1 Problemstellung
Kapitalkosten nehmen im Rahmen der Unternehmensbewertung eine wichtige Position
ein. Neben ihrer Funktion als Diskontierungssatz zur Bestimmung des Unternehmenswertes
in den heutzutage häufig angewendeten DCF-Verfahren werden diese
auch zur Bewertung von Investitionen, Projekten oder Geschäftsfeldern herangezogen.
1 Dabei fasst man die Kapitalkosten eines Unternehmens als die erwarteten
Renditen der Eigen- und Fremdkapitalgeber auf, die diese für die Bereitstellung von
Finanzmitteln fordern.2 Den Ausgangspunkt der heutigen Theorie der Unternehmensbewertung
und des Kapitalkostenkonzeptes bildet der grundlegende Artikel von
Modigliani und Miller (im Folgenden MM) aus dem Jahr 1958. Hierbei bewiesen die
Autoren in einem ersten Schritt mit Hilfe eines Arbitragebeweises, dass der Wert
eines Unternehmens unabhängig von dessen Kapitalstruktur ist, womit die Marktwerte
unverschuldeter und verschuldeter Unternehmen im Gleichgewicht identisch
sind.3 Aus dieser Feststellung folgt zudem eine Unabhängigkeit der durchschnittlichen
Kapitalkosten eines Unternehmens von dessen Kapitalstruktur.4 Aufbauend auf
diesen Ergebnissen bewiesen die Autoren in einem zweiten Schritt, dass sich die Eigenkapitalkosten
eines Unternehmens als lineare, von der Kapitalstruktur abhängige
und mit der Verschuldung ansteigende, Funktion ausdrücken lassen.5 Diese Theoreme
wurden allerdings unter den Prämissen eines perfekten Kapitalmarktes aufgestellt.
6 Damit stellt sich die Frage, wie sich die Kapitalkosten eines Unternehmens
unter weniger restriktiven Bedingungen verhalten. In der folgenden Darstellung soll
diese Frage unter Einbeziehung des Einflusses von Steuern und den als Gegengewicht
geltenden Insolvenzkosten näher beleuchtet werden. Dabei soll unter Gliederungspunkt
2.1 zunächst das um Unternehmensteuern korrigierte Modell von MM
kurz vorgestellt werden. Darauf aufbauend wird unter Punkt 2.2 die Anpassungsformel
von Miles und Ezzell (im Folgenden ME) betrachtet. Gliederungspunkt 3.1 befasst
sich zunächst mit einer Darstellung der direkten und indirekten Insolvenzkosten,
wobei darauf aufbauend unter Punkt 3.2 der Einfluss der Insolvenzkosten auf die
Kapitalkosten näher betrachtet wird. Die thesenförmige Zusammenfassung unter
Gliederungspunkt 4 fasst die Ergebnisse zusammen.
Inhaltsverzeichnis
Symbolverzeichnis
1 Problemstellung
2 Kapitalkosten unter dem Einfluss der Besteuerung
2.1 Kapitalkosten bei Unternehmensbesteuerung im Modell von MM
2.2 Kapitalkosten bei Unternehmensbesteuerung im Modell von ME
3. Kapital- und Insolvenzkosten
3.1 Direkte und indirekte Insolvenzkosten
3.2 Auswirkungen der Insolvenzkosten auf die Kapitalkosten
4. Thesenförmige Zusammenfassung
Anhang
Anlage 1
Anlage 2
Literaturverzeichnis
- Citation du texte
- Sascha Wahl (Auteur), 2011, Kapitalkosten unter Beachtung steuerlicher Effekte und Insolvenzkosten, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/183924
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