Der Begriff Kooperatives Lernen ist zumindest jedem Pädagogen ein geläufiger und doch gibt es keine einheitliche Definition, was darunter eigentlich genau zu verstehen ist. Im Folgenden soll der Terminus in seine einzelnen Bestandteile zerlegt werden, d.h. es soll nicht nur das Kompositum in den Blick genommen, sondern auch überprüft werden, wodurch sich Kooperatives Lernen generell definiert. Ausgangspunkt soll dabei sein, dass „kooperativ“ zunächst lediglich „zusammenarbeitend, zusammenwirkend, gemeinsam“ bedeutet. Somit kann es rein wörtlich übersetzt werden als gemeinsames Lernen oder dem Lernen mit mindestens zwei Partnern. Demnach würde sich diese Lehr-Lernform nicht vom allseits eingeführten Gruppenunterricht oder auch der Partnerarbeit unterscheiden. Ist Kooperatives Lernen daher nur ein neuer Ausdruck für Altbewährtes? Oder unterscheidet es sich merklich vom Bekannten? Kann es überall und immer eingesetzt werden? Nachstehend soll der Begriff des Kooperativen Lernens genauer definiert, also buchstabiert werden; dabei sollen auch Grenzen dieser Unterrichtsform Berücksichtigung finden.
Thema: Kooperatives Lernen buchstabiert – ein inhaltlicher Explika-tionsversuch
Der Begriff Kooperatives Lernen ist zumindest jedem Pädagogen ein geläufiger und doch gibt es keine einheitliche Definition, was darunter eigentlich genau zu verstehen ist. Im Folgenden soll der Terminus in seine einzelnen Bestandteile zerlegt werden, d.h. es soll nicht nur das Kompositum in den Blick genommen, sondern auch überprüft werden, wodurch sich Kooperatives Lernen generell definiert. Ausgangspunkt soll dabei sein, dass „kooperativ“ zunächst lediglich „zusammenarbeitend, zusammenwirkend, gemeinsam“[1] bedeutet. Somit kann es rein wörtlich übersetzt werden als gemeinsames Lernen oder dem Lernen mit mindestens zwei Partnern. Demnach würde sich diese Lehr-Lernform nicht vom allseits eingeführten Gruppenunterricht oder auch der Partnerarbeit unterscheiden. Ist Kooperatives Lernen daher nur ein neuer Ausdruck für Altbewährtes? Oder unterscheidet es sich merklich vom Bekannten? Kann es überall und immer eingesetzt werden? Nachstehend soll der Begriff des Kooperativen Lernens genauer definiert, also buchstabiert werden; dabei sollen auch Grenzen dieser Unterrichtsform Berücksichtigung finden.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Quelle: Weidner, M. (2003): Kooperatives Lernen im Unterricht. Das Arbeitsbuch, Kallmeyer Verlag, S.29.
Betrachtet man dazu eine Definition des Gruppenunterrichts, so wird der abgrenzende Vergleich deutlich:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Quelle: www.member.uni-oldenburg.de/hilbertmeyer/download/Expertenblatt_B.pdf (Stand: 20.5.2011)
Demnach ist Kooperatives Lernen zwar durchaus mit Gruppenarbeit zu vergleichen, jedoch bedeutet nicht zwangsläufig jede Gruppenarbeit, dass auch kooperativ gelernt wird. Der entscheidende Unterschied liegt vor allem darin, welchen Stellenwert man den notwendigen Sozialkompetenzen während der Gruppenarbeit beimisst, denn Kooperatives Lernen fokussiert die Ausbildung dieser, indem sie „thematisiert, konkretisiert und schülergemäß in Verhaltensmöglichkeiten und Handlungsweisen übersetzt“[2] werden. Sie werden den fachlichen und sachlichen Lernzielen gleichgesetzt, zum eigenen Lerninhalt erklärt und in Unterrichtsentwürfen ebenso formuliert, wie fachliche Zielinhalte.
Norm und Kathy Green betonen diesen Faktor in ihrer Definition ebenfalls; nach ihnen ist Kooperatives Lernen nicht nur ein „kluges, Kräfte schonendes Umgehen mit der Heterogenität von Lernenden (und Lehrenden), mit Alltagskonflikten, mit Leistungsansprüchen und -motivation“[3], sondern auch ein Umgehen mit den „sozialen Kompetenzen aller an Schule (und Hochschule) Beteiligten“[4]. Um Kooperatives Lernen noch genauer bestimmen zu können, formulieren die beiden Autoren fünf grundlegende Elemente des Kooperativen Lernens, die im Folgenden genauer erläutert werden sollen:
1. Positive Abhängigkeit
2. Individuelle Verantwortungsübernahme
3. Evaluation / Prozess-Reflexion durch die Gruppe
4. Soziale Fähigkeiten
5. Direkte Interaktion
[...]
[1] Fremdwörterbuch Langenscheidt: services.langenscheidt.de/fremdwb.html (Stand: 20.5.2011)
[2] Weidner, M. (2003): Kooperatives Lernen im Unterricht. Das Arbeitsbuch, Kallmeyer Verlag, S.29.
[3] Green, N./ Green, K. (2007): Kooperatives Lernen im Klassenraum und im Kollegium. Kallmeyer in Verbindung mit dem Klett Verlag, S.17.
[4] ebd.
- Citation du texte
- Hannah Weyhe (Auteur), 2012, Kooperatives Lernen buchstabiert – ein inhaltlicher Explikationsversuch, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/189865
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