Die Vielfalt der Grundvoraussetzungen einer zur See fahrenden Führungskraft wird aufgezählt
und in den Zusammenhang der an Bord befindlichen Praxis gebracht. Der nautische
Offizier wird als Planer und Gestalter des Bordlebens und des Arbeitssystems „Schiff“
verstanden, dazu werden seine Werkzeuge betrachtet hinsichtlich der Auswirkungen auf
Leistung und Gesundheit seiner Untergebenen.
Alle Maßnahmen seitens der Gesetzgebung zielen letztlich auf die Gewährleistung der
Schiffsicherheit. Diese Maxime findet sich auch in der Umsetzung der „Guten Seemannschaft“
wieder. Neben der „Guten Seemannschaft“ existieren eine Vielzahl von Strategien
und Abläufen, die unterschiedliche Auswirkungen auf den Bordbetrieb haben, als Beispiel
wird das International Safety Management aufgeführt.
Auf welche Weise die nautischen Führungskräfte letztlich selektiert und positioniert werden,
wird in Frage gestellt. Es lassen sich Selektionspunkte vor, während und nach der
Ausbildung ausfindig machen. Eine bedeutsame Rolle spielen hierbei die Crewing Abteilungen
der Reedereien. Dreißig deutsche Reedereien werden mit einem Befragungsbogen
zum Thema „Sozialkompetenz und Schiffsicherheit“ befragt.
In der Befragung zu sozialen Kompetenzen und Schiffsicherheit ist die vorherrschende
Meinung eindeutig. „Soft skills“ haben einen hohen Stellenwert in der Ausübung des Berufes
eines Schiffoffiziers. Dennoch werden diese in Bewerbungsgesprächen bei den Reedereien
nicht standardisiert evaluiert.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Die allgemeinen Grundlagen der Schiffsführung
- Anforderung an nautisches Führungspersonal
- Gesundheitliche Anforderungen
- Hören und Sehen
- Körperliche Voraussetzungen
- und „soft skills"
- Gesundheitliche Anforderungen
- An Bord: Einflussfaktoren und soziale Umwelt
- Der Bordalltag und seine Probleme
- Ein Beispiel für „unüberlegtes Handeln" an Bord eines Mehrzweckfrachters in indonesischer Küstennähe:
- Positive Erlebnisse im Umgang mit nautischen Offizieren:
- Die Landseite- Evaluierung sozialer Kompetenzen
- Der Bordalltag und seine Probleme
- Exkurs: Rechtliche Konsequenzen eines Seeschiffunfalles nach dt. Gesetzgebung
- Der nautische Ausbildungssektor und soziale Kompetenzen
- Was ist soziale Kompetenz, welche brauchen wir?
- Welche Kompetenzen sind gefragt?
- Arbeitssoziologische Betrachtung
- Studien und Erkenntnisse
- Stress am Arbeitsplatz
- DIN EN ISO 10075, Grundlagen aus der Arbeitspsychologie
- Stressverursachender Faktor: Der Chef und seine Werkzeuge
- Das Hauptwerkzeug der Zusammenarbeit: Kommunikation
- Der Führungsstil
- Grundlagen der Menschenführung- der innere Dialog
- Schlüsselaspekt „Teamfähigkeit"
- Aus der Sicht der Personalabteilungen und der erfahrenen Seeleuten
- Befragung zum Thema
- Samplestruktur
- Erstellung des Befragungsbogens
- Ergebnis der Befragung „Frage 2"
- Ergebnis der Befragung „Frage 1"
- Vergleichende Analyse
- Befragung zum Thema
- Schlussbetrachtung
- Verzeichnisse
- Quellen
- Literaturverzeichnis
- Abbildungsverzeichnis
- Tabellenverzeichnis
- Anhang
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit befasst sich mit der Bedeutung sozialer Kompetenzen für die Schiffsicherheit. Sie untersucht, wie die Selektion von nautischem Führungspersonal hinsichtlich sozialer und Führungskompetenzen verbessert werden kann, um die Schiffsicherheit zu gewährleisten. Die Arbeit analysiert die physischen und psychischen Anforderungen an nautisches Führungspersonal, die durch internationale Richtlinien vorgegeben sind.
- Die Bedeutung von „soft skills" für die Schiffsicherheit
- Die Evaluierung sozialer Kompetenzen in der nautischen Ausbildung und in der Reeder-Auswahl
- Die Rolle von Kommunikation und Führungsstil im Arbeitsumfeld an Bord
- Die Auswirkungen von Stress und Überforderung auf die Schiffsicherheit
- Die Bedeutung der Teamfähigkeit für ein sicheres Arbeitsklima an Bord
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einführung in das Thema und stellt die Relevanz von „human factors" für die Schiffsicherheit dar. Sie beleuchtet die Bedeutung von Sozial- und Führungskompetenzen für die Sicherheit an Bord und erörtert die Notwendigkeit einer umfassenden Evaluierung dieser Kompetenzen.
Kapitel 2 behandelt die allgemeinen Grundlagen der Schiffsführung und betrachtet die Organisation des Brückenteams. Es werden die relevanten Rechtsgrundlagen und internationalen Vorschriften sowie das Safety Management System (SMS) vorgestellt.
Kapitel 3 analysiert die Anforderungen an nautisches Führungspersonal, wobei die gesundheitlichen und körperlichen Voraussetzungen sowie die Bedeutung von „soft skills" im Fokus stehen. Die Arbeit beleuchtet die Veränderungen im STCW Code von 2010, die die Anforderungen an Führungskompetenzen und Teamarbeit verstärken.
Kapitel 4 untersucht den Bordalltag und seine Probleme, wobei die Faktoren Zeitdruck, räumliche Enge, Schlafmangel und persönliche Konflikte beleuchtet werden. Es wird ein Beispiel für „unüberlegtes Handeln" an Bord eines Mehrzweckfrachters in indonesischer Küstennähe vorgestellt, um die Komplexität der Faktoren, die zu „human errors" führen können, zu verdeutlichen.
Kapitel 5 widmet sich den rechtlichen Konsequenzen eines Seeschiffunfalles nach deutscher Gesetzgebung. Es wird die Rolle der Bundesstelle für Seeunfalluntersuchung (BSU) und die Untersuchungsprozesse im Falle eines Unfalls dargestellt.
Kapitel 6 betrachtet den nautischen Ausbildungssektor und die Bedeutung von sozialen Kompetenzen im Unterricht. Es wird die Definition von sozialen Kompetenzen erläutert und die wichtigsten Kompetenzen, die für die Schiffsführung relevant sind, vorgestellt.
Kapitel 7 analysiert die Arbeitssoziologie des Schiffsbetriebes und betrachtet die Auswirkungen von Stress am Arbeitsplatz. Es werden die Grundlagen der Arbeitspsychologie, die Stressoren am Arbeitsplatz und die Rolle des Chefs als Stressfaktor beleuchtet.
Kapitel 8 widmet sich dem Schlüsselaspekt „Teamfähigkeit" und untersucht die Bedeutung dieser Kompetenz für die Schiffsicherheit. Es werden die verschiedenen Aspekte der Teamfähigkeit im Kontext des Bordgeschehens dargestellt.
Kapitel 9 präsentiert die Ergebnisse einer Befragung von Personalabteilungen deutscher Reedereien zum Thema „Sozialkompetenz und Schiffsicherheit". Die Arbeit analysiert die Ergebnisse der Befragung und stellt fest, dass die Teamfähigkeit als entscheidend für die Schiffsicherheit angesehen wird.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Schiffsicherheit, nautisches Führungspersonal, soziale Kompetenzen, Führungsstil, Teamfähigkeit, Arbeitssoziologie, Stress am Arbeitsplatz, Kommunikation, „human factors", STCW Code, ISM Code, und „human error". Die Arbeit untersucht die Bedeutung von „soft skills" für die Schiffsicherheit und analysiert die Evaluierung sozialer Kompetenzen in der nautischen Ausbildung und in der Reeder-Auswahl. Ein besonderer Fokus liegt auf der Rolle von Kommunikation und Führungsstil im Arbeitsumfeld an Bord, sowie auf den Auswirkungen von Stress und Überforderung auf die Schiffsicherheit.
- Arbeit zitieren
- Julia Knopp (Autor:in), 2012, "good team - safe bridge". Das System "Schiff" aus arbeitssoziologischer Perspektive, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/188097
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