In den USA wurde Anfang 1980 demographischen Prognosen erhöhte Aufmerksamkeit von Führungskräften zuteil. Aufgrund der demographischen Entwicklungen werden ethnische Minderheiten in naher Zukunft die Mehrheit am Arbeitsmarkt sowie unter den KundInnen darstellen: "By 2055 the majority of people will be [...] Latino, Black and Asians."
Zusammen mit mehr Frauen in Unternehmen, einem Wertewandel in der Gesellschaft sowie Internationalisierung und Globalisierungstendenzen in der Wirtschaft, bedeutet dies einen neuen Kontext, in den Unternehmen eingebettet sind und in dem sie agieren müssen.
Um diesem verstärkt komplexen Umfeld gerecht zu werden und die dadurch entstehende Vielfalt bewußt zu integrieren, wurde unter dem Begriff "Diversity Management" eine Unternehmensstrategie populär, die Vielfalt, also "Diversity", nicht als Problem, sondern primär als Ressource betrachtet, die ein Unternehmen betriebswirtschaftlich nutzen kann. Nicht moralische und rechtliche Begründungen für Integration und Antidiskriminierung stehen bei diesem Ansatz im Vordergrund, sondern der oft in der Literatur verwendete "business success of diversity": Wettbewerbsvorteile durch mehr Kreativität, Flexibilität, Kosteneinsparungen, qualifiziertere BewerberInnen, zufriedenere MitarbeiterInnen, etc. Die VertreterInnen von Diversity Management verwenden eine individualisierende Definition von Vielfalt. Das Individuum ist nicht mehr auf seine Zugehörigkeit zu den Gruppen "Frauen", "Männer", "Homosexuelle", "MigrantInnen" etc. und den damit verbundenen Stereotypen und Charakterisierungen beschränkt, sondern man geht von einer kulturbedingten multiplen Identität aus. Mitglieder von Organisationen verfügen somit über multiple Identifikationen, womit wiederum auch Auswirkungen auf die organisationale Realität verbunden sind und diese komplexer wird.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- 1. AUSGANGSLAGE FÜR DIVERSITY MANAGEMENT
- 1.1. GLOBALISIERUNGSTENDENZEN – KOOPERATIONEN UND FUSIONEN
- 1.2. VIELFÄLTIGKEIT DER BELEGSCHAFTSSTRUKTUR
- 1.2.1. ÄLTERE ERWERBSTÄTIGE
- 1.2.2. FRAUEN
- 1.2.3. MIGRANTINNEN
- 1.2.4. MENSCHEN MIT BEHINDERUNG
- 1.2.5. VIELFÄLTIGERE WERTE UND EINSTELLUNGEN DER BELEGSCHAFT
- 1.3. VIELFÄLTIGE KUNDINNEN UND MÄRKTE
- 1.4. GESETZLICHE ANTIDISKRIMINIERUNGSREGELUNGEN
- 2. DIVERSITY UND DIVERSITY MANAGEMENT
- 2.1. BEGRIFFSABGRENZUNG DIVERSITY – DIVERSITY MANAGEMENT
- 2.1.1. DIVERSITY
- 2.1.1.1. Wissenschaftliche Definitionen
- 2.1.1.2. Definitionen von Diversity in der Praxis
- 2.1.2. DIVERSITY MANAGEMENT
- 2.1.2.1. Definition
- 2.1.1. DIVERSITY
- 2.2. HISTORISCHE ENTWICKLUNG VON DIVERSITY MANAGEMENT
- 2.2.1. VON AFFIRMATIVE ACTION ZU DIVERSITY MANAGEMENT
- 2.2.1.1. Affirmative Action
- 2.2.1.2. Diversity Management
- 2.2.1.3. Affirmative Action - Diversity Management
- 2.2.1. VON AFFIRMATIVE ACTION ZU DIVERSITY MANAGEMENT
- 2.3. VERSTÄNDNISANSÄTZE VON DIVERSITY MANAGEMENT
- 2.3.1. DISCRIMINATION-AND-FAIRNESS PARADIGM
- 2.3.2. ACCESS-AND-LEGITIMACY PARADIGM
- 2.3.3. LEARNING-AND-EFFECTIVENESS PARADIGM
- 2.3.4. ZUSAMMENFASSUNG
- 2.4. DIVERSITY MANAGEMENT - ZIELE
- 2.4.1. IST-ZUSTAND: DIE MONOKULTURELLE ORGANISATION
- 2.4.2. ZIEL: DIE MULTIKULTURELLE ORGANISATION
- 2.5. DIVERSITY MANAGEMENT ALS ORGANISATIONSSTRATEGIE
- 2.5.1. VISIONEN UND LEITSÄTZE
- 2.5.2. UNTERSTÜTZUNG DURCH DAS TOP-MANAGEMENT
- 2.5.3. DIVERSITY AUDIT UND CULTURE AUDITS
- 2.5.4. ENTWICKLUNG UND FESTLEGUNG VON ÜBERPRÜFBAREN ZIELEN
- 2.5.5. SCHAFFUNG VON VERANTWORTLICHEN
- 2.5.6. EFFEKTIVE KOMMUNIKATION NACH INNEN UND AUBEN
- 2.5.7. KOORDINATION DER AKTIVITÄTEN
- 2.5.8. EVALUIERUNG DER ERGEBNISSE
- 2.6. DIVERSITY MANAGEMENT INSTRUMENTE
- 2.7. IMPORTING DIVERSITY MANAGEMENT
- 2.1. BEGRIFFSABGRENZUNG DIVERSITY – DIVERSITY MANAGEMENT
- 3. BETRIEBSWIRTSCHAFTLICHE VORTEILE
- 3.1. KOSTEN VON DIVERSITY MANAGEMENT
- 3.1.1. KOSTEN DER ERFÜLLUNG RECHTLICHER AUFLAGEN
- 3.1.2. PROGRAMMKOSTEN
- 3.1.3. OPPORTUNITÄTSKOSTEN
- 3.1.4. RISIKOKOSTEN
- 3.2. NUTZEN VON DIVERSITY MANAGEMENT
- 3.2.1. PERSONALBESCHAFFUNG
- 3.2.1.1. Das Personalmarketing-Argument
- 3.2.1.1.1. Personalbeschaffung und "Resource Dependence" Perspektive
- 3.2.1.1.2. Der breite Zugang zu Talenten und die Bedeutung des Images
- 3.2.1.2. Die Implementierung von Diversity Management
- 3.2.1.3. Fazit
- 3.2.2. ERHALTUNG UND FÖRDERUNG DER PERSONALRESSOURCEN
- 3.2.2.1. Anwendungsbereiche im Personalwesen
- 3.2.2.2. Auswirkungen und Nutzen
- 3.2.3. MARKETING, WERBUNG UND PR
- 3.2.3.1. Nutzen und Einsatzmöglichkeiten
- 3.2.3.1.1. Bewußtsein und Skills
- 3.2.3.1.2. Neue Kundinnen durch positives Image
- 3.2.3.2. Fazit
- 3.2.3.1. Nutzen und Einsatzmöglichkeiten
- 3.2.4. TEAMWORK UND GRUPPENBEZIEHUNGEN
- 3.2.4.1. Definition und Bedeutung von Gruppen
- 3.2.4.2. Auswirkung von Vielfalt auf Individuen und Gruppen
- 3.2.4.2.1. Social Categorization Theory
- 3.2.4.2.2. Similarity Attraction Paradigma
- 3.2.4.2.3. Information and Decision Making Approach
- 3.2.4.3. Empirische Studien
- 3.2.4.4. Steigerung der Performance heterogener Gruppen
- 3.2.1. PERSONALBESCHAFFUNG
- 3.3. AUSWIRKUNGEN UND NUTZEN VON DIVERSITY MANAGEMENT
- 3.4. EIN KOSTEN/NUTZEN MODELL ALS MESS- UND PLANUNGSINSTRUMENT
- 3.4.1. PROGRAMME IMPLEMENTATION
- 3.4.2. DIVERSITY OUTCOMES
- 3.4.3. BUSINESS BENEFITS
- 3.1. KOSTEN VON DIVERSITY MANAGEMENT
- 4. FAZIT UND KRITISCHE WÜRDIGUNG DES KONZEPTS
- LITERATURVERZEICHNIS
- ABBILDUNGSVERZEICHNIS
- DANKSAGUNG
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit befasst sich mit den betriebswirtschaftlichen Begründungen für Diversity Management. Sie analysiert die Herausforderungen und Chancen, die sich aus der zunehmenden Vielfalt in Unternehmen ergeben, und untersucht, wie Diversity Management als strategisches Instrument eingesetzt werden kann, um diese Herausforderungen zu bewältigen und die Chancen zu nutzen.
- Globalisierung und ihre Auswirkungen auf die Belegschaftsstruktur
- Verschiedene Ansätze und Modelle von Diversity Management
- Betriebswirtschaftliche Vorteile von Diversity Management
- Kosten und Nutzen von Diversity Management
- Kritische Würdigung des Diversity Management-Konzepts
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema Diversity Management ein und erläutert die Relevanz des Themas im Kontext der heutigen Arbeitswelt. Sie stellt die Forschungsfrage und die methodische Vorgehensweise der Arbeit dar.
Kapitel 1 analysiert die Ausgangssituation für Diversity Management. Es werden die wichtigsten Trends und Entwicklungen, die zu einer zunehmenden Vielfalt in Unternehmen führen, beleuchtet. Dazu gehören die Globalisierung, die demografische Entwicklung und die zunehmende Bedeutung von Diversität in der Kundenstruktur.
Kapitel 2 beschäftigt sich mit dem Begriff Diversity Management und seiner historischen Entwicklung. Es werden verschiedene Ansätze und Modelle von Diversity Management vorgestellt und die Ziele und Instrumente von Diversity Management erläutert.
Kapitel 3 untersucht die betriebswirtschaftlichen Vorteile von Diversity Management. Es werden die Kosten und Nutzen von Diversity Management in verschiedenen Bereichen des Unternehmens, wie z. B. Personalbeschaffung, Personalentwicklung, Marketing und Teamwork, analysiert.
Kapitel 4 fasst die Ergebnisse der Arbeit zusammen und bietet eine kritische Würdigung des Diversity Management-Konzepts. Es werden die Stärken und Schwächen von Diversity Management diskutiert und Handlungsempfehlungen für Unternehmen gegeben.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Diversity Management, Globalisierung, demografische Entwicklung, Vielfalt, Unternehmenskultur, Personalbeschaffung, Personalentwicklung, Marketing, Teamwork, Kosten, Nutzen, kritische Würdigung.
- Arbeit zitieren
- Mag. Dominik Sandner (Autor:in), 2004, Betriebswirtschaftliche Begründungen für Diversity Management, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/185925
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