Familientragödien oder auch eine Tauffeier in Vorbereitung; der Blick geht angespannt zum Telefon, denn das dringende Telefonat das noch erledigt werden muss, muss noch dringend geführt werden – eigentlich alles „zeitgleich“; welche berechtigten Gründe auch immer vorliegen, die den/die Pfarrer/innen zeitlich so in Not bringen muss nicht weiter erläutert werden, denn ist auch schon deutlich, dass für das Zeitfenster Konfirmandenunterricht eigentlich keinen Raum mehr hat; es ist völlig klar, dass auf Grund dieser ganz besonderen Lage im Pfarrhäusern der Konfirmandenunterricht leider viel zu oft über die „Türschwellenpädagogik“ bewältigt werden muss.
Genau hier liegen die Beweggründe für dieses Buch, dem 2. Band zum Problem Konfirmandenunterricht; Ziel ist dabei genau wie im 1. Band auch die dringende Entlastung für den/die Pfarrer/innen bei der Vorbereitung der Unterrichtsstunden. Thematisch geordnete Unterrichtsstunden, die in der Vorbereitung so aufgebaut wurden, dass schon mit wenigen Blicken klar wird, wie eine Stunde gestaltet werden kann; alle Unterrichtsstunden sind deshalb deutlich gegliedert, haben einen vorangestellten, zusammengefassten Überblick mit klar benannten Zielsetzungen und am Ende der Planungen finden sich immer die notwendigen Arbeitsblätter, Informationsblätter und Anregungen als Kopiervorlage.
Um aber allen Unklarheiten auszuweichen: Alles was in diesem Buchern zu finden ist, sind Anregungen, Ideen und Impulse. Es ist natürlich möglich, denn Unterricht völlig anders zu gestalten, Vorschläge zu verändern, umzugestalten. Mein Anliegen ist es, für den „Notfall“ nach einer Vorlage greifen zu können und den Unterricht so zu gestalten, dass er nicht aus „Verlegenheit“ und Zeitnot für beide Seiten unbefriedigend wird.
Noch zwei wichtige Hinweise noch in eigener Sache: Da die Ausstattungen der Gemeinden sehr unterschiedlich sein können, ist der Hinweis auf einen Medieneinsatz immer so zu verstehen, dass die in der eigenen Gemeinde verfügbaren Medien zum Einsatz kommen; das können ein OHP (Overheadprojektor), Beamer in Verbindung mit einem Laptop, White Board (Tafel die mit speziellen Filzstiften beschrieben wird), einem interaktiven White Board (einer weißen Tafel mit einem Anschluss für einen Computer Speicher Stick, mit dem Inhalte am interaktiven White Board wiedergegeben werden können, Ergebnisse kurzfristig gespeichert und aufgerufen werden können), einem Smart Board, dass über alle Möglichkeiten verfügt, die die Elektronik heute verfügt, also dem surfen für das Internet, Information suchen und darstellen, aber auch eigene Programme und Dateien aufgerufen werden können) sein, oder eben auch eine einfache Tafel, die mit Kreide oder Filzstiften beschrieben werden kann. Der Einfachheit halber schreibe ich deshalb auch nur OPH und meine damit, dass hier die entsprechenden Medien zum Einsatz kommen sollen.
Die vorgeschlagenen Bibelaufschlagübungen sollen den Konfirmanden helfen, sich schneller und besser in der Bibel zu Recht zu finden und sind folgendermaßen gedacht: Der Pfarrer nennt eine Bibelstelle, die von den Konfirmanden gefunden werden muss. Wer als erster den richtigen Text gefunden und laut gelesen hat, bekommt an der Tafel (auf einer eigens dafür angelegten Bonusliste) einen Bonuspunkt. Wer 20 Punkte (ein von mir gewählter Richtwert, der problemlos verändert werden kann) auf seinem „Konto“ gesammelt hat, bekommt dafür eine kleine Anerkennung, zum Beispiel einen Radiergummi, ein Bleistift oder etwas Ähnliches in dieser Größenordnung. Dann beginnt die Zählung wieder von neuem. Bonuspunkte verfallen nicht, sondern bleiben bis zum Erreichen der vorgegebenen Grenze von „20“ bestehen.
Hanau, im März 2012
Kapitel 1
Jugendreligionen
Jugendreligionen
Übersicht über 4 Unterrichtsstunden
1. Was sind Jugendreligionen?
- Hilfen im Bereich Information
- Arbeitsblatt
- Jugendreligionen kennen lernen
- Bedrohungen erkennen und reagieren können
Methodisch – didaktische Überlegungen zur 1. Unterrichtsstunde
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Unterrichtsverlauf:
Pfarrer: Zu Beginn unserer heutigen Unterrichtsstunde müssen wir das Wort Jugendreligion klären. Geprägt wurde dieser Begriff 1978 durch den Bayrischen Sektenkenner Pfarrer Haack.
Er machte allerdings sofort klar, dass dieser Begriff nicht heißt, dass diese Gemeinschaften auch Religionen sind. Die Bezeichnung Religionen in diesem Zusammenhang besagt nur, dass sie alle viele Gemeinsamkeiten haben, stellt aber keine Anerkennung als Religion dar.
Die TM (Transzendentale Meditation) sagt sogar von sich selbst, dass sie keine Religion ist!
Pfarrer: Ihr nehmt nun bitte ein Blatt und etwas zum Schreiben zur Hand. Ihr braucht die Blätter nicht abzugeben, schreibt aber trotzdem so, dass ihr es nachher noch lesen könnt. Wir machen heute nämlich ein schriftliches Brainstorming!
Arbeitsauftrag:
Ich stelle mir das so vor: Ihr schreibt nun, jeder für sich, alles das auf, was ihr euch unter dem Begriff Jugendreligion vorstellt. Dazu habt ihr 5 Minuten Zeit.
Einer von euch geht dann an die Tafel. Reihum lest ihr vor, was auf euerem Blatt steht; wir schreiben es an die Tafel. Klar ist, dass ab dem 2. Konfirmanden nur noch das vorgelesen wird, was noch nicht an der Tafel steht.
Was wir an die Tafel schreiben, das besprechen wir natürlich. Wenn jemand unsicher ist, ob seine Antwort schon an der Tafel steht, dann liest er sie vor und wir können dann gemeinsam überlegen. Alles klar?
Jetzt geht es los!
Nach 5 Minuten wird aufgehört zu schreiben. Wer noch schreibt, darf selbstverständlich seinen Gedanken zu Ende bringen (eine Schul – und unterrichtssituation sollte vermieden werden).
Auswertung des Brainstormings:
Die Auswertung an der Tafel wird hier nur angerissen:
- alles Betrug,
- tolle Sache,
- Freiheiten,
- Kirchen,
- Probleme,
- Sekten,
- Religionen nur für junge Menschen
Hinweis: Der Begriff Sekten wird an dieser Stelle nicht besprochen!
Pfarrer: Damit wir alle den gleichen Wissensstand haben, verteile ich nun ein Informationsblatt, das ich für euch vorbereitet habe. Da sind die wichtigsten (bekanntesten) Jugendreligionen, die in Deutschland aktiv sind aufgelistet und kurz beschrieben.
Arbeitsanweisung:
Ich möchte euch nun bitten, dass ihr euch in kleine Gruppen (4 – 5 Konfirmanden je Gruppe) aufteilt und dann das Blatt gemeinsam lest. Fragen schreibt ihr bitte auf. Bestimmt also einen Schriftführer in jeder Gruppe. Eure zweite Aufgabe ist es, Aussagen, Lehre und Inhalte herauszufinden, die alle Jugendreligionen aufweisen. Ihr habt dafür nun 15 Minuten Zeit.
Nach 15 Minuten berichten die Konfirmanden (Schriftführer) im Plenum aus den einzelnen Gruppen. Ehe nun auf die Gemeinsamkeiten der Inhalte, Lehre und Aussagen eingegangen werden kann, werden alle Unklarheiten und anstehenden Fragen besprochen.
Auswertung der Gruppenarbeit:
Die Auswertung der Gemeinsamkeiten aller Jugendreligionen könnte so aussehen (wird im Konfirmandenheft mitgeschrieben):
- An ihrer Spitze steht ein den absoluten Gehorsam verlangender Führer.
- So heißt es zum Beispiel bei der Vereinigungskirche: „Da die Vereinigungskirche die Freiheit bringt, muss sie auch die Macht und Autorität haben, totale Disziplin zu fordern”.
- Starke Führergestalt und Autorität
- Zusammenfassung aller „Jünger” in Gruppen, um sie so von der Umwelt, den Familien und den Freunden zu isolieren
- Ständige Überwachung und Kontrolle aller Mitglieder
- Pflege von Feindbildern (Antikommunismus)
- Verstärkung von (Lebens –) Ängsten und dann
- Werbung mit Heilsversprechen (Glück, Geborgenheit und Zufriedenheit)
- Sie haben eine Patentlösung für alle Probleme parat.
- Übersteigertes Bewußtsein, zu den Auserwählten Gottes zu gehören
- Abwertende Haltung gegenüber anderen Religionsgemeinschaften
- Ablehnung gegenüber den offiziellen Kirchen
- Sie wenden sich an Menschen im Alter von 18 – 25 Jahre; dabei wird die Straßenwerbung bevorzugt!
- Sie verfügen über ein Zentrum, eine Mission und verfügen so über die Möglichkeit, dass junge Menschen zusammenleben können!
- Ihre Führer und Manager leben in Luxus, die „einfachen Jünger” leben ein karges Leben.
- Es geht um Geld und nicht um Problemlösungen oder Befreiung!
Lied: Hier sollte nun ein Lied gesungen werden, um wieder Schwung und Entspannung in den Unterricht zu bringen; die Konfirmanden können ein Leid vorschlagen. Nachdem sich die Gruppe auf ein Lied geeinigt hat oder der Vorschlag des Pfarrers angenommen wurde, wird in der bekannten und bewährten Weise vorgegangen, das heißt, die Konfirmanden werden mit ihren eigenen Instrumenten (Instrumente der Kirchengemeinde) aktiv in das Geschehen involviert.
Liedvorschlag und Liedblatt des Pfarrers:
„Gott liebt diese Welt”, aus: Schöner freier Tag, Seite 40, Arbeitsgemeinschaft Missionarische Dienste, Stuttgart.
Um das Wissen nicht zu theoretisch und trocken werden zu lassen, werden hier auf die drei Bildtexte aus der Jugendreligion „Kinder Gottes, Familie der Liebe” vorgestellt. Alle drei Texte werden den Konfirmanden nacheinander in die Hände gegeben! Die Motive werden zunächst für eine vordergründige, aber nur kurzfristige Unruhe sorgen, anschließend aber den Unterricht enorm bereichern, denn sobald die Konfirmanden gesehen und begriffen haben, dass es sich hier nicht um Fälschungen oder einen plumpen Witz handelt, sondern um Kopien von vorliegenden Originalen.
Tipp: Die Briefe einzeln in die Gruppe zu geben hat den Vorteil, dass alle immer nur eine Unterrichtsvorlage haben und so nicht von einer zweiten Information abgelenkt werden; Fragen und Probleme können so direkt ausgetauscht und besprochen werden.
In einem anschließenden, offenen Gespräch im Plenum werden nun die Inhalte aus der Tafelmitschrift (Konfirmandenheft) mit den drei Texten verglichen, kurz genannt und nochmals in ihrer Gefahr benannt und vertieft!
Liedblatt (aus: „Schöner freier Tag”)
Informationsblatt:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
2. Wege in die Jugendreligion!
- Was macht Jugendreligionen so anziehend?
- Methoden der Anwerbung
- Gefahren schon bei der 1. Kontaktaufnahme
Methodisch – didaktische Überlegungen zur 2. Unterrichtsstunde
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Unterrichtsverlauf:
Pfarrer: Die Jugendreligionen üben offensichtlich einen besonderen Reiz auf junge Menschen aus. Wir wollen uns heute die Werbemethoden dieser „Religionen” etwas genauer anschauen. Wie so etwas abläuft (Anwerbung), schildere ich euch nun und halte die wichtigsten Gedanken dazu schlaglichtartig an der Tafel fest (wenn ein Konfirmandenheft geführt wird, wird mitgeschrieben). Wer von euch dazu persönliche Informationen und Wissen hat, aus der Familie, von Bekannten oder Freunden, der kann sein Wissen jetzt einbringen und mir seine Informationen zurufen.
So könnte die Mitschrift an der Tafel aussehen:
Einstiegsfrage durch Sektenmitglieder können so lauten:
1. „Bist du eigentlich glücklich?” Einladung zum Kaffee oder Tee;
2. „Komm, wir doch auch junge Leute.
3. Hast du Probleme?
4. Komm mit uns, wir haben eine Lösung!
5. Du kriegst eine Tasse Kaffee und wir erklären dir
6. die Lösung für alle deine Probleme und der Probleme dieser Welt!” Was läuft wie auf der Straße?
- Das Ansprechen auf der Straße geschieht durch junge, sympathische Personen! Sie wirken nach außen solide, korrekt und unauffällig;
- Suchend wirkende Menschen werden gezielt angesprochen!
- Auf den Ausdruck der Augen wird geachtet, denn er zeigt, dass den Jugendlichen etwas fehlt; „Die Augen sind der Spiegel der Seele”, sagt dazu eine alte Volksweisheit.
- Gammler oder Obdachlose werden nicht angesprochen
- Nur junge Menschen werden kontaktiert (ab 18 Jahren)
- Kontakte werden vorwiegend in Fußgängerzonen, gelegentlich auch in Nebenstraßen hergestellt
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Anwerber fühlen sich sicher, weil sie in der Regel davon ausgehen können, dass der Angesprochene nicht weiß, um was es wie letztlich geht;
Es wird dem Angesprochenen zunächst ein Missionseindruck vermittelt.
Brainstorming: Pfarrer: Wir wollen nun durch zurufen nach den Ursachen suchen, die für den Erfolg verantwortlich sind. Ich gehe an die Tafel und schreibe mit (die Antworten werden an der Tafel gesammelt und in offenen Gespräch besprochen; anschließend ergänzt der Pfarrer).
Das Ergebnis könnte so aussehen:
- Flucht aus und vor dem Alltag
- die scheinbare Sinnlosigkeit des Lebens
- Massive Probleme im Elternhaus
- Probleme in der Schule/Arbeitsplatz/Ausbildungsplatz/Studium (Leistungsprobleme etc.)
- Sie versprechen die Lösung aller Probleme
- Der Versuch, einen Schlussstrich unter die Konflikte ziehen zu können
- Suche nach der „heilen Welt”
- Das Wissen, dass die Uhr abläuft;
- viele Menschen verstehen sich selbst als Schöpfer;
- nur Erfolge und technisches Können zählen;
- sie kreisen immer nur um sich selbst und die Lebensuhr läuft weiter ab; sie erkennen die Folgen nicht; sie begreifen nicht (beziehungsweise oft viel zu spät), dass alles ganz anders läuft als es gewollt war;
Die innere Leere im Menschen ist fast wie ein existentielles Vakuum! Sie haben keine Traditionen mehr, die ihnen sagen, was sie tun sollen; der Mensch weiß nicht mehr, was er eigentlich will. Die Folge daraus sind die typischen Fehlversuche, die Leere zu füllen.
Eine geistige Not ist aus einer abgründigen Sinnlosigkeit im Menschen entstanden;
Die Erwachsenen gehen zwar zur Kirche, aber sie haben kaum noch verbindliche Maßstäbe, die sie den jungen Menschen vermitteln können;
Die Einsamkeit junger Menschen, mitten unter Jugendlichen
- Viele Jugendliche fühlen sich von der Umwelt isoliert
- Junge Menschen haben (finden) aus ihrer Sicht oft keine „echten” Gesprächspartner in ihren Eltern
- Junge Menschen sind oft der Meinung, dass sie zuwenig Aufmerksamkeit und Zuwendung von den Eltern erhalten
- Jugendliche kommen sich oft in der Welt der Erwachsenen als Nebensache vor
- Der Reiz des Neuen ist oft die Ursache der folgenden Tat
- Jugendreligionen scheinen eine echte Alternative zum bisherigen Leben zu sein
Viele Erwachsene haben im Leben nur noch zwei Ziele:
1. Frieden/Ruhe und
2. Überfluss
Hinter Frieden verbirgt sich nicht Pazifismus, sondern Frieden bedeutet in diesem Zusammenhang: „Lasst mich in Ruhe!” Probleme anderer „Fern – sehen”
Überfluss steht für Wünsche nach dem Auto, möglichst groß und teuer; steht für das zweite Auto, die Motorjacht, einfach für viel, mehr, alles haben wollen!
Hinführung zum Rollenspiel
Für das erste Rollenspiel sind keine weitere Erklärungen und Hilfestellung notwendig.
Pfarrer: Ich möchte nun mit euch zwei Rollenspiele machen; für jedes Rollenspiel brauche ich je zwei freiwillige Konfirmanden.
Es ist davon auszugehen, dass es beim 1. Rollenspiel ohne Probleme geht.
Die Themen für die zwei Rollenspiele lauten:
1. Werbung für eine kirchliche Jugendgruppe nach der Konfirmation
2. Anwerben eines Schülers in die Jugendreligion „Kinder Gottes”
Hilfestellung für den Anwerber im zweiten Rollenspiel:
Pfarrer: Das zweite Rollenspiel ist etwas schwieriger. Ich habe deshalb die wichtigsten Gedanken, die im Rollenspiel vorkommen sollten, an der Tafel (Medieneinsatz) notiert (oder OHP – Folie wird aufgelegt).
Damit wird die Aufgabenstellung für die Konfirmanden leichter und auch überschaubarer; dennoch sollten sie
- möglichst frei sprechen. Auf Gedanken des Anzuwerbenden wird
- bewusst verzichtet, damit er völlig frei, unbefangen und natürlich
- antworten kann.
Vor der Entscheidung:
- du musst nicht mehr zur Schule/Arbeit gehen
- bei uns bist du den ganzen Tag mit Menschen deiner Altersgruppe zusammen
- du wohnst mit uns zusammen und hast alles, was du brauchst
- du brauchst keine Angst mehr vor der Zukunft haben, denn ich nenne dir das Ziel, für das es sich zu leben lohnt: Wir = unsere Religion, baut eine neue und bessere Welt auf!
- Bei uns findest du Freunde für das ganze Leben
- Bei uns bekommst du Zärtlichkeit soviel du willst
- Du wirst bei frei von den Zwängen deiner Eltern
- Ich biete dir aufregende Abenteuer, neue Menschen kennen zu lernen, fremde Länder kennen zu lernen und viele spannende Erlebnisse
- Ich biete dir die lustigste und fröhlichste Gemeinschaft dieser Erde
Nach der Entscheidung: (seine Freude über die positive Entscheidung muss in der Stimme deutlich werden)
- du weißt nun, was ich dir biete. Damit alles funktionieren kann, muss ich auch einiges von dir verlangen:
- ich verlange, dass die Briefe, die ich euch (Gemeinschaft) schreibe gelesen, durchgearbeitet und befolgt werden!
- Ich bestimme, was mit dem Geld geschieht!
- Ich bestimme über das Geld und die Sachen, die du in die Gemeinschaft einbringst!
- Du musst dich total in meinen Dienst stellen. Du verdienst Geld, indem du Broschüren verkaufst und/oder neue Mitglieder anwirbst!
- Ich bin und bleibe der Boss, das musst du akzeptieren!
- Ich verlange absoluten Gehorsam!
- Du nimmst endgültigen Abschied von deinen Eltern, Geschwistern, Verwandten, Freunden und Bekannten, wenn sie nicht unserer Gemeinschaft beitreten!
Leitgedanken und Impulse für das Auswertungsgespräch des 2. Rollenspiels:
Hier können beispielhaft die Eintrittserklärung in eine Jugendreligion (Kinder Gottes als exemplarisches Beispiel ) und die Informationsblätter 1 + 2 eingefügt werden!
- Was hat mich angesprochen?
- Was hat mich verunsichert?
- Was hat mich abgeschreckt?
- Welche Gefühle sind dabei in mir wach geworden?
- Was denke ich von dieser „Religion”?
- Wo finden die Kontakte in der Regel statt?
- Wer wird warum angesprochen?
- Was wird dabei so alles versprochen?
- Achtung: Versprechen richten sich immer nach den Bedürfnissen und Wünschen der Angesprochenen, nicht nach dem späteren, realen Handeln!
- Wie werden die Jugendlichen in die Lehre der „Religion” eingeführt?
- Wie wirkt sich diese Schulung aus?
Überleitung zur Gruppenarbeit:
Pfarrer: Ich habe ein Arbeitsblatt für euch vorbereitet. Hier werden die Gedanken, die wir heute bisher erarbeitet haben nochmals aufgenommen. Bitte gebt euch bei der Beantwortung Mühe. Ihr könnt zu zweit oder in kleinen Gruppen, nicht mehr als 4 Konfirmanden, arbeiten. Es stehen euch 15 Minuten zur Verfügung.
Die Auswertung der Gruppenarbeit erfolgt im Plenum in einem offenen Gespräch. Es werden bewusst keine Antworten auf die einzelnen Fragen vorgegeben, weil sie sich aus den fixierten Unterrichtsinhalten an der Tafel automatisch ergeben.
Ziel und Ergebnis dieser Stundeneinheit könnte/sollte sein:
- eine neue Umgebung birgt immer neue Gefahren
- ein neues Umfeld wirkt faszinierend und anziehend; es wurde deshalb gezielt so gestaltet (Bauernhof, Missionszentrum, Familie etc.)
- die intensive Zuwendung hat scheinbare Erkenntnisse zur Folge; Ablösung von Zuhause und scheinbare Problemlösung sind die Folgen
- die scheinbaren Erkenntnisse sind Folge von intensiven Tränen und wenig Schlaf (Gehirnwäsche);
- Schlafentzug wird eingesetzt um theoretisches Wissen und Denken leichter und besser verinnerlichen!
- Gehirnwäsche: Erkenntnisse haben Konsequenzen zur Folge, denn sonst wäre der Jugendliche blind, taub, stumm und gefühllos!
- weiterleben im bisherigen Stil scheint daher unmöglich
- Gefahren erkennen und benennen können
- Begreifen, dass sprechen statt flüchten angesagt ist
- Vor dem Handeln immer erst informieren und nachdenken
- Erkenntnis: Hier werden Geschäfte mit Religion und Vertrauen gemacht
- Gewinn: Den hat, beziehungsweise macht nur einer, der Boss der Religion
Arbeitsblatt:
1. Haben Konsumverhalten und die Frage nach dem Sinn des Lebens etwas miteinander zu tun? Begründe Deine Meinung!
2. Sind Jugendreligionen Irrwege? Warum ja oder nein?
3. Hattest Du Berührung mit Jugendreligionen? Wann? Wo? In welchem Zusammenhang? Berichte!
4. Warum wenden sich Jugendreligionen so gezielt den jungen Menschen zu?
5. Was könnten Jugendliche in der Kirche vermisst haben, als sie sich den Jugendreligionen zugewendet haben?
6. Mache Änderungsvorschläge – Verbesserungsvorschläge!
Beitrittserklärung in die Jugendsekte:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Mo-Brief
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
3. Wie denke ich über Jugendreligionen?
- „Familie der Liebe“ – exemplarisch betrachtet
- Vergehensweise und Gefahren die sich mit Jugendreligionen verbinden erkennen
Methodisch – didaktische Überlegungen zur 3. Unterrichtsstunde
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Unterrichtsverlauf:
Pfarrer: Heute schauen wir uns eine der Jugendreligionen genauer an, Inhalte, also die Lehre, die Art des Umgangs und den Tagesablauf.
Damit es euch etwas leichter fällt die Fülle an Information aufzunehmen und zu verstehen, habe ich ein Informationsblatt vorbereitet.
Das Informationsblatt wird ausgeteilt!
Ich schlage vor, dass wir es in der vertrauten Art und Weise lesen (ich lese den 1. Satz und dann geht es nach rechts, Satzweise und reihum weiter) und dann alle Fragen sofort besprechen. Ich möchte, dass ihr dabei eine Regel einhaltet: Jeder Satz darf zuerst zu Ende gelesen werden. Jede Frage ist in Ordnung, denn es gibt keine dummen Fragen, wohl aber dumme Antworten.
Hier sollte sich der Pfarrer viel Zeit nehmen und auf jede Frage ernsthaft eingehen. Im Rahmen der Besprechung stellt sich mit Sicherheit die Frage: „Warum hauen die nicht ab, wenn sie gemerkt haben, was los ist?”
Diese berechtigte Frage kann mit dem Hinweis auf die absolute Kontrolle und einer Skizze eines Aussteigers auf der Gruppe verdeutlicht werden:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Die Rechtecke stehen für Häuserzeilen in einer Fußgängerzone und sind gut einsehbar!
Die Kreise stehen für Mitglieder der Gruppe aus anderen Kolonien, die beobachten und gegebenenfalls einschreiten!
Hier kann als Konzentrationshilfe für den nächsten Block ein Lied eingesetzt werden. Musizierende Konfirmanden sollten unbedingt involviert werden.
Vorschlag: Evangelisches Gesangbuch, Regionalteil Kurhessen – Waldeck, 621 „Ins Wasser fällt ein Stein...”, Liedblatt
Pfarrer: Nun fassen wir die Informationen thematisch geordnet zusammen. Der erste Schritt ist der Aufbau der Jugendsekte. Ich habe dazu eine Folie (Medieneinsatz) vorbereitet:
Folie wird aufgelegt (notfalls geht auch ein Tafelbild; eine Folie ist aber methodisch/didaktisch besser, weil so ein von den Konfirmanden entwickeltes Tafelbild direkt mit der Folie verglichen und auch ergänzt werden kann).
Schaubild als Folienvorlage:
Aufbau der Jugendreligion „ Kinder Gottes”
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Pfarrer: Welche markanten Inhalte der Lehre sind uns bekannt? Ruft mir euere Antworten einfach zu und ich schreibe sie dann an die Tafel (der Pfarrer schreibt selbst, damit die Konfirmanden in ihrem Konfirmandenheft mitschreiben können).
Die Lehre von Mose David Berg:
- totale Abkehr von Familie und Religion,
- von Umwelt und bisheriger Lebensweise,
- sowie die sexuelle Freizügigkeit
- absoluter Gehorsam
- leben in der Endzeit
- Flucht – und Rettungsort ist Europa
- Hass gegen die USA und gegen Israel
- Nur die „Kinder Gottes” werden vor dem Weltuntergang gerettet
Pfarrer: Wie wird diese Lehre vermittelt? (Pfarrer schreibt) Ihr ruft mir die wichtigsten Gedanken zu!
Grundausbildung:
Studium der MO – Briefe
Probleme werden nicht besprochen, sondern durch Anweisung von „oben” (MO) gelöst siehe Folie „Aufbau der Jugendreligion Kinder Gottes”.
Jesus, Jesus, Jesus wird propagiert, gemeint ist aber die totale Auslieferung an die „Religion” und ihre jeweilige Lehre
Pfarrer: Was fällt euch zu den Lebenshaltungskosten ein? Wie finanziert die Gruppe ihr Essen, die Wohnungen etc.? (Pfarrer schreibt)
Stichworte zum Lebensunterhalt:
- Besitzlosigkeit des Einzelnen, das heißt,
- Unterschrift unter die Schenkung des gesamten Eigentums (Aktien, Bargeld, Mofa etc.) an die Gemeinschaft
- Unterhalt wird erarbeitet, beziehungsweise durch den Verkauf der MO – Briefe bestritten
- Schnorren und betteln statt kaufen
- „Flirty – Fishing”, hat hohe „Spenden” zur Folge.
Pfarrer: Warum läuft es so? Welche Ziele verfolgt die Gruppe mit diesen Verhaltensweisen?
Das Ziel der Jugendsekte ist
alles bekommen, damit keiner mehr zurück kann!
Mitglieder mittels „Gehirnwäsche” zu hörigen Befehlsempfängern machen!
Überleitung zur Gruppenarbeit:
Pfarrer: Um die heutige Stunde abzurunden, habe ich eine kleine Gruppenarbeit für euch vorbereitet. Ihr könnt die Fragen ohne Probleme in 10 Minuten beantworten. Ich habe die rechtlichen Grundlagen (Grundgesetz) auch eingefügt, damit ihr die Problematik noch einmal genau überdenken könnt!
Impulse für das Auswertungsgespräch:
Es werden hier bewusst keine Antworten vorgegeben. Die Konfirmanden tragen die Ergebnisse vor.
Die Besprechung erfolgt im Plenum unter folgenden Gesichtspunkten:
- Was müssen Mitglieder lernen?
- Wie lernen sie?
- Wer bestimmt, was, wann, wie gelernt wird?
- Warum ist absoluter Gehorsam so wichtig?
- Wer gibt die Anweisungen?
- Wer steht an der Spitze?
- Wie leben die Mitglieder?
- Welchen Dienst tun sie und was erhalten sie dafür?
- Wovon leben die Mitglieder?
- Woher kommt das Geld der Gruppe?
- Warum wird den Mitgliedern Angst gemacht?
Arbeitsblatt – Gruppenarbeit:
Artikel 4
des Grundgesetzes (Glaubens –, Gewissens – und Bekenntnisfreiheit)
Die Freiheit des Glaubens, des Gewissens und die Freiheit des religiösen und weltanschaulichen Bekenntnisses sind unverletzlich.
Die ungestörte Religionsausübung wird gewährleistet.
Niemand darf gegen sein Gewissen zum Kriegsdienst mit der Waffe gezwungen werden. Das Nähere regelt ein Bundesgesetz.
Artikel 5
des Grundgesetzes (Meinungsfreiheit)
Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten. Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film werden gewährleistet. Eine Zensur findet nicht statt.
Dieses Recht findet ihre Schranken in den Vorschriften der allgemeinen Gesetze, den gesetzlichen Bestimmungen zum Schutz der Jugend und in dem Recht der persönlichen Ehre.
Kunst und Wissenschaft, Forschung und Lehre sind frei. Die Freiheit der Lehre entbindet nicht von der Treue zur Verfassung.
1. Was bedeuten diese Aussagen aus dem Grundgesetz für den Umgang mit den Jugendreligionen? Siehst du Gefahren? Welche?
2. Wie viele Gemeindeglieder sind in deiner Gemeinde aus welchen Gründen und Zeitraum aus der Kirche ausgetreten?
3. Wie siehst du das Spannungsfeld zwischen der biblischen Aussage aus dem 5. Buch Mose, Kapitel 6, Vers 4 (1. Gebot) und dem Absolutheitsanspruch bei den Jugendreligionen?
Für die Bearbeitung dieser Fragen stehen euch 10 Minuten zur Verfügung!
Informationsblatt:
„DIE KINDER GOTTES” – oder auch „Familie der Liebe”, aktuell „Family“!
Um die Kinder Gottes ist es in den letzten Jahren ruhig geworden, weil sie seit längerem verdeckt arbeiten. Kleinere Gruppen sind aber auch in der Schweiz aktiv. Etliche Schweizer missionieren im Ausland für die Sekte. Die Gruppe umfasst in rund 100 Ländern 8000 bis 10 000 Anhänger. Sie versteht sich als die wahre christliche Gemeinschaft, glaubt also an die Bibel. Auffällig ist ihr fundamentalistisches Selbstverständnis.
„Prostitution für Jesus”, mit dieser Überschrift könnte man die Kinder Gottes charakterisieren oder so das Bedürfnis vieler Jugendlicher aus unserer Gesellschaft auszusteigen und die möglichen Folgen beschreiben. Die Kinder Gottes nehmen scheinbar die Bedürfnisse der Jugendlichen auf! Mose David Berg, der Gründer dieser Bewegung, nimmt den Jugendlichen alles, und das im wahrsten Sinne des Wortes, also buchstäblich alles ab; sie dürfen nichts mehr besitzen; sie sollen und müssen alle Kontakte abbrechen, damit sie keine Anlaufstelle mehr haben und nirgendwohin mehr zurück können.
David Berg alias Mose David ist Gründer der „Kinder Gottes“, später „Familie der Liebe“, heute „Family“. Spezialität seiner „Huren Gottes“ (so die Formulierung und Einschätzung der Zentrale für Weltanschauungsfragen in der Schweiz): Prostitution zum Zweck der Beschaffung von Geld und Anhängern, auch „Flirty Fishing“ genannt.
In einer Pressemitteilung vom 25.11.94 zum angeblichen Tod des Gründers David Berg wird mitgeteilt, es gebe 9000 vollzeitige Mitglieder und über 200 kooperative Gemeinschaften in 43 Ländern.
Im Jahresbericht von 1995:
13.000 Vollzeit – und „assoziierte“ Mitglieder, darunter 4.000 Erwachsene und „unsere 9.000 Kinder“ aus 80 Nationen, die auf 6 Kontinenten in 68 Staaten in über 1.000 Gemeinschaften zusammenleben. Eine Statistik wurde auch über das „Flirty Fishing“ geführt, Prostitution zum Zweck der Beschaffung von Spenden, Anhängern und Informationen, nach detaillierten Anweisungen in zahllosen „Mo – Briefen“, oft mit pornografischen Texten und Illustrationen.
Die Mädchen mussten detailliert und schriftlich Bericht erstatten. Laut interner Statistik vom 1.7.88:
Von 1978 bis 1988 insgesamt gab es 222.862 solcher Kontakte. Kinder werden als „Jesus – Babys“ bezeichnet, ihr Schicksal ist ungewiss, Schulbesuch selten, die Väter oft unbekannt.
Die „Family“ behauptet heute, alle frühere „Missstände“ seien beseitigt. Dabei handelt es sich allerdings um Straftaten, nämlich um planmäßigen sexuellen Missbrauch von Kindern, mit Freiheitsstrafe bis 10 Jahren bedroht.
David Berg nannte sich selbst Mose David und gründete 1968 in Kalifornien die „Children of God“, abgekürzt CoG.
1972 erfolgte die erste Vereinsgründung in Deutschland: Kinder Gottes e.V. Amtsgericht Essen 57 VR 2192.
1978 verschwand die Sekte nach Einleitung von Ermittlungsverfahren im Untergrund.
1995 wurde eine „Liebes – Charta“ publiziert. Darin enthalten Verträge für die Übergabe des gesamten Besitzes der Anhänger. An anderer Stelle werden Strafen dafür angedroht, „Geld vor der Bewegung zurückzuhalten“. „Die Folgen ... sind die schweren Strafgerichte Gottes – in diesem Fall: Tod “. „Wenn du nicht alles geben willst, schließe dich erst gar nicht an“.
Todesdrohungen gab es auch an anderen Stellen, von verzeihlichem Mord wird geschrieben, Mord und Selbstmord werden gleichgesetzt. Es sei „ein gerechtfertigter Selbstmord“ ... „wenn jemand den Tod gewählt hat, um seine Brüder nicht zu verraten ... oder etwas zu schützen“. Aus dieser Überzeugung heraus kann auch noch ein Mord gerechtfertigt sein; zuletzt schließlich: „Es lohnt sich, dafür zu sterben! ... Das Ende ist gekommen! Kein Platz mehr zum Davonlaufen! ... wir schlagen jetzt zurück!“.
Die „Liebes – Charta“ erklärt viele der früheren Mo – Briefe mit sexuellen Anweisungen zur Pflichtlektüre für heute. Neue sexuelle Anweisungen sind hinzugekommen. Deshalb ist es sehr riskant, anzunehmen, die Organisation habe sich wirklich geändert. Denn die Organisation lebt noch immer im Untergrund, entzieht sich jeder Kontrolle und hat keine festen Adressen. Das Risiko des Irrtums tragen in erster Linie die Kinder.[2]
Zu empfehlen ist der Bericht einer Ehemaligen:
Rachel Sand (Pseudonym):
Kindheit und Jugend bei den „Kindern Gottes“.
EZW – Texte Nr. 131 / 1996. EZW 10117 Berlin
Auguststraße 80 Fax 030 – 28395 – 212
Mo berichtete bereits 1975 über seinen Besuch und seine Kontakte zu Gaddafi; Gaddafi habe ihn im Rahmen eines Besuches gefragt: „Hast du Karteikarten für jeden von diesen 250.000 Leuten?“ Gemeint waren an dieser Stelle die Anhänger von Mo. Seine Antwort: „Wir führen alle Unterlagen, die nur wir führen können. Von jetzt an bewahren wir alle Aufzeichnungen auf, alles. Wir müssen große Computer in London und Paris betreiben, um alle diese Zahlen aufzubewahren“.
Schon damals verlangte Mo nicht nur Zahlenangaben, sondern auch genaue Berichte über Sexualkontakte und Angehörige. Grund für die Staatsanwälte, zu ermitteln. Die Sekte (Jugendsekte/religion/bewegung) ging in den Untergrund. Heute agieren in der Bundesrepublik etwa 250 Mo – Anhänger; sie campieren in Wohnwagen, Autos und Bahnhöfen.
Dabei sollen sie während ihrer Mitgliedschaft das System für ihre Zwecke ausnutzen (schmarotzt vom System soviel ihr könnt). Das „so viel ihr könnt” bezieht sich auch auf die Prostitution, denn die Lehre sagt: „Schlafe mit jedem Jungen, wenn du kannst; du tust es stellvertretend mit Jesus; so bekommen wir viele Kinder Gottes!”
Alle Traktate der Gruppe werden nach Mose David (MO) Mo – Briefe genannt. Sie sind Pflichtlektüre und haben den Rang einer autoritären Lehranweisung.
Die „Kinder Gottes” glauben an die apokalyptische Prophezeiungen ihres „Propheten der Endzeit”, Mose Berg; danach wird das Weltende durch eine Endschlacht eingeleitet. Diese mündet in das „Königreich Gottes”, in dem sie (die Kinder Gottes) als einzige Auserwählte eingehen werden.
Geworben wird für dieses Königreich, und damit für die Gruppe durch das Verteilen (verkaufen) der Mo – Briefe und das Ansprechen von Jugendlichen. Interessierte (Zielgruppe sind die 18 – 25 jährigen der Mittel und Oberschicht, also Realschüler, Gymnasiasten und Studienanfänger) werden in die Kolonie der Anwerber vor Ort oder in das Zentrum der Gruppe eingeladen und auch mitgenommen. Dort wird der Interessent sofort von der Gruppe aufgenommen. Ein „Jünger/Jüngerin” bleibt den ganzen Abend bei dem Interessierten, tanzt mit ihm, redet mit ihm, zeigt Verständnis für seine Sorgen und Probleme. Er bekommt MO – Briefe gezeigt, zum Beispiel „Mein Liebesbrief an Dich”.
Der Interessent bleibt über Nacht (weil er in der Regel nichts Besseres vor hat) und fühlt sich bei seinen vermeintlich neuen Freunden wohl. Er meint zu erkennen, dass es nur diesen einen Weg zu Gott gibt, diese Gruppe. So ist er auch bereit, die Regeln, die MO aufgestellt hat zu akzeptieren. Seine Regeln sind Grundgesetz und Dienstanweisung:
Regel 8: „Die Disziplin der Jesus – Revolutionäre verlangt unbedingten Gehorsam gegenüber denen, die die Leitung haben. Alles tue frisch: Pflichten, Studium, bezeugen, Teilen, Gebet, Loben, Opfern. Du musst schnell und ohne Fragen zu stellen deinen Vorgesetzen unbedingt gehorchen, wenn du ein Mitglied dieses Teams bleiben willst”.
Regel 14: „Um ein Revolutionär für Jesus zu werden, musst du diese Regeln gebetsvoll studieren und lernen, akzeptieren und versprechen, ihnen zu folgen, bevor du dich uns anschließt. Du wirst freiwillig und freudig all deine weltliche Habe deiner örtlichen Kolonie beitragen, um sie mit deinen Schwestern und Brüdern zu teilen. Du wirst nicht vor dem Herrn zurückhalten. Dir werden diese Dinge auch nicht mehr zurückgegeben, denn du hast sie dem Herrn gegeben und nicht den Menschen. Du wirst dich freudig einer Untersuchung deiner Person und deiner Sachen unterwerfen. Wir möchten, dass du gesund und glücklich Jesus dienst”.
Das neue Mitglied muss danach alles aufgeben. Sein gesamtes Hab und Gut bringt er in die Gruppe ein, schenkt es ihr. Die Eltern der Betroffenen erfahren den Beitritt in die „Familie der Liebe” im Regelfall erst durch eine Postkarte, die sie dann aber meist aus dem Ausland erhalten, um so den wahren Aufenthaltsort auch weiterhin zu verdunkeln. Diese Geheimniskrämerei um die Mitgliedschaft verhindert natürlich auch, dass ein Aufspüren durch die Polizei möglich wird; die Familie und die dahin bestehenden Bindungen werden auf diesem Weg ausgeschaltet. Als Symbol der totalen Abkehr wird dann ein von dem neuen Mitglied auch ein neuer Namen angenommen.
Die Gruppe finanziert sich neben dem Verkauf der MO – Briefe auch aus dem, was die Mitglieder in die Gruppe einbringen. Jedes Mitglied muss eine bestimmte Summe Quote pro Tag bringen.
In Deutschland lag Quote vor der Einführung des Euros bei etwa DM 150,00 – DM 200,00. So erklärt sich auch, dass auf einem Schweizer Konto (Schweizerische Bankverein, Filiale Genf, auf den Namen der Mitbegründerin D Schaller, Konto – Nr. 16…..) DM 50.000 durchschnittlich in nicht einmal einem Jahr eingebucht werden. Auf dem Konto der Kinder Gottes wurden auf dem Konto 67… bei der Schweizerischen Kreditanstalt Zürich DM 100.000 pro Jahr und durchschnittlich eingebucht. Da aktuell jetzt alles im Untergrund läuft, fehlen natürlich auch die aktuellen Zahlen.
Zu den MO – Briefen und ihren Inhalten:
MO – Briefe unterliegen grundsätzlich der Verbindlichkeit!
Die MO – Briefe waren von Anfang an die Richtlinie für alle Aktivitäten, Verhaltensweisen und Glaubensinhalte. Sie durften nicht kritisiert oder hinterfragt werden.
David Mose Berg drückt sich klar aus:
„Wir haben von einigen Fällen gehört, in denen die Führer die Bedeutung meiner Briefe durch ihr Handeln oder durch die Interpretation geändert haben. Meine Briefe bedeuten genau das, was sie sagen, wörtlich, und sie müssen von niemand weg – erklärt, spiritualisiert oder reinterpretiert werden!“, so David Mose Berg.
Für die „Kinder Gottes“ sind, beziehungsweise waren die MO – Briefe Wort Gottes. Auf dem Gipfeltreffen 1992 wurde folgende Prophezeiung veröffentlicht:
„Wieder und wieder betonte der Herr den Punkt, dass er uns bereits durch die Worte Davids die Richtung gewiesen habe, die wir brauchen. Die wichtigste Botschaft ... war, dass wir zu den Grundlagen zurückkehren sollten, zurück zu dem Plan, den er, Dad, klar enthüllt hat und das befolgen und tun, was bereits geschrieben ist. Bei dem letzten Treffen sagte der Herr: „Sehet ihr nicht, dass Gehorsam zu den Worten Davids der Schlüssel ist?“ ... Es scheint, dass Er uns durch diese Prophezeiungen wieder betonen wollte, wie wichtig das Lesen und Leben der Briefe sei“(Urteil 1995, Seite 3o).
David Mose Berg selber schreibt 1989 mit unmissverständlicher Schärfe, was mit „Ungläubigen“ zu geschehen hat:
„ 2. Unglauben in die Briefe.
Leute, die sich dafür schämen, was wir glauben und sich dafür schämen, was ich schreibe, sollten nicht in dieser Armee sein, sie sollten nicht bei uns sein! Wenn ihr in der Armee dieses Mannes sein wollt, dann müsst ihr glauben, was ich zu sagen habe und was ich gesagt habe und was Gott mir eingegeben hat und mir gezeigt hat; oder geht um Gottes Willen weg.
6. Ungehorsam gegenüber den Regeln der Family:
Leute, die nicht gehorchen, Leute, die die Briefe ignorieren, die meine zahlreichen Ratschläge und Beratungen über die Sicherheit nicht beachten, gehören einfach nicht in die Family! Gebt mir absoluten Gehorsam und absolute Einhaltung der Vorschriften der Family oder werft sie hinaus!“ Urteil 1995, Seite 25/26).
Die Themenpalette der MO – Briefe umfasst enorm viele Bereiche von fatal bis banal. Für diese Arbeit sind Zitate aus den Briefen wichtig, die sich mit Kinderbetreuung und Erziehung, mit Strafen und Disziplinierung und mit Sex in Zusammenhang mit Kindern beschäftigen. Es ist wichtig, den Tenor der Briefe richtig einzuschätzen. Lordrichter Ward bezeichnet einige Briefe als schockierend, blasphemisch und obszön.
Er nennt ein Beispiel:
„Ein Penis? oder ein Schwert“ ... (ist jetzt dankenswerterweise nicht mehr in Umlauf).
Gott genießt es, dich mit seinem Wort zu f…, so wie ich es gerade jetzt genieße! Ich f… dich (Maria) mit dem Wort Gottes und ich genieße es, denn du empfängst es, so David Mose Berg, 1976 (ich verzichte auch das Ausschreiben der unschönen Begrifflichkeiten).
Das Zitieren solcher Geschmacklosigkeiten ist deshalb wichtig, weil das die „göttlich inspirierte“ Sprache ist, mit der die Kinder aufwachsen. Sie ist roh und verdorben!
Lordrichter Ward bekennt, dass es schwierig sei, zu einem verlässlichen Schluss zu kommen, wie einflussreich die Briefe sind, da am Prozess beteiligte Leiter zwar zugeben, dass die Briefe einflussreich seien, jedoch jedes Mitglied die Freiheit habe, ihnen nicht zuzustimmen.
„Der Fachmann Dr. Millikan ist überzeugt, dass die Mitglieder glauben, dass sie die Freiheit zu einer eigenen Überzeugung haben, was stimmen muss, aber die starke Betonung des Gehorsams bringt mich zu dem Schluss, dass die Wahl eher für eine Unterwerfung als für eine Zurückweisung der Schriften Bergs gehen wird“, Urteil 1995, Seite 3o.
Bei den MO – Briefen wird genau abgestuft, wer welchen Brief zu lesen bekommt. Ein Zahlencode über dem Brief zeigt an, ob er für die Öffentlichkeit, für Interessierte, Mitglieder, Trainer oder Leiter bestimmt ist. Erst nach der Unterschrift bekommt das neue Mitglied interne Schriften zu lesen und erfährt von der Einnahmequelle „Flirty – Fishing”. Darunter versteht man, dass Fische (Männer) mittels flirten (ködern) für Gott zu fischen, also einzufangen sind; deshalb gehen die Frauen zusammen mit einem „Fischermann” (meistens ein ehemaliger Zuhälter) in Discotheken. Das führt zu einem hohen „Spendenaufkommen”.
Tagesablauf in der Sekte:
07.00 Uhr – ein kurzes Gebet „Thank you Jesus, thank you Lord”
08.00 Uhr – Frühstück
08.30 Uhr – lesen der MO – Briefe
09.00 Uhr – Einsatz in den Straßen
13.30 Uhr – Mittagessen
14.00 Uhr – Bibelstudium Unterweisung der Neuen – Babys
16.00 Uhr – Einsatz in den Straßen
20.00 Uhr – Zuhause sein
Tagesreport:
1. Wie viele MO – Briefe hast zu ausgegeben?
2. Wie viel Geld hast du gemacht?
3. Wie viel Geld hast du ausgegeben?
4. Wofür?
Hinweis:
Um den problematischen Eintritt in die Jugendreligion „Kinder Gottes” zu verdeutlichen, wird auf die entsprechenden drei Informationsblätter hingewiesen.
Schaubild als Folienvorlage:
Aufbau der Jugendreligion „ Kinder Gottes”
MO – PROPHET & KÖNIG
PREMIERMINISTER
MINISTER
ERZBISCHÖFE
BISCHÖFE
Regional – Hirten
Distrikt – Hirten
Kolonie – Hirten
– der Aufbau von Gottes Königreich –
– es ist eine Revolution! –
– für Jesus –
Liedblatt:
„Ins Wasser fällt ein Stein …“
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
4. Vergleich der Jugendreligionen mit den christliche Religionen
- Unterschiede zwischen Jugendreligion und christlicher
Religion erkennen
- Stellung beziehen; persönliche Position begründen (können)
Methodisch – didaktische Überlegungen zur 4. Unterrichtsstunde
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Unterrichtsverlauf:
Pfarrer: Heute wollen wir wieder einmal Bibelaufschlagübungen machen. Wir machen das in der euch bekannten Art und Weise. Die Punkteliste habe ich schon bereit gelegt. Es kann also losgehen (5 – 10 Minuten sollte sich dafür der Pfarrer Zeit nehmen).
Bibelaufschlagübungen zum Thema Sekten und Spaltungen werden
folgende Texte vorgeschlagen:
1. Mit Sekten übersetzt wurde:
Apostelgeschichte, Kapitel 5, Vers17;
Apostelgeschichte, Kapitel 15, Vers 5;
Apostelgeschichte, Kapitel 24, Vers 5;
Apostelgeschichte, Kapitel 24, Vers 14;
Apostelgeschichte, Kapitel 26, Vers 5;
2. Mit Spaltung wurde übersetzt:
1. Korintherbrief, Kapitel 1, Vers 10f.;
1. Korintherbrief, Kapitel 12, Vers 25;
2. Petrusbrief, Kapitel 2, Vers 1;
Pfarrer: In den vergangen Stunden haben wir einige der großen und bekannten Jugendreligionen etwas genauer betrachtet; wir haben die damit verbundenen Gefahren und Probleme erkannt und auch benannt. Die Arbeit wäre aber wenig sinnvoll, wenn wir jetzt nicht einen zweiten Schritt tun würden und unser Wissen über die Jugendreligionen mit dem unserer eigenen Kirche (Religion) zu vergleichen (gegenüberstellen) und daraus unser persönliches Fazit ziehen würden. Aus diesem Grund werden wir in einem 1. Schritt der Fragestellung nachgehen: Was haben alle Jugendreligionen gemeinsam?
Überleitung zur Gruppenarbeit:
Pfarrer: Bildet nun bitte Gruppen. In jeder Gruppe sollten maximal 5 Konfirmanden sein (der Pfarrer achtet darauf, dass nicht immer dieselben Konfirmanden miteinander arbeiten; er achtet auch darauf, dass ein wortgewandter Konfirmand in jeder Gruppe ist). Nachdem ihr die einzelnen Gruppen gebildet habt, bestimmt ihr bitte je einen Protokollführer und Berichterstatter.
Arbeitsauftrag:
1. Arbeitet die Gemeinsamkeiten aller Jugendreligionen heraus (euer Konfirmandenheft darf dabei benutzt werden)!
2. Untergliedert dann die Jugendreligionen in drei Abschnitte:
3. Was versprechen sie?
4. Was fordern sie?
5. Wie bestreiten sie ihren Lebensunterhalt?
Die Auswertung findet im Plenum statt!
Pfarrer: Ich gehe an die Tafel und schreibe eure Antworten zum 1. Teil der Aufgabe in Stichworten auf. Die Gruppensprecher berichten.
Die Antworten der Konfirmanden werden hier nicht im Einzelnen vorgegeben. Nachdem alle Antworten an der Tafel stehen, legt der Pfarrer die Folie zur Auswertung dieser Fragestellung auf (fasst sie alle Gedanken in ihren Kernaussagen zusammen) und deckt sie sukzessive ab, um jede Antwort der Konfirmanden mit den Punkten der Folie zu vergleichen und mögliche Ergänzungen vornehmen zu können (im Konfirmandenheft wird mitgeschrieben).
Leitgedanken für das Auswertungsgespräch:
- Versprechen und Realität liegen bei den Jugendreligionen weit auseinander!
- Versprechen muss man sehr genau hinterfragen!
- Diese Art der Versprechen hat immer ganz persönliche und schwere Folgen!
- Jugendreligion heißt immer: Zuerst sensibles und genaues hinhören sind erforderlich um zu erkennen, was wirklich Sache ist!
- Es gibt kein Problem, dass man nicht in der Familie oder einer Beratungsgruppe lösen, beziehungsweise mildern könnte, ohne seine Persönlichkeit zu verlieren!
Auf diesem Wissen und Hintergrund erklären sich die folgenden Gemeinsamkeiten:
In allen Jugendreligionen steht die Lehre des „Guru” immer im Mittelpunkt! Daraus ergibt sich die Erkenntnis, dass Jugendreligionen, sofern man überhaupt von Religionen (besser erscheint mir der Begriff religiöse Jugendbewegungen) reden kann, Leistungsreligionen sind!
Diese Struktur der „Religionen” hat aber dann zur Folge, dass
- sie keine Aktivitäten gegen die Missstände in der Gesellschaft zulassen!
- Sie keine Mündigkeit zulassen! Es wird getan, was von oben her entschieden wurde!
- Es keine Eigenverantwortlichkeit gibt!
- Es keine Selbstbestimmung gibt!
Pfarrer: Ich möchte euch nun bitten, die zweite Frage zu beantworten; damit das zügig und systematisch geschehen kann, schlage ich vor, dass jede Gruppe die Merkmale einer „Religion” vorträgt, wir diese Informationen an der Tafel sammeln und gegebenenfalls auch ergänzen. Dafür habe ich natürlich auch eine Folie vorbereitet. Die schauen wir uns aber erst an, wenn wir eure Antworten gesammelt und besprochen haben.
Der Pfarrer deckt dann parallel zu jeder gedanklich abgeschlossenen Jugendreligion den entsprechenden Abschnitt auf der Folie ab.
Pfarrer: Jetzt kommen wir zum wichtigsten Teil unserer heutigen Stunde: Wir wollen die markantesten Merkmale unserer christlichen Religion erarbeiten, um uns dann begründet selbst positionieren zu können (diese Ergebnisse werden an der Tafel festgehalten).
So könnte das Ergebnis als Tafelbild aussehen:
- Bei den christlichen Religion steht die Lehre der Bibel im Mittelpunkt.
die christliche Religion ist eine Erlösungsreligion!
- christliche Religion, das heißt: Bibel, Gott und Jesus Christus bilden die zentralen Grundpfeiler der kirchlichen Lehre!
- ein Austritt aus den Kirchen ist jederzeit und ohne Folgen (Angst um Leib und Leben) möglich!
- alle Angebote der christlichen Kirchen sind ohne Zwänge!
- die Kirchensteuer dient der Wahrnehmung von diakonischen Aufgaben (Altenheime, Beratungsstellen, Freizeitangebote ...), sozialen Einrichtungen (Kindergärten, Beratungsstellen für Kinder und Familien ...) und
- den Aufgaben in der 3. Welt, um nur einige Bereiche zu nennen.
- Oberhaupt und Mittelpunkt unserer Religion und Lehre ist der erfahrbare, lebendige Gott!
- Grundlage jeden christlichen Handelns ist die Bibel und die sich daraus ergebenden Konsequenzen!
Pfarrer: Wir haben nun die Kernaussagen beider Einheiten (Jugendreligion und christliche Kirche) nebeneinander an der Tafel stehen. Ihr habt nun 5 Minuten Zeit, um euren eigenen, ganz persönlichen Standort und Standpunkt zu verdeutlichen. Wir werden nach diesen 5 Minuten diese Standpunkte besprechen!
Ziel und Leitgedanken für die Aussagen der Konfirmanden könnten sein:
- Die christlichen Religionen haben den lebendigen Gott als Zentrum, der den Menschen einen Auftrag gibt (Nächstenliebe)!
- Die Konfirmanden formulieren ihren christlichen Glauben, mit Fragen, Problemen und aller Kritik!
- Verdeutlichen, dass Glaube, der sich nicht artikulieren lässt, kein lebendiger Glaube ist; dieser Christ ist in der Begegnungssituation besonders gefährdet!
- Zum Glauben gehört Mut und Vertrauen!
- Wer seinen Glauben formulieren kann ist nicht gefährdet!
Mögliche Standpunktaussagen:
- Ich habe erkannt, dass nur Gott im Mittelpunkt allen Glaubens stehen kann und nicht der Mensch,
- Ich bin davon überzeugt, dass sie christlichen Religionen ehrliche Religionen sind!
- Ich bin überzeugter Christ, weil ich Gott erfahren habe und weiß, dass nur ein Weg über die Bibel zum lebendigen Gott, dem Schöpfer des Universums, eben aller Dinge ist, führt!
- Ich bin Christ, weil ich verstanden habe, dass ich die Erlösung von meinen Sünden nicht meinem Tun verdanke, sondern einzig und allein der Gnade des lebendigen Gottes, dem Tod Jesu, der in Stellvertretung für mich gestorben ist.
- Ich bin ein Christ und führe ein Leben, das frei von Druck der Gemeinde und frei von Zwängen ist, denn mein Gott ist ein liebender Gott!
Die Konfirmanden formulieren ein Ergebnis dieses Themenblocks –
das Ergebnis könnte so lauten:
Wir glauben an den einen, christlichen Gott, so wie er in der Bibel beschrieben wird. Er ist der Ursprung allen Lebens, und nicht auf dieser Erde (und im gesamten Kosmos) geschieht ohne sein Wissen und seiner Duldung!
Eine Zustimmung könnte durch den Pfarrer erfolgen!
[...]
[1] Hubbard, * 13. März 1911 in Tilden, Nebraska; † 24. Januar 1986 in San Luis Obispo, Kalifornien
[2] AGPF – Aktion für Geistige und Psychische Freiheit; Arbeitsgemeinschaft der Betroffenen – Initiativen e.V.; Weltanschaulich, religiös und politisch neutral; 53229 Bonn, Im Blankert 35 Tel. 0228 – 631547 E-Mail: AGPF.Bonn@t-online.de
- Arbeit zitieren
- Religionspädagoge Günter-Manfred Pracher (Autor:in), 2012, Konfirmandenunterricht heute - Soziale Probleme im Brennpunkt des Konfirmandenlebens – Unterrichtsentwürfe: Band 2, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/190112
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