Die vorliegende Arbeit möchte die Haltung der einzelnen relevanten politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Kräfte in Deutschland zur WWU so, wie sie sich nach dem EU-Vertrag und insbesondere zu Beginn des Jahres 1998 darstellten, aufzeigen. Hierzu erscheint es zunächst notwendig, in einem ersten Teil die historische Ent-wicklung des europäischen Integrationsprozesses im Währungsbereich vom Werner-Plan (1970) bis zur Einsetzung der Europäischen Zentralbank (EZB) im Juni 1998 nachzuzeichnen. Hier soll versucht werden, die historische Entwicklung der WWU in bezug auf Deutschlands besondere Motive und Ziele darzustellen. Welche besondere Rolle hat Deutschland in den Verhandlungen über die Währungsunion gespielt? Ist es ihm gelungen, seine eigene Auffassung der Währungsunion durchzusetzen?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Erster Teil:
- Die Europäische Wirtschafts- und Währungsunion (WWU):
- Vom Werner-Plan bis zur Einsetzung der Europäischen Zentralbank (EZB)
- Titel 1:
- Zur Struktur der Wirtschafts- und Währungsunion
- Kapitel 1
- Die frühen Anläufe zu einer Wirtschafts- und Währungsunion
- I. Das "Aktionsprogramm der Gemeinschaft für die zweite Stufe des Gemeinsamen Marktes"
- Kapitel 2 Der Werner-Plan: Erster Versuch der Währungsintegration in Europa
- I. Die Ausgangssituation Ende der sechziger Jahre
- II. Der Werner-Plan und die Entwicklung bis Mitte der siebziger Jahre
- III. Konflikt zwischen der “Krönungstheorie” und der "Motortheorie”
- Kapitel 3
- Gründung der Währungsschlange
- Kapitel 4 Errichtung des Europäischen Währungssystems (EWS)
- I. Der ECU
- II. Der Wechselkurs- und Interventionsmechanismus
- III. Die verschiedenen Kreditmechanismen des EWS
- IV. Die Rolle der D-Mark innerhalb des EWS
- V. Turbulenzen im EWS
- Kapitel 5 Der Delors-Bericht: Beginn der Währungsunion
- I. Die Regierungskonferenz zur WWU
- Kapitel 6 Der Vertrag von Maastricht
- I. Die erste Stufe der WWU: Grundlagen
- II. Die zweite Stufe der WWU: Vorbereitungen
- III. Die Endstufe der WWU: Einheitliche Währung
- A. Die Konvergenzkriterien
- B. Die endgültige Entscheidung fiel am 3. Mai 1998
- C. Die Anwendungsweise der Konvergenzkriterien
- Kapitel 7 Der Stabilitäts- und Wachstumspakt
- Kapitel 8 Die Einsetzung der EZB
- Zweiter Teil:
- Motorkräfte der WWU in Deutschland
- Titel 1:
- Die mehrheitlichen politischen Kräfte als Befürworter der WWU
- Kapitel 1
- Die Argumente der Bundesregierung und der Opposition
- I. Die ökonomischen Vorteile der Europäischen Währungsunion
- A. Der Euro als “Krönung des Binnenmarkts”
- B. Der Euro als weltweite Reservewährung
- C. Die Auswirkungen der WWU auf den Arbeitsmarkt
- D. Die Frage der Geldwertstabilität des Euro
- II. Die politische Dimension der Währungsunion
- A. Förderung der politischen Einigung durch die WWU
- B. Weitgehende Vergangenheit des geldpolitischen Willensbildungsprozesses
- C. Größerer Einfluß Europas in internationalen Wirtschafts- organisationen sowie gegenüber den USA und Japan
- Titel 2:
- Die Deutsche Bundesbank
- Titel 3:
- Kapitel 1
- Die deutschen Unternehmen als Befürworter des Euro
- Wahrscheinlichkeit und Wünschbarkeit der EWWU
- Kapitel 2 Vorbereitungsstand und Umstellungszeitpunkt der Unternehmen
- Kapitel 3
- Wirtschaftliche Motive für die Befürwortung des Euro
- I. Wegfall der Wechselkursschwankungen
- II. Erhöhung der Exportchancen
- Kapitel 1
- Titel 4:
- Die deutschen Gewerkschaften
- I. Wohlstand durch die EWWU
- II. Gewinn an europäischem Handlungsspielraum zur effizienteren Durchsetzung gewerkschaftlicher Interessen
- III. Pünktlicher Start der Währungsunion
- IV. Verbesserte beschäftigungsrelevante Rahmenbedingungen durch den Euro
- Titel 5:
- Der Deutsche Bauernverband
- Titel 6:
- Kapitel 1
- Die Bevölkerung: Eine Minderheit für den Euro
- Die Führungskräfte unterstützen die Währungsunion
- Kapitel 1
- Dritter Teil:
- Bremskräfte der WWU in Deutschland
- Titel 1:
- Politische Gegenstimmen in der Minderheit
- Kapitel 1
- Die Partei des Demokratischen Sozialismus (PDS)
- Kapitel 2
- Die Republikaner
- Kapitel 3
- Der Bund Freier Bürger
- Titel 2:
- Die Ansichten der ökonomischen Kräfte
- Kapitel 1
- Die Euro-Klage vor dem Bundesverfassungsgericht
- I. Volkswirtschaftliche und politische Argumentation
- A. Porösität der Währungsunion ohne begleitende politische Union
- B. Fehlende Voraussetzungen für eine wirksame Stabilitäts- politik
- II. Juristische Argumentation
- A. Verletzung des "Bürgerrechts auf wirtschaftliche Stabilität"
- III. Das Urteil des Bundesverfassungsgerichts
- Kapitel 2 Die Erklärung der 160 Professoren der Wirtschaftswissenschaften
gegen den geplanten Start der Europäischen Währungsunion
- I. Übersicht der verschiedenen Argumente
- A. Unzureichende Konvergenz
- B. Der Euro und die Arbeitslosigkeit
- C. Sinnvolle Verschiebung der WWU
- II. Überzeugende Argumente?
- I. Übersicht der verschiedenen Argumente
- Titel 3:
- Die deutsche Bevölkerung
- Kapitel 1
- Die Geschichte der D-Mark
- I. Die Vorgeschichte
- II. Die westdeutsche Währungsreform von 1948
- III. Die ostdeutsche Währungsreform von 1948
- IV. Die deutsch-deutsche Währungsunion im Jahre 1990
- Kapitel 2 Eine von Skepsis und Ablehnung geprägte Öffentlichkeit
- I. Eine sehr lebhafte Debatte über die WWU
- Kapitel 3
- Die D-Mark als Stifterin nationaler Identität
- Kapitel 4
- Umfragen zur WWU
- I. Einstellungen zur europäischen Integration
- II. Einstellungen zum Euro
- Schlußfolgerung
- Literaturverzeichnis
- Anhang
- Abkürzungsverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit analysiert die deutsche Positionierung gegenüber der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion (WWU). Sie untersucht die inneren Kräfte, die Deutschland sowohl zum Motor als auch zur Bremse der Integration in die WWU machten. Die Arbeit beleuchtet die Entwicklung der WWU von den frühen Anläufen bis zur Einsetzung der Europäischen Zentralbank (EZB) und analysiert die Argumente der verschiedenen Akteure in Deutschland, die die WWU befürworteten oder ablehnten.
- Die Entwicklung der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion (WWU)
- Die Rolle Deutschlands in der WWU
- Die Argumente der Befürworter und Gegner der WWU in Deutschland
- Die ökonomischen und politischen Folgen der WWU für Deutschland
- Die Bedeutung der deutschen Bundesbank und der D-Mark für die WWU
Zusammenfassung der Kapitel
Der erste Teil der Arbeit beleuchtet die Entwicklung der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion (WWU) von den frühen Anläufen bis zur Einsetzung der Europäischen Zentralbank (EZB). Er analysiert die verschiedenen Phasen der Integration, von den ersten Versuchen der Währungsintegration in den 1960er Jahren bis zum Vertrag von Maastricht und der Einführung des Euro. Die Kapitel behandeln den Werner-Plan, die Gründung der Währungsschlange, die Errichtung des Europäischen Währungssystems (EWS) und die Konvergenzkriterien für die Teilnahme an der WWU.
Der zweite Teil der Arbeit untersucht die Motorkräfte der WWU in Deutschland. Er analysiert die Argumente der verschiedenen Akteure, die die WWU befürworteten, darunter die Bundesregierung, die Opposition, die deutsche Bundesbank, die deutschen Unternehmen und die deutschen Gewerkschaften. Die Kapitel beleuchten die ökonomischen und politischen Vorteile der WWU für Deutschland, wie den Wegfall der Wechselkursschwankungen, die Erhöhung der Exportchancen und die Förderung der politischen Einigung in Europa.
Der dritte Teil der Arbeit analysiert die Bremskräfte der WWU in Deutschland. Er untersucht die Argumente der verschiedenen Akteure, die die WWU ablehnten, darunter die Partei des Demokratischen Sozialismus (PDS), die Republikaner, der Bund Freier Bürger, die Euro-Klage vor dem Bundesverfassungsgericht und die Erklärung der 160 Professoren der Wirtschaftswissenschaften. Die Kapitel beleuchten die ökonomischen und politischen Bedenken gegenüber der WWU, wie die Porösität der Währungsunion ohne begleitende politische Union, die fehlenden Voraussetzungen für eine wirksame Stabilitätspolitik und die potenziellen negativen Auswirkungen auf die deutsche Wirtschaft und die Arbeitslosigkeit.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Europäische Wirtschafts- und Währungsunion (WWU), die deutsche Positionierung gegenüber der WWU, die inneren Kräfte zwischen Motor- und Bremswillen, die Entwicklung der WWU von den frühen Anläufen bis zur Einsetzung der Europäischen Zentralbank (EZB), die Argumente der verschiedenen Akteure in Deutschland, die die WWU befürworteten oder ablehnten, die ökonomischen und politischen Folgen der WWU für Deutschland, die Bedeutung der deutschen Bundesbank und der D-Mark für die WWU, der Werner-Plan, die Währungsschlange, das Europäische Währungssystem (EWS), der Vertrag von Maastricht, die Konvergenzkriterien, der Stabilitäts- und Wachstumspakt, die deutsche Bundesregierung, die Opposition, die deutschen Unternehmen, die deutschen Gewerkschaften, die Partei des Demokratischen Sozialismus (PDS), die Republikaner, der Bund Freier Bürger, die Euro-Klage vor dem Bundesverfassungsgericht, die Erklärung der 160 Professoren der Wirtschaftswissenschaften.
- Die Europäische Wirtschafts- und Währungsunion (WWU):
- Citation du texte
- Dr. Nathalie Jouan (Auteur), 1998, Deutschland und die Europäische Wirtschafts- und Währungsunion: Innere Kräfte zwischen Motor- und Bremswillen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/185230
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