In unserer heutigen Zeit gibt es zahlreiche Proteste, angefangen bei den Gegner von
neuen Bahnhöfen über Feinde der Atomenergie bis zur Kritik an der eigentlichen
Herrschaft der Finanzmärkte über die Politik und vollkommener Systemkritik.
Zustände des Protests und des Begehrens sind allerdings nicht neu in der Geschichte,
denn zum Beispiel kam es während der Zeit der Industrialisierung, die
bekanntermaßen sowohl zahlreiche Gewinner als auch Verlierer hervorbrachte, zu
einigen Konflikten. Einer von ihnen ist der Aufstand der schlesischen Weber im Jahr
1844. Im gleichen Jahr macht auch der Dichter Heinrich Heine mit seinem Gedicht
,,Die schlesischen Weber" auf die Lebenssituation jener aufmerksam.
Das Gedicht ist in geschlossener Form geschrieben und besteht aus 5 Strophen mit
jeweils 5 Versen. Es wurde im Paarreim geschrieben, es gibt jedoch dabei eine
Ausnahme, denn der jeweils letzte Vers der Strophen ist immer der gleiche, und somit
eine Repetitio: ,,Wir weben, wir weben!" und wirkt so als eine Art Refrain. Dies
verstärkt den Eindruck, dass Heine das Gedicht absichtlich ähnlich wie ein Volkslied
verfasst hat. Nach dem ersten Lesen fällt auf, dass dieses Gedicht einen Gestus
besitzt, den man mit den Adjektiven kritisch, wütend und dunkel beschreiben kann
Inhalt:
1. Beschreibung der äußeren Form
2. systematische Darlegung der Analyseergebnisse unter Berücksichtigung der Inhalt-Form-Beziehung
3. Darlegung der Intention
4. biographischer Bezug
Heinrich Heine - „Die schlesischenWeber“
eine Analyse
„Im düstern Auge keine Träne,
Sie sitzen am Webstuhl und fletschen die Zähne,
„Deutschland, wir weben dein Leichentuch,
Wir weben hinein den dreifachen Fluch -
Wir weben, wir weben!
Ein Fluch dem Gotte, zu dem wir gebeten
In Winterskälte und Hungersnöten;
Wir haben vergebens gehofft und geharrt,
Er hat uns geäfft und gefoppt und genarrt -
Wir weben, wir weben!
Ein Fluch dem König, dem König der Reichen,
Den unser Elend nicht konnte erweichen,
Der den letzten Groschen von uns erpreßt,
Und uns wie Hunde erschießen lässt -
Wir weben, wir weben!
Ein Fluch dem falschen Vaterlande,
Wo nur gedeihen Schmach und Schande,
Wo jede Blume früh geknickt,
Wo Fäulnis und Moder den Wurm erquickt -
Wir weben, wir weben!
Das Schiffchen fliegt, der Webstuhl kracht,
Wir weben emsig Tag und Nacht -
Altdeutschland, wir weben dein Leichentuch,
Wir weben hinein den dreifachen Fluch,
Wir weben, wir weben!
In unserer heutigen Zeit gibt es zahlreiche Proteste, angefangen bei den Gegner von neuen Bahnhöfen über Feinde der Atomenergie bis zur Kritik an der eigentlichen Herrschaft der Finanzmärkte über die Politik und vollkommener Systemkritik. Zustände des Protests und des Begehrens sind allerdings nicht neu in der Geschichte, denn zum Beispiel kam es während der Zeit der Industrialisierung, die bekanntermaßen sowohl zahlreiche Gewinner als auch Verlierer hervorbrachte, zu einigen Konflikten. Einer von ihnen ist der Aufstand der schlesischen Weber im Jahr 1844. Im gleichen Jahr macht auch der Dichter Heinrich Heine mit seinem Gedicht „Die schlesischen Weber“ auf die Lebenssituation jener aufmerksam.
Das Gedicht ist in geschlossener Form geschrieben und besteht aus 5 Strophen mit jeweils 5 Versen. Es wurde im Paarreim geschrieben, es gibt jedoch dabei eine Ausnahme, denn der jeweils letzte Vers der Strophen ist immer der gleiche, und somit eine Repetitio: „Wir weben, wir weben!“ und wirkt so als eine Art Refrain. Dies verstärkt den Eindruck, dass Heine das Gedicht absichtlich ähnlich wie ein Volkslied verfasst hat. Nach dem ersten Lesen fällt auf, dass dieses Gedicht einen Gestus besitzt, den man mit den Adjektiven kritisch, wütend und dunkel beschreiben kann.
Dieser Gestus fällt bereits in der ersten Strophe auf, durch Wörter wie „düstern Auge“ (Z.1), „Träne“ (Z.1) oder „fletschen die Zähne“ (Z.2) Dies macht dem Leser gleich zu Beginn des Gedichtes die Stimmung der schlesischen Weber deutlich. Durch den ersten Vers: „Im düstern Auge keine Träne“ (Z.1), der die Weber meint, ergeben sich einige Interpretationsspielräume. Entweder, weinen die Weber nicht, da sie dies schon so oft getan haben, aufgrund ihrer schlechten wirtschaftlichen Situation, und sie nun keine Tränen mehr übrig haben oder die miserable Lage der schlesischen Weber äußert sich bei ihnen nicht in Trauer und Tränen, sondern eher in Wut, da sie noch so viel Stolz besitzen und nicht in Selbstmitleid verfallen.
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- Quote paper
- Felix Wiebrecht (Author), 2011, Die schlesischen Weber - Interpretation, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/183825