Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich vorwiegend mit Fragen, die sich mit der Darstellung der Vermögenssituation der Fußballclubs auseinandersetzen. Im Rahmen der Gegenüberstellung von Vermögenswerten und Schulden ist dabei das so genannte Spielervermögen von erheblicher Bedeutung, da es regelmäßig einen Großteil des Gesamtvermögens der Vereine und Kapitalgesellschaften der Fußball-Bundesliga ausmacht und somit maßgeblich das durch den Jahresabschluss vermittelte Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage bestimmt. Hierdurch wird deutlich, dass die Einstufung eines vermeintlich aktivie-rungsfähigen Spielervermögens als immaterielles Wirtschaftsgut für die Vereine eine enorme bilanzpolitische Bedeutung hat. Müssten beispielsweise die Ablö-sesummen als Anschaffungskosten für die Spieler sofort als Aufwand abgesetzt werden, bestünde schnell die Gefahr der bilanziellen Überschuldung, was durch deren Aktivierung vermieden werden soll. Die Bundesliga-Clubs werden demnach in der Mehrzahl daran interessiert sein, ihr Spielervermögen zu bilan-zieren. Wie bereits angesprochen ist die Abwehr der Gefahr der bilanziellen Überschuldung einer der Gründe hierfür. Auch die Stärkung der Eigenkapitalquote und somit eine Vereinfachung der Aufnahme von Fremdkapital ist ein Punkt, der für die Aktivierung des Spielervermögens spricht. Ferner stellt der Posten Spielerwerte für die Bundesligavereine nahezu die einzige Möglichkeit zur Bildung stiller Reserven dar. Fraglich bleibt jedoch zunächst, was sich hinter dem Begriff des Spielervermögens verbirgt, was also tatsächlich in den Bilanzen der Vereine und Kapitalgesellschaften als Aktivierungsgegenstand an-gesetzt werden darf und ob die angestrebte Bilanzierung des wertvollsten "Ver-mögensgegenstands" der Bundesligisten mit den bestehenden Rechtsnormen vereinbar ist. In Frage für die Bilanzierung kommen neben dem Fußballspieler selbst zum Beispiel auch die Erlaubnis des Ligaverbandes für den jeweiligen Verein einen bestimmten Spieler einsetzen zu können oder auch die zu zahlende Transferentschädigung (TE) als Anschaffungskosten für den Spieler.
Inhaltsverzeichnis
- Die wirtschaftliche Bedeutung des Profifußballs in Deutschland
- Problemstellung und Ziele der Arbeit
- Gang der Untersuchung
- Organisationen und struktureller Rahmen des Profifußballs in Deutschland
- Der Deutsche Fußballbund e.V.
- Die Liga - Fußballverband e.V.
- Die Deutsche Fußball Liga GmbH
- Die Fußball-Clubs der Lizenzligen
- Rechnungslegungsvorschriften für Proficlubs in Deutschland
- Vorbemerkungen
- Die Lizenzierungsordnung als Determinante der Rechnungslegung
- Anforderungen an die Rechnungslegung der Fußballunternehmen
- Verbandsinterne Anpassungen der handelsrechtlichen Rechnungslegung
- Betrachtung der gesetzlichen Normen mit Fokus auf der Bilanzierung immaterieller Vermögensgegenstände
- Methodik
- Untersuchung der abstrakten und konkreten Bilanzierungsfähigkeit
- Das Aktivierungsverbot gem. § 248 Abs. 2 HGB und dessen Folgen
- Immaterielle Vermögensgegenstände im Rahmen des Sonderfalls IFRS-Abschluss
- Zusammenfassung
- Die Problematik der Aktivierung des Spielervermögens als immaterieller Vermögensgegenstand
- Einleitende Grundgedanken und begriffliche Abgrenzungen
- Die bestimmende Rechtsprechung bezüglich der bilanziellen Behandlung von Spielerlaubnissen
- Das BFH-Urteil vom 26.08.1992
- Das EuGH-Urteil vom 15.12.1995
- Zwischenergebnis
- Beispielhafter Ablauf eines typischen Spielertransfers
- Befürwortende Stimmen einer Aktivierung
- Zweifel an der Aktivierbarkeit
- Die Spielerlaubnis als konzessionsähnliches Recht
- Verkehrsfähigkeit
- Selbstständige Bewertbarkeit
- Entgeltlicher Erwerb
- Stellungnahme
- Überprüfung der Aktivierbarkeit der Spielerlaubnis nach IFRS
- Die Rechnungslegungspraxis der Proficlubs in Deutschland
- Befragung der deutschen Bundesligisten
- Die Spielerwerte in den Bilanzen beispielhaft gewählter deutscher Proficlubs
- Zusammenfassendes Ergebnis
- Exkurs: Die Bilanzierung des Spielervermögens in der englischen Premier League
- Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit untersucht die Bilanzierung des Spielervermögens im deutschen Profifußball. Ziel ist es, die aktuelle Rechnungslegungspraxis zu analysieren und die Problematik der Aktivierung des Spielervermögens als immateriellen Vermögensgegenstand zu beleuchten. Dabei werden die relevanten rechtlichen Rahmenbedingungen und die gängige Praxis der Vereine untersucht.
- Wirtschaftliche Bedeutung des deutschen Profifußballs
- Rechnungslegungsvorschriften für Proficlubs
- Aktivierung des Spielervermögens als immaterieller Vermögensgegenstand
- Rechtsprechung zur Bilanzierung von Spielerlaubnissen
- Rechnungslegungspraxis deutscher Proficlubs
Zusammenfassung der Kapitel
Die wirtschaftliche Bedeutung des Profifußballs in Deutschland: Dieses Kapitel dürfte die immense wirtschaftliche Bedeutung des Profifußballs in Deutschland beleuchten, möglicherweise mit Zahlen zu Umsatz, Zuschauerzahlen und Sponsoring. Es wird voraussichtlich den Stellenwert des Fußballs im deutschen Sport- und Wirtschaftsgeschehen herausstellen und als Grundlage für die spätere Analyse der Rechnungslegung dienen.
Problemstellung und Ziele der Arbeit: Hier wird die Forschungsfrage präzise formuliert, z.B. die Frage nach der korrekten Bilanzierung des Spielervermögens. Die Arbeit wird ihre Ziele definieren, wie die Analyse der Rechtslage, die Untersuchung der Rechnungslegungspraxis und die Formulierung von Schlussfolgerungen.
Gang der Untersuchung: In diesem Kapitel wird die Methodik der Arbeit erläutert. Es beschreibt den Aufbau der Arbeit und die angewandten Forschungsmethoden, um die Leser durch die Struktur der Untersuchung zu führen und die Vorgehensweise nachvollziehbar zu machen.
Organisationen und struktureller Rahmen des Profifußballs in Deutschland: Dieses Kapitel beschreibt den Aufbau der deutschen Fußballliga-Struktur, von den einzelnen Vereinen über die Ligen bis zum DFB. Es wird die Organisation und die Hierarchien innerhalb des Systems darstellen und die verschiedenen Akteure und deren Rolle im Kontext der Rechnungslegung erklären.
Rechnungslegungsvorschriften für Proficlubs in Deutschland: Dieses Kapitel analysiert die rechtlichen Regelungen für die Rechnungslegung von Profifußballclubs. Es behandelt die relevanten Gesetze und Verordnungen, insbesondere die handelsrechtlichen Bestimmungen und ggf. spezielle Vorgaben des DFB. Es wird vermutlich auch die Unterschiede zwischen verschiedenen Rechnungslegungsstandards (z.B. HGB und IFRS) beleuchten.
Die Problematik der Aktivierung des Spielervermögens als immaterieller Vermögensgegenstand: Der Kern der Arbeit. Dieses Kapitel wird sich detailliert mit der Frage befassen, ob und wie das Spielervermögen in der Bilanz aktiviert werden kann. Es wird die Rechtsprechung zu diesem Thema analysieren, verschiedene Argumente für und gegen eine Aktivierung diskutieren und die Folgen der jeweiligen Entscheidung aufzeigen. Es dürfte auch Fallbeispiele und Beispiele aus der Praxis beinhalten.
Die Rechnungslegungspraxis der Proficlubs in Deutschland: Dieses Kapitel präsentiert die Ergebnisse der Untersuchung der tatsächlichen Bilanzierungspraxis. Es könnte auf empirische Daten, z.B. aus Befragungen oder Auswertung von Jahresabschlüssen, zurückgreifen, um zu zeigen, wie die Vereine das Spielervermögen tatsächlich bilanzieren.
Exkurs: Die Bilanzierung des Spielervermögens in der englischen Premier League: Dieser Exkurs dient dem Vergleich. Er wird die Bilanzierungspraxis in einer anderen Liga untersuchen und die Unterschiede und Gemeinsamkeiten zur deutschen Situation aufzeigen. Dies ermöglicht eine breitere Perspektive und vertieft das Verständnis der Thematik.
Schlüsselwörter
Profifußball, Rechnungslegung, Spielervermögen, immaterielle Vermögensgegenstände, Aktivierung, Bilanzierung, HGB, IFRS, Lizenzierungsordnung, DFB, Rechtsprechung, empirische Untersuchung.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Diplomarbeit: Bilanzierung des Spielervermögens im deutschen Profifußball
Was ist der Gegenstand dieser Diplomarbeit?
Diese Diplomarbeit untersucht die Bilanzierung des Spielervermögens im deutschen Profifußball. Sie analysiert die aktuelle Rechnungslegungspraxis und beleuchtet die Problematik der Aktivierung des Spielervermögens als immateriellen Vermögensgegenstand.
Welche Ziele verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit analysiert die relevanten rechtlichen Rahmenbedingungen und die gängige Praxis der Vereine. Sie zielt darauf ab, die korrekte Bilanzierung des Spielervermögens zu klären und Schlussfolgerungen für die Praxis abzuleiten.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die wirtschaftliche Bedeutung des deutschen Profifußballs, die Rechnungslegungsvorschriften für Proficlubs, die Aktivierung des Spielervermögens als immaterieller Vermögensgegenstand, die Rechtsprechung zur Bilanzierung von Spielerlaubnissen und die Rechnungslegungspraxis deutscher Proficlubs. Ein Exkurs widmet sich der Bilanzierung in der englischen Premier League.
Welche Organisationen und Strukturen im deutschen Profifußball werden betrachtet?
Die Arbeit beschreibt den Aufbau der deutschen Fußballliga-Struktur, einschließlich des Deutschen Fußballbundes (DFB), der Deutschen Fußball Liga (DFL) und der einzelnen Vereine. Sie erläutert die Organisation und Hierarchien und die Rolle der verschiedenen Akteure im Kontext der Rechnungslegung.
Welche Rechnungslegungsvorschriften sind relevant?
Die Arbeit analysiert die relevanten Gesetze und Verordnungen, insbesondere die handelsrechtlichen Bestimmungen (HGB) und gegebenenfalls spezielle Vorgaben des DFB. Sie beleuchtet auch Unterschiede zwischen verschiedenen Rechnungslegungsstandards (z.B. HGB und IFRS).
Wie wird die Problematik der Aktivierung des Spielervermögens behandelt?
Die Arbeit befasst sich detailliert mit der Frage, ob und wie das Spielervermögen in der Bilanz aktiviert werden kann. Sie analysiert die Rechtsprechung, diskutiert Argumente für und gegen eine Aktivierung und zeigt die Folgen der jeweiligen Entscheidung auf. Fallbeispiele und Praxisbeispiele werden einbezogen.
Welche empirischen Daten werden verwendet?
Die Arbeit stützt sich auf empirische Daten, z.B. aus Befragungen von deutschen Bundesligisten oder der Auswertung von Jahresabschlüssen, um die tatsächliche Bilanzierungspraxis darzustellen.
Welchen Vergleich bietet die Arbeit?
Ein Exkurs vergleicht die Bilanzierungspraxis im deutschen Profifußball mit der in der englischen Premier League, um Unterschiede und Gemeinsamkeiten aufzuzeigen und ein breiteres Verständnis zu ermöglichen.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Profifußball, Rechnungslegung, Spielervermögen, immaterielle Vermögensgegenstände, Aktivierung, Bilanzierung, HGB, IFRS, Lizenzierungsordnung, DFB, Rechtsprechung, empirische Untersuchung.
Wie ist die Arbeit aufgebaut?
Die Arbeit gliedert sich in Kapitel zur wirtschaftlichen Bedeutung des Profifußballs, zur Problemstellung und Zielsetzung, zum Gang der Untersuchung, zu den Organisationen im deutschen Fußball, zu den Rechnungslegungsvorschriften, zur Problematik der Aktivierung des Spielervermögens, zur Rechnungslegungspraxis der Proficlubs, einem Exkurs zur englischen Premier League und einem Resümee. Ein Inhaltsverzeichnis und eine Zusammenfassung der Kapitel sind enthalten.
- Citar trabajo
- Christian Jäger (Autor), 2006, Das Spielervermögen in der Rechnungslegung des Profifußballs, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/186272