Resümee
Der historische Rückblick eingangs dieser Arbeit zeigte, dass Sport bei der Erziehung junger Menschen seit alters her eine bedeutsame Stellung einnimmt. Die Stärkung der Heereskraft in der Antike, die Überwachung des Volkes und die politische Willensbildung über den Sport im Nationalsozialismus sowie die sportliche Machtdemonstration der DDR gegenüber dem kapitalistischen Ausland bringen zum Ausdruck, dass Sport in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen oft als Medium zur Verfolgung militärischer und politischer Ziele eingesetzt wurde. Der geschichtliche Abriss zeigt aber ebenso deutlich, dass sich bereits in der Vergangenheit, insbesondere zur Zeit GutsMuths und Rousseaus, ganzheitliche Sichtweisen sowie Erziehungs- bzw. Bildungsansätze herausbildeten, welche die Rolle des Körpers unter „philanthropischen“ Gesichtspunkten berücksichtigten. Dabei standen gesundheitliche Aspekte z. B. zur Begegnung degenerativer Erkrankungen im Zuge der Industrialisierung ebenso im Vordergrund wie pädagogische Blickwinkel, die Bewegung und Sport als notwendige Körpererfahrung zur Selbstkonzeptentwicklung verstanden.
In Deutschland lässt sich aktuell ein hohes Sportinteresse unter jungen Menschen beobachten, welches vorrangig im Verein ausgelebt wird. Dabei wird festgestellt, dass Kinder und Jugendliche aus sozial benachteiligten Familien (einkommensschwach, ungünstige Lebensbedingungen, schwieriges Lebensumfeld) weniger Sport treiben sowie seltener im Verein anzutreffen sind als gleichaltrige Jungen und Mädchen, die nicht von sozial prekären Lebensumständen betroffen sind.
Eine körperlich passive Lebensweise kann sich u. U. problematisch auf die physische, psychische und soziale Gesundheit auswirken, so sind beispielsweise Adipositas, Koordinationsstörungen und Skeletterkrankungen oft auf Bewegungsmangel zurückzuführen. Da der gegenwärtige Schul- und Berufsalltag ohnehin wenig körperliche Aktivität zulässt, stimmt eine ebenfalls bewegungsarme Freizeitgestaltung von Kindern und Jugendlichen bedenklich.
Ein Teil dieser Arbeit beschäftigte sich mit der Fragestellung, inwieweit Sport- und Bewegungsangebote für die Bildung und Entwicklung junger Menschen erforderlich bzw. hilfreich sind, wie Heranwachsende für Sport und Bewegungsangebote motiviert werden können sowie welche Konsequenzen sich daraus für eine (sportorientierte) Kinder- und Jugendarbeit ableiten lassen. Hierzu wurden sowohl entwicklungs- als auch sportpsychologische Gesichtspunkte untersucht...etc.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Junge Menschen und Sport - Historischer Rückblick und aktueller Stand in Deutschland
- Historische Aspekte der Leibeserziehung
- Sport, Erziehung und Körperkultur in der griechischen Antike
- Sport- und bewegungsorientierte Pädagogik im 18. und 19. Jahrhundert
- Körperliche Erziehung im Nationalsozialismus
- Leistungssport in der DDR
- Sportliche Betätigung von Kindern und Jugendlichen in Deutschland
- Engagement im Vereinssport
- Bewegungsmangel und die Folgen
- Historische Aspekte der Leibeserziehung
- Sport und Bewegung als Beitrag zur Förderung der menschlichen Bildung und Entwicklung
- Aspekte der Entwicklungspsychologie
- Entwicklungsstufen und Persönlichkeitsentwicklung im Kindes- und Jugendalter
- Die Rolle endogener, exogener und autogener Faktoren
- Interaktion
- Aspekte der Sportpsychologie
- Motivation
- Sport und Aggression
- Schlussfolgerungen
- Sport und Bewegung: Ein Grundbedürfnis des Menschen
- Möglichkeiten und Chancen von Sport in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen
- Aspekte der Entwicklungspsychologie
- Sport in der Kinder- und Jugendarbeit
- Jugendarbeit und Jugendsozialarbeit – Unterscheidung und rechtlicher Hintergrund
- Sportorientierte Arbeitsfelder und Angebote der Jugendarbeit
- Jugendarbeit im Vereinssport
- Sport in der offenen Jugendarbeit
- Sportorientierte Arbeitsfelder und Angebote der Jugendsozialarbeit
- Sport in der Suchtarbeit
- Sport in der Delinquenzprävention
- Zusammenfassung und Schlussfolgerungen
- Anforderungen an eine sportorientierte Kinder- und Jugendarbeit
- Interessen- und Bedürfnisorientierung
- Personelle Fähig- und Fertigkeiten, fachliche Qualifikation und benötigte Methodenvielfalt
- Grundprinzipien und Rahmenbedingungen
- Qualitätsmanagement und Evaluation
- Resümee und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit untersucht die Bedeutung von Sport und Bewegung für die Bildung und Entwicklung junger Menschen im Kontext der Kinder- und Jugendarbeit. Die Arbeit analysiert den historischen Kontext von Sport und Leibeserziehung, beleuchtet aktuelle Herausforderungen wie Bewegungsmangel und untersucht den Beitrag von Sportangeboten zur Persönlichkeitsentwicklung. Die Relevanz von Sport in verschiedenen Arbeitsfeldern der Kinder- und Jugendarbeit wird ebenfalls betrachtet.
- Historischer Rückblick auf Sport und Leibeserziehung
- Der Einfluss von Sport auf die Entwicklungspsychologie und Sportpsychologie Jugendlicher
- Sport in der Jugendarbeit und Jugendsozialarbeit
- Anforderungen an eine effektive und qualitätsvolle sportorientierte Kinder- und Jugendarbeit
- Möglichkeiten und Herausforderungen von Sportangeboten in der Kinder- und Jugendarbeit
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik ein und stellt die zentrale Fragestellung nach der Bedeutung von Sport- und Bewegungsangeboten für die Bildung und Entwicklung junger Menschen sowie nach der Vereinbarkeit von Sport und Jugendarbeit. Sie verweist auf den Bewegungsmangel in modernen Industriestaaten und das Interesse von Jugendlichen an Sport, wobei der Fokus auf der aktiven Sportausübung liegt. Die Arbeit stützt sich auf Literaturrecherche und analysiert bereits vorhandene Forschungsergebnisse.
Junge Menschen und Sport - Historischer Rückblick und aktueller Stand in Deutschland: Dieses Kapitel bietet einen historischen Überblick über die Leibeserziehung, beginnend mit der griechischen Antike, über die Pädagogik des 18. und 19. Jahrhunderts und die NS-Zeit bis hin zum Leistungssport in der DDR. Es analysiert die historische Entwicklung des Verständnisses von Sport und Körperkultur und setzt diese in Beziehung zum aktuellen Stand der sportlichen Betätigung von Kindern und Jugendlichen in Deutschland, inklusive der Herausforderungen des Bewegungsmangels und der Vereinsbeteiligung.
Sport und Bewegung als Beitrag zur Förderung der menschlichen Bildung und Entwicklung: Dieses Kapitel untersucht den Beitrag von Sport und Bewegung zur Entwicklung von Kindern und Jugendlichen. Es werden Aspekte der Entwicklungspsychologie, wie Entwicklungsstufen, Persönlichkeitsentwicklung und die Rolle verschiedener Einflussfaktoren, betrachtet. Sportpsychologische Aspekte wie Motivation und die Rolle von Sport und Aggression werden ebenfalls beleuchtet, um die vielschichtigen Einflüsse von Sport auf die menschliche Entwicklung zu verstehen. Die Schlussfolgerungen des Kapitels betonen Sport und Bewegung als Grundbedürfnis und die Möglichkeiten in der Jugendarbeit.
Sport in der Kinder- und Jugendarbeit: Dieses Kapitel untersucht die verschiedenen sportorientierten Arbeitsfelder und Angebote in der Jugendarbeit und Jugendsozialarbeit, mit einem Fokus auf die Unterschiede zwischen beiden Bereichen. Es beschreibt den Einsatz von Sport in verschiedenen Kontexten, wie Vereinssport, offener Jugendarbeit, Suchtarbeit und Delinquenzprävention, analysiert die jeweiligen Zielsetzungen und Erfolgsaussichten. Die Zusammenfassung fasst die wichtigsten Erkenntnisse zusammen.
Anforderungen an eine sportorientierte Kinder- und Jugendarbeit: Das Kapitel befasst sich mit den Anforderungen an eine erfolgreiche sportorientierte Kinder- und Jugendarbeit. Es konzentriert sich auf die Aspekte der Interessen- und Bedürfnisorientierung, die notwendigen personellen und fachlichen Qualifikationen, die relevanten Grundprinzipien und Rahmenbedingungen sowie die Bedeutung von Qualitätsmanagement und Evaluation. Diese Aspekte werden im Detail analysiert um eine effektive und sinnvolle Gestaltung der Sportangebote zu gewährleisten.
Schlüsselwörter
Sport, Kinder- und Jugendarbeit, Jugendsozialarbeit, Entwicklungspsychologie, Sportpsychologie, Bewegungsmangel, Vereinssport, Motivation, Delinquenzprävention, Suchtarbeit, Qualitätsmanagement, Bildung, Persönlichkeitsentwicklung.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Diplomarbeit: Sport und Bewegung in der Kinder- und Jugendarbeit
Was ist der Gegenstand dieser Diplomarbeit?
Die Diplomarbeit untersucht die Bedeutung von Sport und Bewegung für die Bildung und Entwicklung junger Menschen im Kontext der Kinder- und Jugendarbeit. Sie analysiert den historischen Kontext von Sport und Leibeserziehung, beleuchtet aktuelle Herausforderungen wie Bewegungsmangel und untersucht den Beitrag von Sportangeboten zur Persönlichkeitsentwicklung. Die Relevanz von Sport in verschiedenen Arbeitsfeldern der Kinder- und Jugendarbeit wird ebenfalls betrachtet.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit umfasst einen historischen Rückblick auf Sport und Leibeserziehung, den Einfluss von Sport auf die Entwicklungspsychologie und Sportpsychologie Jugendlicher, die Rolle von Sport in der Jugendarbeit und Jugendsozialarbeit, die Anforderungen an eine effektive und qualitätsvolle sportorientierte Kinder- und Jugendarbeit sowie die Möglichkeiten und Herausforderungen von Sportangeboten in der Kinder- und Jugendarbeit.
Welche historischen Aspekte werden betrachtet?
Die Arbeit beleuchtet die historische Entwicklung von Sport und Leibeserziehung, beginnend mit der griechischen Antike, über die Pädagogik des 18. und 19. Jahrhunderts und die NS-Zeit bis hin zum Leistungssport in der DDR. Es wird analysiert, wie sich das Verständnis von Sport und Körperkultur im Laufe der Zeit verändert hat.
Wie wird der Einfluss von Sport auf die Entwicklung von Jugendlichen dargestellt?
Die Arbeit betrachtet Aspekte der Entwicklungspsychologie (Entwicklungsstufen, Persönlichkeitsentwicklung, Einflussfaktoren) und der Sportpsychologie (Motivation, Sport und Aggression), um den vielschichtigen Einfluss von Sport auf die menschliche Entwicklung zu verstehen.
Welche Rolle spielt Sport in der Jugendarbeit und Jugendsozialarbeit?
Die Arbeit untersucht verschiedene sportorientierte Arbeitsfelder und Angebote in der Jugendarbeit und Jugendsozialarbeit, mit einem Fokus auf die Unterschiede zwischen beiden Bereichen. Es werden der Einsatz von Sport im Vereinssport, in der offenen Jugendarbeit, Suchtarbeit und Delinquenzprävention analysiert.
Welche Anforderungen werden an eine effektive sportorientierte Kinder- und Jugendarbeit gestellt?
Die Arbeit beschreibt die Anforderungen an eine erfolgreiche sportorientierte Kinder- und Jugendarbeit, inklusive der Aspekte Interessen- und Bedürfnisorientierung, notwendiger personeller und fachlicher Qualifikationen, relevanter Grundprinzipien und Rahmenbedingungen sowie der Bedeutung von Qualitätsmanagement und Evaluation.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Sport, Kinder- und Jugendarbeit, Jugendsozialarbeit, Entwicklungspsychologie, Sportpsychologie, Bewegungsmangel, Vereinssport, Motivation, Delinquenzprävention, Suchtarbeit, Qualitätsmanagement, Bildung, Persönlichkeitsentwicklung.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in Kapitel zu Einleitung, Junge Menschen und Sport (historischer Rückblick und aktueller Stand), Sport und Bewegung als Beitrag zur Förderung der menschlichen Bildung und Entwicklung, Sport in der Kinder- und Jugendarbeit, Anforderungen an eine sportorientierte Kinder- und Jugendarbeit und Resümee und Ausblick. Jedes Kapitel beinhaltet detaillierte Unterpunkte, wie im Inhaltsverzeichnis ersichtlich.
Welche Methoden wurden verwendet?
Die Arbeit stützt sich auf Literaturrecherche und analysiert bereits vorhandene Forschungsergebnisse.
Wo finde ich das vollständige Inhaltsverzeichnis?
Das detaillierte Inhaltsverzeichnis befindet sich im oberen Teil des Dokuments und gliedert die Arbeit in einzelne Kapitel und Unterkapitel.
- Citation du texte
- Sebastian Albrecht (Auteur), 2011, Fit for life – Sport in der Kinder- und Jugendarbeit, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/188557