Das Zusammenleben von Menschen mit unterschiedlicher kultureller Prägung verläuft nicht immer harmonisch und selten ohne Missverständnisse. Die anhaltende Einwanderung und durch Konflikte in der ganzen Welt auftretenden Flüchtlingsbewegungen stellen die Gesellschaften in Europa vor neue Herausforderungen.
Während im Alltag für beide Seiten Möglichkeiten des Ausweichens und des Rückzugs bestehen, treffen im Strafvollzug Angehörige unterschiedlichster sozialer sowie geographischer und kultureller Herkunft aufeinander, die sich aufgrund der räumlichen Gegebenheiten schwerlich aus dem Weg gehen können.
So konkurrieren Menschen verschiedenster Prägung in einer Umgebung mit sehr begrenzten Ressourcen, legalen sowie illegalen Gütern und/oder Substanzen, aber auch betreffend der Kontrolle über das eigene Leben, Freiräumen und die Durchsetzung eigener Interessen im Umgang miteinander.
Hinzu kommt, dass Insassen mit Migrationshintergrund mit Vollzugspersonal, Therapeuten und Lehrern zurecht kommen müssen, die überwiegend aus anderen kulturellen Umfeldern stammen.
Ziel dieser Arbeit ist es, herauszufinden, ob und in welchem Umfang Insassen moslemischer Abstammung eine in sich geschlossene und als solche erkennbare Gruppe bilden, die für sich charakteristische Eigenschaften aufweist.
Wenn sich diese Gruppe definieren lässt, sollen die vorgefundenen Charakteristika Aufschluß darüber geben, wie sich diese auf das Leben und die Abläufe im Vollzug und das Vollzugsziel auf der einen, sowie auf die Vorbereitung auf das weitere Leben nach Verbüßung der Freiheitsstrafe auf der anderen Seite auswirken.
Zudem sollen Ansätze gefunden werden, ob und wie sich spezielle Eigenschaften für eine Verbesserung der Abläufe in den Justizvollzugsanstalten sowie für das Vollzugsziel einsetzen lassen bzw. wie das Einwirken hinderlicher Charakteristika umgangen werden könnte.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Eingrenzung des Forschungsgegenstands
- Forschungsrelevanz
- Forschungsstand
- Aufbau der Arbeit
- Methodik/Vorgehen
- Arbeitshypothesen und Fragestellungen
- Praktisches Vorgehen
- Migraten in Deutschland
- Definition
- Migration in der Statistik
- Arbeitsmigration in Deutschland
- Asyl
- Ausländergesetzgebung
- Integration
- Kulturelle Integration
- Strukturelle Integration
- Soziale Integration
- Identifikative Integration
- Ausländerkriminalität
- Ausländerkriminalität in der Statistik
- Kritische Würdigung
- Muslime in Deutschland
- Strafvollzug
- Geschichte des Strafvollzugs
- Deutscher Strafvollzug heute
- Jugendstrafvollzug
- Die Jugendstrafanstalt Adelsheim
- Integration
- Persönliche Integration
- Integration der Familie
- Nationale Identität
- Fazit Integration
- Religion
- Religiöses Selbstbild
- Religiöse Praktik außerhalb des Strafvollzugs
- Religiöse Praktik innerhalb des Strafvollzugs
- Religion als identitätsstiftender Faktor im Strafvollzug
- Fazit Religiosität
- Ethnische Gruppen im Strafvollzug
- Welche ethnischen Gruppen gibt es
- Beziehungen zwischen den Gruppen
- Nichtethnische Kategorien im Strafvollzug
- Fazit zu den ethnischen Gruppen
- Der Umgang mit dem Islam im Strafvollzug
- Freiraum für die Religion
- Kritik und Wünsche der Insassen
- Potential für den Strafvollzug
- Fazit Islam im Strafvollzug
- Zusammenfassung
- Schluss
- Literatur
- Anhang
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Magisterarbeit befasst sich mit den Besonderheiten im Verhalten von und im Umgang mit Insassen muslimischen Glaubens, aus muslimisch geprägten Familien oder muslimisch geprägten Herkunftsländern im deutschen Jugendstrafvollzug. Ziel der Arbeit ist es, die spezifischen Herausforderungen und Chancen der Integration von jungen Muslimen im Strafvollzug zu beleuchten und Handlungsempfehlungen für eine effektivere Integration zu entwickeln.
- Integration von jungen Muslimen im Strafvollzug
- Religiöse Praxis und Identität im Strafvollzug
- Ethnische Gruppen und Beziehungen im Strafvollzug
- Der Umgang mit dem Islam im Strafvollzug
- Herausforderungen und Chancen der Integration
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Magisterarbeit ein und grenzt den Forschungsgegenstand ein. Sie erläutert die Forschungsrelevanz, den aktuellen Forschungsstand und den Aufbau der Arbeit. Die Methodik und die Arbeitshypothesen werden ebenfalls vorgestellt.
Das zweite Kapitel befasst sich mit dem Thema Migration in Deutschland. Es definiert den Begriff Migration, analysiert die Migrationsentwicklung in der Statistik und beleuchtet verschiedene Formen der Migration, wie Arbeitsmigration, Asyl und die Ausländergesetzgebung. Ein Schwerpunkt liegt auf der Integration von Migranten in Deutschland, wobei die verschiedenen Dimensionen der Integration (kulturell, strukturell, sozial und identifikativ) näher betrachtet werden.
Das dritte Kapitel widmet sich dem Thema Ausländerkriminalität. Es analysiert die Statistiken zur Ausländerkriminalität und diskutiert kritisch die Interpretation dieser Daten. Die Frage, ob es eine spezifische Ausländerkriminalität gibt, wird dabei kritisch beleuchtet.
Das vierte Kapitel beleuchtet die Situation von Muslimen in Deutschland. Es geht auf die Geschichte des Islam in Deutschland ein und analysiert die aktuelle Situation der muslimischen Gemeinschaft. Die Herausforderungen der Integration von Muslimen in Deutschland werden ebenfalls thematisiert.
Das fünfte Kapitel befasst sich mit dem Strafvollzug. Es gibt einen Überblick über die Geschichte des Strafvollzugs und beleuchtet den deutschen Strafvollzug im Allgemeinen sowie den Jugendstrafvollzug im Speziellen. Die Jugendstrafanstalt Adelsheim, die im Rahmen der Feldforschung untersucht wurde, wird näher vorgestellt.
Das sechste Kapitel analysiert die Integration von Insassen im Strafvollzug. Es betrachtet die verschiedenen Dimensionen der Integration, wie die persönliche Integration, die Integration der Familie und die Entwicklung einer nationalen Identität. Das Kapitel schließt mit einem Fazit zur Integration von Insassen im Strafvollzug.
Das siebte Kapitel befasst sich mit dem Thema Religion im Strafvollzug. Es analysiert das religiöse Selbstbild der Insassen, die religiöse Praxis außerhalb und innerhalb des Strafvollzugs und die Bedeutung der Religion als identitätsstiftender Faktor. Das Kapitel schließt mit einem Fazit zur Religiosität im Strafvollzug.
Das achte Kapitel untersucht die ethnischen Gruppen im Strafvollzug. Es geht auf die verschiedenen ethnischen Gruppen ein, die im Strafvollzug vertreten sind, und analysiert die Beziehungen zwischen diesen Gruppen. Das Kapitel beleuchtet auch die Bedeutung von nichtethnischen Kategorien im Strafvollzug und schließt mit einem Fazit zu den ethnischen Gruppen im Strafvollzug.
Das neunte Kapitel widmet sich dem Umgang mit dem Islam im Strafvollzug. Es analysiert den Freiraum für die Religionsausübung im Strafvollzug, die Kritik und die Wünsche der Insassen sowie das Potential des Islam für den Strafvollzug. Das Kapitel schließt mit einem Fazit zum Umgang mit dem Islam im Strafvollzug.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den Jugendstrafvollzug, die Integration von jungen Muslimen, die religiöse Praxis im Strafvollzug, ethnische Gruppen im Strafvollzug, der Umgang mit dem Islam im Strafvollzug, Herausforderungen und Chancen der Integration.
- Quote paper
- Thorsten Beermann (Author), 2011, Junge Muslime im deutschen Strafvollzug, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/184737
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