Die Frage, ob spezifische Persönlichkeitsmerkmale die Auslösung verschiedener psychischer Erkrankungen, in diesem speziellen Falle die des Paniksyndroms, begünstigen, beschäftigt die Forschung schon seit langem. Phänomene wie Grundängstlichkeit (Kast, 1996) und Angstsensitivität (Taylor & Cox, 1998) werden als mögliche prädisponierende Faktoren für die Entstehung des Paniksyndroms genannt. McNally und Lorenz (1987) definieren Angstsensitivität als personenspezifisches und situationsüberdauerndes Persönlichkeitsmerkmal. Auch Reiss (1991) in seiner Erwartungstheorie, s. auch Reiss und McNally (1985), Reiss et al. (1986), Taylor (1995) und Cox, Parker und Swinson (1996), mißt der Angstsensitivität erhebliche Bedeutung bei der Entstehung des Paniksyndroms zu. Margraf und Schneider (1990) führen physiologische Prädispositionen sowie erhöhte Aufmerksamkeitszuwendung auf Gefahrenreize bzw. größere Akkuratheit der Interozeption an. Die Bedeutung von inadäquaten kognitiven Schemata sowie dysfunktionalen Kognitionen und Fehlattributionen bei der Auslösung von Panikattacken betonen Beck et al. (1985). Seligman (1971 und 1975) sowie Schneider und Margraf (1998) sehen die Variablen Vorhersagbarkeit und Kontrollierbarkeit als bedeutsam für die Entstehung von Angst an. Auch für Strian (1998) ist die Kontrolle über die Angst entscheidend. Selektive Informationsverarbeitung spielt laut Seligman (1975) ebenfalls eine wesentliche Rolle. Aus lerntheoretischer Sicht sind vor allem die Zwei-Faktoren-Theorie von Mowrers (Schneider & Margraf, 1998), basierend auf klassischer und operanter Konditionierung, sowie der Teufelskreis der Angst (Margraf & Schneider, 1990) zu nennen. Überprotektive Eltern, allgemeine Ängstlichkeit, Selbstunsicherheit und Abhängigkeit werden von Margraf (1996) und Schneider und Margraf (1998) als möglicherweise die Ausbildung von Panikattacken begünstigende Faktoren erwähnt. Diese Theorien, ebenso wie jene von Goldstein und Chambless (1978), wurden jedoch nicht empirisch bestätigt. Auch neurobiologische Ansätze von Schneider und Margraf (1998) und Strian (1998) sowie die psychoanalytisch geprägte Darstellung von Marks (1970), daß Angst aufgrund des Konfliktes zwischen Autonomiestreben und Abhängigkeitswünschen entsteht, sind zu beachten. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- I. Theoretischer Teil
- Angstsensitivität
- Definition von Angst
- Allgemeine und biologische Definitionen
- Psychoanalytisch orientierte Definitionen
- Humanistisch orientierte Definitionen
- Angst und Angststörungen
- Prädispositionen zur Auslösung des Paniksyndroms
- Grundängstlichkeit
- Andere individuelle Prädispositionen
- Lerntheoretische und kognitive Modelle
- Zwei-Faktoren-Theorie
- Teufelskreis der Angst
- Klassische und operante Konditionierung
- Fehlattributionen und dysfunktionale Kognitionen
- Vorhersagbarkeit und Kontrollierbarkeit
- Neurobiologische Modelle
- Psychoanalytisch orientierte Modelle
- Integrierte Modelle
- Phänomenologie
- Diagnostik
- Paniksyndrom
- Differentialdiagnose
- Paniksyndrom mit Agoraphobie
- Paniksyndrom
- Epidemiologie
- Komorbidität und Störungsbeginn
- Verlaufsform und Prognose
- Therapie
- Pharmakotherapie
- Kognitive Verhaltenstherapie
- Psychoanalytisch orientierte Psychotherapie
- Definition von Angst
- II. Empirischer Teil
- Veränderungsmessung
- Klassische Probleme
- Probabilistische Testmodelle
- Das Lineare Rating Scale Modell (LRSM)
- Veränderungsmessung mit dem LRSM
- Likelihood-Quotienten-Test
- Das Lineare Partial Credit Modell (LPCM)
- Veränderungsmessung mit dem LPCM
- Mehrdimensionalität der Items
- Wirksamkeitskontrollstudie
- Personengruppen
- Versuchsgruppe
- Kontrollgruppe
- Zeitlicher Ablauf der Untersuchung
- Untersuchungsinstrumente
- Strukturiertes Interview für DSM-IV (SKID)
- Anxiety Sensitivity Index (ASI)
- The Panic Disorder Severity Scale (PDSS)
- State Trait Anxiety Inventory (STAI)
- Befindlichkeitsskala (Bf-S und Bf-S')
- Soziodemographische Daten im Vergleich
- Stichprobenumfang
- Geschlecht
- Alter
- Erkrankungsdauer
- Erkrankungsverlauf
- Vermeidungsverhalten
- Komorbidität mit Depression
- Weitere Komorbiditäten
- Ergebnisse des „Anxiety Sensitivity Index" (ASI) im Vergleich
- Unterschiede zwischen Versuchs- und Kontrollgruppe
- Personengruppen
- Fragestellungen und Ergebnisse
- Hypothesen
- Ergebnisse
- Ergebnisse in der PDSS
- Ergebnisse im STAI
- Ergebnisse der Bf-S und Bf-S'
- Beantwortung der Fragestellungen
- Interpretation der Ergebnisse
- Nebenfragestellungen
- Teilung der Untersuchungsgruppen nach dem Angstscore
- Ergebnisse in der PDSS
- Ergebnisse im STAI
- Ergebnisse der Bf-S und Bf-S'
- Teilung der Untersuchungsgruppen nach dem Erkrankungsverlauf
- Ergebnisse in der PDSS
- Ergebnisse im STAI
- Ergebnisse der Bf-S und Bf-S'
- Teilung der Untersuchungsgruppen nach dem Angstscore
- Kritische Reflexion
- Zusammenfassung
- III. Literaturverzeichnis
- IV. Anhang
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit befasst sich mit der Frage, ob und inwiefern das Persönlichkeitsmerkmal "Angst vor Kontrollverlust" die Entstehung und den Verlauf des Paniksyndroms beeinflusst. Die Arbeit verfolgt das Ziel, die prognostische Bedeutung von Angstsensitivität für die Therapie des Paniksyndroms zu untersuchen.
- Angstsensitivität als prädisponierender Faktor für das Paniksyndrom
- Kognitive und lerntheoretische Modelle der Entstehung von Panikattacken
- Neurobiologische und psychoanalytische Ansätze zur Erklärung von Angst und Panik
- Diagnostik und Therapie des Paniksyndroms
- Empirische Untersuchung der Wirksamkeit einer kognitiv-verhaltenstherapeutischen Intervention bei Patienten mit Paniksyndrom und unterschiedlicher Ausprägung von Angstsensitivität
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Diplomarbeit ein und stellt die Relevanz der Fragestellung dar. Sie beleuchtet die Bedeutung von Persönlichkeitsmerkmalen für die Entstehung von Angststörungen, insbesondere des Paniksyndroms.
Der theoretische Teil der Arbeit beschäftigt sich mit dem Konzept der Angstsensitivität und ihrer Bedeutung für die Entstehung und den Verlauf des Paniksyndroms. Es werden verschiedene Definitionen von Angst und Angststörungen vorgestellt, sowie verschiedene Theorien zur Entstehung von Panikattacken, darunter lerntheoretische, kognitive, neurobiologische und psychoanalytische Modelle.
Der empirische Teil der Arbeit beschreibt die Durchführung einer Wirksamkeitskontrollstudie, die die Wirksamkeit einer kognitiv-verhaltenstherapeutischen Intervention bei Patienten mit Paniksyndrom und unterschiedlicher Ausprägung von Angstsensitivität untersucht. Es werden die Methoden der Veränderungsmessung, die verwendeten Untersuchungsinstrumente und die Ergebnisse der Studie dargestellt.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen das Paniksyndrom, Angstsensitivität, Angst vor Kontrollverlust, kognitive Verhaltenstherapie, Prädispositionen, Diagnostik, Therapie, Veränderungsmessung, empirische Forschung, Wirksamkeitskontrollstudie.
- Veränderungsmessung
- Angstsensitivität
- Citar trabajo
- Petra MAG. Stögerer (Autor), 2000, Prognostische Bedeutung von "Angst vor Kontrollverlust" für die Therapie des Paniksyndroms, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/185732
-
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X.