Die israelische Soziologin Eva Illouz analysiert in ihrem Werk Der Konsum der Romantik aus dem Jahr 2003 die Zusammenhänge und kulturellen Widersprüche zwischen Liebe und Kapitalismus. Ihre Studie ist eine empirische Untersuchung in der eine komplexe Theorie über die postmoderne Lage der Liebe entwickelt wird, welche sie als eine der wirkungsmächtigsten Mythologien unserer Zeit klassifiziert. Der Vorstellung der Gegensätzlichkeit von Liebe und Ökonomie wird dabei vehement widersprochen. Anknüpfend an Marx und Engels Thesen der Liebesfeindlichkeit der bürgerlichen Gesellschaft forderte beispielsweise Marcuse die Trennung von erotischem Begehren und kapitalistischer Produktivität, da beides nicht vereinbar sei. Auch Adorno hebt in seiner kulturkritischen Schrift Minima Moralia vermehrt die Gegensätze von Liebe und Kulturindustrie hervor. Entgegen dieser Tradition der Frankfurter
Schule ist nun der Anspruch des Werkes, soziologisch fundierte Kritik an der These vom Niedergang der Liebe in Zeiten des Kapitalismus zu leisten. Deren Verknüpfungen sollen genau untersucht werden, denn romantische Liebe sei „eine kollektive Arena, in der die sozialen Teilungen und kulturellen
Widersprüche des Kapitalismus ausgetragen werden“ (S.26).
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die politische Ökonomie der Liebe
- Markt und Liebe
- Die Präsentation des Ichs
- Romantik und Konsum
- Werbung und romantische Utopien
- Liebe und Arbeit
- Die postmoderne Verfassung der Liebe
- Liebe als Ware
- Die Rolle der Medien
- Liebe und Differenz
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Eva Illouz' Werk "Der Konsum der Romantik" befasst sich mit der komplexen Beziehung zwischen Liebe und Kapitalismus in der postmodernen Gesellschaft. Die Studie analysiert die kulturellen Widersprüche und Zusammenhänge, die sich aus der Verknüpfung von romantischer Liebe und Marktlogik ergeben.
- Die historische Entwicklung der romantischen Liebe im Kontext der kapitalistischen Marktentwicklung
- Die Rolle von Konsum und Werbung in der Konstruktion romantischer Utopien
- Die Auswirkungen der Kommerzialisierung von Liebe auf die postmoderne Verfassung der Liebe
- Die Bedeutung von Klassenunterschieden und kulturellem Kapital für die Liebespraktiken
- Die Rolle von Ritualen und Kommunikation in der Gestaltung romantischer Beziehungen
Zusammenfassung der Kapitel
Das Buch beginnt mit der Analyse der historischen Entwicklung der romantischen Liebe im Kontext der kapitalistischen Marktentwicklung. Illouz zeigt auf, wie sich Markt und Liebe Ende des 19. Jahrhunderts zu überschneiden begannen und sich romantische Liebe insgesamt modifizierte. Der Wandel vom klassischen 'Handanhalten' bei den Eltern zur kulturellen Praxis des Rendezvous dient dabei als Veranschaulichung. Der Einfluss von Autos, Kinos und Restaurants als Konsummöglichkeiten wird dabei näher erläutert. Romantik und Konsum begannen sich gegenseitig zu bedingen und Geld spielte eine immer größere Rolle bei romantischer Interaktion.
Im zweiten Teil des Buches untersucht Illouz die Rolle von Konsum und Werbung in der Konstruktion romantischer Utopien. Anhand von Werbeanalysen, Liebesromanen, Beziehungsratgebern und Zeitschriftenartikeln wird herausgearbeitet, wie bestimmte Konsumwaren mit Liebe und Romantik verknüpft werden. Die Verknüpfung von bestimmten Konsumwaren mit Liebe und Romantik, beispielsweise Parfüm, Getränke und Schmuck wird dabei klar herausgestellt. Des Weiteren widmet sich Illouz dem Gegensatz von Liebe und Arbeit. Dieser drücke sich besonders im Reisen von Paaren aus. Urlaub gilt dabei als Utopie und romantisches Symbol.
Der dritte Teil des Buches befasst sich mit der postmodernen Verfassung der Liebe. Illouz analysiert die Auswirkungen der Kommerzialisierung von Liebe auf die postmoderne Verfassung der Liebe. Der Konsum hätte romantische Vorstellungen vollständig durchdrungen und einen 'Personenfetischismus' produziert. In Anschluss an Marx schreibt Illouz der Liebe einen Fetischcharakter zu. Die Untersuchung von romantischen Autobiographien kommt dabei zu dem Schluss, dass romantische Liebe als symbolischer Code wahrgenommen würde, aber eine Dialektik zwischen realem Leben und Medien bestehe.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die romantische Liebe, den Kapitalismus, die postmoderne Gesellschaft, Konsum, Werbung, Klassenunterschiede, kulturelles Kapital, Rituale und Kommunikation.
- Citar trabajo
- Daniel Schuch (Autor), 2011, Rezension zu: Illouz, Eva (2003): Der Konsum der Romantik. Liebe und die kulturellen Widersprüche des Kapitalismus. Frankfurt/Main: Campus, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/184095
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