Den Gegenstand meiner Bachelorarbeit wird das „selbstverletzende Verhalten als psychische Konfliktbewältigung“ darstellen. Dieses Thema wird selbst in Kunst und Literatur immer wieder aufgegriffen. Das oben genannte Zitat aus dem Song ,,Narben" von der Band ,,Subway to Sally" steht stellvertretend für eine Vielzahl künstlerischer Darstellungen über selbstverletzendes Verhalten. Es zeigt sehr anschaulich, welche Funktionen die Selbstverletzungen haben, und in welcher ausweglosen Situation sich viele Betroffene befinden. Mit dem zitierten Liedtext lassen sich bereits wesentliche Aspekte des selbstverletzenden Verhaltens visualisieren. Es zeigt sich, dass es vor allem der Kompensation enormer psychischer Spannungen dient und die Betroffenen ihren Körper, mithilfe von Selbstverletzungen und dem daraus resultierenden Schmerz und dem Fließen des Blutes, wieder spüren können. Der zentrale Fokus im Bezug auf die Ursachen des selbstverletzenden Verhaltens liegt vor allem auf traumatischen Erlebnissen, die häufig auf die Kindheit zurückgeführt werden können, zum Beispiel Vernachlässigungen, sexueller Missbrauch oder psychische und physische Misshandlungen. Diese Erfahrungen können viele Betroffene jedoch nicht kommunizieren, sodass der tiefsitzende Schmerz erst durch selbst zugefügte Verletzungen, beispielsweise in Form von Ritzen, Schneiden, Verbrennen oder Ähnlichem, sichtbar wird.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- ALLGEMEINE BEGRIFFSDEFINITION „SELBSTVERLETZENDES VERHALTEN“
- VERSCHIEDENE FORMEN DER SELBSTVERLETZUNG
- RELIGIÖSE UND RITUELLE SELBSTVERLETZUNG
- AKZEPTIERTE FORMEN DER SELBSTVERLETZUNG
- SELBSTVERLETZENDES Verhalten als Krankheit
- Die offene Selbstverletzung
- Die heimliche Selbstverletzung
- ERSCHEINUNGSBILD UND DIAGNOSTISCHE ZUORDNUNG
- STATISTISCHE DATEN
- ERSCHEINUNGSFORMEN DER SELBSTVERLETZUNG
- LOKALISATION
- DIAGNOSTISCHE ZUORDNUNG
- URSACHEN VON SELBSTVERLETZENDEM VERHALTEN
- FAMILIÄRE UND UMWELTBEDINGTE FAKTOREN
- TRAUMATISIERUNGEN DURCH MISSHANDLUNGEN, MISSBRAUCH UND DEPRIVATION
- Begriffsbestimmung „Trauma“
- DIE POSTTRAUMATISCHE BELASTUNGSSTÖRUNG
- DIE BORDERLINE- PERSÖNLICHKEITSSTÖRUNG
- ERKLÄRUNGSANSÄTZE ZUR ENTSTEHUNG VON SELBSTVERLETZENDEM VERHALTEN
- DER BIOLOGISCHE ANSATZ
- DER LERNTHEORETISCHE ANSATZ
- DER PSYCHOANALYTISCHE ANSATZ
- PSYCHODYNAMIK UND FUNKTIONEN DER SELBSTVERLETZUNGEN FÜR BETROFFENE
- INTRAPERSONELLE FUNKTIONEN
- Selbstverletzung als Spannungsregulator
- Selbstverletzung als „Anti-Dissoziativum“
- Selbstverletzung als „Antidepressivum“ und „Neuroleptikum“
- Selbstverletzung als Selbstbestrafung
- Selbstverletzung als Suizidprophylaxe
- Selbstverletzung gegen Impulskontrollverlust und Hyperarousal
- Selbstverletzung und Identität
- INTERPERSONELLE FUNKTIONEN
- Selbstverletzung als präverbaler Appell
- Selbstverletzung gegen soziale Überforderung
- Selbstverletzung im Bezug auf Nähe und Distanz
- ZUSAMMENFASSUNG
- SELBSTVERLETZENDES VERHALTEN ALS HANDLUNGSFELD DER SOZIALEN ARBEIT
- HANDLUNGSORTE
- HANDLUNGSANSÄTZE IM UMGANG MIT BETROFFENEN
- Therapeutische Ansätze
- Die Lebensweltorientierung
- Aufbau von tragfähigen Beziehungen und Begleitung der Betroffenen
- Ressourcenorientierung
- FAZIT
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Bachelorarbeit befasst sich mit dem selbstverletzenden Verhalten als psychische Konfliktbewältigung. Im Fokus steht die Analyse der Ursachen und Hintergründe dieses komplexen Phänomens, wobei der Schwerpunkt auf selbstverletzendem Verhalten im Zusammenhang mit Traumatisierungen liegt.
- Definition und Erscheinungsformen von selbstverletzendem Verhalten
- Statistische Daten und diagnostische Einordnung
- Ursachen und Einflussfaktoren, insbesondere Traumatisierungen
- Psychologische und psychodynamische Erklärungsansätze
- Bedeutung des selbstverletzenden Verhaltens für Betroffene und soziale Arbeit
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einführung in die Thematik und einer Definition des Begriffs „selbstverletzendes Verhalten". Sie beleuchtet anschließend verschiedene Formen der Selbstverletzung, darunter religiöse und rituelle Praktiken, akzeptierte Formen und selbstverletzendes Verhalten als Krankheit. Im folgenden Kapitel werden das Erscheinungsbild und die diagnostische Zuordnung des selbstverletzenden Verhaltens behandelt, einschließlich statistischer Daten, Erscheinungsformen, Lokalisation und diagnostischer Zuordnung.
Die Arbeit konzentriert sich dann auf die Ursachen von selbstverletzendem Verhalten, wobei sie familiäre und umweltbedingte Faktoren sowie die Rolle von Traumatisierungen, Misshandlungen, Missbrauch und Deprivation beleuchtet. Es wird auf die posttraumatische Belastungsstörung und die Borderline-Persönlichkeitsstörung eingegangen, um die komplexe Interaktion von Trauma und selbstverletzendem Verhalten zu erhellen.
Weitere Kapitel behandeln verschiedene Erklärungsansätze für die Entstehung von selbstverletzendem Verhalten, darunter der biologische, der lerntheoretische und der psychoanalytische Ansatz. Die Arbeit analysiert die psychodynamischen Funktionen, die Selbstverletzungen für Betroffene erfüllen können, und geht sowohl auf intrapersonelle als auch auf interpersonelle Funktionen ein.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den zentralen Themen Selbstverletzendes Verhalten, Traumatisierung, psychische Konfliktbewältigung, Ursachenforschung, psychologische Erklärungsansätze, psychodynamische Funktionen, soziale Arbeit, Interventionen und Unterstützung für Betroffene.
- Citar trabajo
- Isabell Louis (Autor), 2010, Selbstverletzendes Verhalten als psychische Konfliktbewältigung, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/187919