Das Ziel dieser Arbeit besteht darin, zu beurteilen, welche Chancen, auf Grund der vorgegebenen Rahmenbedingungen und der Akzeptanz potenzieller Börsenteilnehmer, eine Strombörse mit Standort in Deutschland hat und damit auch, welche Chancen die Signalwirkungen, die von einer Strombörse ausgehen, haben.
Das 2. Kapitel beschäftigt sich mit wettbewerbstheoretischen Grundlagen, wie dem Konzept des natürlichen Monopols, sowie mit drei unterschiedlichen Deregulierungs-modellen, die alle ihre Bedeutung für Deutschland haben. Die beiden vorgestellten NTPA-Modelle werden beide in der deutschen Umsetzung der EU-Richtlinie zur Liberalisierung des Energie- und Elektrizitätsmarktes als mögliche Umsetzungs-modelle erwähnt und das danach vorgestellte Konzept des Pool-Modells findet sich zumindest ansatzweise in den einzeln beschriebenen Strombörsen wieder.
Im 3. Kapitel wird eingangs eine kurze Zusammenfassung der geschichtlichen Entstehung der Struktur der Energiewirtschaft gezeigt, der dann die Beschreibung dieser Struktur folgt. Danach werden die gesetzlichen Rahmenbedingungen vor und nach der Liberalisierung vorgestellt, welche einen starken Einfluss auf die Chancen einer deutschen Strombörse haben.
Mit Nord Pool, Amsterdam Power Exchange (APX) und California Power Exchange (CalPX) werden im 4. Kapitel drei existierende Strombörsen im Ausland vorgestellt. Es wird untersucht, welche Lehren Deutschland eventuell aus diesen ausländischen Beispielen ziehen könnte. Weiter beschäftigt sich dieses Kapitel mit den beiden Strombörsenkonzepten, dass der European Energy Exchange in Frankfurt und der Leipzig Power Exchange in Leipzig, die in Deutschland implementiert werden.
Mittels einer Befragung, die bei sechs ausgewählten Versorgungsunternehmen durch-geführt wurde und deren Ergebnisse in Kapitel 5 dargestellt werden, soll eine Tendenz ersichtlich werden, welche Erwartungen diese Unternehmen an eine deutsche Strombörse haben und welche Chancen sie ihr einräumen.
Die Gesamtarbeit wird mit einem Fazit zu den Chancen einer Strombörse in Deutschland in Kapitel 6 abgeschlossen.
Inhaltsverzeichnis
- Abbildungsverzeichnis
- Tabellenverzeichnis
- Abkürzungsverzeichnis
- 1 Problemstellung
- 2 Theoretische Grundlagen
- 2.1 Das natürliche Monopol
- 2.1.1 Stromerzeugung als natürliches Monopol?
- 2.1.2 Stromtransport als natürliches Monopol?
- 2.2 Modelle zur Deregulierung der Elektrizitätswirtschaft
- 2.2.1 Netzzugang auf Vertragsbasis (Negotiated Third Party Access)
- 2.2.2 Netzzugang auf Vertragsbasis und Einzelkäufer (Alleinkäufersystem)
- 2.2.3 Das Pool-Modell
- 2.2.4 Kriterien zur Beurteilung der Modelle
- 2.2.5 Beurteilung der Modelle
- 3 Rahmenbedingungen der deutschen Elektrizitätswirtschaft
- 3.1 Aufbau und Struktur der Elektrizitätswirtschaft
- 3.1.1 Aufbau der Elektrizitätswirtschaft
- 3.1.2 Struktur der Elektrizitätswirtschaft
- 3.2 Rechtliche Rahmenbedingungen
- 3.2.1 Ordnungsrahmen vor der Liberalisierung
- 3.2.1.1 Das Energiewirtschaftsgesetz (EnWG)
- 3.2.1.2 Das Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkung (GWB)
- 3.2.1.3 Konzessionsabgaben
- 3.2.2 Ordnungsrahmen nach der Liberalisierung
- 3.2.2.1 Das Energiewirtschaftsgesetz (EnWG)
- 3.2.2.2 Das Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkung (GWB)
- 3.2.2.3 Konzessionsabgaben
- 3.2.2.4 Verbändevereinbarung
- 4 Strombörsen
- 4.1 Voraussetzungen und Funktionen einer Strombörse
- 4.1.1 Voraussetzungen
- 4.1.2 Funktionen
- 4.2 Ausländische Strombörsen
- 4.2.1 Nord Pool ASA
- 4.2.1.1 Entstehungsgeschichte
- 4.2.1.2 Aufbau und Organisation
- 4.2.1.3 Märkte
- 4.2.1.3.1 Spotmarkt (Elspot)
- 4.2.1.3.2 Finanzmarkt
- 4.2.1.3.2.1 Future- und Forwardmarkt (Eltermin)
- 4.2.1.3.2.2 Optionsmarkt (Eloption)
- 4.2.1.3.3 Elbas
- 4.2.1.4 Geschäftsentwicklung
- 4.2.2 Amsterdam Power Exchange (APX)
- 4.2.2.1 Entstehungsgeschichte
- 4.2.2.2 Aufbau und Organisation
- 4.2.2.3 Märkte
- 4.2.2.3.1 Spotmarkt
- 4.2.2.3.2 Märkte in der Entwicklung
- 4.2.3 California Power Exchange (CalPX)
- 4.2.3.1 Entstehungsgeschichte
- 4.2.3.2 Elektrizitätsmarktstruktur in Kalifornien
- 4.2.3.3 Märkte
- 4.2.3.3.1 Spotmarkt
- 4.2.3.3.2 Terminmarkt
- 4.2.3.4 Geschäftsentwicklung
- 4.2.4 Ansatzpunkte für eine deutsche Strombörse
- 4.3 Konzepte der beiden deutschen Strombörsen
- 4.3.1 Frankfurt/ M.: European Energy Exchange (EEX)
- 4.3.1.1 Eigentümerstruktur
- 4.3.1.2 Zulassungsvoraussetzungen
- 4.3.1.3 Der EEX-Spotmarkt
- 4.3.1.4 Der EEX-Termimarkt
- 4.3.2 Leipzig: Leipzig Power Exchange (LPX)
- 4.3.2.1 Eigentümerstruktur
- 4.3.2.2 Zulassungsvoraussetzungen
- 4.3.2.3 Der LPX-Spotmarkt
- 5 Befragung von Versorgungsunternehmen
- 5.1 Struktur und Ziele des Fragebogens
- 5.2 Befragte Unternehmen und Begründung für deren Auswahl
- 5.3 Ergebnisse der Befragung
- 5.3.1 Fragenkomplex: Ausländische Strombörsen
- 5.3.2 Fragenkomplex: Deutsche Konzepte
- 5.3.3 Fragenkomplex: Vorbereitungen
- 5.3.4 Fragenkomplex: Erwartungen und Akzeptanz
- 5.3.5 Gesamtergebnis der Befragung
- 6 Fazit der Gesamtarbeit
- Anhang 1: Ausgewählte Definitionen aus dem Energiebörsengeschäft
- Anhang 2: Fragebogen
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit untersucht die Chancen einer Strombörse in Deutschland. Sie analysiert die theoretischen Grundlagen der Elektrizitätswirtschaft und die Modelle zur Deregulierung. Die Arbeit beleuchtet die Rahmenbedingungen der deutschen Elektrizitätswirtschaft, insbesondere die rechtlichen Rahmenbedingungen vor und nach der Liberalisierung. Im Fokus stehen die Voraussetzungen und Funktionen einer Strombörse sowie die Analyse von ausländischen Strombörsen. Die Arbeit untersucht die Konzepte der beiden deutschen Strombörsen EEX und LPX und befragt Versorgungsunternehmen zu deren Erwartungen und Akzeptanz.
- Theoretische Grundlagen der Elektrizitätswirtschaft
- Modelle zur Deregulierung der Elektrizitätswirtschaft
- Rechtliche Rahmenbedingungen der deutschen Elektrizitätswirtschaft
- Voraussetzungen und Funktionen einer Strombörse
- Analyse von ausländischen Strombörsen
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel der Diplomarbeit stellt die Problemstellung dar und erläutert die Relevanz einer Strombörse in Deutschland. Das zweite Kapitel behandelt die theoretischen Grundlagen der Elektrizitätswirtschaft. Es wird das Konzept des natürlichen Monopols erläutert und auf die Stromerzeugung und den Stromtransport angewendet. Anschließend werden verschiedene Modelle zur Deregulierung der Elektrizitätswirtschaft vorgestellt und anhand von Kriterien bewertet. Das dritte Kapitel analysiert die Rahmenbedingungen der deutschen Elektrizitätswirtschaft. Es werden der Aufbau und die Struktur der Elektrizitätswirtschaft sowie die rechtlichen Rahmenbedingungen vor und nach der Liberalisierung beleuchtet. Das vierte Kapitel befasst sich mit Strombörsen. Es werden die Voraussetzungen und Funktionen einer Strombörse erläutert und verschiedene ausländische Strombörsen vorgestellt. Anschließend werden die Konzepte der beiden deutschen Strombörsen EEX und LPX analysiert. Das fünfte Kapitel präsentiert die Ergebnisse einer Befragung von Versorgungsunternehmen zu deren Erwartungen und Akzeptanz einer Strombörse in Deutschland. Das sechste Kapitel fasst die Ergebnisse der Diplomarbeit zusammen und zieht ein Fazit.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Elektrizitätswirtschaft, Deregulierung, Strombörse, natürliche Monopole, Rechtliche Rahmenbedingungen, Deutschland, EEX, LPX, Versorgungsunternehmen, Erwartungen und Akzeptanz.
- Arbeit zitieren
- Stefan Moritz (Autor:in), 2000, Chancen einer Strombörse in Deutschland, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/185485
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