Der Schutz der Umwelt ist in den vergangenen Jahren zu einem exponierten Thema der öffentlichen Diskussion geworden. Das Bewußtsein für die Umwelt hat sich in allen gesellschaftlichen Bereichen erheblich geschärft.1 Verschiedenste Umfragen belegen dies deutlich, z. B. die Shell Studie 1997.
Diese staatliche und gesellschaftliche Sensibilisierung trifft vorrangig den Bereich der Industrie, der natürliche Ressourcen verbraucht und Emisssionen gleich welcher Art abgibt.
Kreditinstitute als Dienstleistungsunternehmen tragen zur direkten Schädigung der Umwelt nur in einem geringen Ausmaß bei. Aufgrund ihrer elementaren Finanzierungsfunktion in einer Volkswirtschaft sind die Banken aber in der Lage, Entscheidungskalküle und Investitionsströme der Unternehmen zu beeinflußen.
Vor dem Hintergrund der beschriebenen allgemeinen Sensibilisierung und der Funktion der Kreditinstitute im Wirtschaftsprozeß kommt der Berücksichtigung von Umweltrisiken und deren Auswirkung auf zentrale Bestandteile des Bankgeschäfts eine elementare Rolle zu. Unter Umweltrisiken sollen hier alle Risiken, die einen Einfluß auf die Geschäftsbeziehung von Kreditinstituten und Kunden werfen können, gleich ob sie im Unternehmen entstanden oder erst durch äußere Umstände offensichtlich wurden, subsumiert werden. Der höheren Belastung der Umwelt durch ihren Wirtschaftsprozeß, im Vergleich zu privaten Haushalten, entsprechend konzentriert sich diese Arbeit fast ausschließlich auf Umweltrisiken im Firmenkundengeschäft.
Für Kreditinstitute als Hauptfinanzierungsquelle der Unternehmen ergeben sich aus der Wechselwirkung mehrere Konsequenzen: Haftungs-, auflagen- und nachfragebedingte wirtschaftliche Schwierigkeiten von Unternehmen ziehen tendenziell entsprechende Kreditausfälle nach sich.2
[...]
1 Vgl. Ackermann, Josef (Strategie 1997), S. 2.
2 Vgl. Gerhard, Stephan (Begrenzung 1996), S. 46.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung und Problemstellung
- Umweltrisiken, Sicherheiten und Wertverlust
- Systematisierung der Risiken im Kreditgeschäft
- Minderung der wirtschaftlichen Leistungfähigkeit - Bonitätsrisiko
- Kostensteigerungen
- Erlösschmälerungen
- Instrumente der Bonitätsrisikosteuerung
- Kreditwürdigkeitsprüfung
- Ursachenbezogene Maßnahmen
- Wirkungsbezogene Maßnahmen
- Arten und Nutzen der Kreditwürdigkeitsinformationen
- Ökobilanzen
- Checklisten
- Schwachstellenanalyse
- Umweltverträglichkeitsprüfung
- Herkunft der Kreditwürdigkeitsinformationen
- Interne Beschaffung der Informationen
- Externe Beschaffung der Informationen
- Wertminderungen bei Sicherheiten-Besicherungsrisiko
- Generelles Ziel der Sicherheitenpolitik
- Bestimmung des Kreditvergabespielraums
- Sicherungswertermittlung bei Immobilien
- Sicherungswertermittlung bei beweglichen Sicherungsgütern und Rechten
- Bilanzielle Berücksichtigung von drohenden Umweltrisiken
- Verwertungsprobleme bei Sicherungsgut im Rahmen der neuen Insolvenzordnung
- Konsequenzen aus der Wertminderungsproblematik von Sicherheiten
- Umweltbelastungen auf Sicherungsgütern und deren Beseitigung
- Begriffsbestimmung von Altlasten
- Zustandsverantwortlichkeit für Altlasten
- Ermittlung von Altlastenverdachtsflächen
- Verwertungskonzepte für Altlasten
- Sanierungsziele
- Sanierungsverfahren für Altlasten
- Finanzierung von Altlastensanierungen
- Konsequenzen aus der Sanierung von Altlasten
- Haftung von Unternehmen im Zusammenhang mit Umweltrisiken
- Produkthaftungsgesetz und Produktsicherheitsgesetz
- Öffentlich-rechtliche Umweltverwaltungsgesetze
- Umweltstrafrecht
- Umweltzivilrecht
- Absicherung durch Umwelthaftpflicht
- Auswirkungen der Versicherung von Umweltrisiken
- Entwicklung des Versicherungsschutzes für Umwelthaftungsrisiken
- Konsequenzen aus der Produkt- und Umwelthaftung
- Ökologiemanagement von Unternehmen
- Umweltmanagement gemäß der Bankenerklärung der Vereinten Nationen
- Ziele der Bankenerklärung
- Wirkungsweise des Umweltmanagementsystems im Sinne der Bankenerklärung
- Beurteilung der Bankenerklärung
- Umweltmanagement nach Öko-Audit
- Entstehung des Öko-Audit
- Ziele der EU-Öko-Audit-Verordnung
- Inhalt und Pflichten der Audit-Verordnung
- Beurteilung des Öko-Audits
- Umweltmanagement nach ISO 14001
- Entstehung der ISO-Norm 14001
- Ziele der ISO-Norm 14001
- Inhalt und Pflichten der Norm
- Beurteilung der ISO-Norm und Vergleich mit der Öko-Audit-Verordnung
- Konsequenzen für das Ökologiemanagement der Banken
- Umweltmanagement gemäß der Bankenerklärung der Vereinten Nationen
- Umweltmarketing der Banken
- Einordnung der Marketing-Instrumente
- Kommunikationspolitik der Banken
- Konsequenzen für die Umweltarbeit der Banken
- Mögliche Entwicklung der umweltbeeinflußten Sicherheitenpolitik der Banken
- Anhang
- Literaturverzeichnis
- Gesprächsverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit den Umweltrisiken, die im Kreditgeschäft auftreten können, und deren Auswirkungen auf die Sicherheitenpolitik der Banken. Ziel ist es, die verschiedenen Umweltrisiken zu systematisieren, deren Auswirkungen auf die Kreditwürdigkeit und den Wert von Sicherheiten zu analysieren und die Möglichkeiten der Risikosteuerung aufzuzeigen. Darüber hinaus werden die relevanten rechtlichen Rahmenbedingungen, die Bedeutung des Ökologiemanagements und die Rolle des Umweltmarketings im Kontext der umweltbeeinflußten Sicherheitenpolitik der Banken beleuchtet.
- Systematisierung und Analyse von Umweltrisiken im Kreditgeschäft
- Auswirkungen von Umweltrisiken auf die Kreditwürdigkeit und den Wert von Sicherheiten
- Möglichkeiten der Risikosteuerung und -minimierung
- Rechtliche Rahmenbedingungen für die umweltbeeinflußte Sicherheitenpolitik
- Bedeutung des Ökologiemanagements und des Umweltmarketings für Banken
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Problemstellung des Themas dar und erläutert die Relevanz der Umweltrisiken für die Sicherheitenpolitik der Banken. Kapitel 2 befasst sich mit der Systematisierung der Umweltrisiken im Kreditgeschäft und analysiert die Auswirkungen auf die Kreditwürdigkeit und den Wert von Sicherheiten. Es werden verschiedene Instrumente der Bonitätsrisikosteuerung vorgestellt und die Bedeutung von Kreditwürdigkeitsinformationen im Kontext der Umweltrisiken beleuchtet. Kapitel 3 behandelt die Problematik von Altlasten und deren Auswirkungen auf die Verwertung von Sicherungsgütern. Es werden verschiedene Sanierungsverfahren und Finanzierungsmöglichkeiten vorgestellt. Kapitel 4 analysiert die Haftungsrisiken von Unternehmen im Zusammenhang mit Umweltrisiken und die Bedeutung der Umwelthaftpflichtversicherung. Kapitel 5 befasst sich mit dem Ökologiemanagement von Unternehmen, insbesondere mit den Anforderungen der Bankenerklärung der Vereinten Nationen, dem Öko-Audit und der ISO-Norm 14001. Kapitel 6 beleuchtet die Bedeutung des Umweltmarketings für Banken und die Möglichkeiten der Kommunikation von umweltorientierten Strategien. Kapitel 7 diskutiert die mögliche Entwicklung der umweltbeeinflußten Sicherheitenpolitik der Banken und die Herausforderungen, die sich aus den wachsenden Umweltrisiken ergeben.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Umweltrisiken, Sicherheitenpolitik, Kreditgeschäft, Bonitätsrisiko, Besicherungsrisiko, Altlasten, Umwelthaftung, Ökologiemanagement, Umweltmarketing, Bankenerklärung, Öko-Audit, ISO 14001, Nachhaltigkeit, Risikosteuerung, Wertminderung, Kreditwürdigkeit, Umweltrecht.
- Arbeit zitieren
- Thorsten Schlegel (Autor:in), 1998, Umweltrisiken und Sicherheitenpolitik der Banken, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/185131
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