Der Sommer war so wie dein Haus,
drin weißt du alles stehn-
jetzt mußt du in dein Herz hinaus
wie in die Ebene gehn.
Die große Einsamkeit beginnt,
die Tage werden taub,
aus deinen Sinnen nimmt der Wind
die Welt wie welkes Laub.
Rainer Maria Rilke
Das Gedicht von Rainer Maria Rilke beschreibt eigentlich den Übergang vom Sommer zum Winter. Man könnte damit aber genauso das Bewusstsein eines Menschen beschreiben, der an einer Demenz erkrankt ist. Die vertraute Welt des Menschen verschwimmt immer mehr und verschwindet irgendwann ganz. Eine endlose Einsamkeit beginnt.
Fast in meiner gesamten Praxiszeit hatte ich Kontakt zu Demenzkranken. Ich merkte, welche Ansprüche sie an mich als Mitarbeiter stellen. Sie bedürfen einer ganz besonderen Betreuung; einer Betreuung mit viel Geduld und Verständnis.
Jetzt zum Ende des Studiums bekam ich eine andere Sicht auf viele Dinge. Ich merkte, dass für den Umgang mit Demenzkranken mehr da sein muss als nur Geduld und Verständnis. Wissen über die Person des Kranken und auch die Kenntnis über gewisse therapeutische Maßnahmen sind für eine ergebnisreiche Arbeit mit dementen Menschen wichtig.
Nicht nur mein wachsendes Wissen, sondern vor allem auch die steigenden Krankenzahlen und die damit einhergehenden Probleme, machen die Brisanz dieses Themas deutlich.
Inhaltsverzeichnis
- VORWORT
- EINLEITUNG
- 1. DIAGNOSE: DEMENZ
- 1.1 Begriffsklärung: Demenz
- 1.2 Verschiedene Formen von Demenz
- 1.3 Entstehung einer Demenz
- 1.4 Der Verlauf
- 1.4.1 Das Anfangsstadium
- 1.4.2 Die mittlere Phase
- 1.4.3 Das dritte Stadium
- 1.5 Vorstellung von Testverfahren zur Einordnung einer Demenz
- 1.5.1 Der Mehrfachwahl- Wortschatztest (MWT-B)
- 1.5.2 Die Mini-Mental- State- Examination (MMSE)
- 1.5.3 Der Uhrentest
- 2. DIE EPIDEMIOLOGIE DER DEMENZ
- 2.1 Prävalenz
- 2.2 Inzidenz
- 2.3 Geschlechtsunterschiede
- 2.4 Demographische Entwicklung
- 3. DER ALLTAG VON DEMENZKRANKEN
- 3.1 Einblick in das täglich Leben eines Demenzkranken
- 3.2 Spezifische Verhaltensweisen von Demenzkranken
- 3.2.1 Aggressivität
- 3.2.2 Angst
- 3.2.3 Antriebslosigkeit
- 3.2.4 Probleme mit der Verständigung
- 3.2.5 Bewegungsdrang
- 3.3 Grundregeln für die Betreuung von Demenzkranken
- 3.3.1 Die Tatsachen akzeptieren
- 3.3.2 Auf Unerwartetes einstellen
- 3.3.3 Gewohnheiten erhalten
- 3.3.4 Kommunikation
- 3.4 Finanzielle Hilfen für den Betreuungsalltag
- 3.4.1 Finanzielle Leistungen, die unabhängig vom Einkommen sind
- 3.4.1.1 Hilfen bei anerkannter Behinderung nach dem Schwerbehindertengesetz
- 3.4.2 Finanzielle Hilfen, die nur bei niedrigem Einkommen gewährt werden
- 3.4.2.1 Befreiung von Zuzahlungen
- 3.4.2.2 Leistungen nach dem Bundessozialhilfegesetz
- 4. SOZIALPÄDAGOGISCHE HANDLUNGSFELDER UND THERAPEUTISCHE BETREUUNGSMÖGLICHKEITEN BEI DER ARBEIT MIT DEMENZKRANKEN
- 4.1 Lerntheoretische Handlungsansätze
- 4.1.1 Das Realitäts- Orientierungs- Training (ROT)
- 4.1.2 Selbst- Erhaltungs- Therapie (SET)
- 4.1.3 Die Erinnerungstherapie
- 4.2 Der verstehende Umgang zum dementiell Erkrankten
- 4.2.1 Validation
- 4.2.2 Biographiearbeit
- 4.2.3 Angehörigenarbeit
- 4.2.4 Begleitende Angebote in der Betreuung Demenzkranker
- 4.2.4.1 Basale Stimulation
- 4.2.4.2 Kunst- und Musiktherapie
- 5. STRUKTURELLE ANFORDERUNGEN AN DEN INSTITUTIONELLEN WOHN- LEBENSRAUM VON DEMENZKRANKEN - UND MILIEUGESTALTUNG
- 5.1 Betreuungsmodelle
- 5.2 Anforderungen an das architektonische Milieu
- 5.3 Entwurfsprinzipien für die Gestaltung der Umgebung für Verwirrte
- SCHLUSSBEMERKUNG
- ANHANG
- Anhang 1: Mini - Mental- Status Test
- Anhang 2: Therapeutische Prinzipien der Validation
- Anhang 3: Beispiel für einen Biographieerhebungsbogen
- Anhang 4: Beispiel für Anregungsmaterial
- LITERATURVERZEICHNIS
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit befasst sich mit der konzeptionellen Rahmenüberlegung zur Schaffung eines Pflegezentrums für Demenzkranke. Ziel ist es, die spezifischen Bedürfnisse von Demenzkranken in den Mittelpunkt der Planung zu stellen und ein Konzept zu entwickeln, das sowohl den Bedürfnissen der Bewohner als auch den Anforderungen der professionellen Pflege gerecht wird. Die Arbeit beleuchtet die verschiedenen Formen der Demenz, die Auswirkungen der Krankheit auf den Alltag der Betroffenen und die Bedeutung eines verständnisvollen und therapeutischen Umgangs mit Demenzkranken.
- Diagnose und Verlauf der Demenz
- Epidemiologie der Demenz
- Alltag von Demenzkranken und spezifische Verhaltensweisen
- Sozialpädagogische Handlungsfelder und therapeutische Betreuungsmöglichkeiten
- Strukturelle Anforderungen an den Wohn-Lebensraum von Demenzkranken
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema Demenz ein und erläutert die Relevanz der Thematik. Kapitel 1 befasst sich mit der Diagnose Demenz. Es werden verschiedene Formen der Demenz, die Entstehung und der Verlauf der Krankheit sowie gängige Testverfahren zur Einordnung einer Demenz vorgestellt. Kapitel 2 beleuchtet die Epidemiologie der Demenz, wobei die Prävalenz, Inzidenz, Geschlechtsunterschiede und die demographische Entwicklung der Demenz betrachtet werden. Kapitel 3 widmet sich dem Alltag von Demenzkranken. Es werden Einblicke in das tägliche Leben eines Demenzkranken gegeben, spezifische Verhaltensweisen von Demenzkranken analysiert und Grundregeln für die Betreuung von Demenzkranken erläutert. Kapitel 4 behandelt die sozialpädagogischen Handlungsfelder und therapeutischen Betreuungsmöglichkeiten bei der Arbeit mit Demenzkranken. Es werden verschiedene lerntheoretische Handlungsansätze wie das Realitäts-Orientierungs-Training (ROT), die Selbst-Erhaltungs-Therapie (SET) und die Erinnerungstherapie vorgestellt. Darüber hinaus wird der verstehende Umgang mit dementiell Erkrankten beleuchtet, wobei die Validation, die Biographiearbeit, die Angehörigenarbeit und begleitende Angebote wie Basale Stimulation und Kunst- und Musiktherapie im Fokus stehen. Kapitel 5 befasst sich mit den strukturellen Anforderungen an den institutionellen Wohn-Lebensraum von Demenzkranken und der Milieu Gestaltung. Es werden verschiedene Betreuungsmodelle vorgestellt und die Anforderungen an das architektonische Milieu sowie Entwurfsprinzipien für die Gestaltung der Umgebung für Verwirrte erläutert.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Demenz, die Betreuung von Demenzkranken, die Gestaltung eines Pflegezentrums für Demenzkranke, die sozialpädagogische Arbeit mit Demenzkranken, die Validation, die Biographiearbeit, die Basale Stimulation, die Kunst- und Musiktherapie sowie die Anforderungen an den Wohn-Lebensraum von Demenzkranken.
- Quote paper
- Mandy Beyer (Author), 2002, Sozialarbeit und Demenz - Konzeptionelle Rahmenüberlegungen zur Schaffung eines Pflegezentrums für Demenzkranke , Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/185772
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