Anhand der vorliegenden Seminararbeit wird gezeigt, wie die Managementkonzepte Wissens- und Innovationsmanagement aufgebaut sind, was sie beinhalten und wie sich kleine und mittlere Unternehmen durch Anwendung dieser Konzepte Wettbewerbsvorteile verschaffen und sich so vom Wettbewerb abgrenzen können.
Thematisch wird zunächst auf das noch recht neue Gebiet des Wissensmanagements eingegangen, anschließend das Konzept des Innovationsmanagements vorgestellt und abschließend die Brücke zwischen den beiden Konzepten geschlagen um zu zeigen, wie diese miteinander verbunden sind, und inwiefern sie eine Perspektive für KMU darstellen.
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1. Einleitung
Anhand der vorliegenden Seminararbeit soll gezeigt werden, wie die Managementkonzepte Wissens- und Innovationsmanagement aufgebaut sind, was sie beinhalten, und wie sich kleine und mittlere Unternehmen durch Anwendung dieser Konzepte Wettbewerbsvorteile verschaffen und sich so vom Wettbewerb abgrenzen können. Thematisch wird zunächst auf das noch recht neue Gebiet des Wissensmanagements eingegangen, anschließend das Konzept des Innovationsmanagements vorgestellt und abschließend die Brücke zwischen den beiden Konzepten geschlagen um zu zeigen, wie diese miteinander verbunden sind, und inwiefern sie eine Perspektive für KMU darstellen.
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2. Faktor „Wissen“
2.1 Wissensdefinition und Abgrenzungskriterien
„Wissen“ wird in der Literatur unterschiedlich definiert. So bezeichnen PROBST ET AL. Wissen als „[…]die Gesamtheit der Kenntnisse und Fähigkeiten, die Individuen zur Lösung von Problemen einsetzen.“ 1 LASOGGA dagegen sieht Wissen „[…]als die intelligente Verknüpfung von Informationen und Erfahrung, die in einem unmittelbaren Kontext steht.“ 2 Ähnlich sehen dies DAVENPORT ET AL., die Wissen als „[…]information combined with experience, context, interpretation, and reflexion“ 3 definieren.
Wissen unterscheidet sich von Informationen, Daten und Zeichen in der Weise, als dass Daten zunächst einmal miteinander verknüpfte Zeichen sind, Informationen wiederum die Steigerungsform von Daten sind, da sie mit Sinn belegte Daten darstellen, und Wissen
1 Probst et al. (1999), S. 46.
2 Lasogga, F. (2001), S. 342.
3 Davenport et al. (1998), S. 43.
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schließlich die Steigerungsform nackter Informationen ist, da Wissen als mit vorhandenem Wissen veredelte Information betrachtet wird. 4
Wichtig ist in diesem Zusammenhang, dass es allein das „Wissen“ ist, was uns zum Handeln befähigt und letztlich zu Entscheidungen und Aktionen führt. 5
2.2 Wissenstypologien
Wissen wird in explizites bzw. implizites und kollektives bzw. individuelles Wissen unterschieden.
Explizites Wissen, auch Faktenwissen 6 genannt, ist außerhalb der Köpfe einzelner Personen gespeichert und kann u.a. in sprachlicher oder elektronischer Form in Dokumentationen, Büchern, Patenten, Systemen oder Technologien dokumentiert werden. 7 Unter implizitem Wissen wird Erfahrungswissen 8 verstanden, das in den Köpfen einzelner Individuen gespeichert ist und all das umfasst, was man gemeinhin unter dem Begriff „Know-how“ versteht. 9
Die Tatsache, dass dieses implizite Wissen den Großteil der gesamten Wissensbasis einer Unternehmung ausmacht 10 , macht deutlich, dass es entscheidend darauf ankommt, das immense Potential dieses impliziten Wissens im Rahmen einer gezielten Steuerung für das ganze Unternehmen verfügbar und letztlich nutzbar zu machen.
Als individuelles Wissen sollen Informationen, Kenntnisse und Fähigkeiten verstanden werden, die ein Unternehmensmitglied in einem betrieblichen Umfeld zur Problemlösung einsetzt, während kollektives Wissen von allen Unternehmensmitglieder geteilt wird bzw. diesen prinzipiell zugänglich ist. 11
Dabei stellt kollektives Wissen in der Regel mehr als die Summe allen individuellen Wissens dar, „[…]da sich aus dem Netzwerk der Beziehungen innerhalb einer Organisation Synergieeffekte erzielen lassen[…].“ 12
4 Vgl. Soukup, C. (2001), S. 169.
5 Vgl. Wissel, G. (2001), S. 88.
6 Vgl. Nonaka & Takeuchi (1997).
7 Vgl. Bullinger et al. (1997), S. 8.
8 Vgl. Nonaka & Takeuchi (1997).
9 Vgl. Elsner, S.H. (2002), S. 272.
10 Vgl. Probst et al. (1999).
11 Vgl. Al-Laham, A. (2004), S. 3.
12 Bea, F. X. (2000), S. 362-363.
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2.3 Wissensumwandlung
Ausgehend von der These, dass die Wahrscheinlichkeit neues Wissen zu generieren mit den Möglichkeiten der Kombination unterschiedlicher Wissensbestände wächst 13 , entwickelten NONAKA und TAKEUCHI vier verschiedene Formen der Wissensumwandlung. 14
Sozialisation, Externalisierung, Internalisierung und Kombination beschreiben dabei jeweils Prozesse bei denen unterschiedliche bzw. gleiche Wissensformen miteinander kombiniert werden und neues Wissen generiert wird. (Vgl. Abb.1) Für das Wissensmanagement (WM) von Bedeutung ist nach BEA, SOUKUP und NANAKA/TAKEUCHI vor allem die Externalisierung, die als Grundlage für die Entwicklung neuen Wissens und damit neuer Produkte dient. 15
2.4 Bedeutung des Faktors Wissen
Der Stellenwert von Wissen nimmt aufgrund der Globalisierung, der schnellen Entwicklung der IuK- Technologie und dem gesellschaftlichem Wandel hin zur Wissensgesellschaft stetig zu. 16
So bestimmt der Produktionsfaktor Wissen 17 bzw. die „intensive Nutzung interner wie externer Wissenspotentiale[…]“ 18 , zunehmend die Innovationsgeschwindigkeit, die Effizienz von Geschäftsprozessen, die Qualität von Produkten sowie die Nutzung von Kundenpotenzialen. 19
Wissen wird damit für Unternehmen zu einem kritischen Erfolgsfaktor, und die effiziente Bewirtschaftung dieser Ressource zur zukünftigen Herausforderung.
13 Vgl. Pawlowsky, P., Reinhard, R. (2002), S. 12.
14 Vgl. Nonaka & Takeuchi (1997).
15 Vgl. Soukup, C. (2001), S. 94; Bea, F. X. (2000), S. 362-363.
16 Vgl. Wissel, G. (2001).
17 Vgl. Elsner, S.H. (2002), S. 269.
18 Baumgartner, P., Paral, T. (2003), S. 42.
19 Vgl. Pfeifer, T. et al. (2001), S. 28.
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3. Wissen managen
3.1. Definition „Wissensmanagement“
Wie schon beim Wissensbegriff, gibt es auch bei dieser Definition unterschiedliche Ansätze.
BEA sieht WM „[…]als zielorientierte Gestaltung des Wissensprozesses in Unternehmen“ 20 während POHL von der „Erfassung, Systematisierung und Verknüpfung des in einem Unternehmen vorhandenen Wissens[…]“ 21 spricht. All diesen Definitionen gemein ist, dass sie die Ressource Wissen als entscheidenden Wettbewerbsfaktor sehen, der zielgerichtet zu steuern ist, um nachhaltige Wettbewerbsvorteile zu generieren.
3.2. Stellenwert des Wissensmanagements heute
Die Intensivierung des Wettbewerbs, der beschleunigte technische Fortschritt und die
damit verbundene Verkürzung von Innovations- und Produktlebenszyklen führen zu einem zunehmenden Kosten- und Wettbewerbsdruck.
Der Anteil wissensintensiver Geschäftsfelder sowie der Anteil von Wissen an der Gesamtwertschöpfung eines Unternehmens nehmen dabei stetig zu. 22 Die Fähigkeit, Wissen in intelligente Produkte (embedded intelligence) 23 umzusetzen wird
somit zum zentralen Differenzierungsmerkmal und das WM an sich zur Herausforderung der Zukunft.
- Quote paper
- Dipl.Kaufmann Ralf Zimmermann (Author), Michael Peitz (Author), 2004, Wissens- und Innovationsmanagement in KMU, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/186088
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