Als eigenständiger Teil der Rassismus Trilogie, befasst sich dieser Teil mit der Rassismusdarstellung in Südamerika, konzentriert auf 3 Länder und stellt klar mit Vergleichen dar, welche ideologische Strukturen diesen gesellschaftlichen Denkansatz fälschlicherweise entstehen lassen. Einfach und verständlich geschrieben, teilt es dem Leser mit, welchen Druck eine Ideologie auf den einzelnen aufgrund Äusserlichkeiten aufbauen kann.
Inhaltsverzeichnis
I. Einleitung
II. Der Rassismus
III. Südamerika
3.1. Argentinien - Die Farbe weiß
3.2. Brasilien - Der Geruch der Minderwertigkeit.
3.3. Chile - Das aufgezwungene Eigentum
IV. Schlußwort.
Literatur
Anhang
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Die Konnotationen der Menschenfeindlichkeit
Abbildung 2: Die Aufsplittung der argentinischen Population
Abbildung 3: Die Aufsplittung der brasilianischen Population
Abbildung 4: Die Aufsplittung der chilenischen Population
I. Einleitung
Mit dem Anfang der Kolonisierung des südamerikanischen Kontinents Ende des fünfzehnten Jahrhunderts1 fing die Ära der intensiven, theoretischen Selektion der Bevölkerung an2 ; aus einer Idee der Abgrenzung oder Zugehörigkeit zu bestimmten Gruppen entstand eine komplexe und vielschichtige soziale Erscheinung, die sich über Jahrhunderte als Ideologie3 der Existenz einer überlegenen »Rasse« äußerte4, die bis heute geographisch entgrenzt und durch die Geschichte der Menschheit weit verbreitet wurde sowie zahlreiche Opfer forderte. Da sich mit dem Thema auch namhafte Wissenschaftler ernsthaft beschäftigt haben5, verführten deren irreführenden Aussagen die breite Masse, die Gründe für ihr Unheil suchten, zu der Rechtfertigung einen Einzelnen oder einen gesamten Personenkreis für das eigene Leid zu beschuldigen6. Auf der Grundlage vermeintlicher Rückführbarkeit auf gesicherte, naturwissenschaftliche Erkenntnisse und ihrer Beweisbarkeit verursachte dies intolerantes bis hin zu aggressivem Verhalten gegenüber "minderwertigen" Ethnien oder Hautfarben7. Der uruguayische Autor Galeano8 beschrieb Südamerika als einen “Kontinent mit offenen Blutadern” und die heutige »Rassenfrage« als zusätzliches realistisches, blutiges Erbe der conquista der europäischen Expansionspolitik9.
Kein anderes zusammenhängendes Gebiet erlebt eine vielfältigere Mischung von Ethnien und Hautfarben, aber trotzdem erkennt man auch hier die weltweit verbreitete und auf verschiedenste Merkmale des menschlichen Daseins ausgerichtete Sündenbockideologie. Doch scheinbar erfährt in Lateinamerika der Rassismus eine fast unisono artikulierte Negation, da sich die Bevölkerung als Einheit aus verschiedenen »Rassen« und Kolorite begreift10. Nur die Wirklichkeit des von Christopher Kolumbus 1492 "entdeckten" Kontinents ist weit von dem entfernt und wird in verschiedenen Ländern in diversen Formen beobachtet11. Darum beziehe ich mich nach der begrifflichen Erklärung des Rassismus in dieser Arbeit auf Argentinien, Brasilien und Chile und ergreife punktuell die Grundströmungen der rassistischen Überlegungen dieser Länder, um die mannigfalten Modalitäten des versteckten Rassismus in Lateinamerika zu beschreiben.
II. Der Rassismus
Für den Begriff »Rassismus« gibt es gegenwärtig keine eindeutige Erklärung; dieser Terminus umfasst mehrere definitorische Denkrichtungen verschiedenster Autoren12 und beschreibt im wesentlichen die Ausübung der Macht bestimmter Personen gegenüber anderen Individuen oder Gruppen aufgrund realer oder projizierter Unterschiede zur Rechtfertigung und Durchsetzung von Herrschaft und Begünstigungen. Eine bekannte jedoch nicht vollständige Begriffsbestimmung ist die Definition von Memmi13:
“Der Rassismus ist die verallgemeinerte und verabsolutierte Wertung tatsächlicher oder fiktiver Unterschiede zum Vorteil des Anklägers und zum Nachteil seines Opfers, mit der seine Privilegien oder seine Aggressionen gerechtfertigt werden sollen14.”
Die häufigsten Determinanten dieser Ausgrenzungspolitik basieren auf der Hautfarbe, den körperlichen Merkmalen sowie auf der religiösen Zugehörigkeit15. Auffallend ist, dass Rassismus in fast allen Kulturen und auf allen Kontinenten gegenwärtig16 ist, und, wie in der Abbildung 1 erkennbar, sich fließend mit vielen Begriffen der Menschenfeindlichkeit austauscht und überschneidet.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 1: Die Konnotationen der Menschenfeindlichkeit
Quelle: Hillmann, Karl-Heinz: Wörterbuch der Soziologie, Stuttgart, 1994; eigene Darstellung.
Die realen Auswirkungen der Erklärungen schwelen auf dem ganzen lateinamerikanischen Kontinent und die definitorischen Verflechtungen machen es unmöglich den Terminus Rassismus genau von den anderen abzugrenzen, genau wie es unmöglich ist eine klare Trennung der Ethnien in Südamerika zu erstellen.
III. Südamerika
Südamerika ist fast doppelt so groß wie Europa17 und auf diesem Territorium befinden sich dreizehn Staaten von unterschiedlicher Ausbreitung, mit gleichem historischen Schicksal und demselben Bezug zur Gewalt aber mit großen Unterschieden in wirtschaftlicher Entfaltung und Bevölkerungsdichte sowie ethnischer und kultureller Zusammensetzung18.
Die Mehrheit der Menschen sind Nachkommen europäischer, afrikanischer und asiatischer Einwanderer, die durch genetische Vermischung der unterschiedlichen körperlichen Merkmalen und Sprachen eine grundlegende neue Einheit bildeten19. So ist fast jeder Südamerikaner heute ein Mestize, allerdings variiert der Grad der Vermischung beträchtlich in den verschiedenen Teilen. Der südliche Teil mit den Ländern Argentinien, Uruguay, Chile und Südbrasilien ist nahezu europäisch, indigen und kreolisch spanisch sind Paraguay und Bolivien, Peru, Ecuador und Kolumbien; an den Küsten des Karibischen Meeres und an der Nordküste Brasiliens fehlen fast vollständig indigene Einflüsse, die Menschen dort werden mehrheitlich als Mulatten bezeichnet20.
Der südamerikanische Rassismus scheint diese ethnische Vielfalt zu ignorieren und beinhaltet im Vergleich zum europäischen Rassismus noch ein weiteres Spezifikum: während in Europa Verachtung von Einheimischen gegenüber Fremden und Anderen besteht, sind in Südamerika die Ureinwohner selber von Rassismus durch die eingewanderten Europäer betroffen, die darüber hinaus auch noch alle anderen Hautfarben verachten21. Es entsteht der Eindruck, dass Südamerika zu einem sozialkulturellen Abbild Europas gemacht werden soll, was optisch scheinbar in Argentinien gelungen ist.
3.1. Argentinien - Die Farbe weiß
Wenn man das zweitgrößte Land des Kontinents betrachtet, bemerkt man zuerst die Illusion eines Europas in Südamerika und spürt wie stark der römisch-katholische Glauben die Landschaft und Leute durchtränkt22. Die Ureinwohner, Mapuches, Coyas, Tobas, Matacos und Chiriguanos, findet man seltener und ungleich verstreut; sie machen heutzutage nur noch 0,5 % der Gesamtbevölkerung aus23 und werden möglicherweise in der nahen Zukunft wie die Nachfahren afrikanischer Sklaven aus dieser Gegend fast vollständig ausgerottet. Einen wesentlichen Beitrag für solch eine Entwicklung ist die in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts durchgeführte methodische Zurückdrängung der Ureinwohner und der Sklavennachkommen sowie die gleichzeitige massive europäische Einwanderung24, vor allem aus Italien, Spanien, Deutschland und der Ukraine sowie der geringere Zuzug von Arabern und Ostasiaten25. Im Hinblick auf die Problematik des Rassismus in Argentinien deutet Randall darauf hin, dass es keine genauen Bevölkerungsdaten gäbe, insbesondere bei den Daten über die Ureinwohner und den der Immigranten, da die Zählung der Bevölkerung 2002 wegen finanzieller Probleme des Staatshaushalts verschoben worden sei26. Die offiziell geschätzten Zahlen täuschen eine erhebliche weiße Mehrheit vor, was aber nur eine Reflektion der normativen Perzeption des Staates ist. Randall führt weiterhin aus, dass bis zu gewissen Zeitpunkt keine Differenzen zwischen den Immigranten gemacht worden seien, doch als diese anfingen sich ethnisch in Form von Banken oder Kulturvereinen zu organisieren, erfuhren jene Menschen eine Diskriminierung und wurden als unerwünscht angesehen, da Argentinien Immigranten erhoffte, die nicht ihr gewohntes System mit ins Land brächten, sondern einfache Menschen ohne Angebundenheit an jegliche Herkunftsstrukturen27.
Abb. 2: Die Aufsplittung der argentinischen Population
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Quelle: Countrywatch Country Information: Argentina, online im Internet
<http://consultingbase.countrywatch.com/cb_country.asp?vCOUNTRY=007>, [zugegriffen am 20. 03. 2003]; eigene Darstellung.
Aus der Abbildung 2 geht hervor, dass das argentinische Bevölkerungspanorama eine deutliche Mehrheit an weißer Bevölkerung vorweist. Signifikant ist, dass dazu noch ein wachsender Anteil, etwa 15 % - 20 %, der Personen dazugezählt wurden, die sich als "Weiße" bezeichnen; meist eine Selbsteinstufung, die als Antwort auf die rassistischen Befangenheiten des Landes existiert, da dadurch die Arbeits- oder Wohnungssuche, sowie die allgemeinen Lebensumstände viel einfacher ausfallen28. Rund 5 % bezeichnet man als Mestizen29, also Mischlinge zwischen Europäern und Ureinwohnern, die auf der Bewertungsskala des Farbenspektrums wegen der helleren Haut weniger Vorurteile dulden müssen als die Ureinwohner30.
Der Konstrukt der Farbenhierarchie wird auch von van Dijk aufgegriffen, der weiterhin fünf Dimensionen des Rassismus in Argentinien nennt31:
1. Historischer Genozid und gegenwärtiger Rassismus gegen die Ureinwohner.
2. Diskriminierung der mestizischen Population, die man als cabecitas negras bezeichnet.
3. Wachsender Antisemitismus.
4. Vorurteile und Rassismus gegenüber Wanderarbeitern aus Peru, Bolivien und Paraguay.
5. Rassismus und Diskriminierung gegenüber Koreanern.
Die Ureinwohner sind auf dem gesamten lateinamerikanischen Kontinent täglich diskriminiert, sozial marginalisiert und systematisch ausgeschlossen worden. Der Ursprung dieser Demütigung geht auf die Unterwerfung und Kolonisierung des Erdteils zurück und ist fest in der kulturellen Denkweise vieler Staatsbürger verankert. Bezogen auf die Ausgrenzung teilen die Mestizen mit den Ureinwohnern ein ähnliches Schicksal, das in argentinischen Städten zu der Entfaltung mestizischer Infrastruktur geführt hat und ein Zusammentreffen zwischen den Weißen und den Mischlingen ausschließt32. Im Gegensatz dazu werden südamerikanischen Juden, deren größte Population in Argentinien zu finden ist, in das soziale Leben mit eingebunden, doch werden in letzten Jahrzehnten offener Juden Opfer des täglichen Antisemitismus oder gar terroristischer Anschläge33. Die Diskriminierung gegenüber Peruanern und Bolivianern, die als Saison- und Wanderarbeiter in das Nachbarland kommen, begründet sich in dem überwiegend indigenen Aussehen der Arbeiter, so dass diese Menschen eine ähnliche rassistische Behandlung wie die Ureinwohner erfahren34. Die Situation für Koreaner ist im Vergleich zu den vorherigen eine andere, in diesem Fall leiden die Menschen ostasiatischer Herkunft unter den Vorurteilen, die durch die Medien angestachelt werden und sich meist auf koreanische Geschäftsleute beziehen, die immer wieder als habgierige und steuerhinterziehende Mitmenschen dargestellt werden, die neu ankommende Immigranten als schlecht bezahlte Arbeitskräfte ausnutzen und nur Interesse an der Vermehrung ihres privaten Vermögens zeigen35.
Die Macht der Vorurteile, die es offiziell nicht geben soll, basiert auf dem Stigma des Rassismus: es ist ein fester Bestandteil der Kultur geworden, dass Menschen dunklerer Hautfarben als Sklaven und Diener lebten oder dass sie von Natur aus faul oder kriminell sind36.
Wie auf dem ganzen Kontinent gehören auch in Argentinien über die Hälfte der Mestizen und Ureinwohner zu den ärmeren Schichten der Bevölkerung, die im Vergleich zur Mittel- und Oberklasse eine weit höhere Geburtenrate und eine höhere Arbeitslosenquote aufweisen37 ; das fördert nicht die Identifikation mit den südamerikanischen Wurzeln, denn in der Regel wird bei gleich qualifizierten Bewerbungen auf eine Arbeitsstelle der europäisch wirkende Typ bevorzugt38.
Diese Prägung, die bereits während der Schulzeit stattfand und die den Kindern das Bild des blutrünstigen Ureinwohners vermittelte, der die friedlichen, weißen Siedler verfolgte und ermordete, erleichterte, dass die Diskriminierung gegenüber anderen ethnischen Minderheiten in der Öffentlichkeit immer noch weitestgehend ignoriert und lediglich in intellektuellen Kreisen aufgegriffen wird. Erst 1985 fand eine Wende in der Schulpolitik statt, doch in den Köpfen des Volkes sind gewisse Bilder festgefahren; so wurde General Juan A. Roca, der für mehrere Massaker unter den indigenen Stämmen Patagoniens verantwortlich ist39, unverändert bis in das
Ende der Achtziger Jahre als Held gefeiert. Nach der Auffassung von Randall, hat die Administration unter Carlos Menem 1989 - 1999 die meisten antirassistischen Aktionen ins Leben gerufen und in Form von Gesetzesbeschlüssen und der Gründung der nationalen Behörde INADI, die Diskriminierung, Xenophobie und Rassismus bekämpfen sollte unterstützt40. In der Vergangenheit jedoch verhielt sich auch der Staat rassistisch, wie es bei der Polizei alltäglich zum Vorschein kam oder als während der Diktaturen Bolivianer und Paraguayer deportiert und häufig auch getötet wurden, oft von der extremen Rechten der Armee gejagt, die carapintadas41 genannt werden.
Argentinien hat sich sicherlich zu spät den rassistischen Strukturen auf allen Ebenen im Land zugewandt und den Gedanken der am Kontinent propagierenden »Rassendemokratie« als Wunschdenken enttarnt. Die intolerante und verschwiegene Verachtungskultur der Regierung machte jedoch Ausnahmen: van Dijk meint, dass Einwanderungspolitik nie ein bedeutendes Thema während der Wahlkämpfe gewesen sei. Weiterhin kam es zu keinerlei rassistischen Unruhen während der Wirtschaftskrisen 2001 - 200242. Die Idee der »Rassendemokratie« wird im Gegensatz zu Argentinien im größten Land Südamerikas, Brasilien fortgeführt und celebriert.
3.2. Brasilien - Der Geruch der Minderwertigkeit
Was die Brasilianer von allen anderen Südamerikanern unterscheidet, wird deutlich, wenn man ihren Anschauungen lauscht, denn neben der Kultur wurde den Ureinwohnern und den deportierten afrikanischen Sklaven die Sprache der portugiesischen Besatzer aufgezwungen. Diese haben auch die indigene Bevölkerung regelrecht dezimiert43 ; einen nur geringen Anteil von etwas mehr als 0,1 % der Gesamtbevölkerung von über 168 Millionen Menschen machen heutzutage die Ureinwohner Brasiliens wie die Yanomami, Guaraní - Kaiowa, Pataxó Hã Hã Hãe oder Makuxí aus44, während die afrikanischen Sklaven etwas "verschont" wurden und dessen Nachkommen sowie die Mischbevölkerung über 40 % für sich beansprucht.
Abb. 3: Die Aufsplittung der brasilianischen Population
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Quelle: Countrywatch Country Information: Brasil, online im Internet <http://www.countrywatch.com/cw_country.asp?vCOUNTRY=24>, [zugegriffen am 20. 03. 2003]; eigene Darstellung.
Die komplexe, über Jahrhunderte voranschreitende ethnische Zusammensetzung und Verschmelzung der Bevölkerung ist aus der Abbildung 3 zu erkennen. Nicht deutlich wird die Verteilung; so besiedelt die Majorität der weißen Einwanderer den Süden, die Afro-Brasilianer bevölkern Ostbrasilien und die indigene Bevölkerung lebt in den ihnen zugewiesenen Reservaten45, während Juden, Araber, Asiaten und weitere Ethnien in der breiten Masse
[...]
1 Vgl. Galeano, Eduardo: Geburten. Erinnerung an das Feuer (1), Wuppertal, Hammer, 1998, S. 63 ff.
2 Vgl. Poliakov, Léon/ Delacampagne, Chistian/ Girard, Patrick: Über den Rassismus, Stuttgart, 1979, S. 59; oder vgl. Kappler, Manfred: Rassismus, Frankfurt am Main, 1994, S. 8 ff.
3 Mit dem Terminus Ideologie wird die Gesamtheit von Wertungen und Grundeinstellungen einer Gesellschaftsgruppe oder Bewegung dargestellt und ein absolutistisches Denksystem beschrieben. Oftmals stellt Ideologie auch einen Gegensatz zur Wahrheit dar und durch unterschiedliche Interessen oder Beeinflussung entsteht ein getrübtes, lebensfremdes Bild der Realität. Vgl. Heckmann, Friedrich: Ethnische Minderheiten, Volk und Nation, Stuttgart, 1992, S. 138 ff; oder vgl. Geiss, Imanuel: Geschichte des Rassimus, Frankfurt am Main, 1988, S. 15.
4 Der Begriff »Rasse« wird von mir im Folgenden in Anführungszeichen verwendet, weil bisher der analytische Gehalt noch nicht geklärt ist und die politischen Verflechtungen problematisch sind.
5 Vgl. Geiss, Imanuel: a.a.O., S. 68.
6 Vgl. Geiss, Imanuel: a.a.O., S. 107 ff.
7 Rassistisches Verhalten wurde sogar institutionalisiert. Beispiele für institutionalisierten Rassismus sind der Holocaust sowie das System der Apartheid. Vgl. Mosse, George L.: Rassismus, Königstein, 1978; oder vgl. Hagemann, Albrecht: Kleine Geschichte Südafrikas, München, 2001.
8 Vgl. Galeano, Eduardo: Die offenen Adern Lateinamerikas, Wuppertal, 1979.
9 Vgl. Galeano, Eduardo: a.a.O., S. 54 ff.
10 Vgl. Burdick, John: Der Mythos der Rassendemokratie; in: Dirmoser, Dietmar (Hrsg.): Die Wilden und die Barbarei. Lateinamerika - Analysen und Berichte, Band 16, München, Hamburg, 1992, S. 113 ff.
11 Vgl. Dirmoser, Dietmar (Hrsg.): Die Wilden und die Barbarei. Lateinamerika - Analysen und Berichte, Band 16, München, Hamburg, 1992.
12 Vgl. Jäggi, Christian J.: Rassismus, Zürich, Köln, 1992, S. 15.
13 In seinem Buch Rassismus springt Memmi mehrfach zwischen einer "engen" und "weiten" Definition, um sich schließlich für die engere zu entscheiden. Seine Argumentation ist, dass er am Biologischen (im Original: “tatsächlicher oder fiktiver biologischer Unterschiede”, S. 151) nicht das Wesentliche am Rassismus sieht. Diese allgemeine Definition, die in der Encyclopedia Universalis aufgenommen wurde, kompletiert er mit der Aussage, dass der Begriff “ausschließlich für den Rassismus im biologischen Wortsinn zu gebrauchen” sei (S. 121) und für alle übrigen Legitimationsideologien für Herrschaftsausübung und Ausgrenzung den Begriff “Heterophobie” zu verwenden ist. Vgl. Memmi, Albert: a.a.O..
14 Memmi, Albert: a.a.O., S. 103.
15 Vgl. Geiss, Imanuel: a.a.O., S. 20 ff.
16 Vgl. Jäggi, Christian J.: a.a.O., S. 131 ff.
17 Vgl. Meyers großes Handlexikon; Südamerika, Mannheim, 2000, S. 865 f.
18 Vgl. Caldera, Rafael: Internationale soziale Gerechtigkeit und lateinamerikanischer Nationalismus, Augsburg, 1980, S. 18.
19 Vgl. Caldera, Rafael: a.a.O., S. 19.
20 Vgl. Caldera, Rafael: a.a.O., S. 19 f.
21 Vgl. van Dijk, Teun Adrianus: Elite Discourse and Racism in Latin America, Barcelona, 2003; auch online im Internet, mit der Genehmigung des Autors <http://www.discourse-in-society.org/Racism%20in%20Latin%20America.htm>, [zugegriffen am 22. 03. 2003].
22 Obwohl in Argentinien Religionsfreiheit herrscht, sind mit über 92 % römisch-katholische Gläubige die größte Religionsgruppe. Vgl. Der Fischer Weltalmanach, Zahlen, Daten: Argentinien, Fakten, Frankfurt am Main, 2000, S. 81.
23 Vgl. Der Fischer Weltalmanach, Zahlen, Daten, Fakten: a.a.O., S. 81.
24 Vgl. Helg, Aline: Race in Argentina and Cuba, 1880-1930: Theory, Policies, and Popular Reaction; in: Graham, Richard (Hrsg.): The Idea of Race in Latin America, 1870-1940, Austin, 1996, S. 38.
25 Vgl. Countrywatch Country Information: Argentina, online im Internet <http://consultingbase.countrywatch.com/cb_country.asp? vCOUNTRY=007>, [zugegriffen am 12. 03. 2003].
26 Vgl. Randall, Vernellia R.: Racial Discrimination in Argentina, online im Internet <http://academic.udayton.edu/race/06hrights/ GeoRegions/SouthAmerica/argentina01.htm>, [zugegriffen am 08. 01. 2003].
27 Vgl. Randall, Vernellia R.: a.a.O..
28 Vgl. Jäggi, Christian J.: a.a.O., S. 85.
29 Vgl. Der Fischer Weltalmanach, Zahlen, Daten, Fakten: a.a.O., S. 81.
30 Die Bezeichnungen für die fortgesetzen Mischungen von Europäern, Amerikanern und Afrikanern in der Neuen Welt sind fast ausnahmslos Beleidigungen, von denen sich einige fest in die Sprachen eingefunden haben. So sind es beispielsweise Einzelbegriffe wie mulatte, castizo, cuarterón, quinterón, morisco, cholo, albino, lobo, zambaigo, cambujo, albarazado, barcino, coyote, chamiso, zambo, jibaro, tresalbo, jarocho, lunarejo und rayado, aber auch zusammengesetzte Namen wie torna atrás (Dreh-Dich-Um), ahi te estás (Bleib-Wo-Du-Bist), tente en el aire (Bleib-In-Der-Luft) und no te entiendo (Versteh-Dich-Nicht). Vgl. Galeano, Eduardo: Die Füße nach oben, Wuppertal, 2000, S. 55.
31 Vgl. van Dijk, Teun Adrianus: a.a.O..
32 Vgl. van Dijk, Teun Adrianus: a.a.O..
33 Im Juli 1994 wurde das zweite Bombenattentat innerhalb zwei Jahren auf Juden in Argentinien verübt. Vgl. Weiner, Rebecca: The Virtual Jewish History Tour - Argentina, online im Internet <http://www.us-israel.org/jsource/vjw/Argentina.html>, [zugegriffen am 19. 02. 2003].
34 Vgl. Ströbele-Gregor, Juliana: Vom indio zum mestizo...zum indio; in: Dirmoser, Dietmar (Hrsg.): Die Wilden und die Barbarei. Lateinamerika - Analysen und Berichte, Band 16, München, Hamburg, 1992, S. 96 ff.
35 Vgl. van Dijk, Teun Adrianus: a.a.O..
36 Vgl. Galeano, Eduardo: a.a.O., S. 60 ff.
37 Vgl. Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung: Soziokulturelle Kurzanalyse: Lateinamerika, online im Internet <http://www.bmz.de/infothek/fachinformationen/konzeptebmz/konzept109/konzept109_4.html>, [zugegriffen am 22. 03. 2003].
38 Die Gesellschaft Argentiniens idealisiert und bewundert Europa und europäische Sitten.
39 Vgl. Helg, Aline: a.a.O., S. 44.
40 Der offizielle Name der Behörde lautet: Instituto National contra la Discriminación, la Xenophobia y el Racismo; <http://www. inadi.gov.ar/>, [zugegriffen am 22. 03. 2003]. Vgl. auch Randall, Vernellia R.: a.a.O..
41 Wörtlich "bemalte Gesichter"; die Bezeichnung spielt auf die Gewohnheit der Aufständischen an, ihre Gesichter mit Tarnfarben zu bemalen und in Kampfanzügen aufzutreten, um ihre Zugehörigkeit zu den mittleren Rängen des Heeres, der kämpfenden Truppe, zu signalisieren.
42 Vgl. van Dijk, Teun Adrianus: a.a.O..
43 Vgl. Galeano, Eduardo: Die offenen Adern Lateinamerikas, Wuppertal, 1979, S. 61.
44 Heute existieren ungefähr 180 Stämme mit über 200 Sprachen oder Dialekten, die langsam verschwinden.
45 Die Mehrheit der Stämme ist in Reservaten im Nordosten des Bundesstaates Amazonas, den Bundesterritorium Roraima und Rondônia sowie den Bundestaat Mato Grosso untergebracht.
- Arbeit zitieren
- Robert Mihelli (Autor:in), 2003, Verdeckter Rassismus in Südamerika, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/18828
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