Die vielzähligen Berichterstattungen in den Medien über sexuelle Übergriffe an Kindern und Jugendlichen erschütterten die Öffentlichkeit in den letzten Monaten mit großer Betroffenheit und Fassungslosigkeit. Für die meisten Menschen ist es unvorstellbar, dass jemand zu solch abscheulichen Taten überhaupt fähig ist. Ein Pfarrer aus Salzgitter, der mehrere Jungen über Jahre hinweg sexuell missbrauchte, der pädophile Serientäter Martin N., der wegen Mordes an drei Kindern verurteilt wurde, ein 44 jähriger Familienvater aus Dormettingen in Baden-Württemberg, der seine Töchter über 200 Mal sexuell missbrauchte - diese und ähnliche Berichterstattungen sorgten in letzter Zeit nicht nur für Entsetzen, Empörung und Wut. Sie regten auch Diskussionen über Möglichkeiten der Prävention von sexueller Gewalt an, vor allem in pädagogischen Institutionen, wie Schulen, Kindertagesstätten, Kinderheimen etc. Der große Personenkreis, der mit Kindern zu tun hat, wie Eltern, Erzieher, Lehrer, Sozialarbeiter, etc., reagiert mit Unsicherheit und Besorgnis auf die derzeitige Debatte über Präventionsmaßnahmen: „Wie können wir unsere Kinder vor sexuellem Missbrauch schützen? Woran erkenne ich, dass ein Kind sexuell missbraucht wird und wie reagiere ich darauf? Wie kann ich einem sexuell missbrauchten Kind helfen?“ Diese und ähnliche Fragen stellt sich sicher jeder, der mit Kindern arbeitet oder selbst Vater oder Mutter ist. Leider herrscht in den pädagogischen Institutionen noch große Unwissenheit über das Problemfeld „Sexueller Missbrauch“ und angemessene Präventionsmaßnahmen. Deshalb sind sachliche Informationen und seriöse Aufklärung über die Thematik „Sexueller Missbrauch“ Voraussetzung für eine effektive und brauchbare Präventionsarbeit. Dies soll unter anderem auch das Anliegen dieser Arbeit sein. Zunächst einmal wird ein aufschlussreicher und detaillierter Überblick über das Problemfeld „Sexueller Missbrauch“ dargeboten. Aus diesen umfassenden Informationen resultieren verschiedene Präventionsansätze, die im Einzelnen erläutert und vertieft werden. Danach werden angemessene Präventionsmethoden herausgearbeitet und entwickelt, die mit Hilfe von verschiedenen Materialien und Methoden im Grundschulunterricht umgesetzt werden können.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Definitionen und Begriffe
- Begrifflichkeit
- Definition
- Definitionskriterien
- Definitionsversuch
- Missbrauch - ja oder nein?
- Rechtliche Definition
- Formen sexuellen Missbrauchs
- Kategorisierung nach Saller
- Kategorisierung nach Bange und Deegener
- Das Ausmaß
- Inzidenz
- Prävalenz
- Die TäterInnen
- Täter
- Beziehung zu dem Opfer
- Alter der Täter
- Klassifikation der Täter
- Täterinnen
- Alter der Täterinnen
- Beziehung zu dem Opfer
- Gruppierungen der Täterinnentypen
- Jugendliche TäterInnen
- Alter der jugendlichen TäterInnen
- Alter der Opfer
- Strategien der jugendlichen TäterInnen
- Form der sexuellen Gewalt unter Jugendlichen
- Die Strategie der TäterInnen
- Täter
- Die Opfer
- Alter der Opfer
- Mädchen als Opfer
- Jungen als Opfer
- Folgen und Diagnostik
- Traumatisierung durch sexuellen Missbrauch
- Mögliche Auswirkungen des sexuellen Missbrauchs
- Emotionale Reaktionen
- Auffälligkeiten im Sozialverhalten
- Sexualverhalten
- Psychosomatische Folgen
- Körperliche Auswirkungen
- Handlungsstrategien bei Verdacht auf sexuellen Missbrauch
- Prävention in der Grundschule
- Definition Prävention
- Präventionsformen
- Ziele und Inhalte
- Rahmenbedingungen
- Themenbereiche in der Grundschule im Bezug zum Bildungsplan
- Dein Körper gehört dir.
- Angenehme und unangenehme Berührungen
- Deine Gefühle sind wichtig.
- Das Recht auf NEIN
- Es gibt gute und schlechte Geheimnisse
- Das Recht auf Hilfe.
- Schlussbemerkung
- Literaturverzeichnis
- Anlagen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit dem Thema sexueller Missbrauch an Kindern und Jugendlichen und zielt darauf ab, ein umfassendes Verständnis des Problems zu vermitteln und konkrete Präventionsmaßnahmen für die Grundschule zu entwickeln.
- Definition und Abgrenzung des Begriffs „sexueller Missbrauch“
- Formen und Ausmaß sexuellen Missbrauchs
- Täterprofile und Opfergruppen
- Folgen sexuellen Missbrauchs
- Präventionsansätze und -methoden für die Grundschule
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet die aktuelle Debatte über sexuelle Gewalt an Kindern und Jugendlichen und die Notwendigkeit von Präventionsmaßnahmen. Sie stellt die zentralen Fragen, die im weiteren Verlauf der Arbeit behandelt werden, und verdeutlicht die Relevanz von sachlichen Informationen und seriöser Aufklärung über das Thema sexueller Missbrauch.
Das Kapitel „Definitionen und Begriffe“ klärt die verschiedenen Begrifflichkeiten und Definitionen von sexuellem Missbrauch. Es wird die Bedeutung der Definitionskriterien für die Einordnung von Missbrauchsfällen hervorgehoben und die Notwendigkeit einer umfassenden Definition betont, die verschiedene Missbrauchssituationen berücksichtigt.
Das Kapitel „Formen sexuellen Missbrauchs“ stellt zwei Kategorisierungsbeispiele von Helga Saller und Dirk Bange vor, die verschiedene Formen sexuellen Missbrauchs beschreiben und einordnen.
Das Kapitel „Das Ausmaß“ beleuchtet die Schwierigkeit, das genaue Ausmaß sexueller Gewalt zu ermitteln, da die Dunkelziffer hoch ist. Es werden Statistiken von Bange und Deegener zitiert, die auf ein erhebliches Ausmaß sexuellen Missbrauchs hinweisen.
Das Kapitel „Die TäterInnen“ hinterfragt das verbreitete Täterbild vom „bösen fremden Mann“ und zeigt, dass die TäterInnen überwiegend aus dem sozialen Umfeld der Opfer stammen. Es wird auch auf die Rolle von Frauen als Täterinnen eingegangen und die wissenschaftlichen Erkenntnisse zu diesem Thema dargestellt.
Das Kapitel „Die Opfer“ beleuchtet die Altersgruppen der Opfer und die unterschiedlichen Auswirkungen sexuellen Missbrauchs auf Mädchen und Jungen.
Das Kapitel „Folgen und Diagnostik“ beschreibt die Traumatisierung durch sexuellen Missbrauch und die möglichen Auswirkungen auf die emotionale, soziale, sexuelle und psychosomatische Entwicklung der Opfer.
Das Kapitel „Handlungsstrategien bei Verdacht auf sexuellen Missbrauch“ gibt Hinweise auf das Vorgehen bei Verdacht auf sexuellen Missbrauch und die Bedeutung von professioneller Hilfe.
Das Kapitel „Prävention in der Grundschule“ definiert Prävention und stellt verschiedene Präventionsformen vor. Es werden die Ziele und Inhalte von Präventionsmaßnahmen in der Grundschule erläutert und die Rahmenbedingungen für die Umsetzung von Präventionsarbeit beschrieben.
Das Kapitel „Themenbereiche in der Grundschule im Bezug zum Bildungsplan“ stellt verschiedene Themenbereiche vor, die im Grundschulunterricht im Zusammenhang mit sexueller Gewalt behandelt werden können.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen sexuellen Missbrauch, Prävention, Grundschule, Kinder, Jugendliche, Definition, Formen, Ausmaß, Täter, Opfer, Folgen, Diagnostik, Handlungsstrategien, Themenbereiche, Bildungsplan.
- Citar trabajo
- Myriam Eichinger (Autor), 2011, Sexueller Missbrauch an Kindern und Jugendlichen - Präventionsarbeit in der Grundschule, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/184028
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