Ich werde zunächst die konkurrierenden Erklärungsansätze der „Structure Building Hypothesis“ und der „Full Competence Hypothesis“ gegenüberstellen und die Argumente analysieren, auf welche sich beide Theorien stützen. Hier soll insbesondere auf die un- terschiedlichen Ausgangspositionen beider Hypothesen eingegangen werden. Guilfoyle & Noonans (1992) Strukturbildungshypothese stützt sich grundsätzlich auf das Prinzip der biologischen Reifung kognitiver Mechanismen. Einer Annahme der „Structure Buil- ding Hypothesis“ zufolge werden Parameterwerte durch „Trigger“ im sprachlichen Input des Kindes ausgelöst. Dadurch wird die Entwicklung einer vollen sprachlichen Kompetenz unterstützt. Poeppel & Wexlers (1993) „Full Competence Hypothesis“ geht von ei- ner prinzipiell voll entwickelten sprachlichen Kompetenz des Kindes aus. Die Idee einer biologischen Reifung von kognitiven Mechanismen wird grundsätzlich abgelehnt. Durch die Gegenüberstellung beider Ansätze sollen sowohl die Vor- wie auch die Nachteile der zwei Theorien hervorgehoben werden. Dieser erste Schritt soll bereits einige empirische Grundlagen zur Bewertung beider Theorien als Erklärungsansätze für den kindlichen Erstspracherwerb liefern. Desweiteren soll Chomskys (1989) „Functional Parameterization Hypothesis“, wonach sich Parametrisierung ausschließlich auf funktionale Kategorien beschränkt, berücksichtig werden. So soll die Analyse des kindlichen Erstspracherwerbes durch die „Structure Building Hypothesis“ und die „Full Competence Hypothesis“ mittels einer Überprüfung an sprachlichen Daten des Spanischen dargestellt und nachvollziehbar gemacht werden. Bei dieser Darstellung soll die funk- tionale Kategorie IP im Vordergrund stehen. Ich werde bei der Analyse von sprachlichen Daten des Spanischen auf den Erwerb der funktionalen Kategorie IP sowie den Erwerb von damit verbundenen grammatischen Prozessen eingehen. So soll der Erwerb von grammatischen Prozessen wie NP-Bewegung und Kongruenzmarkierung durch das Hervortreten von IP-Systemen in der kindlichen Grammatik erklärt werden. Von speziellem Interesse sollen die Erklärungsansätze der „Structure Building Hypothesis“ und der „Full Competence Hypothesis“ für den Erwerb der funktionalen Kategorie IP sein. Anhand dieses weiteren Schrittes hoffe ich, zusätzliche empirische Argumente zur Bewertung beider Hypothesen als Erklärungsansätze für den kindlichen Erstsprach-erwerb liefern zu können.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Grundzüge der ausgewählten Positionen
- Guilfoyle & Noonan (1992)
- Poeppel & Wexler (1993)
- Diskussion der Ansätze
- Lernbarkeitsprobleme der „Structure Building Hypothesis“ und der „Full Competence Hypothesis“
- Lernbarkeitsprobleme der „Structure Building Hypothesis“
- Borer & Wexlers (1987) „Triggering Problem“
- Roeper & Weissenborns (1990) „Unique Trigger Solution“
- Das „Pendulum Problem“ und „Parameter-Resetting“
- Lernbarkeitsprobleme der „Full Competence Hypothesis“
- Die frühe Verfügbarkeit einer vollen erwachsenen Kompetenz
- Beobachtbare Erwerbssequenzen während der „Zweiwortstufe“
- Das Setzen von Parametern
- Lernbarkeitsprobleme der „Structure Building Hypothesis“
- Die funktionale Kategorie IP in der spanischen Kindersprache
- Mahlau (1994)
- Die Position der Subjekte und die Kongruenz
- Die Position der Objekte
- Larrañaga
- Der Nominativ
- Der Akkusativ
- Der präpositionale Kasus
- Fernández Martínez (1994)
- Das Erlernen des Verballexems ohne morphologische Variation
- Das Erlernen der morphosyntaktischen Variationen des Verbes
- Mahlau (1994)
- Eine erste Evaluation der „Structure Building Hypothesis“ und der „Full Competence Hypothesis“
- Eine Analyse des kindlichen Erstspracherwerbes durch die „Structure Building Hypothesis“ und die „Full Competence Hypothesis“
- Die Aufzeichnung M (2;01,337)
- Eine Analyse der Aufzeichnung M (2;01,337) durch die „Structure Building Hypothesis“
- Eine Analyse der Aufzeichnung M (2;01,337) durch die „Full Competence Hypothesis“
- Die Aufzeichnung M (1;11,14)
- Eine Analyse der Aufzeichnung M (1;11,14) durch die „Struture Building Hypothesis“
- Eine Analyse der Aufzeichnung M (1;11,14) durch die „Full Competence Hypothesis“
- Die Aufzeichnung M (2;01,337)
- Ergebnisse
- Bibiliographie
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit befasst sich mit der Erforschung des kindlichen Erstspracherwerbs und analysiert zwei konkurrierende Erklärungsansätze: die „Structure Building Hypothesis“ und die „Full Competence Hypothesis“. Ziel ist es, die Erklärungskraft beider Theorien anhand des Spanischen zu überprüfen und die Überlegenheit einer Theorie gegenüber der anderen hinsichtlich der Erklärung des kindlichen Erstspracherwerbs zu ermitteln.
- Die „Structure Building Hypothesis“ und die „Full Competence Hypothesis“ als Erklärungsansätze für den kindlichen Erstspracherwerb
- Die Rolle von „Triggern“ und der biologischen Reifung kognitiver Mechanismen
- Die funktionale Kategorie IP und der Erwerb von grammatischen Prozessen wie NP-Bewegung und Kongruenzmarkierung
- Die Analyse von sprachlichen Daten des Spanischen im Hinblick auf den Erwerb der funktionalen Kategorie IP
- Die Bewertung der Erklärungskraft beider Theorien anhand empirischer Daten
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die beiden konkurrierenden Erklärungsansätze der „Structure Building Hypothesis“ und der „Full Competence Hypothesis“ vor und analysiert die Argumente, auf welche sich beide Theorien stützen. Dabei wird insbesondere auf die unterschiedlichen Ausgangspositionen beider Hypothesen eingegangen. Die „Structure Building Hypothesis“ von Guilfoyle & Noonan (1992) basiert auf dem Prinzip der biologischen Reifung kognitiver Mechanismen und geht davon aus, dass Parameterwerte durch „Trigger“ im sprachlichen Input des Kindes ausgelöst werden. Die „Full Competence Hypothesis“ von Poeppel & Wexler (1993) hingegen nimmt eine prinzipiell voll entwickelte sprachliche Kompetenz des Kindes an und lehnt die Idee einer biologischen Reifung von kognitiven Mechanismen ab. Die Gegenüberstellung beider Ansätze soll sowohl die Vor- als auch die Nachteile der beiden Theorien hervorheben und empirische Grundlagen für ihre Bewertung als Erklärungsansätze für den kindlichen Erstspracherwerb liefern.
Das Kapitel „Diskussion der Ansätze“ beleuchtet die Lernbarkeitsprobleme der „Structure Building Hypothesis“ und der „Full Competence Hypothesis“. Es werden die Argumente von Borer & Wexler (1987) zum „Triggering Problem“ und von Roeper & Weissenborn (1990) zur „Unique Trigger Solution“ sowie das „Pendulum Problem“ und „Parameter-Resetting“ im Zusammenhang mit der „Structure Building Hypothesis“ diskutiert. Im Hinblick auf die „Full Competence Hypothesis“ werden die frühe Verfügbarkeit einer vollen erwachsenen Kompetenz, beobachtbare Erwerbssequenzen während der „Zweiwortstufe“ und das Setzen von Parametern als Lernbarkeitsprobleme betrachtet.
Das Kapitel „Die funktionale Kategorie IP in der spanischen Kindersprache“ analysiert die Forschungsergebnisse von Mahlau (1994), Larrañaga und Fernández Martínez (1994) zum Erwerb der funktionalen Kategorie IP im Spanischen. Es werden die Position der Subjekte und die Kongruenz, die Position der Objekte, der Nominativ, der Akkusativ und der präpositionale Kasus sowie das Erlernen des Verballexems ohne morphologische Variation und das Erlernen der morphosyntaktischen Variationen des Verbes im Spanischen untersucht.
Das Kapitel „Eine erste Evaluation der „Structure Building Hypothesis“ und der „Full Competence Hypothesis““ bietet eine erste Bewertung der beiden Theorien anhand der bisher diskutierten Lernbarkeitsprobleme und empirischen Daten. Es werden die Stärken und Schwächen beider Ansätze im Hinblick auf die Erklärung des kindlichen Erstspracherwerbs im Spanischen beleuchtet.
Das Kapitel „Eine Analyse des kindlichen Erstspracherwerbes durch die „Structure Building Hypothesis“ und die „Full Competence Hypothesis““ analysiert zwei Aufzeichnungen von Kindern im Alter von 2;01,337 und 1;11,14 anhand der beiden Theorien. Es werden die sprachlichen Daten der Kinder analysiert und die Erklärungskraft beider Theorien für die beobachteten Phänomene im kindlichen Erstspracherwerb des Spanischen bewertet.
Das Kapitel „Ergebnisse“ fasst die Ergebnisse der Analyse der beiden Theorien zusammen und zieht Schlussfolgerungen über die Überlegenheit einer Theorie gegenüber der anderen hinsichtlich der Erklärung des kindlichen Erstspracherwerbs im Spanischen. Es werden die Stärken und Schwächen beider Ansätze im Hinblick auf die Erklärung der beobachteten Phänomene im kindlichen Erstspracherwerb des Spanischen zusammengefasst.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den kindlichen Erstspracherwerb, die „Structure Building Hypothesis“, die „Full Competence Hypothesis“, die funktionale Kategorie IP, die grammatischen Prozesse NP-Bewegung und Kongruenzmarkierung, die Analyse von sprachlichen Daten des Spanischen und die Bewertung der Erklärungskraft beider Theorien anhand empirischer Daten.
- Lernbarkeitsprobleme der „Structure Building Hypothesis“ und der „Full Competence Hypothesis“
- Citation du texte
- Magister Markus Mross (Auteur), 1999, Die funktionale Kategorie IP in der spanischen Kindersprache: Vollständige Kompetenz oder Strukturentwicklung?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/185927
-
Téléchargez vos propres textes! Gagnez de l'argent et un iPhone X. -
Téléchargez vos propres textes! Gagnez de l'argent et un iPhone X. -
Téléchargez vos propres textes! Gagnez de l'argent et un iPhone X. -
Téléchargez vos propres textes! Gagnez de l'argent et un iPhone X. -
Téléchargez vos propres textes! Gagnez de l'argent et un iPhone X. -
Téléchargez vos propres textes! Gagnez de l'argent et un iPhone X. -
Téléchargez vos propres textes! Gagnez de l'argent et un iPhone X. -
Téléchargez vos propres textes! Gagnez de l'argent et un iPhone X. -
Téléchargez vos propres textes! Gagnez de l'argent et un iPhone X.