Arno Schmidt galt zeitlebens als schwieriger Mensch. Viele hielten ihn für einen eigensinnigen Egozentriker und weltfremden Eigenbrötler. Er hatte den Ruf eines starrköpfigen Sonderlings, eines besserwisserischen Einzelgängers und widerborstigen
Menschenverachters, der sein selbst verordnetes Außenseitertum bewusst und gezielt kultivierte, dessen rechthaberische Überheblichkeit und aufdringliches Imponiergehabe im Umgang mit anderen Menschen zu seinem unverwechselbaren Markenzeichen geworden war. Sein extremer, offen zur Schau gestellter Individualismus wirkte befremdend. Das Bild von Arno Schmidt, das sich bei vielen seiner Anhänger und Kritiker herauskristallisierte, war das
eines unermüdlichen, von einem unbarmherzigen Leistungsethos angetriebenen Vielarbeiters, eines Workaholics, der schonungslos seine Energiereserven ausbeutete und sich ganz und gar in den Dienst einer eigenwilligen Auffassung von Literatur stellte.
Arno Schmidt war stolz auf seine umfassende, autodidaktisch erworbene Bildung und strebte nach mathematisch-präziser Erfassung der Wirklichkeit. Er erwies sich als intellektgesteuerter
Solipsist, dessen Weltbild durch seine fundierten Kenntnisse in Mathematik und Physik, Astronomie und Astrophysik bestimmt wurde, für den eine moderne Welterkennung nur auf naturwissenschaftlicher Grundlage möglich und der ständig damit beschäftigt war, seine Wahrnehmungen und Beobachtungen von der Welt bis ins kleinste
Detail hinein mit akribischer Gewissenhaftigkeit zu notieren, zu sammeln, zu ordnen und zu katalogisieren.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Mensch Arno Schmidt
- Naturwissenschaftlich fundiertes Weltbild
- Der typische Arno-Schmidt-Protagonist
- Äußere und innere Wirklichkeit und ihre sprachliche Darstellung
- Besonderheiten der Schmidtschen Erzähltechnik und Anforderungen an den Leser
- Authentizität der Versprachlichung
- Dualismus: Individuum und Gesellschaft
- Skeptizismus, Geschichtspessimismus, Pazifismus und Atheismus
- Opposition als Lebensmaxime
- Kritische Reaktionen der Leser und Rezensenten
- Unterscheidung von biografischem und literarischem Ich
- Verhüllung des biografischen Ichs
- Der Mensch Arno Schmidt - Versuch einer "Bekanntschaft"
- Schwierige Kindheit
- Die "Ländlichen Erzählungen" als autobiografisches Spiegelbild
- Arno Schmidts literarische Alter Egos
- Walter Eggert - Der "Steinernen Herzen" (1952)
- Heinrich Düring - "Aus dem Leben eines Fauns" (1953)
- Pytheas von Massilia - "Gadir oder Erkenne dich selbst" (1955)
- Der "Dagegen-Schmidt" - "Ländliche Erzählungen" (1959)
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Leben und Werk des Autors Arno Schmidt. Sie untersucht die enge Verbindung zwischen Arno Schmidts Biografie und seinen literarischen Alter Egos, die in seinen Werken eine zentrale Rolle spielen. Die Arbeit analysiert die Entstehung und Entwicklung von Schmidts eigenwilligem Stil und seiner literarischen Figuren, die durch ihre starke Individualität und ihre kritische Haltung gegenüber der Gesellschaft geprägt sind.
- Arno Schmidts Biografie und seine literarischen Alter Egos
- Die Entstehung und Entwicklung von Schmidts eigenwilligem Stil
- Die Darstellung von Außenseitertum und Individualismus in Schmidts Werken
- Die kritische Haltung Schmidts gegenüber der Gesellschaft
- Die Bedeutung von Sprache und Erzähltechnik in Schmidts Werk
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt Arno Schmidt als einen Menschen und Autor vor, der sich zeitlebens als Außenseiter verstand und ein schwieriges Verhältnis zur Gesellschaft pflegte. Seine literarischen Figuren spiegeln diese Haltung wider und zeichnen sich durch ihre Individualität, ihre kritische Haltung und ihre Distanz zur Gesellschaft aus.
Das Kapitel "Der Mensch Arno Schmidt" beleuchtet die Persönlichkeit des Autors und seine Lebensumstände. Es wird deutlich, dass Schmidts Biografie seine literarische Arbeit stark beeinflusst hat.
Das Kapitel "Naturwissenschaftlich fundiertes Weltbild" beschreibt Schmidts Interesse an Naturwissenschaften und seine präzise, mathematisch-orientierte Sicht auf die Welt.
Das Kapitel "Der typische Arno-Schmidt-Protagonist" analysiert die wiederkehrenden Figuren in Schmidts Werken, die sich durch ihre intellektuelle Stärke, ihre Genauigkeit und ihre Leidenschaft für Details auszeichnen.
Das Kapitel "Äußere und innere Wirklichkeit und ihre sprachliche Darstellung" untersucht Schmidts einzigartige Schreibweise, die durch Fragmentarisierung, Zersplitterung und eine pointillistische Darstellungsweise geprägt ist.
Das Kapitel "Besonderheiten der Schmidtschen Erzähltechnik und Anforderungen an den Leser" beleuchtet die Herausforderungen, die Schmidts Texte für den Leser darstellen.
Das Kapitel "Authentizität der Versprachlichung" analysiert Schmidts Streben nach Authentizität in der Sprache und seine Verwendung von regionalen Sprechweisen, Soziolekten und Dialekten.
Das Kapitel "Dualismus: Individuum und Gesellschaft" untersucht das Spannungsverhältnis zwischen Individuum und Gesellschaft in Schmidts Werken.
Das Kapitel "Skeptizismus, Geschichtspessimismus, Pazifismus und Atheismus" beschreibt Schmidts kritische Haltung gegenüber der Gesellschaft, die sich in seinem Skeptizismus, seinem Geschichtspessimismus, seinem Pazifismus und seinem Atheismus zeigt.
Das Kapitel "Opposition als Lebensmaxime" beleuchtet Schmidts oppositionelle Haltung und seine unnachgiebige Kritik an Missständen und Unzulänglichkeiten der Gesellschaft.
Das Kapitel "Kritische Reaktionen der Leser und Rezensenten" analysiert die unterschiedlichen Reaktionen auf Schmidts Werk und die Polarisierung seiner Leserschaft.
Das Kapitel "Unterscheidung von biografischem und literarischem Ich" betont die Notwendigkeit, zwischen Arno Schmidts Biografie und seinen literarischen Figuren zu unterscheiden.
Das Kapitel "Verhüllung des biografischen Ichs" untersucht Schmidts Bemühungen, sein biografisches Ich vor den Augen seiner Leser zu verbergen.
Das Kapitel "Der Mensch Arno Schmidt - Versuch einer "Bekanntschaft"" analysiert verschiedene Ansätze, sich Arno Schmidts Biografie zu nähern.
Das Kapitel "Schwierige Kindheit" beleuchtet die schwierige Kindheit Arno Schmidts und ihre Auswirkungen auf seine Persönlichkeit.
Das Kapitel "Die "Ländlichen Erzählungen" als autobiografisches Spiegelbild" untersucht die "Ländlichen Erzählungen" als autobiografisches Spiegelbild von Arno Schmidts Leben.
Das Kapitel "Arno Schmidts literarische Alter Egos" analysiert die wichtigsten literarischen Figuren in Schmidts Werken.
Die Kapitel "Walter Eggert - Der "Steinernen Herzen" (1952)", "Heinrich Düring - "Aus dem Leben eines Fauns" (1953)", "Pytheas von Massilia - "Gadir oder Erkenne dich selbst" (1955)" und "Der "Dagegen-Schmidt" - "Ländliche Erzählungen" (1959)" analysieren die einzelnen literarischen Figuren und ihre Beziehung zu Arno Schmidts Biografie.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Arno Schmidt, Außenseitertum, Individualismus, Biografie, literarische Alter Egos, Stil, Sprache, Erzähltechnik, Kritik, Gesellschaft, Skeptizismus, Geschichtspessimismus, Pazifismus, Atheismus, Opposition, "Ländliche Erzählungen", "Der steinerne Herzen", "Aus dem Leben eines Fauns", "Gadir oder Erkenne dich selbst".
- Citar trabajo
- Hans-Georg Wendland (Autor), 2012, Gelebtes und fiktives Außenseitertum - Der Mensch und Autor Arno Schmidt und seine literarischen Alter Egos, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/185026
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