Die vorliegende Bachelorarbeit beschäftigt sich mit dem Aspekt der „Kinder- und Jugendprostitution in Deutschland“. Dieser stellt in der Gesellschaft im Allgemeinen und speziell im Rahmen der Sozialen Arbeit eine Problematik dar, welche oftmals in den Hintergrund rückt, da sie in der Literatur bislang kaum Präsenz findet. Auch werden Diskussionen, welche sich mit dieser Materie beschäftigen zumeist ausschließlich von der emotionalen und pathetischen Seite beleuchtet, wodurch die rationale Perspektive an Bedeutung verliert. Es bedarf somit einer systematischen und komplexen Klärung der unterschiedlichen Betrachtungsweisen und Teilbereiche der Kinder- und Jugendprostitution mithilfe einer deutlichen Unterscheidung zu anderen, themenverwandten Fachgebieten.
Das methodische Vorgehen im Rahmen dieser Arbeit soll dahingehend durchgeführt werden, dass vor dem Hintergrund einer eingehenden theoretischen Auseinandersetzung mit den relevanten Teilaspekten der Thematik und der Deskription einschlägiger praktischer Handlungsmethoden mithilfe der daraus resultierenden Erkenntnisse die Darlegung der Bedeutsamkeit für die Fachkräfte der Sozialen Arbeit als Hauptschwerpunkt und Zielsetzung ausgeführt werden soll.
Inhaltsverzeichnis
Abstract
Abkürzungsverzeichnis
Einleitung
1. Schwierigkeiten bei der Behandlung des Themas
2. Definition und Eingrenzung der relevanten Begrifflichkeiten
2.1 Kinder- und Jugendprostitution
2.2 Sexueller Missbrauch
2.3 Kinder- und Jugendpornographie
2.4 Pädophilie
3. Geschichtlicher Verlauf der Kinder- und Jugendprostitution
4. Auswirkungen der Kinder- und Jugendprostitution auf Deutschland
4.1 Ausmaß
4.2 Gesellschaft und Kinder- und Jugendprostitution
4.3 Medien und Kinder- und Jugendprostitution
5. Ursachen und Einstieg in die Kinder- und Jugendprostitution
5.1 Theoretische Ansätze zur Entstehung der Minderjährigenprostitution
5.1.1 Anlagetheorie
5.1.2 Milieutheorie
5.1.3 Konvergenztheorie
5.1.4 Trieb- und Gesellschaftsstrukturansätze
5.1.5 Psychoanalytische Theorie
5.1.6 Relevanz und Beständigkeit der theoretischen Ansätze
5.2 Einstieg in die Prostitution
5.2.1 Biographische Ursachen
5.2.2 Ökonomische Not
5.2.3 Konsumorientierte Prostitution und die ‚Suche nach dem Abenteuer‘
6. Lebensverhältnisse im Milieu
6.1 Prostitutionssettings
6.2 Wohnsituation und Lebensalltag
6.3 Erforderliche Kompetenzen und Gefahren im Milieu
6.4 Rangordnungen im Milieu
6.5 Freundschaften und Beziehungen
6.6 Profil des Zuhälters
6.7 Profil und Motivation des Kunden
7. Besondere Problemlagen
7.1 Unterschiede zur Erwachsenenprostitution
7.2 Unterschiede und Gemeinsamkeiten weiblicher und männlicher Kinder- und Jugendprostitution
8. Folgen der Kinder- und Jugendprostitution
8.1 Physische Folgen
8.2 Psychische Folgen
9. Gesetzliche Grundlagen in Deutschland
9.1 Aktuelle gesetzliche Bestimmungen im Bereich Prostitution
9.2 Auswirkungen der Gesetzmäßigkeiten auf die Kinder- und Jugendprostitution
9.3 Strafbarkeit der Fachkräfte der Sozialen Arbeit
10. Praxis der Sozialen Arbeit
10.1 Grundlagen der Sozialen Arbeit im Bereich der Kinder- und Jugendprostitution
10.2 Kompetenzen der Fachkräfte Sozialer Arbeit
10.3 Allgemeine Ziele
10.4 Relevante Aspekte der praktischen Arbeit
10.4.1 Streetwork und Beziehungsarbeit
10.4.2 Feministischer Ansatz
10.5 Präventions- und Interventionsstrategien
10.5.1 Öffentlichkeits- und Präventionsarbeit
10.5.2 Kooperation und Vernetzung
10.5.3 Postvention
10.6 Schwierigkeiten und Grenzen
10.7 Vorstellung der ‚Dortmunder Mitternachtsmission e. V.‘
10.7.1 Feldarbeit
10.7.2 Fallarbeit
10.7.3 Prävention
10.7.4 Vernetzung und Kooperation
10.7.5 Öffentlichkeitsarbeit
10.7.6 Zusammenfassung
11. Ausstiegsaussichten und Handlungsperspektiven
12. Fazit
Abstrakt
Die vorliegende Bachelorarbeit beschäftigt sich mit dem Aspekt der „ Kinder- undJugendprostitution in Deutschland “. Dieser stellt in der Gesellschaft im Allgemei-nen und speziell im Rahmen der Sozialen Arbeit eine Problematik dar, welcheoftmals in den Hintergrund rückt, da sie in der Literatur bislang kaum Präsenzfindet. Auch werden Diskussionen, welche sich mit dieser Materie beschäftigenzumeist ausschließlich von der emotionalen und pathetischen Seite beleuchtet,wodurch die rationale Perspektive an Bedeutung verliert. Es bedarf somit einersystematischen und komplexen Klärung der unterschiedlichen Betrachtungswei-sen und Teilbereiche der Kinder- und Jugendprostitution mithilfe einer deutlichenUnterscheidung zu anderen, themenverwandten Fachgebieten.
Das methodische Vorgehen im Rahmen dieser Arbeit soll dahingehend durchge-führt werden, dass vor dem Hintergrund einer eingehenden theoretischen Ausei-nandersetzung mit den relevanten Teilaspekten der Thematik und der Deskripti-on einschlägiger praktischer Handlungsmethoden mithilfe der daraus resultieren-den Erkenntnisse die Darlegung der Bedeutsamkeit für die Fachkräfte der Sozia-len Arbeit als Hauptschwerpunkt und Zielsetzung ausgeführt werden soll.
Abkürzungsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Einleitung
Denkt man an das Thema ‚ Kinder- und Jugendprostitution ‘ haben viele Men-schen zumeist Entwicklungsländer in Afrika und Asien oder die Ostblockstaatenim Sinn. Das dieses Phänomen jedoch zu einer immer bedeutender werdendenProblematik der letzten Jahre und Jahrzehnte in der Bundesrepublik Deutschlandin jeder größeren Stadt zu werden scheint, ist den wenigsten Personen bewusst.Auch die Vielschichtigkeit der Begrifflichkeiten und die unterschiedlichen Er-scheinungsformen sind in unserer Gesellschaft weitgehend unbekannt oder wer-den gar tabuisiert. Zudem erfordert das Vorhandensein differenzierter Erklä-rungsansätze und Anschauungen heterogener wissenschaftlicher Ausgangs-punkte eine eingehendere Klärung. Damit einher geht die unzureichende undoftmals gefühlsbetonte Auseinandersetzung mit dieser Thematik in der deutsch-sprachigen Literatur.1
Das Fehlen wissenschaftlicher Studien im Bereich der Minderjährigenprostitution liegt vor allem an der Existenz einer hohen Dunkelziffer, dem damit verbundenen lückenhaften Überblick über das Gesamtausmaß und der hiermit einhergehenden geringen Einstufung der Relevanz, bis hin zur Leugnung dieser sozialen Problematik seitens des Staates.2
Dadurch, dass dieses Thema mit all den damit zusammenhängenden Begleitas-pekten eine stetig immenser werdende Gefährdung für die jungen Menschen inDeutschland darstellt, wird sein Stellenwert in der Sozialen Arbeit bedeutenderund bedarf somit aus diesem Grund einer elementaren Auseinandersetzung,sowie der Entwicklung relevanter Maßnahmen pädagogischer und didaktischerNatur zur Eindämmung und Prävention dieser Sachlage, um den größtmöglichen,auf unterschiedlichen Ebenen notwendigen Schutz der betroffenen jungen Men-schen zu gewährleisten. Um die Minderjährigenprostituion jedoch als sozialpäda-gogisches Problem und demnach als relevantes Arbeitsfeld der Sozialen Arbeitkennzeichnen zu können, ist es notwendig, im Vorhinein eine eingehenden Ana-lyse und eine generellen Formulierung der Problemlage zu erarbeiten.
Die Entscheidung für die Bearbeitung dieses Themas resultiert somit daraus,dass es sich nach wie vor um einen Sachverhalt handelt, welcher relativ unbe-handelt und aufgrund der negativen ‚Begleiterscheinungen‘ in der hiesigen Ge-sellschaft aktuell wenig verbreitet ist. Es ist generell wichtig, einerseits Informati-onen über die Hintergründe und Ursachen der Kinder- und Jugendprostitution zu erlangen und andererseits praktische Methoden und Konzepte zu entwickeln, welche geeignet sind, den Betroffenen zu helfen und gleichzeitig die Öffentlichkeit für dieses Thema zu sensibilisieren. Hierbei haben sich in den letzten Jahren bereits einige effektive Ansätze herauskristallisiert, allerdings wäre es erforderlich, diese in Zukunft zu erweitern bzw. zu vertiefen. In diesem Zusammenhang soll die vorliegende Bachelorarbeit zur Entwicklung weiterer methodischer Vorgehensweisen im Hinblick auf die Unterstützung sich prostituierender Kinder und Jugendlicher beitragen und generell die Möglichkeit bieten, einen Überblick über ein Thema zu offerieren, welches konkret aus sozialarbeiterischer Sicht noch wenig expliziert wurde und auf wissenschaftlicher bzw. literarischer Basis lediglich auf vereinzelte Annäherungen zurückgreifen kann.
Neben der theoretischen Einarbeitung durch umfangreiche Literaturrecherchebezüglich dieses Sachverhalts wird sich der Hauptschwerpunkt auf die konkretenund praxisnahen Methoden und Konzepte der Sozialen Arbeit, welche in diesemBereich exemplarisch von der ‚ Dortmunder Mitternachtsmission e. V. ‘ durchge-führt wurden und werden, richten, wobei das Ziel darin bestehen soll, erweiterteund innovative Teilaspekte aufzuzeigen, die vorhandenen detailliert darzustellenund dadurch nach Möglichkeit neue Sichtweisen und Handlungsalternativen indiesem Bereich zu schaffen.
Um dieses Ziel erreichen zu können, ist es jedoch wichtig, sich im Vorfeld mit den verschiedenen relevanten Faktoren der Thematik, welche einen Überblick und ein fundiertes Hintergrundwissen bezüglich einer weitgehend unbekannten Sachlage bieten, zu befassen.
Hierzu soll sich im Hauptteil dieser Bachelorarbeit einleitend in Kapitel 1 mit der grundsätzlichen Frage, inwiefern es sich im Hinblick auf die Kinder- und Jugendprostitution um ein relevantes soziales Problem handelt, auseinandergesetzt werden. Zudem werden einzelne Aspekte, welche erschwerend auf die Bearbeitung der Thematik eingewirkt haben, dargelegt.
In Kapitel 2 sollen nachfolgend themenverwandte Begrifflichkeiten, wie etwa der‚sexuelle Missbrauch‘ und die ‚Kinder- und Jugendpornographie‘ definiert wer-den, da somit die kategorische Eingrenzung der Problematik vereinfacht und eingenereller Überblick über das Kernthema der Kinder- und Jugendprostitution auf-zeigt werden kann.
Nachdem deutlich wurde, in welchem thematischen Rahmen die Ausarbeitungeinzuordnen ist und welche tangierenden Terminologien ausgelassen werdenkönnen, soll nachfolgend in Kapitel 3 ein kurzer Überblick die historische Ent-wicklung, vordergründig seit dem Ende des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart,der Kinder- und Jugendprostitution in Deutschland behandelt werden.
Folglich kann eine Überleitung zum 4. Abschnitt, welcher sich mit dem aktuellen Ausmaß und den Auswirkungen auf einzelne gesellschaftliche und mediale Teilbereiche in Deutschland befasst, geschaffen werden.
Im weiteren Verlauf werden unter Punkt 5 die Einstiegsursachen vor dem Hinter-grund differierender theoretischer Ansätze und praktischer Lebensumstände ana-lysiert und auf ihre Bedeutung für das Klientel hin untersucht. Hierbei soll aufge-zeigt werden, wie facettenreich, different und vor allem individuell jene Ursachensein können.
Zudem befassen sich die Abschnitte 6 und 7 mit den konkreten Lebensumständen der jungen Menschen in der Prostitution, welche sich für ein Leben im Milieu entschieden haben. Dies geschieht zum einen im Rahmen der Darlegung der konkreten Lebensumstände und Beziehungen und zum anderen hinsichtlich besonderer Problemlagen, im Rahmen eines Vergleichs mit der Erwachsenenprostitution und einer Gegenüberstellung der Unterschiede und Gemeinsamkeiten weiblicher und männlicher Betroffener.
Im Anschluss daran erfolgt gemäß eines sinnvollen inhaltlichen Aufbaus in Kapitel 8 die Deskription der möglichen physischen und psychischen Folgen des Lebens im Milieu für die Minderjährigen.
Zudem sollen im weiteren Verlauf der Ausarbeitung in Kapitel 9 die rechtlichen Bestimmungen und Forderungen im Bereich der allgemeinen Prostitution, sowie im Besonderen vor dem Hintergrund dieser Tätigkeit durch Kinder und Jugendliche, bestimmt werden.
Wurden diese Komponenten detailliert behandelt, kann dazu übergegangen wer-den, die praktische Soziale Arbeit mit minderjährigen Prostituierten darzulegen,zu vertiefen und somit zu dem Hauptaspekt dieser Bachelorarbeit überzugehen.Konkret sollen hierbei einzelne relevante Faktoren, die bedeutend hinsichtlich derAusübung der pädagogischen Arbeit für die Fachkräfte sind, veranschaulichtwerden. Dazu zählen die Skizzierung der Kompetenzen der Fachkräfte und dieNotwendigkeit der Sensibilisierung jener, sowie die eingehende Darstellung derGrenzen und Ziele der Sozialen Arbeit in diesem Bereich. Weiterhin stellt einTeilaspekt die kritische Analyse der Strafbarkeit der professionell Tätigen dar.Zudem spielt die parteiliche und feministische Soziale Arbeit als ein bedeutenderHandlungsschwerpunkt bei der Zusammenarbeit mit dem Klientel eine Rolle undwird somit in diesem Zusammenhang berücksichtigt. Daraus resultierend kannweiterhin dazu übergegangen werden, die erarbeiteten und theoretisch beschrie-benen Handlungsmöglichkeiten und Kompetenzerwartungen konkret im Rahmender faktischen Arbeit der Dortmunder Mitternachtsmission e. V. zu präzisieren.Abschließend sollen in Kapitel 11 die Ausstiegsaussichten und Perspektiven der Kinder und Jugendlichen, welche der Prostitution nachgehen, näher betrachtet und sinnvolle Verbesserungs- bzw. Veränderungsvorschläge auf verschiedenen Ebenen thematisiert werden.
Um die Ausarbeitung vollständig werden zu lassen, sollen schließlich die aus derDeskription und der Auseinandersetzung mit der Thematik gewonnenen Erkennt-nisse aus dem Hauptteil im Rahmen eines Fazits zusammengefasst werden.Weiterhin kann in diesem Zusammenhang die These und somit die persönlicheZielsetzung dieser Arbeit, ob und inwiefern der Bereich der Kinder- und Jugend-prostitution relevant für die Fachkräfte der Sozialen Arbeit ist, hinterfragt und ana-lysiert werden.
Hinsichtlich der Formalitäten soll darauf hingewiesen werden, dass in der folgen-den Arbeit stellvertretend für Sozialarbeit und Sozialpädagogik der Begriff SozialeArbeit aus Gründen der Lesbarkeit genutzt wird. In diesem Zusammenhang wirdweiterhin nachfolgend die Bezeichnung der Beratungsstelle Dortmunder Mitter-nachtsmission e. V. lediglich mit dem Begriff Mitternachtsmission betitelt. Insbe-sondere soll ferner darauf aufmerksam gemacht werden, dass die weiblicheForm jeweils unter die männliche subsumiert wird. Da weder speziell von weibli-chen noch männlichen Fachkräften bzw. Minderjährigen gesprochen wird, dadurchgehend von gemischtgeschlechtlichen Gruppen die Rede ist, sind im weite-ren Verlauf ausschließlich beide Formen gemeint, es sei denn, eine Differenzie-rung, welche an entsprechender Stelle gekennzeichnet ist, wird notwendig.
1. Schwierigkeiten bei der Behandlung des Themas
Im Rahmen der Darlegung etwaiger Komplexitäten bei der Bearbeitung des Su-jets Kinder- und Jugendprostitution soll im Vorfeld der Frage nachgegangen wer-den, ob es sich hierbei grundsätzlich um ein soziales Problem handelt, welchesdurch diesen Status in den Bereich der praktischen Sozialen Arbeit fällt.Diesem Aspekt kann mit der folgenden Darstellung Prägnanz verschaffen undDeutlichkeit verliehen werden.
Im Allgemeinen besteht die These, dass bei dem Vorliegen einer Störung des „ Aneignungs- und Anpassungsprozesses “ 3 bei einer Person in einer sozialenSituation, welche dazu führt, dass die betreffende Person in die Isolation ge-drängt wird, von einem „ sozialpädagogischen Problem “ 4 gesprochen werden muss.5 Je extremer die Ausgrenzung ist, das heißt, je mehr verurteilende und sozial inakzeptable Umstände zusammenkommen, wodurch wiederum dieAneignungs- und Anpassungsmöglichkeiten reduziert werden, desto eher liegtein solches Problem vor. Hinsichtlich der alleinigen Erscheinung des Phänomens‚Prostitution‘ kann bis dato nicht eindeutig von eben diesem sozialpädagogischenProblem gesprochen werden, da Personen, die der Prostitution nachgehen, trotzder Desintegration und Stigmatisierung hinsichtlich der gesellschaftlichen Prob-lemlagen zumeist freiwillig die Tätigkeit ausüben und aus diesem Grund erst sehrspät in den Fokus des allgemeinen Interesses gelangen.6 Dies ändert sich mitzunehmender Anzahl „ gesellschaftsdestabilisierender “ 7 Faktoren wie etwa derProstitution von Kindern und Jugendlichen. Wird somit die Relevanz der Bearbei-tung des sozialpädagogischen Problems gesellschaftlich anerkannt, werden wei-terhin dementsprechend notwendige pekuniäre und wirtschaftliche Rahmenbe-dingungen geschaffen. Das bedeutet somit, dass die Anerkennung eines sozial-pädagogischen Problems als solches erst als relevant angesehen wird, wenndamit die Stabilität der Gesellschaft gefährdet ist. Frühestens dann werdenAneignungs- und Anpassungsprozesse der Betroffenen, welche augenscheinlichmissglückt sind, als Tätigkeitsfeld des sozialen Bereichs festgelegt. Dieses sozi-alpädagogische Handeln ermöglicht im weiteren Verlauf die Rechtfertigung fürden Ausbau sozialer Interaktionen in den jeweilig in Frage kommenden sozialpä-dagogischen Schutzstellen.8 Hinsichtlich der individuell betroffenen Person giltsomit, dass sie bei Vorliegen und Involvierung in ein von der Sozialen Arbeit an-erkannten problematischen Bereich vom politischen System als „ sozial unver- lässlich “9 angesehen wird und das von ihr die Gefahr der gesellschaftlichen De-stabilisierung ausgeht. „ Je stärker diese Bedrohung empfunden wird, desto ehersieht man die Notwendigkeit zum Handeln, desto eher werden materielle Grund- lagen für den sozialen Sektor geschaffen. “10 Vor diesem Hintergrund ist es imAnschluss daran die Aufgabe des sozialen Arbeitsbereichs die „ soziale Verläss- lichkeit “11 des Individuums widerherzustellen und in diesem Zusammenhang zuuntersuchen, wodurch die Beeinträchtigung des Aneignungsprozesses entstan-den und in welcher Form sozialpädagogischer Tätigkeitsbedarf notwendig wird.Es wird somit deutlich, dass es sich bei der Thematik der Kinder- und Jugend- prostitution grundsätzlich um ein sozialpädagogisches Problem handelt, da es gesellschaftsdestabilisierende Aspekte enthält. Aufgrund dessen kann in diesemZusammenhang die Relevanz der Thematik für den sozialen Sektor im Allgemei-nen und für die Fachkräfte der Sozialen Arbeit im Speziellen verdeutlicht werden.Auch lässt sich hierdurch die generelle Legitimation und Bedeutung dieser Aus-arbeitung darlegen.
Die konkrete Bearbeitung des Themas Kinder- und Jugendprostitution erweistsich zudem über die vorangegangene Analyse hinaus in vielfältiger Hinsicht alsschwierig. Die Gründe hierfür sollen im nachfolgenden Abschnitt deutlich ge-macht werden.
Prinzipiell kommt bei der Auseinandersetzung mit der Problematik der Kinder-und Jugendprostitution erschwerend hinzu, dass es in diesem Bereich wenigedifferenzierte und seriöse Studien vorhanden sind und somit statistisches Materi-al lediglich in sehr geringem Umfang existiert.12 Hierdurch lassen sich hinsichtlicheiniger thematischer Schwerpunkte kaum detaillierte und fundierte Aussagentreffen. Nach Partenheimer wird die Thematik oftmals in den verschiedenen lite-rarischen Medien aus einem „ voyeuristischen “ 13 Blickwinkel und einer indiskretenVeranschaulichung dargelegt. Diese Bearbeitungsweisen orientieren sich vorallem an den Vermarktungsmöglichkeiten und somit der Fokussierung auf einmöglichst großes Publikum.14 Ferner tragen verzerrte und interessengeleiteteStatistiken zu dem Bild, welches über die Kinder- und Jugendprostitution vermit-telt werden soll, bei. Allerdings muss in diesem Zusammenhang gemäß Stallbergangemerkt werden, dass der generelle wissenschaftliche Forschungsstand aufdem Gebiet der Minderjährigenprostitution nicht sehr weit gefasst ist, da diesemgegenwärtig eine untergeordnete Rolle zugesprochen wird, weshalb die literari-schen Medien relativ schlecht informiert sind und somit zumeist lediglich pau-schale und von bestimmten Interessen geleitete Informationen zur Verfügungstehen haben.15
Auch liegen in der Literatur den unterschiedlichen Publikationen differente Defini-tionen der Kinder- und Jugendprostitution zugrunde. Das bedeutet konkret, dassdie Autoren teilweise heterogene Auffassungen, etwa bezüglich der jeweiligenAltersgrenzen oder der konkreten Bezeichnungen der Begrifflichkeiten habenund vor allem hinsichtlich des Ausmaßes der Kinder- und Jugendprostitution unterschiedliche Zahlen genannt werden. Somit können in diesem Bereich lediglich grobe Schätzungen und Tendenzen ausgemacht werden.16
Infolgedessen wird deutlich, welche Schwierigkeiten In Bezug auf eindeutigerund präziser Aussagen auf der Grundlage der vorangegangenen literarischenPublikationen entstehen. Die ungenauen Erkenntnisse im Bereich der Prostituti-on junger Menschen sind jedoch nicht ausschließlich auf den Mangel an pragma-tischen Untersuchungen zurückzuführen, sondern resultieren zudem aus derProblematik der Eingrenzung der relevanten Begrifflichkeiten in diesem Zusam-menhang. Eine solche Umrandung soll im folgenden Punkt zur Erleichterung desVerständnisses vorgenommen werden.
2. Definition und Eingrenzung der relevanten Begrifflichkeiten
Generell ist es problematisch, den Begriff Kinder- und Jugendprostitution klar vonanderen, einschlägigen Begrifflichkeiten abzugrenzen, da die Verhaltensweisender Agierenden, sowie die Rahmenbedingungen der Settings in mancherlei Hin-sicht ineinander übergehen.17 Aus diesem Grund sollen im Folgenden Aspekte,welche die Thematik tangieren, kurz skizziert werden. Dies soll vor allem der wei-teren Unterstreichung und Differenzierung der Kernthematik dienen.
Oftmals wird der Begriff Kinderprostitution konform mit dem Begriff des Kinder-handels verwendet. Das würde bedeuten, dass hierzu ebenfalls Kinder zählenwürden, welche von ihren Eltern beispielsweise an der deutsch-tschechischenGrenze den Kunden ‚angeboten‘ werden.18 Das dies jedoch ein ganz eigenerThemenbereich ist, soll im Folgenden durch die klaren Definitionen und Begriffs-klärungen hinsichtlich der Eingrenzung der Thematik deutlich werden.
2.1 Kinder- und Jugendprostitution
Generell versteht man unter dem Begriff Prostitution ein Anbieten des eigenenKörpers auf freiwilliger Basis gegen Entgelt oder anderer materielle Sachleistun-gen an wechselnde Personen zur Verrichtung sexueller Handlungen. Hierbeikann es sich entweder um regelmäßige und somit professionell ausgeführte Vor-gehensweisen, aber auch um sporadisch stattfindende Kontakte handeln.19
Zum Teil wird in der Literatur jedoch der Begriff Kinderprostitution synonym für Prostitutionsformen, welche unter Zwang stattfinden und der Begriff Jugendprostitution für dieselbe Dienstleistung auf freiwilliger Basis angewandt.20 Weiterhin kann der Kinder- und Jugendprostitution zusammenfassend unter dem Begriff der ‚ Minderjährigenprostitution ‘, welcher somit junge Menschen aller Altersstufen mit einfasst, genannt werden.21
Segeth beschreibt zudem die Kinder- und Jugendprostitution als: „ … jenes Ver- halten, das minderjährige Jugendliche und Kinder beiderlei Geschlechts dazu bewegt, ihren Körper einer bestimmten Personengruppe (Kunden) zu deren se- xueller Betätigung zur Verfügung zu stellen, wobei dieses Verhalten durch häufig wechselnde Partner und durch Bezahlung, sei es materieller oder ideeller Art, geprägt ist. “22
Mithilfe dieser Definition werden somit sowohl Minderjährige beiderlei Ge-schlechts mit einbezogen, die Bezahlung nicht allein auf den geldlichen Gegen-wert beschränkt und die Freiwilligkeit des Handeln deutlich gemacht.23 Eine weitere Definition des Begriff wird im Rahmen der Kriminologie vorgenom-men, welche junge Personen, die sich autonom für sexuelle Handlungen anbie-ten, der Bezeichnung ‚Jugendprostitution‘ zuordnen, unabhängig vom tatsächli-chen Alter des Betreffenden. Somit wird in diesem Zusammenhang eine Abstu-fung hinsichtlich des Terminus ‚Kinderprostitution‘, welche zwangsweise durchge-führte sexuelle Leistungen und den Kinderhandel als solchen miteinschließt, vor-genommen.24
Eine generelle Abgrenzung und Unterteilung der Begrifflichkeiten der ProstitutionMinderjähriger kann zudem durch die Festlegung der Altersgrenze mithilfe desKinder- und Jugendhilfegesetzes geschaffen werden. Aus § 7 SGB VIII (Sozial- gesetzbuch - Achtes Buch) resultiert, das die Bezeichnung ‚ Kind ‘ für jeden gilt,der noch nicht 14 Jahre alt ist und ‚ Jugendlicher ‘, wer schon 14 Jahre, aber nochkeine 18 Jahre alt ist.25 Grundsätzlich ist es jedoch schwierig, klare Abgrenzun-gen bei der Bestimmung des Alters und somit der Definition des Begriffs vorzu-nehmen, denn durch das ‚starre‘ Eingrenzen des SGB VIII werden die tatsächli-chen „ ( … ) psychischen, sozialen und physischen Entwicklungen ( … ) “ 26 einesjungen Menschen außen vor gelassen.
Im weiteren Verlauf soll vor dem Hintergrund der ausgewählten heterogenen Definitionen und Bezeichnungen prinzipiell der Terminus Kinder- und Jugendprostitution bzw. Minderjährigenprostitution verwendet werden, da zum einen durch den Begriff der Kinderprostitution deutlich wird, dass die Angehörigen der Zielgruppe grundsätzlich ebenfalls der präpubertären Altersgruppe angehören können und zum anderen anhand des Ausdrucks Jugendprostitution zusätzlich die Freiwilligkeit der Tätigkeit veranschaulicht wird. Zudem soll dadurch die Fixierung auf ein festgelegtes Alters vermieden und somit der Fokus auf die wesentlichen Merkmale eines jungen Menschen gerichtet werden.
2.2 Sexueller Missbrauch
„ Sexueller Missbrauch wird definiert als Inanspruchnahme von abhängigen, ent-wicklungsm äß ig unreifen Kinder und Adoleszenten für sexuelle Handlungen, die sie nicht gänzlich verstehen, in die einzuwilligen sie in dem Sinne au ß erstande sind, dass sie nicht die Fähigkeit haben, Umfang und Bedeutung der Einwilligungzu erkennen. “ 27
Sexueller Missbrauch ist demnach dann gegeben, wenn eine oder mehrere voll-jährige Personen mit, an oder vor Kindern oder Jugendlichen unter 18 Jahrengeplante sexuelle Handlungen zur eigenen sexuellen Bedürfnisbefriedigung vor-nehmen und steht gem. § 176 StGB (Strafgesetzbuch) unter Strafe.28 Hierzu zäh-len konkreter „ die orale, anale und bei Mädchen die vaginale Penetration mit Ge- schlechtsorganen oder Gegenständen “ , das Vorführen einschlägigen Materials,welches zur sexuellen Stimulation beitragen soll und entsprechende Berührun-gen „ der primären und sekundären Geschlechtsorgane “.29 Bedeutsam ist, dass inder vorherrschenden Situation ein Ungleichgewicht der Machtverhältnisse zwi-schen dem minderjährigen Betroffenen und der missbrauchenden Person gege-ben ist und die Handlungen gezwungenermaßen aufgeführt werden.30 Somitkann in diesem Zusammenhang eine klare Abgrenzung zum Begriff der Kinder-und Jugendprostitution aufgrund der fehlenden Freiwilligkeit vollzogen werden.Allerdings soll damit nicht ausgeschlossen werden, dass die Minderjährigen imProstitutionsmilieu potenzielle Opfer sexuellen Missbrauchs werden können.
2.3 Kinder- und Jugendpornographie
Der Begriff Kinderpornographie beinhaltet grundsätzlich die Präsentation dessexuellen Missbrauchs von Kindern bis zum 14. Lebensjahr in jedweder medialerForm.31 Weiterhin bezeichnet der Aspekt eine in vielen Rechtsbereichen mit Stra-fe sanktionierte visuelle Dokumentation sexueller Handlungen an und von Kin-dern.32 Rechtlich ist dieser Aspekt in den §§ 184b und d StGB geregelt. Die Pa-ragraphen sagen aus, dass jede Person, welche einschlägige Schriften und/oderDarbietungen in den Medien verbreitet, öffentlich ausstellt oder dieselbigen her-stellt, mit einer Freiheitsstrafe von drei Monaten bis fünf Jahren sanktioniertwird.33 In der Praxis wird diese Straftat zumeist mithilfe von Bildern in einschlägi-gen Zeitschriften, der Aufnahme von Videos und vor allem der Verbreitung dergenannten Darstellungen im Internet, begangen. Durch die Zunahme und Wei-terentwicklung im technischen Bereich und die Vereinfachung der PC-Kommunikationsmöglichkeiten ist der Austausch und Verkauf genannten Materi-als in den letzten Jahren stark vereinfacht und somit begünstigt worden.34
Neben der Kinderpornographie muss zudem eine Abgrenzung bezüglich desBegriffs der Jugendpornographie vorgenommen werden. Hierunter sind optischeDarstellungen sexueller Handlungen an, vor und von Jugendlichen im Alter zwi-schen 14 und 18 Jahren zu verstehen. Gesetzlich wird dieses Vergehen in §184c StGB geregelt und bei einem Vergehen mit einer Freiheitsstrafe bis zu dreiJahren geahndet.35
Hinsichtlich der Thematik der Kinder- und Jugendprostitution gewinnt der Begriffder Pornographie dann an Bedeutung, wenn die Kunden von den minderjährigenProstituierten Video- oder Bildmaterial anfertigen, um es für den Eigengebrauchoder zur Vermarktung zu nutzen. Generell handelt es sich jedoch auch hier, ver-gleichbar mit dem sexuellen Missbrauch an Kindern und Jugendlichen, um eineneigenen Themenbereich, welcher gesonderte Aufmerksamkeit erfordert und in-folgedessen den Umfang der Ausführungen überschreiten würde.
2.4 Pädophilie
Unter der Bezeichnung Pädophilie wird im Allgemeinen das sexuelle Interessevon erwachsenen Personen an Kindern oder jüngeren Jugendlichen beiderleiGeschlechts verstanden.36 Hierbei geht es vordergründig um die Altersphase vorErreichen der Pubertät und der damit verbunden Entwicklung der Geschlechtsrei-fe. Relevantes Kriterium in diesem Bereich ist die Tatsache, dass der Täter zumTatzeitpunkt mindestens fünf Jahre älter als das Kind sein muss, damit von ei-nem pädophilen Verhalten gesprochen werden kann.37 Es gibt in diesem Zu-sammenhang grundsätzlich die Unterscheidung zwischen der gleichgeschlechtli-chen Pädophilie und der gegengeschlechtlichen oder bisexuellen Pädophilie.Zusätzlich kann zwischen ausschließlicher und nicht-ausschließlicher und zwi-schen inzestuöser und nicht-inzestuöser Pädophilie unterschieden werden.38 Weiterhin ist die Tatsache bedeutend, dass bereits einschlägige Gedanken einenMenschen als pädophil beschreiben und somit nicht unweigerlich eine sexuelleHandlung Voraussetzung für die Zuweisung dieses Krankheitsbildes sein muss.39 Im sexualwissenschaftlichen und medizinischen Sinne werden hinsichtlich dessexuellen Interesses an Kindern und Jugendlichen verschiedene Einstufungenvorgenommen und unterschiedliche Fachbezeichnungen verwendet. Laut dieserDefinition liegt somit bei der Zuneigung zu männlichen Jugendlichen die‚Ephebophilie‘ und bei weiblichen Jugendlichen die ‚Parthenophilie‘ vor.40
In den Medien wird allerdings der Ausdruck ‚pädophil‘ zumeist synonym für alle Personen, welche sexuelles Interesse an Minderjährigen in beliebiger Form zeigen, verwendet.
Die Definitionen dieser Fachbegriffe sollen in diesem Zusammenhang lediglich dem besseren Verständnis und der Wissenserweiterung, denn der oben erwähnten Eingrenzung, dienen.
3. Geschichtlicher Verlauf der Kinder- und Jugendprostitution
Im Folgenden soll ein kurzer Überblick über den historischen Verlauf der Kinder-und Jugendprostitution in Deutschland dargelegt werden, da ein gewisses Maßan Hintergrundinformationen für die Fachkräfte der Sozialen Arbeit hinsichtlichihrer Tätigkeit unabdingbar ist. Diese Aussage wird zudem im folgenden Zitat deutlich:
„ Geschichte bedeutet auch immer Zukunft, d. h. ohne Reflexion der Vergangen heit kann die Gegenwart nur unvollständig verstanden werden. “41
Bemerkenswert ist grundsätzlich jener Aspekt, dass das Phänomen der Kinder-und Jugendprostitution in allen historischen Epochen und unter sämtlichen ge-sellschaftlichen Bedingungen in unterschiedlichem Ausmaß eine Rolle gespielthat.42 Somit wird der hypothetischen Annahme widersprochen, dass es sich hier-bei um ein soziales Problem der heutigen Zeit handelt. Literarisch wird das The-ma jedoch bis in das 18. Jahrhundert jedoch nur bedingt erwähnt.43 Diese Er-scheinung wird von Gerlinger darauf zurückgeführt, dass der EntwicklungsphaseKindheit bis dato keinen eigenen Fokus zugesprochen wurde. Die Annahmekann unter anderem daran festgemacht werden, dass diesbezüglich keine be-sonderen Maßnahmen zur Protektion und somit weiterhin kein besonderes Inte-resse dem Wohlergehen und -befinden des individuellen Kindes entgegenge-bracht wurde. Dies hat sich erst im Laufe der nachfolgenden Jahre und Jahr-zehnte hinsichtlich der Anerkennung der Kinder- und Jugendprostitution als sozi-ales Problem und der damit einhergehende Erwähnung in der damaligen Litera-tur gewandelt.44
Im Rahmen der verstärkten Wahrnehmung wurde durch die in dieser temporärenEpoche vorherrschende Industrialisierung das Ausmaß der Prostitution im Allge-meinen und das der Kinder und Jugendlichen im Speziellen deutlich höher, dasich zum einen die Lebensverhältnisse der Bürger generell zum Schlechterenentwickelten, wobei hier vor allem die Wohn- und Arbeitsmarktsituation und diedamit einhergehende Armut zu nennen wäre und zum anderen das eindeutigeMachtmonopol auf Seiten der herrschenden Schichten zur Verelendung beige-tragen hat, da diese während der damaligen geschichtlichen Ära eine unterdrü-ckende und ausbeuterische Funktion dem Volk gegenüber hatten.45 Durch dieeben erwähnte Industrialisierung waren viele provinziell angesiedelte Familiennicht mehr in der Lage, sich selbst zu versorgen und mussten in urbane Sektorenumziehen, was wiederum zur Folge hatte, dass die Familien teilweise auseinan-derbrachen und die Kinder entweder auf sich gestellt waren oder darüber hinaus obdachlos wurden. Aus diesem Umstand resultierte darüber hinaus die Notwendigkeit der Prostitution zur Sicherung des Lebensunterhalts. War es den Familien dennoch möglich, einigermaßen stabil zu bleiben, wurde es ihnen durch die Ausbeutung der herrschenden Klasse speziell hinsichtlich niedriger Löhne und fehlender sozialer Absicherungen erschwert, auf gesellschaftlich anerkanntem und legalem Weg ihren Lebensunterhalt zu sichern.46
Öffentlich genannt und somit diskutiert wird das Thema Kinder- und Jugendpros-titution etwa seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.47 Dies liegt mutmaßlichan der oben bereits erwähnten Tatsache, dass zu diesem Zeitpunkt die Kindheitund Jugend als eigenständige Lebensphase allmählich Anerkennung fand. Hier-bei muss allerdings festgehalten werden, dass die damalige diesbezügliche Re-formierung der Denkweise nicht in erster Linie auf das Erkennen und Anerkenneneines erhöhten Schutzbedarfs der jungen Menschen und somit auf zwischen-menschliche Beweggründe zurückzuführen ist, sondern dass vielmehr marktwirt-schaftliche und finanzielle Paradigma ausschlaggebend waren. In diesem Zu-sammenhang spielt vor allem die eingeschränkte Arbeitsfähigkeit und somit diedaraus resultierende vermeintliche Nutzlosigkeit für den Arbeitsmarkt im späterenErwachsenenalter, welche durch die Überforderung und Überarbeitung im Kin-desalter eingeleitet wird, eine große Rolle. Hierbei muss vor allem auf die, ange-sichts der Industrialisierung stetig wachsenden technischen Anforderungen, wel-chen die Kinder zumeist nicht gewachsen waren, aufmerksam gemacht werden.Durch die steigenden Anforderungen wird eine bestimmte Phase der Ausbildungund Einarbeitung notwendig, welche wiederum einen entsprechenden finanziel-len und zeitlichen Nachteil für die Arbeitgeber darstellte. Diese Neuorientierungänderte jedoch nicht den Zustand und das Elend der Kinder und Jugendlichen ansich. Folglich waren diese aus der Not heraus, welche im weiteren zeitlichen Ver-lauf in Deutschland durch den ersten Weltkrieg und seine Folgen hervorgerufenwurde, teilweise dazu genötigt, ihren Lebensunterhalt durch die Ausübung derProstitution zu sichern.48 Zu diesem Zeitpunkt können jedoch, trotz der weiterhinbestehenden unvorteilhaften Einstellung der Öffentlichkeit, erste konkrete Maß-nahmen zur Prävention und Intervention deutlich gemacht werden. Hierbei han-delt es sich um die Nutzung der damaligen sogenannten „ Magdalenenheime “ oder „ Magdalenenstationen “ 49 der städtischen Hospitäler, die durch verschiedenekirchliche Organisationen ergänzt wurden und sich unter anderem mit jungen Menschen, welche der Prostitution nachgingen, befassten.50 Die Aufgabe dieser Institutionen bestand darin, eine sogenannte ‚ Schutz- und Rettungsarbeit an sitt- lich Gefährdeten und Gefallenen ‘51 zu gewährleisten. Die konkrete Ausgestaltungder intervenierenden Arbeit kann bezüglich der Suche nach alternativen Unter-bringungsmöglichkeiten, die sich in die vier Möglichkeiten der Rückkehr in dieHerkunftsfamilie, der Anbindung an einschlägige Dienststellen oder sonstige ent-geltliche Anstellungen, der Unterbringung in klösterlichen Anstalten der unter-schiedlichsten Art oder der Fürsorgeerziehung untergliedern. Dargelegt werden.Weiterhin haben zu Beginn des 20. Jahrhunderts einige Städte eine Behörde, diean die heutige Ausgestaltung des „ Jugendamtes “ angelehnt ist und als Trägerder öffentlichen Jugendfürsorge dienen sollte, gebildet. Die rechtliche Grundlagewurde im Jahr 1922 durch die Einführung das RJWG (Reichsgesetz für Jugend- wohlfahrt) geschaffen, welches die Begrifflichkeiten der „ Jugendpflege “ und der„ Jugendfürsorge “ unter dem Oberbegriff der „ Jugendhilfe “ zusammenfasste.52 Zusätzlich finden sich gemäß Partenheimer um das Jahr 1925 Informationenbezüglich der Existenz von „ Jugendberatungsstellen “ in diversen deutschenGroßstädten, welche von den jeweilig zuständigen Jugendämtern gegründetwurden.53 Mithilfe dieser unentgeltlichen und inoffiziellen Hilfeangebote im sozia-len Sektor und der damit zusammenhängenden Vermittlung von Arbeitsstellenund Schulausbildungen, sowie der finanziellen Unterstützung hoffte man, dieKinder und Jugendlichen, welche prostitutives Verhalten zeigten, zu erreichenund zu ‚bekehren‘.
Während des zweiten Weltkriegs entstand darüber hinaus der Begriff der soge-nannten ‚ Trümmerprostitution ‘54, welcher jene Handlungsweise von Menschen,auch Minderjähriger, bezeichnet, die ihren Lebensunterhalt über sexuelle Dienstean ausländische Soldaten auf Trümmergrundstücken erzielten.Bis zu diesem Zeitpunkt wurde das Thema Kinder- und Jugendprostitution imGegenteil zur Erwachsenenprostitution jedoch weiterhin nicht als individuellerproblematischer Aspekt gesehen. Dies geschah laut Gerlinger erst Mitte der1970er Jahre, vor allem durch das Erscheinen des Buches „ Wir Kinder vom Bahnhof Zoo “ (1978) von der Autorin Christiane F. Hierbei bezieht sich die öffent-liche Debatte allerdings vordergründig auf die im Buch thematisierte Drogen-bzw. Beschaffungsprostitution. Als selektiver Themenschwerpunkt wird der Begriff in den 1980er Jahren erneut aufgegriffen und literarisch mit einigen tangierenden Bezeichnungen wie etwa der Kindesmisshandlung, dem Kinderhandelund den Konsumbedürfnissen der Kinder und Jugendlichen in Zusammenhanggebracht. Auch das in dieser Zeit relevant gewordene Thema der HIV-Infektionund die damit einhergehende Immunerkrankung AIDS tragen zu einer erneutenBetrachtung und Diskussion der Problematik der Kinder- und Jugendprostitutionbei.55
Somit kann gesagt werden, dass Kinder- und Jugendprostitution bereits seit frü-hester historischer Epoche existent, das Ausmaß jedoch abhängig von den ge-sellschaftlichen Gegebenheiten ist und die Anzahl der Betroffenen ansteigt, so-bald die Armut und die Not in der Bevölkerung sich vergrößert. In Krisenzeiten,wie etwa in Kriegsphasen, ist die Notwendigkeit der Prostitution am höchsten undsomit der Umfang am größten. Daraus folgt, dass die Fokussierung auf das Prob-lem der Kinder- und Jugendprostitution in der Vergangenheit oftmals ausschließ-lich dazu diente, andere aktuelle Problematiken der Gesellschaft zu verschleiern.Dies wird vor allem daran deutlich, dass die Thematik nicht kontinuierlich, son-dern immer wieder in zeitlichen Abständen aufgegriffen und zum Teil aktualisiertwird.56
In der heutigen Zeit trifft die eben beschriebene Beobachtung jedoch nicht mehreinwandfrei zu, da hinsichtlich des jetzigen Stands der Wissenschaft nachgewie-sen wurde, dass die Entstehungsgründe und Einstiegsmotivationen nicht alleinauf die äußeren Umstände der Gesellschaft zurückzuführen sind, sondern aus-gestalteter bzw. multidimensionaler sind und somit die Ganzheitlichkeit und Indi-vidualität der zu diesem Verhalten führenden Ursachen betrachtet werdenmuss.57
Auf diese Aussage soll in einem der folgenden Punkte näher eingegangen werden. Im Vorfeld ist es jedoch wichtig, anknüpfend an den dargelegten geschichtlichen Hintergrund das aktuelle Ausmaß und die Auswirkungen auf den gesellschaftlichen und medialen Bereich im Detail zu betrachten, um somit einen eingehenderen Überblick über den Umfang der Thematik zu erlangen.
4. Auswirkungen der Kinder- und Jugendprostitution auf Deutschland
Es wurde bereits unter dem Punkt ‚Schwierigkeiten bei der Behandlung des Themas‘ in dieser Ausarbeitung auf die Problematik hinsichtlich der präzisen Darstellung des Ausmaßes der sich prostituierenden Kinder und Jugendlichen in Deutschland aufmerksam gemacht.58 Im folgenden Teilbereich sollen diese Problematiken näher betrachtet werden. Im Anschluss daran werden bezüglich der gesellschaftlichen und medialen Rahmenbedingungen die Auswirkungen des Phänomens in den Fokus genommen.
4.1 Ausmaß
Bei der Einschätzung des Ausmaßes ist vorrangig von Bedeutung, wie der jewei-lige Autor den Begriff ‚minderjährige Prostituierte‘ definiert, da es sich hierbei umeine besonders heterogene Gruppe handelt.59 In diesem Zusammenhang gibt esentweder die Möglichkeit, dass alle Kinder und Jugendlichen unter 18 Jahren indie Statistik mit einbezogen werden oder dass diejenigen, welche trotz Errei-chens der Volljährigkeit weiterhin in den Zuständigkeitsbereich der Jugendhilfefallen, darüber hinaus, hinzugezählt werden. Denn gem. § 41 SGB VIII habenjunge Volljährige zusätzlich Anspruch auf Hilfe bei der Entwicklung einer eigenen,sozial konformen Identität und der Unterstützung bei der Verselbständigung,wenn dies in Anbetracht der Situation notwendig ist. Diese Hilfen können in die-sem Fall bis zur Vollendung des 21. Lebensjahres gewährt werden. Infolgedes-sen werden von einer Vielzahl einschlägiger Eirichtungen diese jungen Volljähri-gen in den Bereich der Kinder- und Jugendprostitution mit eingerechnet. 60
Die Schwierigkeit der Bestimmung des zahlenmäßigen Ausmaßes der Kinder-und Jugendprostitution in der Bundesrepublik Deutschland basiert weiterhin aufder Tatsache, dass dadurch, dass diese Form der Prostitution illegal ist und somitim Verborgenen stattfinden muss, eine hohe Dunkelziffer existiert und sich die inder Literatur genannten Zahlen lediglich auf Schätzungen stützen. Des Weiterentragen unterschiedliche Zugangsweisen der minderjährigen Prostituierten zumMilieu und das generelle Umfeld, in dem sich die Kinder und Jugendlichen zu-meist verdeckt aufhalten oder von den Zuhältern abgeschirmt werden, dazu bei.61 Auch definieren sich viele minderjährige Prostituierte nicht als solche und entfal-len somit der gängigen Statistik oder sie verfälschen die zu ermittelnden Zahlen durch unwahre Angaben bezüglich ihres Alters.62 Zudem werden genaue Aussagen dadurch erschwert, dass es neben der Prostitutionsszene verschiedene andere Szenen, wie etwa die Drogenszene, als „ Schnittstellen “ gibt. In diesem Zusammenhang sehen sich die Kinder und Jugendlichen trotz der Anbietung sexueller Leistungen gegen Entgelt oder anderer Vergünstigungen ebenso zumeist nicht als Prostituierte im eigentlichen Sinne.63
Minderjährige weibliche Prostituierte haben etwa, gemessen an der Gesamtzahlder weiblichen Prostituierten, einen Anteil von bis zu 10%.64 Allerdings sind dieDaten, wie bereits erwähnt, aufgrund der äußersten Geheimhaltung und strengenTabuisierung dieses Tätigkeitsbereichs eher zufällig als repräsentativ und oftmalsvor dem Hintergrund der hinzugezogenen Quelle situativ und interessengeleitet.65 Das bedeutet wiederum, dass durch eine verstärkte Berichterstattung in den Me-dien und dem daraus resultierenden Fokus auf die Thematik der Eindruck er-weckt werden soll, dass die Zahlen in diesem Bereich stetig weiter ansteigen.Jedoch muss bei der Einschätzung des Ausmaßes darauf geachtet werden, dassoftmals nicht unbedingt die Anzahl der Kinder und Jugendlichen an sich gestie-gen ist, sondern das Phänomen durch äußere Umstände einer erhöhten Sicht-barkeit unterliegt und aus diesem Grund ein vergrößertes Ausmaß suggeriertwird.66 Eine weitere Schwierigkeit bei der Erfassung reeller Zahlen ist dadurchgegeben, dass die Kinder und Jugendlichen zum Teil in „ bestimmte Gebiete Deutschlands “ abwandern, weil dort die Gegebenheiten, wie etwa die Drogenbe-schaffungsmöglichkeiten, günstiger sind und dadurch augenscheinlich ein An-stieg in einem speziellen Bereich zu verzeichnen ist, der jedoch keine Rück-schlüsse auf die Gesamtsituation zulässt.67
Dennoch ist es sinnvoll, davon auszugehen, dass die Gesamtzahl zumindest stagniert, wenn nicht überdies ansteigt. Denn durch die im Folgenden thematisierten problematischen Aspekte bezüglich der aktuellen gesellschaftlichen, medialen und rechtlichen Gegebenheiten wird der Einstieg und die Existenz im Prostitutionsmilieu für die Minderjährigen teilweise enorm erleichtert und begünstigt, sodass davon ausgegangen werden kann, dass in Zukunft, bei gleichbleibenden Verhältnissen das Ausmaß zunehmen wird.
4.2 Gesellschaft und Kinder- und Jugendprostitution
Wie bereits im Rahmen der historischen Betrachtungsweise dargestellt, ist dieKinder- und Jugendprostitution in jeder zeitlichen Epoche und unter den differen-testen gesellschaftlichen Bedingungen, in der sich die Bevölkerung von Deutsch-land befunden hat, ein Thema gewesen, welches mehr oder weniger sichtbarund vorhanden war.
Um ein Thema in der Gesellschaft zu etablieren und einer Tabuisierung entgegenzu wirken, bedarf es einem Kriterium oder Teilaspekt der sozialen Problematik,welches vielen Menschen bekannt ist und womit sie sich womöglich identifizierenkönnen. Die Auswirkungen des sozialen Problems müssen sie demnach direktbetreffen. Dies ist allein hinsichtlich der Prostitution junger Menschen (noch) nichtder Fall. Kommt allerdings ein anderer Aspekt, welcher eine größere Sparte derGesellschaft anspricht, wie etwa das Thema AIDS hinzu, wird zumeist zudem derBereich der Kinder- und Jugendprostitution in den Fokus gestellt.68 Nimmt jedochdie gesellschaftliche Erregung, etwa in Bezug auf die Immunschwächekrankheitnach einiger Zeit wieder ab, kann dies dazu führen, dass daraufhin das gesell-schaftliche und in diesem Zusammenhang das politische Interesse und die ge-währten Finanzmittel geringer werden.
Wenn allerdings die Tatsache gegeben ist, dass ein solches Thema der Öffent-lichkeit zugänglich gemacht wird, werden zumeist kurzfristig Maßnahmen seitensder jeweiligen Regierung getroffen, welche jedoch oftmals nachhaltig kaum einenEffekt erzielen können. Kern der Aktionen ist die Bemühung, das Phänomen derProstitution dem Blickfeld der Gesellschaft zu entziehen. Das bedeutet, dass derVersuch unternommen wird, Gegenmaßnahmen, wie etwa die Androhung vonSanktionen, welche der Allgemeinheit den Besitz der Kontrolle über die Situationsuggerieren sollen, durchzuführen.69
Neben den Schwierigkeiten bezüglich der gesellschaftlichen und politischen An-erkennung der Problematik und dem Einsatz langfristiger Interventionsmaßnah-men, kann zudem häufig die Ausgrenzung der Betroffenen durch die Mitgliederder Gesellschaft in verstärktem Maße wahrgenommen werden. Zusätzlich zu derohnehin negativen Einstellung der Gesellschaft gegenüber Prosituierten, werdenjungen Menschen beiderlei Geschlechts in diesem Bereich darüber hinaus dieAttribute der Infantilität, Naivität und des unsozialen Verhaltens unterstellt. Ausdiesem Grund haben viele Kinder und Jugendliche das Gefühl, die Art und Weise, wie sie ihren Lebensunterhalt finanzieren, weitestgehend verheimlichen zu müssen und die damit verbundene Isolation zu akzeptieren.70
Generell werden auf Grund des Wunsches der Gesellschaft einer zeitnahen Lö-sung des sozialen Problems die Anforderungen an die relevanten Arbeitsberei-che, wie etwa der Sozialen Arbeit, sehr hoch angesetzt. Daraus ergibt sich oft-mals der Konflikt, dass der im weiteren Verlauf unerlässliche und zumeist lang-wierige Prozess bei der konkreten Arbeit mit den minderjährigen Prostituiertenals zu langsam und uneffektiv empfunden wird. Diese Anspruchshaltung der Ge-sellschaft ist zum einen grundsätzlich nachvollziehbar, andererseits zeigt sie je-doch die Unwissenheit über die tatsächlichen Lebensverhältnisse der minderjäh-rigen Prostituierten im Milieu, in welchem es vor allem auf darauf ankommt, dassden Kinder und Jugendlichen Zeit für die eigene Entwicklung und für die eventu-elle Entscheidung gegen das dortige Leben gegeben wird.71
Neben den dargelegten Ansichten, welche selbstverständlich nicht pauschal aufalle Mitglieder der Gesellschaft anwendbar sind, bestehen darüber hinaus allge-meine Entwicklungen, wie etwa der Wandel moralischer Wertvorstellungen, wel-che den Einstieg in das Prostitutionsmilieu Minderjähriger teilweise begünstigen.Eine entsprechende Vertiefung dieser Aussage findet im weiteren Verlauf derschriftlichen Darlegung statt.
Prinzipiell spiegelt sich der gesellschaftliche Umgang mit sich prostituierenden Kindern und Jugendlichen demnach auf mehreren Ebenen wider.72 Nicht zuletzt spielt die Darstellung der Thematik in den Medien eine wichtige Rolle hinsichtlich der Meinungsbildung und der Veranschaulichung von Hintergrundinformationen der Allgemeinheit. Aus diesem Grund soll im folgenden Punkt der Bezug der Medien zur Kinder- und Jugendprostitution näher betrachtet werden.
4.3 Medien und Kinder- und Jugendprostitution
Im Allgemeinen ist das Interesse der Medien an der Thematik der Kinder- undJugendprostitution notwendig, um die breite Öffentlichkeit zu informieren. Jedochwird der Aspekt in den Medien sehr heterogen verarbeitet. Es existieren zumeinen sehr nüchterne und realitätsorientierte Berichterstattungen, welche vor ei-nem neutralen Hintergrund die Problematik darstellen und bearbeiten.73 Des Wei-teren gibt es dagegen laut Partenheimer viele dramatisierende Darstellungen, diesich an die ‚Sensationsgier‘ des medialen Publikums wenden und somit versuchen, möglichst viele Zuschauer zu gewinnen.74 Ein vorhandenes Konkurrenzdenken der Berichterstatter untereinander kann sich weiterhin negativ auf dieQualität und die Neutralität der Beiträge auswirken. In diesem Zusammenhangwird zum Teil darüber hinaus das Bild der Minderjährigen als „ Konsumartikel “ 75,fernab jeglicher Zuweisung menschlicher Eigenschaften, dargestellt. Auch be-schreibt Stallberg die mediale Situation generell als konjunkturelles Phänomen,da das Ausmaß der Berichterstattung den aktuellen gesellschaftlichen Einflüssenund Notständen unterliegt. Hierbei handelt es sich vor allem um verwandte Fak-toren wie Drogen, AIDS und die allgemeine soziale Verelendung, welche, wiebereits oben erwähnt, die Dringlichkeit der Thematik und die Relevanz für dieGesellschaft unterstreichen sollen, da sie auf Grund ihrer Einschlägigkeit selbstbereits zu einer Stigmatisierung führen können.76 Dies geschieht mit dem Hinter-grund, dass dadurch der normale Bürger eine Gefahr für sich selbst sehen undsomit individuelle negative Schlussfolgerungen ziehen soll. Auch werden oftmalsbewusst sexualisierte Darstellungen und Umschreibungen, neben spezieller „ ( … )musikalischer Untermalung, spezifischer Techniken der Kameraführung und der Möglichkeit des Nachstellens von Szenen ( … ) “ 77 verwendet, um bestimmte Emo-tionen beim Zuschauer auszulösen und das Interesse aufrecht zu erhalten.78 Nach der Meinung eines von Partenheimer befragten Experten wäre es weitauseffektiver, in diesem Zusammenhang die Darstellung der betroffenen minderjäh-rigen Personen selbst zu inszenieren, wodurch ihnen die Möglichkeit gebotenwürde, ihre eigene Lebenssituation autonom vorzustellen und somit eventuellbestehende gesellschaftliche Vorstellungen bzw. Denkweisen korrigieren zu kön-nen. Hierbei muss jedoch auf das notwendige Vorhandensein der Empathie sei-tens der Berichterstatter geachtet werden, da andernfalls im Gegenteil eine ver-tiefte Stigmatisierung die Folge sein könnte und die Betroffenen sich eventuellweiter in das Leben im Milieu zurückziehen, was wiederum zur Folge hat, dasssie für helfende Institutionen schwerer greifbar sind.79
Neben der beschriebenen Auswirkungen der Problematik auf die unterschiedli-chen gesellschaftlichen Bereiche ist jedoch allem voran der Entwicklungsverlaufeines jeden Kindes und Jugendlichen, welches sich für den Weg der Prostitutionentscheidet, von professionell Tätigen individuell zu betrachten und in die praktische Arbeit mit einzubeziehen. Aus diesem Grund müssen die unterschiedlichen möglichen Einstiegsursachen und theoretischen Ansätze diesbezüglich näher betrachtet und hinsichtlich ihrer konkreten Bedeutung analysiert werden.
5. Ursachen und Einstieg in die Kinder- und Jugendprostitution
5.1 Theoretische Ansätze zur Entstehung der Minderjährigenprostitution
Unterschiedliche wissenschaftliche Fachrichtungen haben sich in der Vergan-genheit wiederholt mit dem Versuch befasst, Erklärungsansätze und Ursachenfür den Einstieg in die Prostitution zu finden.80 Bei der Durchführung der Darle-gung dieser Ursachen für die Kinder- und Jugendprostitution und der Analyse,welche Beweggründe dieselbigen dazu leiten, sich für diesen Weg zu entschei-den, sollten differenzierte theoretische Ansätze und Erklärungsmodelle psychi-scher, soziologischer und gesellschaftlicher Natur antithetischer Wissenschaftlerbetrachtet werden. Allerdings sind diese theoretischen Erklärungsversuche je-weils lediglich bedingt auf das Phänomen der Prostitution anwendbar, da die Ur-sachen für den Einstieg generell zeit- und kulturabhängig und somit stets ledig-lich für eine bestimmte Dauer relevant sind.81
Im Folgenden sollen wesentlichen Theorien kurz dargestellt und im Anschluss daran miteinander verglichen bzw. auf ihre Relevanz hin untersucht werden.
5.1.1 Anlagetheorie
Der erste und älteste Erklärungsversuch in Bezug auf die Untersuchung der Ur-sache prostitutivem Verhaltens wurde von dem Mediziner Lombroso und demSoziologen Ferrero im Jahr 1894 entwickelt.82 Hierbei handelt es sich um dieanlagetheoretische Interpretation. In dieser wird davon ausgegangen, dass dieProstitutionstätigkeit ausschließlich bei Angehörigen des weiblichen Geschlechtsdurch die genetische Veranlagung weitergegeben und somit vererbt wird.83 Dasprostitutive Handeln ist demnach individuell vorherbestimmt und nicht änderbar.Laut dieser Theorie lässt sich der Hang zur Prostitution auf anatomische undpsychische „ Degenerationsmerkmale “84, hinsichtlich dieser Problematik konkretauf das Fehlen eines angeborenen Schamgefühls zurückführen.85 Somit wird davon ausgegangen, dass die Prostitution in der Gesellschaft an sich nicht vermindert werden kann, da sie mit den psychischen und physischen Merkmalen einzelner weiblicher Personen zusammenhängt.
5.1.2 Milieutheorie
Erst die nähere Betrachtung der sogenannten Milieutheorie, basierend auf denÜberlegungen des Philosophen Taine, stellt einen abweichenden Ansatz, wel-cher sich weitestgehend von der Anlagetheorie differenzieren lässt, dar. Im Ge-gensatz zur Anlagetheorie spielen hierbei die genetischen Merkmale zumeistkeine Rolle. Vielmehr wird bei der Milieutheorie davon ausgegangen, dass dieUrsache für ein sich prostituierendes Verhalten mithilfe des Einflusses der sozia-len Umweltbedingungen zu erklären ist. Dabei ist entscheidend, dass neben derBedeutung der Lebensumstände zudem die finanziellen Verhältnisse mit einbe-zogen werden. Allerdings geht dieser Ansatz weiterhin davon aus, dass Prostitu-tion auf „ sittliche Entartung “86 und die oben genannten Degenerationsmerkmalezurückzuführen ist. Es wird in diesem Zusammenhang nicht ausschließlich diefinanzielle Bedürftigkeit mit einbezogen, sondern daneben andere Umweltein-flüsse, wie etwa soziale/biographische Disharmonien bzw. Sozialisationsdefizitedurch fehlerhafte oder unzureichende Erziehung, die Einfluss auf die Psychenehmen können. Somit wird nach dieser Theorie davon ausgegangen, dass dasPhänomen der Prostitution vor allem in den unteren Schichten der Gesellschaftzu finden ist, in denen es vermehrt zur wohnräumlichen Enge aufgrund der vonArmut geprägten Verhältnisse und den daraus resultierenden instabilen Fami-lienverhältnissen kommt.87
5.1.3 Konvergenztheorie
In der Konvergenztheorie werden die prägnanten Aspekte der Anlage- und derMilieutheorie zusammengeführt. Das bedeutet, dass durch die sinnvolle Verbin-dung der beiden vorangegangenen Theorien die Handlungsweisen und Charak-teristika auf das Zusammenspiel von Anlage und Umwelt zurückzuführen sind.Somit wird davon ausgegangen, dass die einschlägigen genetisch vererbten Be-dingungen mit den entsprechenden wirtschaftlichen Gegebenheiten zusammen-treffen müssen und erst infolgedessen prostitutives Verhalten begünstigt wird.88 Es wird weiterhin von Borelli/Starck angenommen, dass die Verbindung von physischen und psychischen genetischen Mängeln in Kombination mit schädlichen sozialen Gegebenheiten als prostitutionsverursachender Faktor zum Tragenkommt.89
Kritisch muss hierbei jedoch angemerkt werden, dass dieser Erklärungsversuchlediglich eine Kombination von internen und externen Faktoren darstellt und so-mit weiterhin keine Änderung des Entwicklungsprozesses des Individuums miteingeschlossen wird. Auch hier werden wiederum die Anlagemerkmale als unve-ränderbar angesehen.90
5.1.4 Trieb- und Gesellschaftsstrukturansätze
Eine weitere Theorie, die einen Explikationsversuch der Ursachen von Prostitution darstellt, ist die Triebtheorie, welche unter anderem auf den Mathematiker Roussel zurückgeht. In diesem Zusammenhang wird davon ausgegangen, dass das sexuelle Verhalten einer sich prostituierenden Person auf ein diesbezügliches maßloses Verlangen zurückzuführen ist.91
Gesellschaftlich gesehen wird weiterhin von einigen Autoren die Ursache und der Ursprung der Prostitution im Kapitalismus gesehen, welcher dazu führt, dass die Menschen ein immer größer werdendes Bedürfnis nach materiellem Besitz und wirtschaftlichen Rücklagen haben und dass dieser sachliche Besitz als Maßstab für die eigene Existenz angesehen wird, wodurch die natürlichen Hemmschwellen, auch bei Minderjährigen, herabgesetzt werden.92
5.1.5 Psychoanalytische Theorie
Der Tiefenpsychologe Freud, welcher als der Begründer der Psychoanalyse an-gesehen wird, hat sich thematisch unter anderem mit der menschlichen Psychebeschäftigt und hierbei vor allem die Unterscheidung zwischen dem Bewusstseinund dem Unterbewusstsein vorgenommen.93 In seiner im Jahre 1923 verfasstenSchrift mit dem Titel „ Das ‚ Ich ‘ und das ‚ Es ‘“ beschreibt er seine Theorie desmenschlichen Innenlebens mit den Komponenten des ‚Ich‘, ‚Es‘ und ‚Über-Ich‘.94 Vor diesem Hintergrund liegt die Veranlassung zu prostitutivem Verhalten in demseelischen Konflikt zwischen den einzelnen Komponenten des Unterbewusstseins. Das ‚Es‘ ist generell für die, oftmals unterdrückten, Triebe und Bedürfnisse des Menschen verantwortlich. Werden diese nicht ausreichend durch das ‚Ich‘,welches den Bereich des vernunftvollen Denkens, und das ‚Über-Ich‘, womit dieverinnerlichten Handlungsnormen gemeint sind, kontrolliert, entsteht abweichen-des Verhalten. Diese nicht ausreichende Kontrolle der persönlichen moralischenInstanzen kann, laut Röhr, auf belastende Erlebnisse und Beziehungen oderUmstände in der Kindheit, unzureichende Bewältigung der ödipalen Phase oderder Aneignung hinderlichen Vorbildverhaltens der Eltern, zurückgeführt werden.95 Konkret kann dies bedeuten, dass Prostituierte sich ihre zwischenmenschlichenBedürfnisse auf materielle Art und Weise erwerben, da sie es in der Vergangen-heit nicht anders gelernt haben. Grundsätzlich wird die Ursachenerklärung somitin einer inneren, unterbewussten Auseinandersetzung gesehen.
Die dargelegte psychoanalytische Theorie ist nicht die Einzige in diesem Bereich, jedoch aufgrund ihres Begründers die wohl bekannteste, weshalb sie gesondert aufgeführt wurde.
5.1.6 Relevanz und Beständigkeit der theoretischen Ansätze
Der Ansatz der Anlagetheorie gilt unumstritten in der heutigen Zeit als nichtzutref-fend und überholt, da deviantes Verhalten nicht auf genetische Merkmale zu-rückgeführt werden kann und jede Anlage durch Sozialisationseinflüsse verän-dert wird.96 Auch die Milieutheorie als solche kann nicht als Erklärung fürprostitutives Verhalten in Betracht gezogen werden, jedoch ist der darin enthalte-ne Aspekt, dass die Ursache unter anderem in den sozialen Umwelteinflüssendes Individuums enthalten ist, an sich nachweisbar.97 98 Grundsätzlich kann zu-dem die Konvergenztheorie nicht klar bestätigt werden, da das Zusammenspielvon Anlage und Umwelt und hier vor allem die Undifferenziertheit des BegriffesUmwelt von den Theoretikern nicht hinreichend ausformuliert wurde.99 In diesemZusammenhang gilt weiterhin die alleinige Rückführung auf ökonomische undkapitale Umstände als widerlegt, da diese Rahmenbedingungen zum einen ledig-lich im gesamtgesellschaftlichen Kontext betrachtet werden können und zumanderen keine Erklärung dafür geben, warum Personen, die der Prostitutionnachgehen, aus allen gesellschaftlichen Schichten stammen. Ferner müssendaneben die psychoanalytischen Theorien als ausschließliche Ursachenbeschreibung entkräftet werden, da die psychischen Verhaltensweisen stets im Zusammenhang mit den äußeren sozialen Umwelt- und Lebensbedingungen gesehen werden müssen.100
Neben den oben aufgeführten Theorien existieren noch weitere Erklärungsversu-che, wie etwa der feministische oder der neoklassische Ansatz, welche unter-schiedliche Auslegungsmodelle für prostitutives Verhalten beinhalten. Auf eineVertiefung dieser soll allerdings am Rahmen der Ausarbeitung verzichtet werden,da sie aufgrund ihrer Inhalte in der heutigen Zeit ohnehin nicht mehr aktuell sindund somit keinen effektiven Beitrag zur Ursachenerklärung leisten würden.
Infolge der oben aufgeführten Auseinandersetzung mit den theoretischen Ansät-zen wird demnach deutlich, dass das Phänomen der Prostitution generell unddas der Kinder- und Jugendprostitution im Speziellen auf keine einheitliche Theo-rie zurück geführt werden kann, jedoch einzelne Aspekte der Theorien eine mehroder weniger große Relevanz für einen Erklärungsansatz bieten. Die Fokussie-rung auf lediglich einen bestimmten theoretischen Ansatz gestaltet sich schonaus dem Grund schwierig, da sich die meisten der damaligen Theorien lediglichauf Erklärungsversuche weiblichen Verhaltens beziehen und ein männliches Pro-stitutionsphänomen generell als nicht existent ansehen. Diese Auffassung ent-spricht nicht der Realität, wodurch die wissenschaftliche Fundierung einzelnerTheorien in Frage gestellt werden muss.
Weiterhin ist vor allem bedeutend, dass bei dem Versuch der Ursachenfindungdie Ganzheitlichkeit eine wichtige Rolle spielt. Das heißt, dass erst die Verbin-dung mehrerer relevanter, einschlägiger Faktoren, welche individuell unterschied-lich sein können, zu einer Begünstigung führen und somit prostitutives Verhaltenprotegieren bzw. die natürliche Hemmschwelle gegenüber einer solchen Tätigkeitvermindern können. Darüber hinaus ist hierbei wichtig, die persönlichen Erfah-rungen und Lebensumstände einer jeden Person bei der Suche nach der Ein-stiegsmotivation zu betrachten und nicht davon auszugehen, dass ein vorgefer-tigter Erklärungsansatz als einzige Grundlage in Betracht kommen kann. Im Fol-genden sollen daraus folgernd weitere mögliche Ursachen für den Einstieg in dieProstitution dargelegt werden, wobei sich hier auf die praktischen und lebens-weltnahen Faktoren bezogen wird.101
5.2 Einstieg in die Prostitution
Generell lassen sich bezüglich des Einstiegsalters in die Prostitution in Deutsch-land aufgrund des Fehlens unterschiedlicher Untersuchungen und der darausresultierenden eingeschränkten Möglichkeit, die Ergebnisse zu vergleichen, keinegenauen Angaben machen. Im Rahmen der von Zurhold durchgeführten Studiemit dem Thema ‚ Entwicklungsverläufe von Mädchen und jungen Frauen in der Drogenprostitution ‘ kann jedoch ein durchschnittliches Einstiegsalter von 17,3Jahren festgestellt werden, wobei auch deutlich jüngere Kinder und Jugendlicheerfasst wurden und werden.102
Grundsätzlich liegt dem Einstieg in die Prostitution zumeist ein aktueller und anden jeweiligen sozialen Bedingungen orientierter Anlass des jungen Menschenzugrunde.103 Die Ursachen, welche zum größten Teil ihren Ursprung in der Ent-wicklungsgeschichte des Kindes oder Jugendlichen haben, sind jedoch die ei-gentlich prostitutionsbestimmenden Merkmale.104 Diese Merkmale können indivi-duell sehr unterschiedlich sein und müssen stets im Kontext der gesamten Le-bensumstände betrachtet werden. Allerdings lassen sich Hauptmotive, welchevermehrt bei minderjährigen Prostituierten vorzufinden sind, abgrenzen und inunterschiedliche Kategorien einteilen.
An dieser Stelle kann eine Untergliederung in die biographischen Elemente, hiervor allem mit dem Fokus auf die familiären Beziehungen und dem Sozialisations-prozess des Betroffenen, vorgenommen werden. Des Weiteren können als Motivdie sogenannten situativen Faktoren genannt werden, worunter zum Beispiel dieAspekte der ökonomischen Not und die zwingende Notwendigkeit der vorliegen-den Art des Verdienstes aufgrund einer bestehenden Substanzmittelabhängig-keit, fallen. Zudem führt für manche Minderjährige der Weg mittels attraktiverKomponenten in die Prostitution, welche sich etwa in der vermeintlich hohen fi-nanziellen und materiellen Entlohnung und der daraus resultierenden VorteileGleichaltrigen gegenüber, zeigt. Somit kann etwa das Bedürfnis des Kindes oderJugendlichen jenes sein, durch das mithilfe der Ausübung der Prostitution ver-diente Geld einen leichteren Zugang zur Konsumgesellschaft zu erhalten.105
[...]
1 Vgl. Partenheimer, S. 1997, S. 10 ff
2 Vgl. Gerlinger, H. 1994, S. 43
3 Partenheimer, S. 1997, S. 20
4 ebd., S. 18
5 ebd., S. 20
6 ebd., S. 20 f
7 ebd., S. 21
8 Vgl. ebd., S. 21
9 ebd., S. 22
10 ebd., S. 22
11 ebd., S. 22
12 ebd., S. 43
13 ebd., S. 202
14 Vgl.ebd., S. 202
15 Vgl. Stallberg, F. W. 1988, zit. nach Partenheimer, S. 1997, S. 202 f
16 Vgl. Jans, B. 1990, In: Nachrichtendienst des Deutschen Vereins für Öffentliche und Private Fürsorge, S. 41
17 Vgl. Partenheimer, S. 1997, S. 10 f
18 Vgl. Schauer, C. 2003, S. 32
19 Vgl. Partenheimer, S. 1997, 92
20 Bornemann, E. 1988, S. 189
21 Vgl. Jans, B. 1990, In: NDV, S. 41
22 Segeth, U.-V. 1980, S. 138
23 Gerlinger, H. 1994, S. 19
24 Jans, B. 1990, In: NDV, S. 41
25 www.sozialgesetzbuch.de
26 Jans, B. 1990, In: NDV, S. 41
27 Hartwig, L. 1988, S. 192
28 www.tdh.de
29 Vgl. May, A. 1997, S. 227
30 Vgl.ebd., S. 227
31 www.itp-arcados.net
32 Vgl. Partenheimer, S. 1997, S. 95
33 www.dejure.org
34 Vgl. Partenheimer, S. 1997, S. 95
35 www.dejure.org
36 Partenheimer, 1997, S. 96
37 Vgl. www.lerntippsammlung.de
38 Saß, H., Wittchen, H.-U., Zaudig, M. 2003, S. 227
39 Vgl. www.lerntippsammlung.de
40 Ahlers, C. J., Schaefer, G. A., Beier, K. M. 2005, S. 120-152
41 Gerlinger, H. 1994, S. 19
42 Segeth, U.-V. 1980, S. 10
43 Gerlinger, H. 1994, S. 24
44 Vgl. ebd., S. 26
45 Rühle, O. 1930, S. 460 ff, zit. nach Gerlinger, H. 1994, S. 25
46 Rühle, O. 1930, S. 460 ff, zit. nach Gerlinger, H. 1994, S. 25
47 Gerlinger, H. 1994, S. 26
48 Vgl. Bange, D. 1990, In: Päd. Extra & demokratische Erziehung, S. 33
49 Partenheimer, S. 1997, S. 254
50 Vgl. ebd., S. 254
51 Neuhaus, A. 1906, S. 129, zit. nach Partenheimer, S. 1997, S. 254
52 Jordan, E., Sengling, D. 1988, S. 48 f
53 Vgl. Partenheimer, S. 1997, S. 101
54 Gerlinger, H. 1994, S. 27
55 Vgl. ebd., S. 28
56 Vgl. Bange, D. 1990, In: Päd. Extra & demokratische Erziehung, S. 33
57 Vgl. Gerlinger, H. 1994, S. 28
58 Vgl. Zurhold, H., Mohnert, A. 2011, In: Unsere Jugend, S. 65 f
59 Vgl. Leopold, B. 2005, In: Prostitution, Prävention und Gesundheitsförderung, S. 97
60 Vgl. ebd., S. 98 f
61 Vgl. Kluge, C. 1999, S. 75 f
62 www.mitternachtsmission.de (Jahresbericht 2002, S. 47)
63 Leopold, B. 2005, In: Prostitution, Prävention und Gesundheitsförderung, S. 98
64 Segeth, U.-V. 1980, S. 135
65 Kluge, C. 1999, S. 75
66 Vgl. Partenheimer, S. 1997, S. 205
67 Vgl. ebd., S. 207
68 Vgl. ebd., S. 234-236
69 Vgl. ebd., S. 235
70 Vgl. Tiede, I. 1997, S. 108 f
71 Vgl. ebd., S. 143 f
72 ebd., S. 53
73 Vgl. Partenheimer, S. 1997, S. 196 f
74 ebd., S. 202
75 ebd., S. 196
76 Vgl. Stallberg, F. W. 1988, zit. nach Partenheimer, S. 1997, S. 229 f
77 Partenheimer, S. 1997, S. 196
78 Vgl. ebd., S. 197
79 ebd., S. 229-232
80 Gerlinger, H. 1994, S. 49
81 Vgl. Albert, M. 2011, In: Soziale Arbeit, S. 9
82 Schneider, H. J. 1998, S. 5
83 Vgl. Röhr, D. 1972, S. 18
84 Vgl. Borelli, S., Starck, W. 1957, S. 84 f
85 Vgl. ebd., S. 84 f
86 Segeth, U.-V. 1980, S. 46
87 Vgl. ebd., S. 46 f
88 Vgl. Röhr, D. 1972, S, 19
89 Vgl. Borelli, S., Starck, W. 1957, S. 90 f
90 Vgl. Segeth, U.-V. 1980, S. 48
91 Vgl. Borelli, S., Starck, W. 1957, S. 70
92 Vgl. Teuber, A. 1963, S. 101, zit. nach Gerlinger, H. 1994, S. 52
93 Vgl. Gerlinger, H. 1994, S. 52
94 Vgl. www.psychanalyse.lu
95 Vgl. Röhr, D. 1972, S. 95
96 Vgl. Schneider, H. J. 1998, S. 6
97 Vgl. Röhr, D. 1972, S. 98 ff
98 Borelli, S., Starck, W. 1975, S. 135 f
99 Vgl. Schneider, H. J. 1998, S. 6
100 Vgl. ebd., S. 6 f
101 Vgl. Gerlinger, H. 1994, S. 54
102 Vgl. Zurhold, H. 2005, S. 109
103 Partenheimer, S. 1997, S. 111
104 Vgl. Zurhold, H., Mohnert, A. 2011, In: Unsere Jugend, S. 66
105 Vgl. Partenheimer, S. 1997, S. 111
- Citar trabajo
- Nina Bethke (Autor), 2012, Kinder- und Jugendprostitution in Deutschland, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/189814
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