Die Geschichte der Rente geht sehr weit zurück. Im Mittelalter entwickelten sich bereits Einrichtungen zur Selbsthilfe auf genossenschaftlicher Basis.
Zu den ältesten Institutionen gehören die Gemeinschaften der Bergleute.
Zur Unterstützung im Falle von Not und Krankheit wurden Umlagen erhoben (Büchsenpfennig)1. Im Handwerk gab es für die Fürsorge die Zünfte. Diese soziale Sicherung war der Grundstein, aus welchem sich die Rentenversicherung entwickelte. Unter Otto von Bismark wurde die erste staatliche Rentenversicherung eingeführt, nachdem bereits Kaiser Wilhelm I. 1881 mit der sog. Kaiserlichen Botschaft der Bevölkerung ein Recht auf soziale Sicherung zugestand.2
Die Geschichte der Rentenversicherung ist seither durch Reformen geprägt worden. So erfolgte 1957 die erste Umstellung der Rentenversicherung auf das noch heute angewandte Umlageverfahren. Die beiden Rentenreformen 1992 und 1999 hatten jeweils die Abbremsung des starken Wachstums der Rentenausgaben zum Ziel.3 Mit dem Gesetz von 1992 ging man von der bruttolohnbezogenen zur nettolohnorientierten Rente über. Kern des Gesetzes von 1999 war es, den Anstieg der Beitragssätze langfristig abzubremsen.
Die letzte und aktuellste Reform verabschiedete der Bundesrat am 11. Mai 2001, die sogenannte “Riesterrente“, die mit Hilfe staatlicher Förderung und Zulagen privates Sparen für die Rente fördern soll.
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1 Arnold, Geske, 1988, S. 216
2 vgl. Arnold, Geske, 1988, S.217 ff
Inhaltsverzeichnis
- Historie der Rente
- Umlage- und Kapitaldeckungsverfahren
- Die Finanzierung
- Das Finanzierungs-Problem
- Notwendigkeit der Reform
- Reformen
- Alternativen
- Riesterrente
- Möglichkeiten und Risiken
- Private Versicherungen
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text befasst sich mit der staatlichen Rentenfinanzierung in Deutschland. Er beleuchtet die historische Entwicklung, die aktuellen Finanzierungsmechanismen und die Herausforderungen, die sich aus der demografischen Entwicklung und der gestiegenen Lebenserwartung ergeben. Dabei werden verschiedene Reformansätze und alternative Altersvorsorgemodelle diskutiert.
- Historische Entwicklung der Rentenversicherung
- Finanzierung der Rentenversicherung durch das Umlageverfahren
- Herausforderungen der Rentenfinanzierung durch demografische Entwicklung und Lebenserwartung
- Notwendigkeit und Ansätze zur Reform der Rentenversicherung
- Alternative Altersvorsorgemodelle wie Riesterrente und private Versicherungen
Zusammenfassung der Kapitel
Historie der Rente
Das Kapitel beleuchtet die historische Entwicklung der Rentenversicherung. Es zeigt, wie sich aus Selbsthilfeeinrichtungen der Bergleute und Handwerker die soziale Sicherung entwickelte, die schließlich zur Einführung der staatlichen Rentenversicherung unter Otto von Bismarck führte. Das Kapitel beschreibt auch die wichtigsten Reformen der Rentenversicherung seit ihrer Einführung.
Umlage- und Kapitaldeckungsverfahren
Das Kapitel erläutert die zwei grundlegenden Verfahren zur Altersvorsorge: das Umlageverfahren und das Kapitaldeckungsverfahren. Es beschreibt die Funktionsweise beider Verfahren und diskutiert die Vor- und Nachteile.
Die Finanzierung
Das Kapitel befasst sich mit der Finanzierung der Rentenversicherung in Deutschland. Es erklärt, wie die Rentenversicherung durch Beiträge der Arbeitnehmer und Arbeitgeber sowie durch Bundeszuschüsse finanziert wird. Weiterhin wird das Problem der Versicherungsfremden Leistungen und der steigenden Ausgaben der Rentenversicherung beleuchtet.
Das Finanzierungs-Problem
Das Kapitel analysiert die Herausforderungen der Rentenfinanzierung in Deutschland. Es werden verschiedene Maßnahmen zur Kürzung oder Anpassung der Rente aufgezeigt, die in den vergangenen Jahren ergriffen wurden, um die Finanzierung zu gewährleisten.
Notwendigkeit der Reform
Das Kapitel diskutiert die Gründe für die Notwendigkeit einer Rentenreform. Die demografische Entwicklung mit sinkenden Geburtenraten und steigender Lebenserwartung sowie die zunehmende Arbeitslosigkeit stellen die Finanzierung der Rentenversicherung in Frage. Das Kapitel stellt die Herausforderungen dar, die aus diesen Entwicklungen resultieren.
Schlüsselwörter
Rentenfinanzierung, Umlageverfahren, Kapitaldeckungsverfahren, demografische Entwicklung, Lebenserwartung, Rentenreform, Riesterrente, private Altersvorsorge, Finanzierungsproblem.
- Arbeit zitieren
- Andre Lampel (Autor:in), 2002, Die staatliche Rentenfinanzierung: Reform, Notwendigkeit und Reform Alternativen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/18423