Martin Seel schreibt in seinem Buch: Theorien, Aphorismen über die verschiedensten Bereiche des Lebens.
Er reflektiert über die Gesellschaft und die individuellen Rollen und Aufgaben, die aus dieser hervortreten. Er beobachtet familiäre und persönliche Situationen, teilt seine Gedanken und meditiert unter anderem über Sinn, Leben, Wahrheit und Schicksal.
Die vier Aphorismen 15, 27, 32 und 85 sprachen mich besonders an, diese möchte ich näher beleuchten und interpretieren.
In der folgenden Arbeit werde ich zunächst einzeln auf die jeweiligen Aphorismen eingehen, um später in ein gemeinsames Fazit zu münden.
Inhaltsangabe:
1. Einleitung
2. Aphorismus 15:
„ Der Autor verlangt keine Zustimmung,()“
3. Aphorismus 27:
„ Wirklichkeit ist in Wirklichkeit Möglichkeit: ()“
4. Aphorismus 32:
„ Was wir haben kommen sehen ()“
5. Aphorismus 85:
„ Unsere Beziehungen – ()“
6. Fazit
7. Quellenangabe
1. Einleitung:
Martin Seel schreibt in seinem Buch: Theorien, Aphorismen über die verschiedensten Bereiche des Lebens.
Er reflektiert über die Gesellschaft und die individuellen Rollen und Aufgaben, die aus dieser hervortreten. Er beobachtet familiäre und persönliche Situationen, teilt seine Gedanken und meditiert unter anderem über Sinn, Leben, Wahrheit und Schicksal.
Die vier Aphorismen 15, 27, 32 und 85 sprachen mich besonders an, diese möchte ich näher beleuchten und interpretieren.
In der folgenden Arbeit werde ich zunächst einzeln auf die jeweiligen Aphorismen eingehen, um später in ein gemeinsames Fazit zu münden.
2. Aphorismus 15:
Der Autor verlangt keine Zustimmung, er erbittet Unterwerfung. Der Leser gebe sich seinen Sätzen hin und gehe dann seiner Wege.
Ob ein Leser dem Gelesenen zustimmt, es verneint, vielleicht ganz und gar dagegen ist oder ihm völlig emotionslos gegenübersteht – das interessiert den Autor nicht. Zumindest nicht im Moment des Schreibens. Eine Ausnahme wäre natürlich eine gezielte Provokation des Autors, aber im Bereich der Literatur ist das eher selten der Fall.
Der Leser bekommt das Geschriebene serviert. In den verschiedensten Varianten. Manches ist für Manchen leicht bekömmlich und anderes gehört wiederum zur schwer verdaulichen Kost. Autoren lassen Gefühle, subjektive Meinungen, vergangene Erlebnisse und eigene Fantasie in ihre Werke fließen. Kann der Leser diese nicht nachvollziehen oder mangelt es ihm an Kreativität, dann missversteht er möglicherweise den Sinn des Geschriebenen oder er findet keinen Antrieb zum Weiterlesen.
Der Autor funktioniert als Koch der Werke. Er verpackt und garniert Wörter, er zerstückelt Bedeutungen und setzt sie wieder zusammen. Er bringt einige Themen zum Siedepunkt und siebt andere aus. Er reinigt, sortiert und mischt Theorien, Sätze und Sinnbildungen.
Die Situation zwischen Leser und Schreiber kann auch verglichen werden mit dem Leben und dem Lebenden. Das Leben serviert, ganz wie der Autor, Geschichten und Geschehnisse an den Menschen, den Lesenden. Das Leben nimmt keine Rücksicht, es geschieht eben was geschieht. Der Mensch empfängt und gibt sich den Ereignissen hin.
„Gib Dich hin und dann geh deinen Weg“ sagt der Autor. Sicher kann nicht alles einfach nur hingenommen werden, aber „geh deinen Weg“ könnte gleichbedeutend sein mit „lerne daraus“.
Was wir auch lesen, oder erleben, oft ist es Hingabe die uns öffnet für neue Themen oder Wissensbereiche. Auch wenn es sich um ein negatives Ereignis handelt. Nur das Auseinandersetzen mit einem Problem gibt uns die Möglichkeit das Servierte zu verarbeiten und daraus zu lernen. Präsentierte Informationen nehmen wir auf und behalten was uns wichtig erscheint, bzw. setzen neu gewonnenes Wissen in Lücken die sich während des Lebens auftun.
Unterwerfung im Sinne der Demut an das Leben. Dankbarkeit für die Möglichkeit „Geschichten zu lesen“. Ohne Zustimmung. Wer wurde gefragt ob er im Hier und Jetzt leben möchte? Niemand. Zumindest können wir uns nicht daran erinnern. Ob der Autor unsere Geschichte schon geschrieben hat? Das weiß keiner der erst auf den ersten Seiten des Lebens liest. Derjenige der schon im Epilog seines vergangenen Lebens blättert, kann vielleicht beurteilen ob er sich dem Schicksal, dem Geschriebenem unterworfen hat. Ob er sich den Dingen die ohne Zustimmung geschehen hingab, sie annahm und dann, trotzdem oder gerade deshalb, gelassen und voller Zuversicht seiner Wege ging.
3. Aphorismus 27:
Wirklichkeit ist in Wirklichkeit Möglichkeit: eine sich ständig verändernde Konstellation von Gelegenheiten, die eintreten und ausbleiben, ergriffen und nicht ergriffen werden. Wer nur die eine Seite sieht, ist im wörtlichsten Sinn verrückt. Realität ist kein Faktum. Sie ist bestimmt und unbestimmt. Sie legt uns fest und bleibt uns offen.
Wirklichkeit ist in Wahrheit die Möglichkeit etwas zu tun, zu verändern, zu bewegen. Seel sagt, die Realität sind Anordnungen von Konstellationen, von zufälligen Gegebenheiten. Ein ständig wandelnder Prozess. Es gibt dabei nicht nur eine Seite, sondern Verflechtungen von Prozessen und die Chance sie zu beeinflussen.
Hätte ich vor einem Jahr gewusst, dass ich an meinem 30. Geburtstag in einem sterilen Raum sitze und Chemikalien über einen eingepflanzten Port direkt in meinen Körper gegeben werden, um die Krebszellen in mir zu bekämpfen - hätte mir jemand gesagt was kommen würde, hätte ich mein Leben anders gelebt?
[...]
- Citar trabajo
- Doreen Kutschke (Autor), 2010, Grundlage: Zu Martin Seels "Theorien", Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/187106
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