Im Zuge des Inklusionsgedankens, also dem gemeinsamen Unterrichten von nicht behinderten Schülern und Schülerinnen und Schülern mit besonderem Förderbe-darf fällt dem Konzept des Teamteachings eine besondere Rolle zu: Dabei arbeiten – in dieser Konstellation von Schülern – nicht zwei ausgebildete Lehrkräfte zusam-men, sondern der Lehrer wird beispielsweise von einem Sonderpädagogen begleitet – dennoch sollten beide gleichwertig miteinander agieren.
Obwohl das Konzept nun neue Aufmerksamkeit erlangt, gibt es Teamteaching als Unterrichtsform bereits wesentlich länger und wird vor allem in den USA und in Schweden bereits häufig in den regulären Unterricht eingebunden. Im Folgenden soll der Begriff des Teamteachings zuerst genauer definiert und anschließend Chancen und Grenzen dieses Unterrichtskonzepts erläutert werden, besonders hinsichtlich der Zusammenarbeit zweier Fachlehrer. Warum ist es lohnenswert sich auf diese „neue“ Unterrichtsform einzulassen und welche Kompromisse müssen trotzdem eingegangen werden?
Teamteaching: Bereicherung, Kompromiss oder beides? – Weshalb neuerdings im Team unterrichten?
Im Zuge des Inklusionsgedankens, also dem gemeinsamen Unterrichten von nicht behinderten Schülern und Schülerinnen[1] und Schülern mit besonderem Förderbedarf fällt dem Konzept des Teamteachings eine besondere Rolle zu: Dabei arbeiten – in dieser Konstellation von Schülern – nicht zwei ausgebildete Lehrkräfte zusammen, sondern der Lehrer wird beispielsweise von einem Sonderpädagogen begleitet – dennoch sollten beide gleichwertig miteinander agieren.
Obwohl das Konzept nun neue Aufmerksamkeit erlangt, gibt es Teamteaching als Unterrichtsform bereits wesentlich länger und wird vor allem in den USA und in Schweden bereits häufig in den regulären Unterricht eingebunden. Im Folgenden soll der Begriff des Teamteachings zuerst genauer definiert und anschließend Chancen und Grenzen dieses Unterrichtskonzepts erläutert werden, besonders hinsichtlich der Zusammenarbeit zweier Fachlehrer. Warum ist es lohnenswert sich auf diese „neue“ Unterrichtsform einzulassen und welche Kompromisse müssen trotzdem eingegangen werden?
Der Begriff des Teamteachings wird von verschiedenen Autoren auch unterschiedlich definiert, indem jeweils andere Schwerpunkte dieser kooperativen Lehrform in den Vordergrund gestellt werden. Mayer stellt die Lehr- und Lernprozesse der Schüler, die durch kooperierende Lehrer unterrichtet werden in den Vordergrund: „ Teamteaching meint die Planung, Durchführung und Auswertung kommunikativer Lehr- und Lernprozesse durch kooperative Lehrer in Zusammenarbeit mit flexiblen Schülergruppen.“[2] Huber hingegen betont die Organisation und die Methode des Unterrichtens: „Das Teamteaching ist eine unterrichtliche Sozialform, bei der zwei oder mehrere Lehrer eine Unterrichtsstunde oder -einheit gemeinsam vorbereiten, durchführen, auswerten und gegebenenfalls weiterführen“[3]. Trotz unterschiedlicher Schwerpunkte lassen sich Gemeinsamkeiten finden. Zum einen die Bereitschaft der Lehrer zur Kooperation sowie die gemeinsame Verantwortung durch die kollektive Planung, Durchführung und Reflexion des Unterrichts, zum anderen die besondere Lehrer-Schüler-Beziehung. Charakteristisch für das Teamteaching ist das Team von zwei oder mehreren Lehrern, die zur gleichen Zeit in derselben Klasse unterrichten. Dabei kann sowohl abschnittsweise, zum Beispiel für bestimmte Unterrichtsreihen zusammengearbeitet werden oder auch für komplette Halbjahre. Die Lehrer teilen dabei die Erziehungsaufgaben und Zielvorstellungen sowie die Verantwortung für die Schüler und den Unterricht. Sie planen ihren Unterricht inhaltlich und methodisch gemeinsam und übernehmen jeweils eigene Arbeitsbereiche. Diese Organisationsform muss auf jeder Ebene der Schule anerkannt sein, d.h. beispielsweise auch, dass die Leitung der Schule sie bewusst unterstützen muss. Für eine Lehrkraft, die mit dem alleinigen Unterrichten bisher jedoch hervorragend zurechtkommt, stellt sich die Frage, worin genau die Vorteile des Teamteachings gegenüber den herkömmlichen Unterrichtsformen liegen und welche Nachteile oder besser Grenzen des Teamteachings oder daraus resultierende Kompromisse beachtet werden müssen.
Die Vorteile sind vielfältig, lassen sich nicht prioritätenhaft untergliedern und sind sowohl aus der Sicht von Schülern und Lehrern zu unterscheiden.
Die Schüler haben beim Teamteaching zuerst die Möglichkeit, sich ihren Ansprechpartner auszusuchen – dies geschieht nach menschlicher Vorliebe, aber auch nach Verfügbarkeit.[4] Dadurch fällt es ihnen auf zeitlicher und menschlicher Ebene oftmals leichter Nachfragen zu formulieren, gleichzeitig kann so ein nicht verstandener Inhalt auf verschiedenen Weisen erläutert werden. Ebenso können sich die Lehrer gegenseitig ergänzen und dem Schüler so eine noch größere Hilfe sein. Da die inzwischen oft unüberschaubare Anzahl der Schüler auf mindestens zwei Lehrer aufgeteilt wird, kann der individuelle Kontakt zum einzelnen Schüler intensiviert werden und Lehrer und Schüler lernen sich so gegenseitig besser näher kennen und verstehen. Schwächere Schüler erfahren viel mehr Unterstützung und idividuelle Förderung, da sie nicht mehr nur einen Lehrer in Anspruch nehmen, der sich alleine nicht lange auf den Einzelnen fokussieren kann. Durch das Teamteaching erhalten Schüler wesentlich mehr Zeit, um sich beraten zu lassen und unterstützt zu werden und erhalten eine „objektive“ Beurteilung durch zwei Lehrpersonen. Gleichzeitig können stärkere Schüler aufmerksam von beiden Lehrern beobachtet und gegebenenfalls zusätzlich gefördert werden, damit schulisches Leistungspotenzial auch bestens genutzt wird. Die Schüler fühlen sich dadurch besser wahrgenommen und geführt, sie erhalten schnelleres Feedback zu ihren Lernleistungen und eine wesentlich bessere Förderung. Im Zuge der Inklusion sind allein dies Vorteile, die das Teamteaching empfehlenswert machen. Durch das Vorbild eines Teams als Lehrpersonen lernen die Schüler auch soziale Verhaltensweisen am Rollenvorbild der Lehrer: beispielsweise zusammen Ziele zu verfolgen, gegenseitige Hilfe und die Akzeptanz der Verschiedenartigkeit.
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[1] Aus Formulierungsgründen wird im folgenden Text ausschließlich die generisch maskuline Form verwendet. Frauen und Mädchen sind selbstverständlich mitgemeint, auch wenn ich der maskulin geprägten Tradition folge, bedeutet dies nicht, dass die Leistungen, Anliegen und Probleme von Frauen hinsichtlich dieses Themas unterschlagen werden sollen.
[2] Mayer, W. (1994): Anfangs ist das Vergessen viel wichtiger als das Lernen. In: Teamteaching,. Zwischen ReparaturPädagogik und neuer Lehrer-Rolle. Schulheft 73, Wien: Jugend und Volk, S.24.
[3] Huber,B. (2000):Team-Teaching-Bilanz und Perspektiven. Eine empirische Untersuchung im Kärtner Volksschulbereich /Integrationsklassen (Schuljahr 1998/99) zur Thematik / Problematik der Zusammenarbeit im Zweierteam. Frankfurt a.M.: Peter Lang, S. 25.
[4] vgl. Eich, N./ Jovanovic, M./ Schroeder-Hansen, A. (2007): Team-teaching 2003-2005 Frisange. Ministère de l´Education nationale et de la Formation professionelle, S.13.
- Citar trabajo
- Hannah Weyhe (Autor), 2012, Teamteaching: Bereicherung, Kompromiss oder beides? Weshalb neuerdings im Team unterrichten?, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/189864
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