Am Anfang unserer Überlegungen stand die Frage nach der Sinnhaftigkeit von Zertifizierungen nach ISO 9000ff. Weltweit steigt die Zahl der zertifizierten Unternehmen rasch an, und fast ebenso schnell steigt die Zahl der Skeptiker und Kritiker. Bei so manchen Beobachtern schleicht sich die Überzeugung ein, daß ISO 9000ff vor allem ein gutes Geschäft ist: zuerst für jene, die Beratungsleistungen und Zertifizierungsaudits anbieten, aber auch, wenngleich weniger offensichtlich, für manche Kritiker, die medienwirksam Zweifel an der Qualitätszertifizierung anmelden und dann ihre eigenen Konzepte teuer verkaufen. Unser Ziel war, österreichische Unternehmen über ihre Erfahrungen mit ISO 9000ff sprechen zu lassen und aus den dabei gewonnen Eindrücken Schlüsse zu ziehen und eventuell vorhandene Trends und Gemeinsamkeiten festzuhalten. Um qualifizierte Fragen stellen zu können, arbeiteten wir uns in die sehr umfangreiche Sekundärliteratur über ISO 9000ff ein und nahmen auch Kontakt zu Beratungsunternehmen auf. Schon bald zeigte sich, daß eine Untersuchung allein über ISO 9000ff bei unserer allgemeinen Fragestellung zu kurz greifen würde. Deshalb beschlossen wir, auch neuere Entwicklungen, wie die Umweltzertifizierung nach ISO 14000ff und das europäische Umweltaudit nach der EMAS-Verordnung miteinzubeziehen. Dies erwies sich als richtiger Weg, da gerade bei Umweltmanagementsystemen wichtige Aspekte von Zertifizierungen klarer zutage treten als bei Qualitätsmanagementsystemen: die verbesserte Kommunikationswirkung nach außen durch das Vorliegen von Umweltberichten und die Aufarbeitung der für den jeweiligen Betrieb relevanten Rechtsvorschriften sind nur zwei Beispiele. Dazu kommt noch, daß die meisten befragten Personen angaben, daß in den Betrieben die Einführung des Umweltmanagementsystems mit mehr Begeisterung aufgenommen wurde als die der Qualitätssicherung. Umweltfragen liegen den Betroffenen offenbar mehr am Herzen als Qualitätsfragen. Darüber hinaus wurde aus den „Kinderkrankheiten“ der Qualitätsmanagementsysteme, die oft schon über mehrere Jahre bestehen, vielerorts gelernt, und so mancher Fehler bei den Vorbereitungen auf die Umweltzertifizierung bzw. –begutachtung nicht mehr gemacht. Eine Beschränkung auf Qualitätszertifizierungen hätte somit ein wahrscheinlich zu einseitiges Bild über Zertifizierungen in österreichischen Betrieben ergeben.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- WOZU INTERNATIONALE NORMEN?
- WAS IST ISO?
- EXKURS: WAS IST CEN?
- ISO 9000FF
- Ein voller Erfolg
- Überblick über die Normenreihe
- Das Zertifikat
- Dokumentation
- Zertifizierungsablauf
- Genormte Betonschwimmwesten
- Schraubengeruch
- ISO 14000FF
- Aufbau eines Umweltmanagement-Systems
- KRITIK WIRD LAUT
- ISO... wie Isomorphismus
- ISO... ein Rückschritt?
- Der kleinste gemeinsame Nenner
- Neuer Trend: Supranormen
- NEUE ENTWICKLUNGEN BEI ISO
- EU-ÖKO-AUDIT
- DER WEG ZUR BEGUTACHTUNG
- DIE UMWELTERKLÄRUNG
- Adressaten
- Aussagekraft
- VERGLEICH ZU ISO 14001
- KRITIK
- DAS ZERTIFIZIERUNGSWESEN
- SCHWARZE SCHAFE
- VORGANGSWEISE EMPIRISCHER TEIL
- BEFRAGTE UNTERNEHMEN
- A.ARTWEGER GMBH
- ASAMER & HUFNAGL, KIES- UND BETONWERKE GMBH
- DARBO AG
- ROSENBAUER INTERNATIONAL AG UND ROSENBAUER ÖSTERREICH
- SCA LAAKIRCHEN AG
- SEBASTIAN DANZL'S SENNEREI
- STEYRERMÜHL PAPIERFABRIKS- UND VERLAGS-AG
- TEMIC TELEFUNKEN MICROELECTRONIC GMBH
- TIEFENBACHER GMBH
- UNITECH AG
- ZUSÄTZLICH AUSGEWERTETE UMWELTERKLÄRUNGEN
- WARUM LASSEN SICH BETRIEBE ZERTIFIZIEREN?
- QUALITÄTS- UND UMWELTZERTIFIZIERUNGEN
- Langfristige Erfolgssicherung
- Starkes Wachstum
- Kosteneinsparungen
- Transparenz erwünscht
- Eindeutige Positionierung am Markt
- Imagegewinn
- Einen Schritt voraus sein
- Initiative der Berater
- Förderungen
- QUALITÄTSZERTIFIZIERUNGEN
- UMWELTZERTIFIZIERUNGEN
- Beispielwirkung in der Region
- Ist-Zustandsbestimmung und Zielgebung
- Standortsicherung
- Anregung zur kontinuierlichen Verbesserung
- Logische Fortsetzung der biologischen Vorprodukte
- Verändertes Umweltbewußtsein in der Gesellschaft
- Antwort auf die Krise innerhalb einer Industrie
- Wenig Druck von Kundenseite
- NUTZEN
- QUALITÄTSZERTIFIZIERUNGEN
- UMWELTZERTIFIZIERUNGEN
- EMPIRISCH FESTGESTELLTE NUTZENFAKTOREN
- Finden von Verbesserungspotentialen
- Verantwortung aller
- Transparenz nach innen und außen
- Innen
- Außen
- Vertrauenssteigerung
- Arbeitnehmende und Geschäftsleitung
- Kunden
- Anrainer
- Behörden
- Allgemeinheit
- Kosteneinsparungen
- Rechtssicherheit
- Die Ersten haben es besser
- Imagegewinn
- Beziehungen zu den Lieferanten und zur Konkurrenz
- Konkurrenten
- Lieferanten
- Reduktion von Risiko
- Produkthaftung
- Störfallmanagement
- Versicherungseffekt
- Zusatznutzen von Umweltzertifizierungen
- Verbindung von Ökonomie und Ökologie
- NACHTEILE
- ZEITAUFWAND
- KOSTEN
- ÜBERGENAUIGKEIT
- BÜROKRATISIERUNG
- AKZEPTANZPROBLEME
- MANGELNDE UNTERSTÜTZUNG FÜR PILOTBETRIEBE
- AUSWIRKUNGEN AUF MITARBEITER/INNEN
- AKZEPTANZ
- Rückhalt durch die Geschäftsleitung
- Akzeptanz bei den Mitarbeitenden
- Klein- und Kleinstbetriebe
- Vorerfahrungen der Arbeitnehmer
- Unterschiede bei Qualität und Umwelt
- Nach der Zertifizierung
- PERSÖNLICHE EINSTELLUNG
- MEHRARBEIT
- EINBINDUNG DER MITARBEITENDEN
- PROBLEME
- ARBEITSSICHERHEIT
- EINS PLUS EINS = 1
- GEMEINSAME DOKUMENTATION
- DER NÄCHSTE SCHRITT
- EXTERNE KRÄFTE
- BERATER
- ZERTIFIZIERER
- Theoretiker und Praktiker
- NACHWORT
- LITERATURVERZEICHNIS
- ANHANG: INTERVIEWLEITFADEN
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit befasst sich mit dem Thema der internationalen Zertifizierungen, insbesondere ISO 9000, ISO 14000 und EU-Öko-Audit. Die Arbeit analysiert die Notwendigkeit und Relevanz dieser Zertifizierungen im globalen Wettbewerb und untersucht, ob es sich um eine Modeerscheinung oder ein notwendiges Instrument zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit handelt. Die Arbeit befasst sich mit den verschiedenen Aspekten der Zertifizierung, wie z.B. den Anforderungen, dem Zertifizierungsablauf, den Vorteilen und Nachteilen sowie den Auswirkungen auf die Mitarbeiter.
- Die Bedeutung von internationalen Normen im globalen Wettbewerb
- Die Funktionsweise und Struktur von ISO 9000 und ISO 14000
- Die Rolle des EU-Öko-Audits im Kontext der Umweltzertifizierung
- Die Vorteile und Nachteile von Zertifizierungen für Unternehmen
- Die Auswirkungen von Zertifizierungen auf die Mitarbeiter
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der internationalen Normen ein und erläutert die Bedeutung von ISO 9000 und ISO 14000 im globalen Wettbewerb. Sie beleuchtet die Funktionsweise und Struktur dieser Normen und geht auf die Kritik an ihnen ein.
Das Kapitel über das EU-Öko-Audit beschreibt den Weg zur Begutachtung und die Bedeutung der Umwelterklärung. Es vergleicht das EU-Öko-Audit mit ISO 14001 und geht auf die Kritik an diesem Zertifizierungssystem ein.
Das Kapitel über das Zertifizierungswesen beleuchtet die verschiedenen Aspekte der Zertifizierung, wie z.B. die Anforderungen, den Zertifizierungsablauf, die Vorteile und Nachteile sowie die Auswirkungen auf die Mitarbeiter.
Der empirische Teil der Arbeit befasst sich mit den Erfahrungen von Unternehmen mit internationalen Zertifizierungen. Es werden Interviews mit Unternehmen aus verschiedenen Branchen durchgeführt, um die Motivation für die Zertifizierung, die Vorteile und Nachteile sowie die Auswirkungen auf die Mitarbeiter zu analysieren.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen internationale Zertifizierungen, ISO 9000, ISO 14000, EU-Öko-Audit, globaler Wettbewerb, Wettbewerbsfähigkeit, Qualität, Umweltmanagement, Nachhaltigkeit, Vorteile, Nachteile, Auswirkungen auf Mitarbeiter, empirische Forschung, Unternehmenserfahrungen.
- Citation du texte
- Dr. Barbara Gaisbauer (Auteur), Wolfgang Pointner (Auteur), 1998, Internationale Zertifizierungen (ISO 9000, ISO 14000 und EU-ÖKO-AUDIT): Notwendigkeit oder Modeerscheinung im globalen Wettbewerb, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/185167
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