Dale Dougherty, Mitbegründer des O’Reilly-Verlages, und der ehemalige Conference Director von Seybold Seminars, Craig Cline, prägten 2004 das Schlagwort des Web 2.0, das sich inzwischen gesellschaftlich manifestiert hat und zum Synonym für die zunehmende interaktive Gestaltung von Internetangeboten seit der Jahrtausendwende geworden ist. Diesem stand das vornehmlich präsentationsorientierte Web 1.0 der 1990er-Jahre gegenüber. Veränderungen hinsichtlich einer vereinfachten Anwendbarkeit internetbasierter Techniken, die das Internet auch für Laien in vollem gestalterischen Umfang nutzbar machten, sowie abnehmende Zugangskosten dank Pauschaltarifen haben den Internetkonsum in den Jahren nach der Dotcom-Blase rasant ansteigen lassen.
Der hieraus resultierende Zuwachs an Internetnutzern sorgte für die benötigte kritische Masse an Webteilnehmern, die das Aufkommen der Social Media ermöglichte. Die hiermit umschriebenen digitalen Medien und darauf aufbauenden Technologien der Social Software erlauben soziale Interaktion und Kollaboration zwischen den Community-Mitgliedern der einzelnen Plattformen, bspw. sozialen Netzwerken, Social Media Sharing Sites oder Verbraucher- und Bewertungsportalen. Mittels der Social Media stehen dem Durchschnittsnutzer frei zugängliche und einfach zu bedienende Mittel zur Verfügung, um selbst erstellte Inhalte über verschiedene Kanäle einem breitgefächerten Publikum im Internet zu präsentieren. Dieses wiederum kann in Form von weiteren, hierauf Bezug nehmenden User-Generated-Content, Kommentaren oder Bewertungsmöglichkeiten antworten, wodurch ein sozialer Austausch entsteht.
Diese wissenschaftliche Arbeit soll einen Überblick über das Spektrum der am Markt befindlichen Formen sozialer Medien geben sowie kritisch bewerten, welche Chancen und Herausforderungen sich durch dessen vermehrte Nutzung für Unternehmen ergeben und aufzeigen, wie sich diese positionieren müssen, um unter veränderten Rahmenbedingungen weiterhin erfolgreich zu sein. Ferner sollen Ansätze unternehmensinterner Verwendung der Social Media aufgezeigt werden und eine Bewertung der volkswirtschaftlichen Umwälzungen sowie relevanter gesellschaftlicher Fragestellungen aufgrund der Entwicklungen im Social Web erfolgen. Den Abschluss bildet eine Auseinandersetzung mit auf Social Media basierender Internetkriminalität und ein Ausblick in künftig zu erwartende Entwicklungen im Rahmen der sozialen Medien.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Grundlagen und Formen sozialer Technologien
- Bedeutungsgewinn des Begriffs Social Media gegenüber Web 2.0
- Demokratisierung der Produktions- und Vertriebsmittel
- Etablierungsgrad von Social Media und Erfolgsfaktoren der Verbreitung
- Leichtere Bedienung und verbesserter Internetzugang
- Interkompatibilität der Social Media Kanäle
- Unternehmerischer Nutzen sozialer Medien
- Formen und Arten von Social Media
- Wikis
- Kollaboratives Wissensmanagement
- Weblogs und Micro-Blogging
- Verbraucherportale, Social News und Social Bookmarking
- Social Media Sharing Communities
- Soziale Netzwerke als Social Media Aggregatoren
- Branchenprimus Facebook
- Businessnetworks: Xing und LinkedIn
- Wikis
- Bedeutungsgewinn des Begriffs Social Media gegenüber Web 2.0
- Anwendung von Social Media in der Absatzwirtschaft
- Unternehmerische Herausforderungen durch Social Media
- Social Media Marketing
- Kritische Erfolgsfaktoren für unternehmerisches Engagement
- Märkte sind Gespräche
- Social Media Monitoring
- Social Media Strategie
- Corporate Blog als Zentrum der Social Media Bemühungen
- Social Media Guidelines
- Social Media Relations
- Social Media Erfolgsmessung
- Suchmaschinenoptimierung als Begleiterscheinung
- Gefahrenzonen: „Guerilla-Marketing“ und Urheberrecht
- Kritische Erfolgsfaktoren für unternehmerisches Engagement
- Online Reputation Management
- Social Media in Vertrieb, Personalarbeit und Enterprise 2.0
- Social Commerce - Geschäftsmodelle im Web 2.0
- Social Shopping
- Mass Customization
- Social Gaming
- Social Media Recruitment – Personalarbeit mit sozialen Technologien
- Employer-Branding
- Personal-Branding und Social Networking
- Crowdsourcing - Das Social Web als Werkbank der Unternehmen
- Crowd Creation und Crowd Funding
- Crowd Wisdom und Open Innovation Konzepte
- Enterprise 2.0 – Unternehmensverwaltung mit Social Media
- Social Commerce - Geschäftsmodelle im Web 2.0
- Gesellschaftliche Veränderung und Herausforderungen
- Volkswirtschaftliche, politische und gesellschaftliche Einflüsse
- Einfluss auf klassische Medienberichterstattung
- Die neue Macht des Verbrauchers
- Politisches Potenzial
- Digital Natives – Die digitale Spaltung der Gesellschaft
- Vermarktung von Nutzerdaten und Gefahren für junge Internetanwender
- Neudefinition von Freundschaft und Selbstdarstellung
- Spear Phishing, Cyber-Mobbing und Identitätsdiebstahl
- Die Zukunft sozialer Medien - Ende des World Wide Web?
- Das Mobile Social Web
- Zunehmende Bedeutung sozialer Netzwerke
- Volkswirtschaftliche, politische und gesellschaftliche Einflüsse
- Schlussbetrachtung
- Literaturverzeichnis
- Monographien
- Aufsätze, Artikel in Sammelwerken, Kommentaren und Festschriften
- Internetquellen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit befasst sich mit dem Phänomen des "Mitmach-Internets" Web 2.0 und analysiert kritisch die Einsatzmöglichkeiten für Unternehmen, die gesellschaftlichen Einflüsse und die Herausforderungen, die durch Social Media entstehen. Die Arbeit untersucht die Entwicklung und Verbreitung von Social Media, die verschiedenen Formen und Arten, sowie die Anwendung in der Absatzwirtschaft, im Vertrieb, in der Personalarbeit und im Enterprise 2.0. Darüber hinaus werden die gesellschaftlichen Veränderungen und Herausforderungen durch Social Media beleuchtet, wie z.B. die neue Macht des Verbrauchers, die digitale Spaltung der Gesellschaft und die Gefahren von Cyber-Mobbing.
- Entwicklung und Verbreitung von Social Media
- Formen und Arten von Social Media
- Unternehmerische Einsatzmöglichkeiten von Social Media
- Gesellschaftliche Einflüsse und Herausforderungen durch Social Media
- Zukunft des Social Web
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema "Das Mitmach-Internet Web 2.0" ein und erläutert die Relevanz der Thematik. Sie stellt die Forschungsfrage und die Zielsetzung der Arbeit dar.
Das zweite Kapitel befasst sich mit den Grundlagen und Formen sozialer Technologien. Es wird der Bedeutungsgewinn des Begriffs Social Media gegenüber Web 2.0 erläutert und die Erfolgsfaktoren der Verbreitung von Social Media analysiert. Das Kapitel stellt verschiedene Formen und Arten von Social Media vor, wie z.B. Wikis, Weblogs, Social News, Social Bookmarking, Social Media Sharing Communities und soziale Netzwerke.
Das dritte Kapitel untersucht die Anwendung von Social Media in der Absatzwirtschaft. Es werden die unternehmerischen Herausforderungen durch Social Media beleuchtet und das Social Media Marketing im Detail betrachtet. Das Kapitel analysiert die kritischen Erfolgsfaktoren für unternehmerisches Engagement in Social Media, wie z.B. Social Media Monitoring und die Entwicklung einer Social Media Strategie. Es werden auch die Gefahrenzonen von "Guerilla-Marketing" und Urheberrecht im Zusammenhang mit Social Media Marketing beleuchtet.
Das vierte Kapitel befasst sich mit der Anwendung von Social Media in Vertrieb, Personalarbeit und Enterprise 2.0. Es werden verschiedene Geschäftsmodelle im Web 2.0 vorgestellt, wie z.B. Social Shopping, Mass Customization und Social Gaming. Das Kapitel analysiert die Möglichkeiten von Social Media Recruitment und die Bedeutung von Employer-Branding und Personal-Branding. Es wird auch das Konzept des Crowdsourcing und die Anwendung von Social Media in der Unternehmensverwaltung (Enterprise 2.0) erläutert.
Das fünfte Kapitel beleuchtet die gesellschaftlichen Veränderungen und Herausforderungen durch Social Media. Es werden die volkswirtschaftlichen, politischen und gesellschaftlichen Einflüsse von Social Media analysiert, wie z.B. der Einfluss auf klassische Medienberichterstattung, die neue Macht des Verbrauchers und das politische Potenzial von Social Media. Das Kapitel untersucht die digitale Spaltung der Gesellschaft und die Gefahren von Cyber-Mobbing. Es wird auch die Zukunft sozialer Medien und die zunehmende Bedeutung von mobilen Social Networks beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Web 2.0, Social Media, Social Media Marketing, Social Commerce, Social Media Recruitment, Crowdsourcing, Enterprise 2.0, gesellschaftliche Veränderungen, digitale Spaltung, Cyber-Mobbing, mobile Social Networks. Die Arbeit analysiert die Einsatzmöglichkeiten von Social Media für Unternehmen, die gesellschaftlichen Einflüsse und die Herausforderungen, die durch Social Media entstehen.
- Arbeit zitieren
- Johannes Wilhelm Eßer (Autor:in), 2011, Das Mitmach-Internet Web 2.0, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/184175
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