Mehrsprachigkeit ist, weltweit betrachtet, die Regel, Einsprachigkeit hingegen die Ausnahme (vgl. Belke 2008: 8). Dieser Tatsache entsprechend, ist auch die deutsche Gesellschaft geprägt von kultureller und sprachlicher Heterogenität, was sich unter anderem in der Zusammensetzung der Schülerschaft an deutschen Schulen zeigt. In unseren Klassen werden Schülerinnen und Schüler verschiedenster Nationalitäten und Sprachen gemeinsam unterrichtet (vgl. Schader 2004: 15ff.). Neben Kindern und Jugendlichen deutscher Muttersprache finden wir eine Vielzahl von Lernern nicht deutscher Erstsprache. Dabei gehört die Türkei zu den wichtigsten Herkunftsländern der Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund, gefolgt von dem ehemaligen Jugoslawien, Italien, Spanien, Portugal und Griechenland (vgl. Peleki 2008: 42ff.). Autoren, wie Schader (2004: 19) betonen dabei, dass eine sprachliche Vielfalt innerhalb der Schülerschaft neben neuen Herausforderungen ebenso Chancen und Potentiale bietet. Jedoch verdeutlichen Untersuchungen, wie die PISA-Studien der vergangenen Jahre, dass das deutsche Bildungssystem diese Ressourcen bisher nicht ausreichend zu nutzen schien. Auch weiterhin besteht ein Leistungsrückstand der Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund im Vergleich zu Lernern der Erstsprache Deutsch. Die schulischen Defizite sind Bainski (2008) und Schader (2004: 29) zufolge auf die unzureichende Beherrschung der deutschen Sprache zurückzuführen, denn "[a]ltersgemäße Sprachkompetenz ist entscheidend für Wissenserwerb und Kommunikationsfähigkeit, und diese beiden Fähigkeiten sind unabdingbare Voraussetzungen für erfolgreiche Integration in Schule, Beschäftigungssystem und Gesellschaft." (Bainski 2008: 42).
Inhaltsverzeichnis
- Generatives Schreiben im Deutschunterricht
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Konzept des generativen Schreibens im Deutschunterricht für mehrsprachige Lerngruppen. Sie analysiert die Vorteile dieser Methode für die Förderung der Schriftsprache und die Integration von Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund in den regulären Deutschunterricht.
- Integration von Zweitsprachenlernen in den Deutschunterricht
- Förderung der Schriftsprache durch systematisches Schreiben nach Satz- und Textmustern
- Vermittlung grammatischer Strukturen durch implizites Lernen
- Kreativer Umgang mit Texten und Förderung der Sprachreflexion
- Überwindung sprachlicher Defizite und Förderung der Sprachkompetenz
Zusammenfassung der Kapitel
Der Text beleuchtet die Herausforderungen der Mehrsprachigkeit im deutschen Bildungssystem und die Notwendigkeit einer integrativen Sprachdidaktik. Er stellt das generative Schreiben als eine Methode vor, die den systematischen Zweitsprachenunterricht für Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund in den regulären Deutschunterricht integriert. Die Methode basiert auf dem Prinzip des Schreibens nach Satz- und Textmustern, wobei poetische Texte als Grundlage dienen. Durch die wiederholte Lektüre und das Auswendiglernen dieser Texte lernen die Schülerinnen und Schüler die Regelhaftigkeit der Sprache und können diese im Prozess des generativen Schreibens auf eigene Texte übertragen. Der Text betont die Vorteile des generativen Schreibens für die Förderung der Schriftsprache, die Vermittlung grammatischer Strukturen und die Entwicklung der Sprachreflexion. Er zeigt, wie die Methode die sprachlichen Defizite von Lernern nicht deutscher Herkunft reduzieren und gleichzeitig deutschen Muttersprachlern die Möglichkeit zum kreativen Umgang mit der eigenen Sprache bietet.
Schlüsselwörter
Generatives Schreiben, Deutschunterricht, Mehrsprachigkeit, Migrationshintergrund, Sprachförderung, Schriftsprache, Grammatik, Textanalyse, Kreativität, Sprachreflexion, Sprachkompetenz, Integration, Inklusion.
- Citation du texte
- Babette Treptow (Auteur), 2011, Generatives Schreiben im Deutschunterricht, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/184698