Ökonomie und Vertrauen – zwei aufeinander prallende konträre Welten oder harmonische und nutzenstiftende Kombination? Die vorliegende Arbeit widmet sich dem Konstrukt des Vertrauens im ökonomischen Kontext. Den Kern der Betrachtung bildet das Self-Pricing-Konzept. Von besonderem Interesse ist die Frage, wie es funktioniert und welche Faktoren beachtet werden müssen, damit dieses Konzept erfolgreich eingesetzt werden kann. [...]
Im Anschluss an die Analyse des Vertrauens in der Ökonomie werden zwei Unternehmen vorgestellt, die entgegen den Annahmen der klassischen Theorie erfolgreich mit dem Self-Pricing-Konzept arbeiten. Zwei Unternehmen, die sich sowohl konzeptionell, als auch geographisch stark unterscheiden. Zum einen das
Vier-Sterne-Wellnesshotel im idyllischen Sasbachwalden in Mitten des
Schwarzwaldes und zum anderen die Drehbuchautorenschule Ars-Dramatica in der urbanen Metropole Berlin. Die Unternehmen und ihre Arbeit mit dem Self-Pricing-Konzept werden in Form von Feldstudien präsentiert. Die Feldstudien werfen im Rahmen der problemgetriebenen Vorgehensweise eine Vielzahl von Fragen auf, die
die nachfolgenden Kapitel beantworten sollen.
Zunächst werden spieltheoretische Konzepte und experimentelle Befunde präsentiert, die das beobachtete Verhalten detailliert analysieren und später konkret erklären helfen. Die Spieltheorie bildet hierbei den theoretisch-wissenschaftlichen Kern,
allerdings werden fast ausnahmslos in allen Untersuchungen angrenzende Disziplinen (z.B. Psychologie) in die Betrachtungen mit eingeflochten. Eine ausschließliche spieltheoretische Untersuchung im konservativen bzw. klassischen Sinne würde besonders aktuellen bzw. aktuellsten Forschungsergebnissen nicht gerecht werden.
Im Anschluss daran widmet sich die Arbeit den sozialen Normen und ihrem Einfluss auf das menschliche Handeln. Sind es womöglich erst die im Laufe eines Lebens erlernten sozialen Normen, die für das Funktionieren des Self-Pricing-Konzeptes verantwortlich gezeichnet werden können? Der anschließende Ausblick zeigt bestehenden Forschungsbedarf und wirft weiterführende interessante Fragen auf.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Vertrauen als ökonomische Dimension
- Existenz von Vertrauen und Vertrauenswürdigkeit
- Vertrauen aus Gefühl und Kalkül
- Vertrauen in der Ökonomie - ein Widerspruch?
- Gefangenendilemma im Zeichen des Vertrauens
- Principal-Agent-Problematik als Trust Game
- Paradoxon des Vertrauens in einer Pricipal-Agent-Beziehung
- Verringerung von Transaktionskosten durch Vertrauen
- Vertrauen als soziales Kapital
- Lohnt sich eine Investition in Vertrauen?
- Self-Pricing Feldstudien
- Hotel & Restaurant Wagner's Tannenhof
- Konzeption und Philosophie des Wagner's Tannenhof und die Entstehung des Self-Pricing-Konzepts
- Medienresonanz
- Entwicklung der Pressebeiträge von Juli 2002 bis April 2004
- TV- und Radiobeiträge
- Resümee aus den Medienauftritten
- Resonanz der Gäste und Zahlungsmoral
- Umsatzentwicklung und Zimmerbelegung
- Taktische und strategische Ausrichtung des Geschäftsmodells
- Reaktionen und Visionen der Gemeinde Sasbachwalden im Rahmen des Self-Pricing-Modells
- Akademie für dramatisches Erzählen Ars Dramatica
- Konzeption und Produktportfolio der Ars Dramatica
- Entstehung und Umsetzung des Self-Pricing-Konzeptes
- Resonanz auf das neue Preismodell und Zahlungsmoral
- Strategische Ausrichtung der Ars Dramatica
- Hotel & Restaurant Wagner's Tannenhof
- Spieltheoretische Konzepte und experimentelle Befunde unter dem Einfluss menschlicher Eigenschaften
- Kritische Betrachtung der Eigennutz-Hypothese am Beispiel des Bargainig
- Ansatz I: Subjektive vs. objektive Spielauffassung der Agenten
- Ansatz II: Spielereinstellungen und -erwartungen im Kontext der Dynamik
- Ansatz II: Soziale Attribute als additives Spielerkalkül
- Reziprozität und Rationalität im Fokus der experimentellen Ökonomie
- Positive und negative Reziprozität
- Negative Reziprozität: Das Ultimatumsspiel
- Positive Reziprozität: Das Gift-Exchange Spiel
- Diktator-Spiel - ein Spiel ohne Reziprozität?
- Alter und die Entwicklung von Reziprozität und Vertrauen
- Rationalität in Entscheidungsprozessen: individuelles vs. Gruppenverhalten
- Widersprüche in der experimentellen Ökonomie
- Gründe für die heterogene Struktur der Ergebnisse
- Befunde zum Grad der Rationalität in Entscheidungsprozessen
- Resümee aus den Forschungsergebnissen und Implikationen für die Feldstudien
- Kritische Beurteilung des Experimentaldesigns
- Positive und negative Reziprozität
- Theorien der Fairness
- Die Quelle der Fairness: Absichten oder Resultate?
- Kritische Beurteilung der Fairnesstheorien
- Anwendung der Fairnesstheorien auf die Feldstudien
- Soziale Normen
- Soziale Normen in der wissenschaftlichen Theorie
- Evolution Sozialer Normen
- Bedeutung sozialer Normen für die Feldstudien
- Ausblick
- Anhang
- Abbildungsverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit untersucht die ökonomische Dimension von Vertrauen und die Implementierung von Self-Pricing-Modellen. Sie analysiert Feldstudien in einem Hotel und einer Akademie, die auf dem Prinzip des Self-Pricing basieren, und setzt diese in den Kontext spieltheoretischer Konzepte und experimenteller Befunde. Die Arbeit beleuchtet die Rolle von Reziprozität, Fairness und sozialen Normen in der Entscheidungsfindung von Individuen und Gruppen.
- Vertrauen als ökonomische Dimension
- Self-Pricing-Modelle und deren Implementierung
- Spieltheoretische Konzepte und experimentelle Befunde
- Reziprozität, Fairness und soziale Normen
- Einfluss menschlicher Eigenschaften auf ökonomisches Verhalten
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Diplomarbeit ein und erläutert die Relevanz von Vertrauen in der Ökonomie. Sie stellt die Forschungsfrage und die Zielsetzung der Arbeit dar. Kapitel 2 beleuchtet die ökonomische Dimension von Vertrauen und analysiert verschiedene Aspekte wie die Existenz von Vertrauen und Vertrauenswürdigkeit, die Entstehung von Vertrauen aus Gefühl und Kalkül sowie die Rolle von Vertrauen in der Ökonomie. Es werden auch die Herausforderungen von Vertrauen in der Principal-Agent-Beziehung und die Bedeutung von Vertrauen für die Reduzierung von Transaktionskosten diskutiert. Kapitel 3 präsentiert die Feldstudien zu Self-Pricing-Modellen im Hotel & Restaurant Wagner's Tannenhof und der Akademie für dramatisches Erzählen Ars Dramatica. Es werden die Konzeption und Philosophie der beiden Unternehmen, die Entstehung und Umsetzung des Self-Pricing-Konzeptes sowie die Resonanz der Gäste und die Zahlungsmoral analysiert. Kapitel 4 befasst sich mit spieltheoretischen Konzepten und experimentellen Befunden unter dem Einfluss menschlicher Eigenschaften. Es werden die Eigennutz-Hypothese, Reziprozität und Rationalität im Fokus der experimentellen Ökonomie sowie Theorien der Fairness diskutiert. Kapitel 5 behandelt das Thema soziale Normen und deren Bedeutung für die Feldstudien. Es werden die wissenschaftliche Theorie von sozialen Normen, die Evolution sozialer Normen und die Bedeutung sozialer Normen für die Entscheidungsfindung in den Feldstudien beleuchtet. Der Ausblick fasst die Ergebnisse der Diplomarbeit zusammen und gibt einen Ausblick auf zukünftige Forschungsfragen.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Vertrauen, Reziprozität, Self-Pricing, Spieltheorie, experimentelle Ökonomie, Fairness, soziale Normen, Feldstudien, Hotel & Restaurant Wagner's Tannenhof, Akademie für dramatisches Erzählen Ars Dramatica, Transaktionskosten, Principal-Agent-Problematik, Eigennutz-Hypothese, Ultimatumspiel, Gift-Exchange Spiel, Diktator-Spiel, Rationalität, Entscheidungsfindung, individuelles und Gruppenverhalten.
- Kritische Betrachtung der Eigennutz-Hypothese am Beispiel des Bargainig
- Citar trabajo
- Henny Steiniger (Autor), 2004, Ökonomie des Vertrauens - Feldstudien zu Reziprozität und Gift-Exchange-Experiment. Ein Erklärungsansatz zur erfolgreichen Implementierung von Self-Pricing-Modellen, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/185993
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