1. Einleitung
In den Jahren 1619 bis 1621 und 1631/32 erreichte die Flugpublizistik der Frühen Neuzeit ihre Höhepunkte. John Roger Paas1 sammelte alle bekannten Flugblätter aus den Jahren 1600 bis 1700 und erreichte dabei einen Bestand von zehn Bänden. Betrachtet man dabei nur die Flugblätter, welche in den beiden eben genannten Zeiträumen entstanden, erhält man drei Bände. Fünf Jahre machen somit über 30 Prozent der Flugblätter eines Jahrhunderts aus. Betrachtet man sogar nur die Flugblätter des Dreißigjährigen Krieges, erreicht man sogar fünfzig Prozent.2
Im Rahmen meines Geschichtsstudiums beschäftigte ich mich im Wintersemester 2010/2011 mit der europäischen Konfessionalisierung im 16. Und 17. Jahrhundert. Infolgedessen entstand inner-halb meines Proseminars, welches den Titel „Staat, Kirche und Gesellschaft im konfessionellen Zeit-alter“ trägt, eine wissenschaftliche Arbeit. Diese soll die dritte Phase des Dreißigjährigen Krieges (1618 bis 1648), den Schwedischen Krieg, thematisieren. Dieser umfasste den Zeitraum von 1630 bis 1635.
Der Schwedische Krieg ist vom wissenschaftlichen Standpunkt her besonders interessant, da in dieser Phase besonders viele Flugblätter gedruckt und publiziert wurden. Die Sammlung von Paas verdeutlichte bereits den Umfang dieser Publikationen. Vor allem die Flugblätter des Jahres 1632 sind von großer Bedeutung. Der Schwedenkönig erreicht seinen politischen und militärischen Höhepunkt. Dabei spielte vor allem die Eroberung der Reichsstadt Augsburg im selben Jahr eine bedeutende Rolle, welche durch zahlreiche Flugblätter dokumentiert wurde. Augsburg als einer der wichtigsten Zentren des Druckes begünstigte die Flugpublizistik enorm. Bei einer Analyse von Flug-blättern stellt sich immer die Frage nach der historisch korrekten Darstellung von Grafiken. Mit diesem Thema soll sich diese Hausarbeit beschäftigen. Für eine kritische Auseinandersetzung sollen zwei Flugblätter anlässlich der Besetzung Augsburg durch die Schweden anhand des Schwedischen Kriegsmanifests verglichen werden. Das Thema dieser Arbeit lässt sich folgendermaßen benennen: „Historische Realität und publizistische Darstellung – Analyse anhand des Beispiel zweier Flugblät-ter aus dem Jahr 1632 zur Eroberung der Reichsstadt Augsburg durch den Schwedenkönig.“ Dabei soll en detail die Frage nach der Erklärung für die kontroverse Darstellung von historischer Wirk-lichkeit in der Flugpublizistik geklärt werden...
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Historischer Kontext
- Einordnung des Schwedenkrieges und der Reichsstadt Augsburg
- Die schwedische Deduktion
- Mediale Darstellung Gustav Adolfs am Beispiel zweier Flugblätter
- Zur Person Gustav Adolfs
- Publizistische Situation im Heiligen Römischen Reich
- Analyse zweier Flugblätter von Seiten der Protestanten
- Historische Realität und publizistische Darstellung
- Fazit
- Quellen- und Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit befasst sich mit der Flugpublizistik im Dreißigjährigen Krieg, genauer gesagt mit der Darstellung der Eroberung der Reichsstadt Augsburg durch den Schwedenkönig Gustav Adolf im Jahr 1632. Ziel ist es, die kontroverse Darstellung der historischen Wirklichkeit in der Flugpublizistik zu analysieren und zu erklären.
- Die Rolle der Flugpublizistik im Dreißigjährigen Krieg
- Die Person Gustav Adolfs und seine Bedeutung für den Schwedischen Krieg
- Die publizistische Situation im Heiligen Römischen Reich
- Die Analyse von Flugblättern aus protestantischer Sicht
- Der Vergleich zwischen historischer Realität und publizistischer Darstellung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Flugpublizistik im Dreißigjährigen Krieg ein und stellt die Relevanz der Flugblätter des Jahres 1632, insbesondere im Kontext der Eroberung Augsburgs durch Gustav Adolf, heraus.
Der Abschnitt "Historischer Kontext" bietet eine Einordnung des Schwedischen Krieges in den Dreißigjährigen Krieg und beleuchtet die Ziele Schwedens, die im Schwedischen Kriegsmanifest (Deduktion) festgehalten sind.
Der Hauptteil der Arbeit widmet sich der Analyse der publizistischen Darstellungsform des Flugblattes. Zunächst wird die Person Gustav Adolfs vorgestellt, bevor die publizistische Situation im Heiligen Römischen Reich im 17. Jahrhundert beleuchtet wird.
Im Anschluss werden zwei Flugblätter aus protestantischer Sicht analysiert, die die Eroberung Augsburgs durch Gustav Adolf und sein Heer zeigen.
Im nächsten Schritt werden das Schwedische Kriegsmanifest und die vorgestellten Flugblätter miteinander verknüpft, um die historische Wirklichkeit mit der publizistischen Darstellung zu vergleichen.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Flugpublizistik, den Dreißigjährigen Krieg, den Schwedischen Krieg, Gustav Adolf, die Reichsstadt Augsburg, die historische Wirklichkeit, die publizistische Darstellung, die Protestanten und die Katholische Liga. Die Arbeit analysiert die kontroverse Darstellung der historischen Wirklichkeit in der Flugpublizistik anhand von zwei Flugblättern aus dem Jahr 1632, die die Eroberung Augsburgs durch den Schwedenkönig dokumentieren.
- Arbeit zitieren
- Anne Klein (Autor:in), 2011, Historische Realität und publizistische Darstellung – Am Beispiel zweier Flugblätter aus dem Jahr 1632 zur Eroberung der Reichsstadt Augsburg durch den Schwedenkönig, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/184868
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