Die Arbeit beschäftigt sich mit der Frage der Schriftentwicklung und warum diese für den Menschen wichtig für seine weitere Entwicklung war.
Auch heute ist die Fähigkeit Lesen und Schreiben zu beherrschen nicht selbstverständlich. Daher ist dieses Thema noch immer von großer Bedeutung.
I. Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Schriftentstehung
2.1 Vom Bild zur Schrift
2.2 Die Entwicklung der lateinischen Schrift
3. Schrift als Grundlage für die menschliche Bildung
3.1 Schrift und Bildung im Mittelalter
3.2 Die Bedeutung einer geringen Analphabetenrate
4. Fazit
5. Anhang
II. Literaturverzeichnis
III. Abbildungsverzeichnis
Erklärung
1. Einleitung
Diese Arbeit betrachtet die Fragestellung, warum es für die menschliche Entwicklung von großer Bedeutung war, der verbalen Kommunikation die Komponente Schrift hinzuzufügen.
Hierzu wird zuerst die Schriftentstehung in Augenschein genommen. Es soll ein Überblick über nicht-verbale Mittel der Kommunikation aus Prähistorie und Altertum gegeben werden, welche letztendlich in einer kodifizierten Schrift mündeten. Danach wird die Entwicklung der lateinischen Schriftweise, die grundsätzlich noch heute von vielen Europäern gelesen werden kann, betrachtet.
Der zweite Teil der Arbeit untersucht den Einfluss der Schrift auf die Entwicklung der Menschheit und beschreibt, welches kulturelle und soziale Ausmaß die Beherrschung der Schrift innehatte. In Hinblick auf die heutige Bedeutung von Schrift wird zuletzt diskutiert, warum es für Individuen und Institutionen vorteilhaft sein könnte, eine geringe Analphabeten-Quote anzustreben.
Der Schluss fasst die Kernaussagen der Arbeit zusammen und bewertet diese.
Im Anhang finden sich Grafiken, die dem Leser den historischen Bezug weiter verdeutlichen sollen.
Diese Arbeit konzentriert sich hauptsächlich auf den indogermanischen Sprachraum, sodass beispielsweise asiatische und amerikanische Aspekte keine Beachtung finden. Ebenso wird kein Bezug auf moderne Maßnahmen, wie der Rechtschreibreform, genommen, wobei historische Vereinheitlichungsbemühungen durchaus in Betracht gezogen werden. Im Rahmen der Arbeit kann ebenfalls nicht auf die Entstehung und das Verschwinden von Sprachen (und möglicherweise ihrer Schrift) eingegangen werden. Zu vielen dieser Aspekte geben Steinig sowie Singh und Jones einen guten Einblick.[1]
2. Schriftentstehung
Als Schrift bezeichnet man „ein System von Zeichen, die Begriffe oder Laute zum Zweck der Informationsvermittlung oder -aufbewahrung sichtbar machen.“[2] Diese Definition entspricht unserem modernen Verständnis einer Schrift. Im Folgenden soll betrachtet werden, wie frühere Epochen ihre Informationen weitergegeben haben.
2.1 Vom Bild zur Schrift
Menschen sind seit jeher Teil eines sozialen Gefüges. Daher ist es für sie schon immer vorteilhaft gewesen, sich über Neuigkeiten auszutauschen.[3] Diese Vorteile beziehen sich dabei sowohl auf die Einzelperson, die ihr Wissen weitergibt, als auch auf die Gruppe, mit der die Person interagiert. Das Kommunizieren von Informationen hat klare Vorteile für das Individuum, denn es gewinnt an Prestige und Ansehen innerhalb der Gruppe.[4] Auf gleichem Wege steigt das Ansehen der Gruppe auf der nächst höheren Ebene ihres Sozialgefüges (beispielsweise des Familienclans), wenn sie ebenfalls ihr Wissen teilt. Dadurch ist es den Menschen in Gänze möglich, sich kulturell weiter zu entwickeln.[5]
Dabei ergibt sich jedoch eine Reihe von Problemen: Wie kann sich das Individuum / die Gruppe das Ansehen langfristig erhalten und wie schützt sich die Menschheit vor einem Informationsverlust durch Vergessen?
Eine Antwort auf das Vergessen von wichtigen Persönlichkeiten, Taten oder Fertigkeiten könnte sein, dass viele Kulturen ein ausgeprägtes Repertoire an Mnemotechniken (Erinnerungsfertigkeiten) besitzen und somit in der Lage sind, über viele Generationen hinweg Informationen weiterzugeben.[6] Problematisch daran ist aber, dass, aufgrund externer Faktoren (z.B. Kriege, Dürren oder Hungersnöte), wesentliche Teile der Information verloren gehen könnten. Dann wäre eine korrekte Wiedergabe gegebenenfalls nicht mehr möglich.
Als frühe Lösungsmöglichkeit könnten Schnitzereien oder Felsbilder eingesetzt worden sein, welche Kuckenburg als die Vorstufen der Schrift bezeichnet.[7] Die ältesten Zeugnisse dieser Kommunikationsformen sind unter anderem Kerbstöcke, die etwa 40.000 Jahre alt sind und über Jahrtausende hinweg in Gebrauch waren.[8] Kerbstöcke mögen zwar primitiv anmuten, jedoch benutzte sie das englische Schatzamt bis ins 19. Jahrhundert um Steuerabrechnungen zu dokumentieren.[9]
Erheblich jünger sind Höhlenmalereien, wovon eine der berühmtesten die Höhle von Lascaux sein mag, deren Zeichnungen rund 16.000 Jahre alt sind.[10]
Häufiges Thema sind Jagdszenen oder die Abbildungen des einheimischen Tierreichs. Viele Bilderhöhlen, so auch die in Lascaux, zeichnen sich durch eine hohe Detailtreue aus, sodass Kuckenburg vermutet, dass die Malereien der Unterrichtung junger Menschen gedient haben könnten.[11] Gleichermaßen kann hier ein Versuch der Selbstdarstellung vermutet werden, also möglicherweise ein Mittel der Menschen gegen das Vergessenwerden.[12] Diese Formen der Speicherung von Informationen lassen sich allerdings nicht als richtige Schrift bezeichnen.[13]
Ein weiterer Schritt zur Schriftentwicklung ist die Entstehung der ersten Hochkulturen, die in etwa zeitgleich ca. 3000 vor Christus in Mesopotamien und Ägypten einsetzte. Bei der Entwicklung beider Kulturen spielte die Schrift eine maßgebliche Rolle.[14] Durch die Speicherung vieler Informationen z.B. des Lebens der Pharaonen auf Reliefs, Stelen und Tafeln konnte die Archäologie viele Erkenntnisse über das Leben der Ägypter gewinnen.[15] Auch sind viele mesopotamische Schriftzeugnisse, wie zum Beispiel das Gilgamesch-Epos oder der Hammurabi-Gesetzestext, durch ihre Niederschrift auf Tontafeln bewahrt worden. Doch bei diesen beiden Texten ist von einer Schrift im modernen Sinne nicht zu sprechen, da beide Texte ideographisch (als Bilder- oder Ideenschrift) verfasst wurden und damit den oben genannten Anforderungen der Lautverarbeitung nicht genügen.
Dennoch war Keilschrift über Jahrhunderte hinweg die vorherrschende Sprache, beziehungsweise Schriftform, welche auch von den Ägyptern zur Korrespondenz mit anderen Völkern genutzt wurde. Trotzdem wurde sie vom ersten vorchristlichen Jahrtausend an allmählich von der phönizischen Buchstabenschrift zurückgedrängt.[16]
2.2 Die Entwicklung der lateinischen Schrift
Noch heute ist es den meisten Europäern möglich, die lateinische Schrift zu lesen, wenn auch nicht unbedingt zu verstehen. Es muss also die Frage gestellt werden, wieso sich diese Schriftform über Jahrtausende durchsetzen konnte.
[...]
[1] Vgl. Steinig, W. (2007) und Singh, I.; Jones, M. (2005).
[2] Vgl. Wissenmedia (o. J.): o. S.
[3] Vgl. Steinig, W. (2007): S. 379.
[4] Vgl. Steinig, W. (2007): S. 384.
[5] Vgl. Steinig, W. (2007): S. 378f.
[6] Vgl. Kuckenburg, M. (2010): S. 99f.
[7] Vgl. Kuckenburg, M. (2010): S. 98ff.
[8] Vgl. Abb. 1, S. 11.
[9] Vgl. Kuckenburg, M. (2010): S.102f.
[10] Vgl. Abb. 2, S. 11.
[11] Vgl. Kuckenburg, M. (2010): S. 114.
[12] Vgl. Türcke, C. (2005): S. 91.
[13] Vgl. Kuckenburg, M. (2010): S.125.
[14] Vgl. Haarmann, H. (2002): S. 18.
[15] Vgl. Morenz, L.D. (2004): S. 57ff.
[16] Vgl. Kuckenburg, M. (2010): S. 171.
- Citar trabajo
- Michael Wernsing (Autor), 2011, Die Entwicklung des Kommunikationsmittels Schrift und ihr Einfluss auf die kulturelle Entwicklung des Menschen unter besonderer Betrachtung des europäischen Sprachraums, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/189392
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