„Il servitore di due Padroni“ ist eines der bekanntesten Stücke Carlo Goldonis und zählt zu den Werken der commedia dell’arte – eine Theaterform, die ihre Blütezeit in der Renaissance erlebte und eine Art Stegreiftheater darstellt. Typisch für sie ist, dass die Figuren der commedia dell’arte größtenteils Typen sind und damit – im Gegensatz zu Charakteren – nicht zu einer inneren Entwicklung fähig sind.
Goldoni war einer der ersten, der einen vorgeschriebenen Text anfertigte und seine Fi-guren je nach Herkunftsort in diesem Dialekt auch Sprechen ließ. Damit orientierte er sich an dem französischen Vorbild Molière und veränderte die bisherige Form des Steg-reiftheaters.
In den ersten drei Szenen des dritten Aktes spielen Truffaldino, ein tollpatschiger und gieriger Diener, Pantalone, ein Cameriere und die beiden sich liebenden Beatrice, ver-kleidet als ihr Bruder Federigo Rasponi, und Florindo. Die drei Szenen bilden den Höhepunkt des Bewegungs- und Verwechslungsspiels, da sie entscheidend für den Handlungsverlauf des „[…] servitore di due Padroni“ sind. Außerdem lässt sich anhand dieser drei Szenen ein genaues Bild des Truffaldinos erstellen und die Komik des Stücks gut erkennen.
Der Hauptteil dieser Arbeit ist in drei Teile gegliedert: Im ersten Teil werden die Szenen eins bis drei des dritten Aktes mit dem Schwerpunkt auf dem Beiseite-Sprechen analysiert. Der zweite Teil beschäftigt sich mit der Figur des Truffaldino. Zunächst einmal soll kurz erwähnt werden, dass es nicht nur eine typische Dienerfigur in der commedia dell’arte gibt, um dann spezieller zu begründen, inwiefern Truffaldino einer Dienerfigur mehr entspricht als der anderen. Der dritte Teil befasst sich mit dem Thema Komik. Hier soll erst einmal eine kurze Definition des Begriff ‚Komik‘ erwähnt werden, um dann anhand des Stückes „Il servitore di due Padroni“ aufzuzeigen, wie Komik erzeugt werden kann bzw. wird.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Analyse des 3. Aktes, Szene I bis Szene III.
- Truffaldino
- Allgemeines zu den Dienerfiguren
- Goldonis Truffaldino in „Il servitore di due Padroni“.
- Die Komik in Goldonis Werk
- Der Begriff „Komik“.
- Komik in „Il servitore di due Padroni“.
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit analysiert den dritten Akt von Carlo Goldonis „Il servitore di due Padroni“ und legt dabei den Fokus auf die Figuren des Truffaldino und des Beiseite-Sprechens. Ziel ist es, die spezifischen Merkmale des Stückes im Kontext der commedia dell'arte zu beleuchten und die Entstehung der Komik zu untersuchen.
- Analyse des Beiseite-Sprechens als Mittel der Kommunikation und der Dramaturgie
- Charakterisierung der Figur des Truffaldino als Dienerfigur
- Untersuchung der komischen Elemente in „Il servitore di due Padroni“
- Bedeutung der schnellen Dialoge und der szenischen Informationsvergabe
- Die Rolle der Sympathielenkung und des Fokus auf Truffaldino als Protagonist
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Grundzüge der commedia dell'arte und die Rolle Carlo Goldonis in dieser Theaterform vor. Sie hebt die Besonderheiten von „Il servitore di due Padroni“ hervor, insbesondere den Fokus auf Truffaldino und die Verwechslungskomik.
Im zweiten Kapitel wird der dritte Akt von „Il servitore di due Padroni“ analysiert. Dabei wird besonders auf das Beiseite-Sprechen als Mittel der Kommunikation und der Dramaturgie eingegangen, die Bedeutung des Informationsvorsprungs des Publikums und die daraus resultierende komische Wirkung beleuchtet.
Der dritte Teil beschäftigt sich mit der Figur des Truffaldino. Es werden die typischen Merkmale von Dienerfiguren in der commedia dell'arte dargestellt und gezeigt, inwiefern Truffaldino bestimmte Eigenschaften und Handlungsweisen verkörpert.
Der vierte Teil befasst sich mit der Komik in Goldonis Werk. Hier werden der Begriff „Komik“ definiert und die in „Il servitore di due Padroni“ angewendeten komischen Mittel aufgezeigt.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter dieser Arbeit sind: Commedia dell'arte, Carlo Goldoni, „Il servitore di due Padroni“, Truffaldino, Beiseite-Sprechen, Komik, Dienerfigur, Verwechslungskomik, Dramaturgie, Kommunikationsebenen, Informationsvorsprung, Sympathielenkung.
- Quote paper
- Vincenza Incorvaia (Author), 2010, Carlo Goldoni, Il servitore di due padroni, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/187942