Die Hausarbeit wurde im Rahmen des Hauptseminars Corporate Governance erstellt.
Die Trennung von Eigentum und Kontrolle kann vor dem Hintergrund der Nutzung von Spezialisierungsvorteilen, insbesondere auch bei der Führung von Wirtschaftsunternehmen, von Vorteil sein. Mit der Trennung entstehen jedoch Konfliktpotentiale, da Eigentümer (Principal) und der Manager (Agent), der mit der
Führung eines Unternehmens betraut wird, nicht über die gleichen Informationen verfügen. Dies öffnet dem Agenten Freiräume, eigene Ziele zu verfolgen. Um dieses organisatorische Problem zu lösen, müssen Lösungen gefunden werden, wie Rechte
und Zuständigkeiten verteilt werden und ein Anreizmechanismus entwickelt werden, der das vertragskonforme Verhalten des Agenten sicherstellt.
Ein Anreizmechanismus zur Disziplinierung der Manager bei Aktiengesellschaften ist zum Beispiel die Beteiligung der Aktionäre an den Entscheidungen des Managements: Kann ein Unternehmen nicht die vom Aktionär gewünschte Performance aufweisen, zum Beispiel in Form eines erhöhten Shareholder Values, hat der Investor zwei Alternativen, um eine Verbesserung zu erzwingen. Entweder
er verkauft seine Aktien (Exit) und investiert in rentablere Investitionsobjekte, oder er nimmt im Rahmen der Corporate Governance Einfluss auf das Management (Voice bzw. Vote).
Zwar sind die beiden Strategien (Exit vs. Vote) an allen internationalen Börsenplätzen und für alle Investoren vorstellbar, jedoch vertritt der Autor die Auffassung, dass für eine Betrachtung dieser Wirkungsmechanismen sich insbesondere die US-amerikanische Aktiengesellschaft am besten eignet. Dafür sprechen die hohe Sekundärmarktliquidität der US-Börsen, die hohe durchschnittliche
Eigenkapitalquote der amerikanischen Aktiengesellschaften sowie die
kulturellen Unterschiede im Vergleich zu Deutschland (Banken als Delegated Monitor, hoher Anteil der Fremdfinanzierung) und Japan (Keiretsu).
Der vorliegende Aufsatz geht der Frage nach, wie die beiden Strategien ein wirksames Mittel darstellen, die Corporate Governance effizient zu gestalten. Unter Corporate Governance soll dabei die Leitung, Herrschaft oder Kontrolle in bzw. über Unternehmen und deren Ressourcen verstanden werden.1
Im folgenden Kapitel wird zunächst die Funktion des Kapitalmarktes, die Bedeutung
der institutionellen Investoren und das einstufige Board-System dargestellt. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Grundlagen
- Funktionen des Kapitalmarktes
- Institutionelle Investoren
- Das einstufige Board-System
- Governance via Exit
- Die Rolle des Marktes für Unternehmenskontrolle
- Theorie über die Existenz von Verteidigungsinstrumenten
- Effizienz des Marktes für Unternehmenskontrolle
- Vorteile durch eine Übernahme
- Management Turnover nach der Übernahme
- Die Macht einer Übernahmedrohung
- Governance via Voice
- Stimmrechtsvertretung in den USA - Das Proxy -System
- Das Stimmrecht
- Proxy Solicitation
- Weitere Handlungsoptionen der Aktionäre
- Die Rolle der Institutionellen Investoren -,,Shareholder Activism"
- Kontrollanreize
- CalPERS & Co.
- Auswirkungen des Shareholder Activism
- Funktion der Dividende
- Stimmrechtsvertretung in den USA - Das Proxy -System
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit befasst sich mit der Frage, wie die Strategien „Exit" und „Vote" die Corporate Governance effizient gestalten können. Dabei wird das einstufige Board-System der US-amerikanischen Aktiengesellschaft als Modell für die Analyse herangezogen. Die Arbeit untersucht die Rolle des Kapitalmarktes, die Bedeutung institutioneller Investoren und die Auswirkungen von Übernahmen auf die Unternehmensführung. Darüber hinaus werden die Mechanismen der Stimmrechtsvertretung und der Einfluss von Shareholder Activism auf die Corporate Governance beleuchtet.
- Die Bedeutung des Kapitalmarktes für die Unternehmensführung
- Die Rolle institutioneller Investoren in der Corporate Governance
- Die Effizienz der Exit-Strategie durch Übernahmen
- Die Bedeutung von Stimmrechtsvertretung und Shareholder Activism
- Die Funktion der Dividende als Anreizmechanismus
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Problematik der Trennung von Eigentum und Kontrolle in Aktiengesellschaften dar und führt die beiden Strategien „Exit" und „Vote" als Lösungsansätze ein. Kapitel 2 beleuchtet die Grundlagen der Corporate Governance in den USA, indem es die Funktionen des Kapitalmarktes, die Bedeutung institutioneller Investoren und das einstufige Board-System beschreibt. Kapitel 3 analysiert die Exit-Strategie, insbesondere die Auswirkungen von Übernahmen auf die Unternehmensführung und die Effizienz des Marktes für Unternehmenskontrolle. Kapitel 4 befasst sich mit der Governance via Voice, indem es das System der Stimmrechtsvertretung in den USA, die Rolle von Shareholder Activism und die Auswirkungen dieser Strategien auf die Corporate Governance untersucht.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Corporate Governance, Exit-Strategie, Vote-Strategie, Kapitalmarkt, institutionelle Investoren, Übernahmen, Stimmrechtsvertretung, Shareholder Activism, Board of Directors, Management, Unternehmenskontrolle, USA.
- Quote paper
- Maik Zöllner (Author), 2004, Exit or Vote - The Wall Street Rule, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/185976
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