Im Verlauf der letzten Jahrzehnte haben die chronischen Erkrankungen im Kindes- und Jugendalter mehr und mehr an Bedeutung gewonnen. Aufgrund des hohen medizinischen Wissensstands können immer mehr Infektionskrankheiten adäquat behandelt werden, verbesserte Hygiene, Vorsorgeimpfungen und erfolgreiche Behandlungsmethoden führen zu einem Rückgang tödlich verlaufender Krankheiten. Die Säuglingssterblichkeit liegt deutlich niedriger als noch vor einigen Jahrzehnten und zahlreiche (Früh-) Förderungsmöglichkeiten stehen zur Verfügung.
Die Prävalenzrate chronischer Krankheiten stieg in den letzten Jahren um das Doppelte, ohne daß die Inzidenz sich signifikant verändert hätte. Was dazu führt, daß sich neben medizinischen und helfenden Berufsgruppen auch Pädagogen und nicht zuletzt Familien immer häufiger mit dem Problem der Bewältigung einer chronischen Erkrankung oder Behinderung konfrontiert sehen.
Eine Implikation der chronischen körperlichen Erkrankung scheint eine erhöhte Prävalenz psychiatrischer Störungen zu sein. In der oft zitierten Isle oft Wight-Studie lag die Prävalenzrate für psychische Störungen in der Gruppe der Kinder von 5-14 Jahren bei 6,6 % im Vergleich zu einer Prävalenzrate von 11,6 % in der Gruppe der ohne ZNS-Beteiligung körperlich erkrankten Kinder.
Neueren Untersuchungen aus den letzten 15 Jahren zufolge liegt die internationale Prävalenzrate für psychische Störungen im Kindes- und Jugendalter zwischen 28% nach den International Classification of Diseases 9 und 29% nach dem Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders III oder nach DSM-III-R Kriterien.
Menschen mit geistiger Behinderung sind besonders anfällig für verschiedenste Arten von Erkrankungen und Behinderungen wie Epilepsien oder Zerebralparese, und unter anderem auch für Psychopathologien in Form von schweren Verhaltensauffälligkeiten ... Im Gegensatz zu psychiatrischen Diagnosen wie Schizophrenie oder Depression steigt das Vorkommen dieser Verhaltensprobleme (zB. Fremdaggression) mit steigendem Grad der geistigen Behinderung an.
Dosen geht davon aus, daß unabhängig vom Alter bei ca.30% der geistig behinderten Menschen eine zusätzliche psychische Störung im Sinne der Kriterien des ICD vorliegt.
Die bisherigen Befunde sind wenig einheitlich und verschiedene Erkrankungen scheinen ein unterschiedlich hohes Risiko für psychische Probleme zu implizieren. Ebenso deuten einige Befunde darauf hin, daß die Art der Therapie einen Einfluß auf die psychische Befindlichkeit hat.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Problemstellung
- Chronische Erkrankung und Behinderung
- Soziale Unterstützung und Bewältigungsverhalten
- Bisherige Forschungsarbeiten
- Emotionale Einstellung und Bewältigungsverhalten - Copingmodelle
- Körperliche Behinderung
- Psychische Belastung des körperlich behinderten Kindes
- Soziale Folgen der chronischen Erkrankung für das Kind
- Innerfamiliäre Belastung bei körperlicher Behinderung
- Bewältigungsverhalten des körperlich behinderten Kindes
- Innerfamiliäres Bewältigungsverhalten bei körperlicher Behinderung
- Zusammenfassung bisheriger Befunde zu Folgen körperlicher Behinderung
- Geistige Behinderung
- Psychische Belastung des geistig behinderten Kindes
- Soziale Folgen der geistigen Behinderung für das Kind
- Innerfamiliäre Belastung bei geistiger Behinderung
- Bewältigungsverhalten des geistig behinderten Kindes
- Innerfamiliäres Bewältigungsverhalten bei geistiger Behinderung
- Zusammenfassung bisheriger Befunde zu Folgen geistiger Behinderung
- Vergleichende Arbeiten
- Folgen körperlicher und geistiger Behinderung für Kinder, Jugendliche und deren Familien im Vergleich
- Zusammenfassung vergleichender Befunde zu Folgen körperlicher und geistiger Behinderung
- Arbeiten zur Spinalen Muskelatrophie
- Arbeiten zum fragilen-X Syndrom
- Kritik
- Körperliche Behinderung
- Zielsetzung
- Krankheitsbilder
- Körperliche Behinderung: Spinale Muskelatrophie
- Geistige Behinderung: fragiles-X Syndrom
- Zusammenfassender Vergleich der Krankheitsbilder Spinale Muskelatrophie und fragiles-X Syndrom
- Hypothesen
- Hypothese I: Psychische Probleme und Verhaltensauffälligkeiten
- Hypothese II: Belastung und emotionale Einstellung
- Hypothese III: Bewältigungsverhalten und Suche nach sozialer Unterstützung
- Hypothese IV: Einschätzung der tatsächlichen sozialen Unterstützung
- Zusammenfassung der Hypothesen
- Emotionale Einstellung und Bewältigungsverhalten - Copingmodelle
- Methode
- Untersuchungsstichprobe
- Gruppe I - Spinale Muskelatrophie
- Gruppe II - fragiles-X Syndrom
- Gruppe III - Gesunde Kontrollgruppe
- Untersuchungsdesign
- Erhebungsinstrumente und Testmaterial
- Soziodemographische Daten
- Intelligenztestung
- Coloured and Standard Progressive Matrices
- Kaufmann Assessment Battery for Children
- Child Behavior Checklist
- Diagnostisches Interview bei psychischen Störungen im Kindes- und Jugendalter
- Questionnaire on Resources and Stress
- Family Crisis Orientated Personal Evaluation Scales
- Fragebogen zur sozialen Unterstützung
- Versuchsdurchführung
- Rekrutierung der Untersuchungsstichprobe
- Datenerhebung in der Familie
- Auswertung
- Untersuchungsstichprobe
- Ergebnisse
- Gruppenvergleich
- Verhaltensauffälligkeiten
- Psychiatrische Diagnosen
- Belastung und emotionale Einstellung
- Bewältigungsverhalten
- Soziale Unterstützung
- Zusammenhänge zwischen Verhaltensauffälligkeiten, psychiatrischer Diagnose, Belastung, Bewältigungsverhalten und sozialer Unterstützung
- Erklärende Variablen
- Verhaltensauffälligkeiten
- Psychiatrische Diagnosen
- Belastung und emotionale Einstellung
- Bewältigungsverhalten
- Soziale Unterstützung
- Gruppenvergleich
- Diskussion
- Hypothesentestung und Vergleich mit bisherigen Befunden
- Hypothese I: Psychische Probleme und Verhaltensauffälligkeiten
- Hypothese II: Belastung und emotionale Einstellung
- Hypothese III: Bewältigungsverhalten und Suche nach sozialer Unterstützung
- Hypothese IV: Einschätzung der tatsächlichen sozialen Unterstützung
- Resümee und Ausblick
- Hypothesentestung und Vergleich mit bisherigen Befunden
- Zusammenfassung
- Literaturverzeichnis
- Anhang
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Dissertation befasst sich mit den psychischen Folgen und Bewältigungsmechanismen von Kindern und Jugendlichen mit chronischen körperlichen Erkrankungen und geistigen Behinderungen. Die Arbeit verfolgt das Ziel, die psychische Belastung und das Bewältigungsverhalten von Kindern und Jugendlichen mit Spinaler Muskelatrophie (SMA) und fragilen-X Syndrom im Vergleich zu einer gesunden Kontrollgruppe zu untersuchen. Dabei werden die Auswirkungen der Erkrankung auf die psychische Gesundheit, das soziale Umfeld und die familiäre Belastung analysiert.
- Psychische Belastung und Verhaltensauffälligkeiten bei Kindern und Jugendlichen mit chronischen Erkrankungen und geistigen Behinderungen
- Bewältigungsstrategien und soziale Unterstützungssysteme
- Einfluss der Erkrankung auf die familiäre Belastung und das soziale Umfeld
- Vergleichende Analyse der psychischen Folgen und Bewältigungsmechanismen bei SMA und fragilen-X Syndrom
- Entwicklung von Interventionsmöglichkeiten zur Verbesserung der psychischen Gesundheit und des Wohlbefindens von betroffenen Kindern und Jugendlichen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Problemstellung der Dissertation dar und beleuchtet den Forschungsstand zu den psychischen Folgen und Bewältigungsmechanismen von Kindern und Jugendlichen mit chronischen Erkrankungen und geistigen Behinderungen. Es werden verschiedene Copingmodelle vorgestellt und die bisherigen Befunde zu den Folgen körperlicher und geistiger Behinderung zusammengefasst. Die Zielsetzung der Arbeit wird definiert und die Krankheitsbilder SMA und fragiles-X Syndrom werden vorgestellt. Abschließend werden die Hypothesen der Dissertation formuliert.
Das Kapitel "Methode" beschreibt die Untersuchungsstichprobe, das Untersuchungsdesign und die verwendeten Erhebungsinstrumente. Es werden die drei Gruppen (SMA, fragiles-X Syndrom und gesunde Kontrollgruppe) vorgestellt und die Datenerhebung sowie die Auswertungsmethode erläutert.
Im Kapitel "Ergebnisse" werden die Ergebnisse der Untersuchung präsentiert. Es werden die Unterschiede zwischen den Gruppen hinsichtlich der Verhaltensauffälligkeiten, psychiatrischen Diagnosen, Belastung, Bewältigungsverhalten und sozialen Unterstützung dargestellt. Außerdem werden die Zusammenhänge zwischen diesen Variablen untersucht.
Die Diskussion beleuchtet die Ergebnisse der Untersuchung im Kontext des bisherigen Forschungsstandes. Die Hypothesen werden geprüft und die Ergebnisse werden im Hinblick auf ihre klinische Relevanz und ihre Implikationen für die Praxis diskutiert. Abschließend werden Resümee und Ausblick gegeben.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die psychischen Folgen chronischer körperlicher Erkrankungen und geistiger Behinderungen im Kindes- und Jugendalter, Bewältigungsstrategien, soziale Unterstützung, familiäre Belastung, Spinale Muskelatrophie (SMA), fragiles-X Syndrom, Vergleichsstudie, Copingmodelle, psychische Belastung, Verhaltensauffälligkeiten, psychiatrische Diagnosen, Interventionsmöglichkeiten.
- Arbeit zitieren
- Claudia Wendland (Autor:in), 1998, Psychische Folgen und Bewältigung chronisch körperlicher Krankheit und geistiger Behinderung im Kindes- und Jugendalter, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/185678
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