Um mich an diese These heranzutasten, möchte ich zunächst die Frage danach klären, was die Aufgaben und die Gestaltungsmöglichkeiten eines Staates sind. Auf der anderen Seite steht die Frage was wir unter Glück verstehen können. Eines wird jedoch schon hier deutlich und steht von Anfang an fest: - beide Begriffe sind abstrakt und vieldeutig. So kann man einen Staat mit seinen Aufgaben nicht pauschalisieren –kein Staatenaufbau ist allgemeingültig und es gibt verschiedene Arten von Systemen und Aufbauten mit ganz unterschiedlichen Gestaltungsmöglichkeiten und Selbstverständnissen. Zum anderen ist der Begriff Glück sehr abhängig vom subjektiven Empfinden der einzelnen Person. Man kann hier nur schlecht einen Maßstab ansetzen. Glück ist individuell und hat seinen Platz im Privatbereich der Bürger. Ich werde daher die These allgemein betrachten, dass sich ein Staat in das Privatlebenleben seiner Bürger nicht einmischen bzw. sich nicht verantwortlich zeichnen sollte.
Ein Staat ist politisch/rechtlich betrachtet eine Organisation, die auf einem bestimmten Gebiet die (nach innen höchste und nach außen unabhängige) Macht darstellt, die eine bestimmte Rechtsordnung für das menschliche Zusammenleben durchsetzt…so die Definition. Die verschiedenen Staatsformen unterscheiden sich hierbei in der Art der Legitimierung der politischen Macht. Über die Jahrhunderte hinweg...
Inhaltsverzeichnis
- Aufgaben und Gestaltungsmöglichkeiten des Staates
- Das Glück des Einzelnen
- Der Staat und seine Legitimation
- Liberale vs. Totalitäre Staatsformen
- Die Rolle des Staates im Privatleben
- Individuelle Verantwortung und Staatliche Aufgaben
- Schlussfolgerung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Essay analysiert die Aussage „Der Staat ist nicht für das Glück seiner Bürger verantwortlich“. Er erörtert die Aufgaben und Gestaltungsmöglichkeiten des Staates und analysiert den Begriff des Glücks im Kontext individueller Freiheit und staatlicher Verantwortung.
- Die Abgrenzung von Staat und Individuum
- Die Rolle des Staates in der Gestaltung von Rahmenbedingungen
- Die Gefahren der staatlichen Einmischung in das Privatleben
- Die Bedeutung individueller Verantwortung für das eigene Glück
- Die Folgen einer Überlastung des Staates mit persönlichen Lebensbereichen
Zusammenfassung der Kapitel
- Der Essay beginnt mit einer Definition des Staates und seinen Aufgaben. Er stellt fest, dass der Staat im Wesentlichen für die Durchsetzung einer Rechtsordnung und die Sicherung des Zusammenlebens verantwortlich ist. Der Begriff des Glücks wird als subjektiv und individuell definiert.
- Im zweiten Abschnitt wird die Entwicklung des Staatsgedankens und die Rolle des Glücks in verschiedenen Staatskonzeptionen beleuchtet. Hierbei werden die Ideen Platons und die Frage nach der Legitimität eines Staates, der das Glück seiner Bürger aktiv fördern möchte, diskutiert.
- Die dritte Analyse befasst sich mit den verschiedenen Formen der staatlichen Einflussnahme auf das individuelle Glück. Es wird zwischen der Schaffung günstiger Rahmenbedingungen und der direkten Lenkung des Glücks unterschieden. Der Essay argumentiert, dass eine direkte staatliche Lenkung des Glücks zu totalitären Strukturen führen kann.
- Der vierte Abschnitt untersucht die zunehmende Tendenz, den Staat für alle Lebensbereiche, einschließlich des individuellen Glücks, verantwortlich zu machen. Es wird argumentiert, dass eine Überlastung des Staates mit persönlichen Lebensbereichen zu einem Verlust an Legitimität führen kann.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselbegriffe des Essays sind: Staat, Glück, individuelle Freiheit, Verantwortung, Rahmenbedingungen, Legitimität, Totalitarismus, staatliche Einmischung, Privatleben, Lebenszufriedenheit, Zukunftspessimismus, politische Protestneigung.
- Quote paper
- Marcus Hanisch (Author), 2009, „Der Staat ist nicht für das Glück seiner Bürger verantwortlich“, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/189151